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Der Mann als der übliche Verdächtige

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 2. September 2012

Bettina Hammer hat in einem Beitrag für die Online Zeitschrift Telepolis analysiert, welche gesellschaftlichen und individuellen Folgen es hat, Männer im Umgang mit Kindern per se als Verdächtige zu betrachten.

‚… Es ist ein Stück heile Welt, das die Werbung für einen Joghurt präsentiert. Ein Mann, offensichtlich gut gelaunt, verlässt seinen Arbeitsplatz, um in der Pause einen Joghurt zu genießen. Dieser muss jedoch vorher noch entweder geschüttelt oder gerührt werden, weshalb der Herr im grauen Anzug sich erst salopp an einem anderen Herrn vorbeischlängelt, um sich dann ebenso salopp auf einen Kinderspielplatz zu begeben. Außer einer im Auto vorbeifahrenden Frau sind keine weiteren Erwachsenen zu sehen. Der Anzugträger hüpft auf ein Karussell, albert mit den dortigen Kindern herum und setzt sich schließlich auf eine Bank innerhalb des Spielplatzgeländes, um seinen nun genug durchgeschüttelten/gerührten Joghurt zu essen.

Nun stellt Werbung selbstverständlich nur selten die Realität dar, doch diese Darstellung eines unbefangen auf einem Kinderspielplatz mit fremden Kindern spielenden Mannes ist nicht nur realitätsfern, sie zeigt auch auf, wie eine Realität sein könnte, würden heutzutage nicht alleinstehende Männer oft genug schon allein dadurch, dass sie ein fremdes Kind anlächeln, verdächtig erscheinen.

Während es bei Frauen im Allgemeinen als fast schon “Standardgebaren” angesehen wird, dass sie sich über fremde Kinderwagen beugen, mit diversen Kinderlauten (gutti gutti …) eine Kommunikation beginnen oder aber sich zum Aussehen der fremden Kinder äußern (ist die Kleine niedlich), wird dies bei Männern eher als Verdachtsmoment gewertet. …

Der Begriff der Kinderliebe, der einst noch positiv besetzt war, wurde insofern pervertiert und wird zu “sexuelle Hingezogenheit zu Kindern”, während die “reine Kinderliebe”, die “von Herzen” kommt und nichts mit sexuellen Präferenzen zu tun hat, immer öfter nur noch Frauen vorbehalten bleibt. Für Männer bedeutet dies, dass der unbefangene Umgang mit Kindern weitgehend der Vergangenheit angehört, Männer in sogenannten “typischen Frauenbereichen” wie Kindergärtner usw. stellen ihren Berufswunsch hintenan, da sie befürchten, zu schnell vorverurteilt zu werden, wenn aus “Kinderschänder suchen sich gerade auch Bereiche aus, in denen sie Kontakt zu Kindern bekommen” ein “wer beruflich den Kontakt zu Kindern sucht und männlich ist, der ist wahrscheinlich ein Kinderschänder” wird.

Gerade auch für Kinder ist diese gesellschaftliche Entwicklung Gift. Wenn sich Väter nicht mehr unbefangen geben und aus reiner Angst Nacktheit oder die Berührung beim Waschen vermeiden, wenn Väter sich aus allen Teilen des Zusammenlebens zurückziehen, die in irgendeiner Form zu Verdacht anregen könnten, wenn Menschen sich aus Angst vor ungerechtfertigten Verdächtigungen in Bezug auf sexuelle Gewalt nicht mehr mit Kindern befassen oder sie gar in Gefahr sich selbst überlassen, dann besteht letztendlich der Gefahr, dass sich gerade durch diese Verhaltensweisen ein Kind begeistert von jenen zeigt, die sich ihm gegenüber unbefangen geben und tatsächlich etwas Unlauteres im Schilde führen. Die derzeitige Entwicklung ist für eine Gesellschaft, die Kinder schützen will, insofern völlig ungeeignet. …‘

Quelle

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Ein Kommentar zu “Der Mann als der übliche Verdächtige”

  1. Sebastian sagt:

    Ja aber wer ist denn für diese Fehlentwicklung verantwortlich?

    Sind es nicht Feministinnen die in jedem Mann einen potentiellen Kinderschänder sehen?

    Man lese nur mal eine bekannte feministische Zeitschrift.

    Oder einen Blog, der auch mit ihrem verlinkt ist.

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