der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

‚Das Thema ist, wenn überhaupt, im Umfang einer Semesterwochenstunde eingeplant‘

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 9. Mai 2022

„Die Annahme, Väter und Mütter im Kontext der Geburtsvorbereitung anzusprechen und dort das Anliegen ‚partnerschaftliche Aufgabenteilung‘ zu thematisieren ist richtig, da in diesem Zeitraum entscheidende Weichenstellungen vorgenommen werden.
Da mehr als 90 % der Väter an der Geburt und, zumindest beim ersten Kind, auch an angebotenen Kursen zur Vorbereitung teilnehmen, sind Hebammen entscheidende ‚Player‘ auf diesem Feld.
Auf der Basis freiwilliger Fortbildungen für Hebammen und mit dem Hinweis, ihnen nützliche Methoden für die Arbeit mit und die Ansprache von Vätern zur Verfügung stellen, lässt sich das Ziel nicht erreichen. Das liegt zum einen, an der von der, an den unterschiedlichsten Stellen beschriebenen Haltung der Hebammen, die Frauen und Männern traditionelle Rollen zuweisen und selbst wenn sie Angebote für Väter machen, diesen Unterstützungs- und Assistentenaufgaben zuweisen.“

Abschlussbericht des Projekts ‚Bedeutung von Vätern im Geburtsprozess’

Stellungnahmen der Parteien zu den Forderungen der LAG Väterarbeit zur Landtagswahl

Die LAG Väterarbeit hat im Vorfeld der Landtagswahl am 15 Mai fünf konkrete väterpolitische Forderungen aufgestellt und die im Landtag vertretenen Parteien darum gebeten darzulegen, inwieweit eine Stimme für Ihre Partei zu einer Umsetzung in den kommenden 5 Jahren beitragen wird.

Die fünfte Forderung lautet:

„Hinwirkung des Landes darauf, dass in den (Rahmen-) Lehrplänen für Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und -pädagog*innen sowie Hebammen Aus- und Fortbildungsinhalte geplant werden, die diese Fachkräfte in die Lage versetzen, Väter gendersensibel in den Blick zu nehmen, anzusprechen und einzubeziehen.“

Die CDU hat dazu geantwortet:

Unsere Familienzentren sind für viele Familien erste Anlaufstelle. Wir werden daher unseren Kurs des Ausbaus, der finanziellen Stärkung und der Vernetzung mit den Angeboten der Familienförderung fortsetzen. Ein wichtiger Bestandteil für die kommenden Jahre wird dabei die Etablierung des digitalen Familienzentrums NRW sein. Das neue Kinderbildungsgesetz überwindet dabei mit 1,3 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich die strukturelle Unterfinanzierung im System der Kindertagesbetreuung in NRW. In den letzten fünf Jahren haben wir die Anzahl von Familienzentren ausgebaut und familienunterstützende Angebote zum Beispiel im Bereich der Familienbildung gestärkt. Hebammen dienen zusätzlich gerade in den ersten Wochen nach der Geburt in einem geschützten Rahmen als Ansprechpartnerinnen für alle medizinischen und psychosozialen Fragen. Sowohl für Mutter und Kind, als auch für Väter, Partner oder Geschwisterkinder stellen sie dabei eine besondere Begleitung und Unterstützung dar und können auf die individuellen Bedürfnisse in den Familien reagieren.

Die FDP hat dazu geantwortet:

In den genannten Lehrplänen sind schon bereits vielfältige Lebensmodelle und Rollenbilder berücksichtigt. Wir streben an, dass die Rolle von Vätern hierbei noch stärker in den Fokus gerückt wird und unterstützen diese Weiterentwicklung und Anpassung an die heutigen Lebensverhältnisse jenseits tradierter Rollenbilder.

Die Grünen haben dazu geantwortet:

Pädagogische Fachkräfte und Hebammen sind wichtige Ansprech- und Bezugs-personen für Familien. Deshalb ist es wichtig, die Vielfalt von Familienformen genauso in Aus-, Fort- und Weiterbildung zu integrieren, wie insgesamt gender- und diversitätssensible Ansätze zu vermitteln. Gleichermaßen ist es wichtig, Väter in ihrer Rolle zu bestärken und Geschlechter-stereotype, auch in Bezug auf Elternschaft, zu durchbrechen.

Die SPD hat dazu geantwortet:

Wir werden uns in der kommenden Wahlperiode mit den Ausbildungs-ordnungen und dem Sozialberufe-anerkennungsgesetz befassen. Die Ausweitung auf einen vatersensiblen Blick ist ein wichtiger Hinweis. Die Einbindung des Vaters in der Geburtshilfe und auch das Eingehen auf väterliche Ängste und Sorgen ist eine wichtige Ergänzung für die jungen Familien. Wir sehen, dass sich immer mehr Väter engagieren, dies muss sich nun auf die Praxis in den Einrichtungen übertragen. Väterarbeit in die Ausbildung aufzunehmen, kann dies erleichtern.

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