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Archiv für Januar 28th, 2010

Mutterschutz, Väterzeit und Gleichstellung im Europaparlament

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Januar 2010

In der Serie ‚Post aus Brüssel’ schreibt die grüne Europaabgeordnete Franziska Brantner im Blog Mädchenmannschaft:

‚In dieser Woche ging es bei uns in Brüssel um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. … Im Rahmen der “EU Roadmap for equality between women and men 2006-2010″, bei der eine der sechs Prioritäten die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist, brachte die Kommission eine Revision dieser Richtlinie ein und schlug im Oktober 2008 vor, die gesetzliche Grundlage für die Richtlinie zu erweitern – um den Gleichberechtigungsartikel 141. Ansonsten wollte sie den Mutterschutz von 14 auf 18 Wochen erweitern.

Die sozialdemokratische Berichterstatterin im Parlament sah dann vor, das Anrecht auf eine bezahlte Vaterschaftszeit von zwei Wochen hinzuzufügen – keine Verpflichtung. Dies wurde von den Konservativen im Parlament hart bekämpft, mit der Begründung, die Väter hätten in der Richtlinie nichts zu suchen. Damit unterlagen sie zwar im Frauenrechtsausschuss, aber schafften es, die Abstimmung im Plenum zu verschieben – und damit von der letzten Legislaturperiode zu dieser. Nun sind die Mehrheiten anders, aber die Debatte die gleiche.

Im Grunde wäre es natürlich besser, wenn es eine weitreichende EU-Elternzeit-Richtlinie gäbe. Aber diese Möglichkeit wurde leider gerade verpasst: Die Elternzeitrichtlinie wird von den Sozialpartnern verhandelt und wenn diese sich einigen, nimmt der Ministerrat die Einigung als Gesetz an – so hat das Europäische Parlament nichts zu sagen. …

Wenn das Parlament aber ein klares Zeichen setzen will für Väter, dann kann es das nur jetzt tun, im Rahmen der erweiterten Mutterschutzrichtlinie. Deswegen kämpfe ich mit meiner Fraktion nun dafür, dass Väter das Recht auf zwei Wochen (!) Elternzeit haben, in der sie nicht ganz auf ihr Gehalt verzichten müssen. Nur dann bewegt sich etwas – das haben wir in Deutschland gesehen.

Nachdem das Thema im Jahr 2009 schon einmal im Europäischen Parlament behandelt und trotz positiver Abstimmung im Frauen- und Gleichstellungsausschuss wieder von der Tagesordnung des Plenums genommen wurde, hat die portugiesische Abgeordnete Edite Estrela im November 2009 erneut einen Bericht vorgelegt. Darin fordert sie eine Verlängerung der Mutterschutzzeit auf zwanzig Wochen und eine Einbindung einer zweiwöchigen “Vaterschaftszeit”. Am 23. Februar wird über ihren Vorschlag im Frauenausschuss abgestimmt, im Sozialausschuss wurden in dieser Woche die Väter wieder aus dem Entwurf rausgenommen. … Weiterlesen »

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In Berlin ist Kinderlärm ab sofort gesetzlich zumutbar

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Januar 2010

Kinder in Berlin dürfen Krach machen. Mit den Stimmen von SPD, Linken und Grünen nahm das Abgeordnetenhaus diesen Passus ins Berliner Immissionsschutzgesetz auf. Kinderlärm sei „Ausdruck selbstverständlicher kindlicher Entfaltung“.

Laut SPD- Fraktion hat Berlin als erstes Bundesland Kinderlärm von Verkehrs- und Gewerbelärm unterschieden. FDP und CDU kritisierten das Gesetz als wirkungslose Symbolpolitik. Nachbarn waren gerichtlich gegen Lärm von Kitas vorgegangen, Einrichtungen mussten deshalb umziehen.

Ja, das ist Symbolpolitik und zwar hochwirksame. Für alle Kinder in Berlin und für die dortige CDU und FDP Opposition, die sich selber als äußerst kinder- und familienfeindlich entlarven.

Quelle

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Väteraufbruch Euregio-Aachen bei CENTER.tv

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Januar 2010

Alexa Kreuzer und Roger Lebien vom Väteraufbruch für Kinder Euregio-Aachen e.V. am Montag im Gespräch mit Melanie Bergner in der Regiozeit des Stadtfernsehens Aachen – CENTER.TV

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Führungskräfte für die Zukunft

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Januar 2010

Wie sehen Studierende wirtschafts- und ingenieurwissenschaftlicher Fächer und junge Berufstätige auf dem Weg in Führungspositionen die ideale Führungskraft von morgen? Welche ethischen Standards, welche persönlichen Wünsche und Träume sind ihnen wichtig? Was halten sie vom amtierenden Management?

In seinem Buch „Die Dritte Kultur im Management. Ansichten und Absichten der nächsten Führungsgeneration“ gibt Prof. Holger Rust, Institut für Soziologie der Leibniz Universität Hannover, Antworten auf diese und weitere Fragen, die die künftige Personalarbeit in Unternehmen zentral betreffen.

Rust befragte rund 1.300 junge Menschen über neun Jahre hinweg: Studierende und Young Professionals mit deutlich erkennbaren Absichten, wirtschaftliche Karrieren zu machen. Die Studierenden kommen aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften und der Informationstechnologie. Die Gruppe der Young Professionals ist in Unternehmensressorts tätig, die als klassische Einstiegswege in Führungslaufbahnen gelten. Zwei Kernfragen standen im Zentrum der Erhebung. Anhand einer Kriterienliste von 22 Eigenschaften entwarfen die Befragten ihr Profil einer idealen Führungskraft der Zukunft. Als wesentliche Eigenschaften stellten sich mitarbeiterorientierte Sozialkompetenzen heraus: Inspirationsfähigkeit, Ermutigung, Lern- und Kommunikationsbereitschaft.

Die Selbsteinschätzung der befragten Studierenden und Young Professionals dokumentiert ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Insgesamt sehen sie sich in der Lage, die Anforderungen, die an eine ideale Führungspersönlichkeit der Zukunft gestellt werden, zu erfüllen.

Bei der Frage nach dem Profil der amtierenden Führungskraft ergibt sich im Vergleich mit der idealen Führungskraft allerdings ein schlechtes Zeugnis. Besonders die mitarbeiterorientierten Handlungsoptionen wie beispielsweise Ermutigung, Kommunikation oder Lernbereitschaft werden schlecht bewertet. Interessant ist, dass bei betriebswirtschaftlich- pragmatischen Kompetenzen wie Organisationstalent, Intelligenz und analytischem Geschick die Differenz geringer ausfällt.

Quelle

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