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Ganze Männer arbeiten auch mal weniger

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 6. November 2012

TeilzeitmannBei der heutigen Medienkonferenz zum Start des Projekts ‚Teilzeitmann‘ erklärte Markus Theunert, Präsident von männer.ch, dem Dachverband der Schweizer Männer und Väterorganisationen:

‚Neun von zehn Männern möchten Teilzeit arbeiten – aber nur einer von zehn wagt es. Das männer.ch-Projekt DER TEILZEITMANN will Rückendeckung geben und Karrierephasen mit Teilzeitarbeit zur Normalität in der männlichen Erwerbsbiografie machen. Als Zielvorgabe setzt sich der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen ein ehrgeiziges Ziel: eine Männer-Teilzeitquote von 20 Prozent bis ins Jahr 2020. …

Untersuchungen und internationale Erfahrungen zeigen, dass das Haupthindernis einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Angst vor einem Karriereknick und den schrägen Blicken der männlichen Kollegen ist. Deshalb braucht es ein Umdenken in den Unternehmen und in der Gesellschaft. Es gilt auch, mit negativen Vorurteilen aufzuräumen:

Teilzeitmänner sind – entgegen des Klischees – nicht weniger produktiv und leistungsorientiert als ihre Vollzeitkollegen.

Aus männerpolitischer Perspektive geht es nicht darum, den Teilzeitmann zur neuen Norm zu erheben. Vielmehr engagiert sich männer.ch für eine Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle im Lebensverlauf. Nach einer Hocherwerbsphase nach Abschluss der Ausbildung soll eine Tieferwerbsphase zum Zeitpunkt der Familiengründung oder während einer intensiven Weiterbildung ebenso möglich sein wie ein berufliches Durchstarten zu einem späteren Zeitpunkt. …

Es sind viele kleine und größere Hürden, die Männer bewältigen müssen, wenn sie sich entscheiden, nicht mehr der Vollzeitnorm entsprechen zu wollen. Dafür braucht es auch Mut.‘

Mut macht die Personalpolitik der Robert Bosch GmbH, die der Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Christoph Kübel heute in einem Beitrag skizzierte. Dort gibt es ein Programm, bei dem Führungskräfte gezielt die angebotenen Arbeitszeitmodelle ausprobieren, um ihrer ‚Vorbildfunktion gerecht zu werden. ‚Die Resonanz war überwältigend; Führungskräfte aller Hierarchieebenen und Funktionsbereiche berichten von ihren positiven Erfahrungen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Diskussion über die Präsenzkultur in deutschen Unternehmen. Deshalb hat die Bosch-Geschäftsführung auch entschieden, dass „MORE“ weiter ausgebaut wird.‘

Außerdem werden Familienzeiten bei der Karriere berücksichtigt: Denn die Familienzeit, also die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen, ist eine wertvolle Lebenserfahrung, die Sozialkompetenz und die Fähigkeit, Komplexität zu managen, vermittelt. Um diese Kompetenzen stärker anzuerkennen und familiäre Verpflichtungen bei der Laufbahnplanung vermehrt zu berücksichtigen, kann die “Familienzeit” einen für die Beförderung erforderlichen Karrierebaustein wie z.B. Auslandsaufenthalt, Geschäftsbereichs- bzw. Funktionswechsel, ersetzen.

Quelle

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