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Archiv für März 4th, 2010

Väter und Mütter beziehen größtenteils gemeinsam Elterngeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2010

Im vergangenen Jahr haben rund 86.200 Paare, bei denen sowohl der Vater als auch die Mutter im Laufe des Jahres Elterngeld erhalten haben, den Elterngeldbezug beendet. Mehr als die Hälfte dieser Paare (53%) haben laut Statistischem Bundesamt (Destatis) das Elterngeld zeitweise gemeinsam bezogen und zwar für durchschnittlich fast zwei Monate. Väter nahmen dabei im Durchschnitt Elterngeld für 2,5 Monate und Mütter für 11,4 Monate in Anspruch. 1% der Paare hat das Elterngeld über den gesamten Zeitraum zusammen in Anspruch genommen und zwar für durchschnittlich etwas mehr als sechs Monate.

Alle anderen Eltern (46%), die als Vater und Mutter im Jahr 2009 den Leistungsbezug beendeten, haben das Elterngeld nacheinander in Anspruch genommen. Die durchschnittliche Bezugsdauer von Vätern lag hier bei 2,8 Monaten und bei Müttern bei 11 Monaten.

Insgesamt haben im Jahr 2009 mehr als 800.000 Väter und Mütter den Bezug von Elterngeld beendet. Da erst ab dem Jahr 2009 die tatsächliche Bezugsdauer des Elterngeldes in den einzelnen Lebensmonaten des Kindes erfragt wird, ist für Paare, bei denen ein Elternteil im Jahr 2009 und der andere Elternteil bereits im Jahr 2008 den Bezug beendet hat, keine Aussage darüber möglich, ob das Elterngeld zeitgleich oder nacheinander in Anspruch genommen wurde.

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Von ‚Problembärchen’ ist keine Rede mehr

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2010

Lisa Ortgies, die als Moderatorin von frauTV im Abspann des Beitrags über den Männerkongress in Düsseldorf ‚augenzwinkernd’ von Männern als Problembärchen gesprochen hat, geht das Thema in einem Interview mit dem Bonner Generalanzeiger ein ganzes Stück differenzierter an.

‚ … Ortgies: Möglichkeiten, ihre Arbeitszeit und ihre Präsenz am Arbeitsplatz zugunsten der Familie zu reduzieren, gibt es immer noch viel zu wenig – für Frauen und Männer. Ein Grund, weshalb beide Geschlechter in die alte Traditionsfalle tappen, in der beide unzufrieden sind. Und Familien geraten insgesamt wahnsinnig unter Druck, denn sie haben kaum Unterstützung, wenn sie beides leben wollen. Familienpolitische Maßnahmen funktionieren vor allem auf dem Papier und als Absichtserklärung, aber in den Köpfen und Herzen sind die Leute noch nicht so weit. Das muss man ihnen nicht zum Vorwurf machen, man muss es nur bitte auch offen ansprechen. …

Freund: Wie sehen die Rollenbilder von Frauen in Deutschland heute aus?

Ortgies: Wenn Frauen Mütter werden, neigen sie dazu, ihre Rolle anzunehmen, zu sagen, jetzt bin ich eben hauptsächlich Mutter. Dieses Rollenbild beginnt jedoch schon bei der Partnerwahl: Frauen suchen jemanden, der ihnen vom Status, von der Ausbildung überlegen ist. Denn dann ist der Partner ein Garant dafür, dass er die Versorgung der Familie übernehmen kann. Männer hingegen tun das selten. Allein durch die Partnerwahl bringen sich Frauen also in die Situation, in der sie Zuverdiener sind. Bis zum Kinderkriegen ist das Verhältnis ausgeglichen. Kommen aber Kinder, fallen Frauen zurück in ein traditionelles Familienmodell. Und das wird durch das Ehegattensplitting weiterhin subventioniert.

Freund: Und das der Männer?

Ortgies: Es gibt eine Bertelsmann-Studie, die zeigt: je jünger, desto konservativer. Schon 18-Jährige planen ihr Leben als Hauptversorger der Familie. Sie sehen sich als diejenigen, die abends nach Hause kommen zu Frau und Kindern und bekocht werden. Gleichzeitig wird aber von Männern gutgeheißen, dass Frauen mehr arbeiten sollen. Das ist jedoch nur ein oberflächliches Abnicken, denn wenn es um die eigene Entscheidung der Männer geht, einen Break in der Karriere für Kindererziehung einzuplanen, einen Schritt zurückzugehen und auch bereit zu sein, weniger Geld, weniger Status in Kauf zu nehmen, dann sieht das ganz anders aus.

Freund: Das hat aber auch etwas mit der Erziehung zu tun, oder?

Ortgies: Ich finde es verwunderlich, dass alle denken, die Einstellungen ließen sich in zehn, zwanzig Jahren auf den Kopf stellen. Die jungen Männer, die in der Studie befragt wurden, sind in traditionellen Familien aufgewachsen. Was uns am meisten prägt, ist natürlich das Vorbild zu Hause. Wenn ich als junger Mann eine Mutter habe, die mich versorgt, dann habe ich auch die Vorstellung, dass meine Partnerin dies weiter tun wird. Und so gehen sie auch raus ins Leben.

Freund: Ist denn die Elternzeit ein Instrument für mehr Gleichberechtigung?

Ortgies: Tatsache ist, dass die Zahl der deutschen Väter, die Elternzeit nimmt, mit 18 Prozent lächerlich gering ist, wenn man sie mit dem skandinavischen Ausland vergleicht. … Das liegt auch an der Denkweise der Chefs. Denn wenn Väter mehr als die sechs bis acht Wochen Elternzeit nehmen wollen, ist das immer noch ein Problem. Das gilt erst recht für Führungskräfte. …’

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