Vorrang für Eltern bei der Besetzung von Stellen?
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. August 2006
Im Feulleton der Frankfurter Allgemeinen diskutieren heute der emeritierte Demograf Herwig Birg und der Publizist Albrecht Müller unter der Überschrift ‚Ist Deutschland noch zu retten?‚ über die Konsequenzen der demografischen Entwicklung. ‚Taktgeber‘ ist der Minimum Autor Frank Schirrmacher.
Birg versucht am Ende des Gesprächs eine Erklärung und macht zugleich einen provozierenden Vorschlag:
“ … Meine biographische Theorie der Fertilität erklärt diesen Zusammenhang im Detail. Die Lebensläufe in modernen Konkurrenzgesellschaften sind zu Hindernisläufen denaturiert. Das beste, billigste und wirksamste Gegenmittel wäre folgende Neuerung: Eltern erhalten Priorität bei der Besetzung von Arbeitsplätzen bei gleicher Qualifikation der Bewerber. Das würde auch gut in das Antidiskriminierungsgesetz passen. Dadurch erreichten wir – zusammen mit anderen Maßnahmen – vielleicht bis 2060 eine stabile demographische Basis. Vor 2060 – also zu Lebzeiten der jetzigen Entscheidungsträger – gibt es diese Lösung nicht.“
Dazu fällt mir ein, dass in einem der letzten Entwürfe der ‚Hartz – Gesetze‘ der Vorschlag eines Vermittlungsvorrangs für ‚arbeitslose Familienväter‘ stand. Dieser Akt patriarchaler Bevorzugung ist nach seinem bekanntwerden schnell gestrichen worden. Gut so!
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