der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Archiv für Mai, 2009

Väter sind die besseren Mütter …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Mai 2009

… wenn sie alleinerziehend sind! Warum begründet Erziehungsexperte Prof. Dr. Peter Struck im Interview mit Raul Jordan. Über zwei Millionen Kinder in Deutschland wachsen bei nur einem Elternteil auf. Dabei haben alleinerziehende Väter einen Anteil von etwa 10%, aber sie sind die erfolgreicheren Eltern.

Was machen Männer besser als Frauen?

Mit Männern und Frauen hat das nichts zu tun. Sondern damit, dass Menschen, denen man eine erfolgreiche Erziehung am wenigsten zutraut, sich die meiste Mühe geben. Bei allein- erziehenden Vätern kann man beobachten, das sie besonders viel unternehmen, besonders viel mit dem Kind sprechen, vorlesen, auf den Bewegungsbereich Wert legen, schwimmen gehen, Fahrrad fahren. Das wirkt sich dann positiv aus. Mütter in der klassischen Kleinfamilie denken sehr oft gar nicht über Erziehung nach, sondern meinen: Das läuft schon irgendwie.

Wann ist eine Erziehung denn überhaupt erfolgreich?

Dann, wenn ein Kind nicht neurotisch oder psychisch gestört ist. Wenn es in der Lage ist, soziale Beziehungen zu pflegen und wenn es sich auf den Weg Richtung berufliche Zukunft macht. Erfolgreiche Kinder sind aber nicht nur berufsorientierte Kinder, sondern auch solche, die alleine gut mit ihrer Freizeit klarkommen.

Bisher dachte man, Kinder brauchen beide Elternteile. Wieso waren wir jahrzehntelang auf dem Holzweg, wenn alleinerziehende Eltern so ein gut funktionierendes Modell sind?

Das ist eben das klassische von den Normen der Volkskirchen gestützte Familienmodell. Da war ja im Grunde die Mama auch alleinerziehend, weil Papa sich raushielt und stattdessen den Unterhalt für die Familien besorgte. Das war das klassische Modell. Dass ein Vater zwei Kinder alleine erzieht, war ja außerordentlich selten und das ein schwules oder lesbisches Paar ein Kind adoptieren konnte, gab es ja gar nicht.

Welche Familienkonstellation ist noch erfolgreich in der Erziehung?

Am besten machen sich adoptierte Kinder von zwei lesbischen Frauen oder zwei schwulen Männer. Am zweitbesten alleinerziehende Väter, am drittbesten alleinerziehende berufstätige Frauen und erst an Platz vier steht die klassische Kleinfamilie; Vater, Mutter, Sohn und Tochter, Mama ist Hausfrau und Papa geht einem Beruf nach. …

Kindern mit nur einem Elternteil fehlt ein Rollenvorbild. Was hat das für Folgen?

In der Masse erkennt man Mütter daran, dass sie ihr Kind ein bis zwei Jahre jünger sehen, als es von der Entwicklung her schon ist. Und Väter traditionell behandeln ihre Kinder ein bis zwei Jahre älter, als sie sind. Das fordert die Kinder natürlich heraus.

Also brauchen Kinder Mutter und Vater?

Kinder brauchen das Mütterliche und das Väterliche. Weiterlesen »

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Dads matter too

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Mai 2009

Das britische Fatherhood Institute weist mit folgender Einführung auf eine Studie zu jungen Vätern hin:

‘Help and advice for young mothers-to-be is easy to come by. Young fathers-to-be, however, are routinely left by the wayside – and are unfairly branded as uninterested and uninformed.’

Genau diese Begründung habe ich gestern beim Kirchentag in Bremen von einem Staatssekretär des Familienministeriums gehört. Mann handle ja streng geschlechterorientiert, aber die jungen Väter machten sich ja davon.

Da haben wir es wohl mit ein self-fulfilling prophecy zu tun. In der kommenden Woche nehme ich in Berlin an einer großen Konferenz zu ‚Alleinerziehenden’ teil und bin gespannt, ob alleinerziehende Väter eine Rolle spielen

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‚Väter können alles, außer Stillen’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Mai 2009

Da kann ich René Schütz, Leiter der Kurse ‚Vater werden’ in Zürich, nur zustimmen. Er äußert sich in der Baseler Zeitung zu seinen Erfahrungen.

Was sollen Männer tun, wenn ihre Freundin oder Frau ein Kind bekommt?
Ich empfehle allen Männern, ihre Arbeitszeiten in der Anfangszeit zu reduzieren, notfalls unbezahlt Urlaub zu nehmen. Vater werden bedeutet leider auch, wirtschaftliche Einbußen in Kauf zu nehmen. Ein Kind ist in der Schweiz eine Art Luxusartikel. Wir haben eine niedrige Kinderzulage und keine Familienlobby.

Also weg vom traditionellen Muster?
Männer sind in die Ernährerrolle reingerutscht, und es gibt immer noch wenig Alternativen. Wenn wir unsere Rolle nicht hinterfragen, laufen wir Gefahr, in diesem traditionellen Muster kleben zu bleiben. Als Vater ist man oft ein Einzelkämpfer. In meinem Kurs möchte ich Väter zusammenbringen und ihnen zeigen, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein sind.

Gibt ein Kind einer Beziehung Sicherheit?
Ein Kind ist kein Garant für eine gute Beziehung. Themen wie Verantwortung und Verbindlichkeit werden extrem wichtig. Ein Kind kann eine Beziehung auf keinen Fall retten, aber vielleicht ein Paar enger zusammenkitten. Vor allem am Anfang wird die Beziehung aber zweitrangig. Es dreht sich alles nur noch um das Baby. Mit einem Kind verändert sich alles. Auch für den Vater. Einige Männer haben das Gefühl, es sei dann einfach ein Baby zu Hause und sie könnten ihr Leben so weiterführen wie vorher. Aber wenn du als Vater am Abend nach Hause kommst, ist noch lange nicht Feierabend.

Was tun, wenn in einer harmonischen Beziehung wegen des Babys plötzlich Streit aufkommt?
Gut organisiert zu sein wirkt vorbeugend für solche Krisen. Mit einem Kind verschwindet die Spontaneität. Es müssen Pläne gemacht werden, wer wann zuständig ist, wer wann arbeiten geht, wann man als Paar etwas unternimmt und wann man Freunde trifft. Und es sollte nicht alles an der Frau hängen bleiben. Weshalb soll sie den Krippenplatz organisieren? Weshalb soll sie in der Nacht die Windeln wechseln? Außer stillen kann der Mann alles genauso gut.

Wie bringt man Kind und Karriere unter einen Hut?
Das ist ein jahrelanger Prozess. Am Anfang gibt es sehr wenig Freiräume, entweder arbeitest du und verpasst, was zu Hause geschieht, oder du bist zu Hause und verpasst deine Karriere. Rückblickend ist es aber eine sehr kurze Zeit, während der ein Paar fast ausschließlich mit dem Kind beschäftigt ist. Ab dem dritten Jahr nimmt das ständig ab. Die Kinder kommen in die Krippe, in den Kindergarten – und man hat wieder mehr Zeit für sich. Wichtig ist auch, dass der Vater mit dem Kind immer wieder allein etwas unternimmt. Das stärkt sein Selbstvertrauen.

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Mehr als die Hälfte der Männer würde Elternzeit nehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Mai 2009

Die Bundesbürger schätzen die Bedeutung der Familie hoch ein. Zudem würde mehr als die Hälfte der deutschen Männer bei entsprechenden beruflichen Rahmenbedingungen Elternzeit nehmen. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt eine bundesweite Studie des Lehrstuhls für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU).

Gut drei Viertel der Befragten bewerteten die Familie wichtiger als Beruf oder Freizeit. Auch die Rolle eines Kindes im eigenen Leben wurde sehr positiv eingeschätzt: 42% der Befragten stimmten der Aussage “Ein Kind gibt meinem Leben erst den wahren Sinn” voll zu, 38% stimmten eher zu. Gesellschaftlicher Druck zum “Kinder kriegen” wurde dagegen kaum verspürt. Der Aussage “Kinderlose werden in unserer Gesellschaft schief angeschaut” stimmten nur 23% der Befragten voll oder eher zu.

Im statistischen Durchschnitt wurden 2,3 Kinder als Optimum gleichermaßen von Männern und Frauen angegeben. Weder das Alter der Befragten noch die Größe der Herkunftsfamilie hatte einen erkennbaren Einfluss auf die gewünschte Kinderzahl. Die Einbindung in ein Familiennetzwerk hatte dagegen einen positiven Effekt auf den Kinderwunsch; je häufiger also Kontakt zu den eigenen Eltern besteht, desto wahrscheinlicher ist auch ein Kinderwunsch.

In der Studie wurden auch Einstellungen zum 2007 eingeführten Elterngeld erhoben: Nach Einschätzung von rund 60% der Befragten – Frauen wie Männern gleichermaßen – wirkt sich diese Neuerung positiv auf den Kinderwunsch aus. Rund 60% der befragten Männer und Frauen sahen einen positiven Einfluss des Elterngeldgesetzes auf die Bereitschaft von Vätern, zur Kinderbetreuung zu Hause zu bleiben.

Bei über drei Vierteln aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie wäre die eigene Bereitschaft zur Elternzeit hoch bis sehr hoch. “Dabei gab es jedoch – erwartungsgemäß – einen signifikanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. 60% der Männer erklärten eine sehr hohe oder eher hohe Bereitschaft, in Elternzeit zu gehen, bei den Frauen waren es fast 90%”.

Die Bereitschaft sei aber deutlich vom Einkommen des Befragten abhängig: je höher das Einkommen der befragten Männer, desto geringer die Bereitschaft, selbst Elternzeit zu nehmen. Daran scheine auch das Elterngeld nichts zu ändern. Frauen wären hingegen auch mit hohem Einkommen häufiger dazu bereit, in Elternzeit zu gehen. Das Alter des Befragten hatte keinen Einfluss auf die Einschätzung.

Die am häufigsten genannten Gründe für die mögliche Inanspruchnahme von Elternzeit waren:

  • um so mehr Zeit mit dem Kind verbringen zu können (51%),
  • weil sich die befragte Person für am besten geeignet für die Kinderbetreuung hielt (19%),
  • weil die Kinderbetreuung und -erziehung als besondere Bereicherung/Erfahrung angesehen wurde (15%)
  • und aus finanziellen Gründen (5%).

Gründe für die Nicht-Inanspruchnahme von Elternzeit

  • wären vor allem berufliche Gründe bzw. die Sorge um den Wiedereinstieg (55%)
  • und finanzielle Gründe (31%).

Dabei sorgten sich Männer etwas stärker um ihren Beruf (57%) als Frauen (47%). Insbesondere Selbstständige und Freiberufler sehen ihre berufliche Zukunft nach einer Elternzeit gefährdet. “Sie waren zwar auch überwiegend bereit, in Elternzeit zu gehen, aber der Anteil fiel im Vergleich zu anderen Berufsgruppen etwas niedriger aus. Für diese Berufsgruppen greift die Elternzeitregelung also nicht entsprechend”.

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Die Leiden der Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Mai 2009

Diese schöne Geschichte habe ich eben in der Kölnischen Rundschau gefunden:

‚Der Vatertag, meint mein Freund Schäng, sei auch nicht mehr das, was er früher einmal war. Wie schön war es doch, mit Bier und Bollerwagen durch die Landschaft zu ziehen und ordentlich einen zu „zischen“. „Aber das ist lange her“, klagt er. „Heute weht ein anderer Wind, und die Väter haben es wirklich schwer.“

Im vorigen Jahr habe seine Frau kategorisch erklärt, dass mit der Biertrinkerei an Christi Himmelfahrt endgültig Schluss sei. Schließlich gebe es eine Gleichberechtigung. Männer und Frauen müssten stets gleich behandelt werden. Und deswegen werde er – Schäng – am Vatertag genauso behandelt wie sie am Muttertag.

Gleich am Morgen hätten seine Kinder ihm daher ein rührseliges Lied gesungen und ihm selbstgemalte Bilder geschenkt, und von seiner Frau habe er einen Blumentopf mit Alpenveilchen bekommen. Doch damit nicht genug: Nach dem Frühstück habe seine Frau darauf bestanden, dass er sich im Haus endlich nützlich machen solle. Das Bad müsse geputzt und die Wäsche gebügelt werden. Und Staub gesaugt werden müsse auch noch.

Als er – Schäng – in einer Wolke von Dampf am Bügeltisch gestanden habe und ihm der Schweiß von der Stirn geronnen sei, sei zu allem Überfluss auch noch seine Schwiegermutter erschienen und habe gekeift, es sei schon längst überfällig, dass er Hausarbeiten erledige anstatt ständig vor dem Fernseher zu sitzen.

In Wirklichkeit seien es doch die Frauen, die sich die zahllosen Folgen von schmalzigen Tele-Novellas anschauten und von Quiz-Sendungen und Serien wie „Frauentausch“ nicht genug bekommen könnten, schimpfte Schäng. Er selbst habe am Vatertag auch schon mal an einen Frauentausch gedacht. „Aber wahrscheinlich würde ich dabei vom Regen in die Traufe kommen“, meinte er resignierend. …’

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Wünsche und Realitäten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Mai 2009

Einen Einblick in Realitäten und Haltungen mit denen aktive Väter (nicht nur) in Brandenburg konfrontiert werden gibt Eva-Maria Träger in ihrem Beitrag in der Märkischen Allgemeinen.

‚Stefan Parsch hat gleich zwei Söhne im Wickelalter. Elternzeit beantragte er bei beiden. Für den 39-Jährigen war klar, dass er diese Möglichkeit bei beiden Kindern nutzen würde, trotz des deutlich knapperen Geldes: „Für mich war das immer wie ein Wunder, wie sich Kinder im ersten Lebensjahr entwickeln. Das wollte ich von Nahem erleben.“ Hinzu kam die Gelegenheit, aus dem Alltag auszubrechen, seinen Job, den er zwar mag, doch einmal hinter sich zu lassen, um sich „als Familie zu finden“. Zwei Monate Zeit hat er sich dafür genommen, mehr wollte er seinem Arbeitgeber nicht zumuten.

Viele Väter trauen sich auch das nicht. … Ihnen ist das Risiko zu groß, nach der Rückkehr in den Job doch von den Kollegen gemobbt und im Zweifelsfall sogar gekündigt zu werden.

Gerlinde Grass, Koordinatorin der für ganz Brandenburg zuständigen „Servicestelle Arbeitswelt und Elternzeit“ in Potsdam, bestätigt: „Das Unternehmen kann noch so familienfreundlich sein – wenn der unmittelbare Vorgesetzte nicht für die Elternzeit ist, wird’s schwer. Dann ist Durchsetzungsvermögen gefragt.“

Parsch sagt, er habe Glück gehabt. Die Fachhochschule Brandenburg, an der er seit 2001 als Pressesprecher arbeitet, habe seine Entscheidung unterstützt, ebenso wie sein Vorgesetzter. Auch beim zweiten Kind, wo er – was der Gesetzgeber so für Väter nicht vorsieht – direkt nach der Geburt zuhause bleiben wollte, fand sich ein Kompromiss. Parsch ist dankbar für diese Möglichkeit, für diese „ganz andere Art zu leben“. Früher war das undenkbar.

Der gesellschaftliche Wandel, den Parsch spürt, ist noch nicht überall angekommen, das weiß auch er. In vielen Familien stellt sich nicht die Frage, wer wann und für wie lange zuhause bleibt: Der Vater bringt das größere Einkommen nach Hause, er bleibt der Versorger.

Daniel Zemlin beispielsweise kann seine Söhne weiter nur nach Feierabend sehen. Dass er momentan trotzdem viel Zeit hat, mit ihnen auf den Spielplatz zu gehen, verdankt der 33-Jährige der Wirtschaftskrise: das Elektrostahlwerk ist auf Kurzarbeit. Das bedeutet zwar weniger Geld, aber auch mehr Freiraum für die Familie – und viele Väter im Sandkasten.’

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Väter sollen am Vatertag Vorbild sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Die Techniker Krankenkasse NRW hat zum sogenannten Vatertag am morgigen Feiertag Christi Himmelfahrt vor übermäßigem Alkoholkonsum gewarnt.

‚Väter sollten sich auf ihre Vorbildfunktion besinnen. Im letzten Jahr mussten in NRW rund 3100 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden – 25 Prozent mehr als 2007’, sagte TK-Sprecherin Andrea Kleinbreuer am Mittwoch in Düsseldorf.

Damit stehe Alkohol unter den häufigsten Ursachen für Klinikaufenthalte bei Kindern und Jugendlichen mittlerweile auf Platz 15.

Ich denke, diese Funktion haben Väter nicht nur am Vatertag und die überwiegende Mehrheit nutzt den Tag ja auch, um gemeinsam mit den Kindern etwas zu unternehmen!

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Väter am Vatertag im Fernsehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Morgen, am Vatertag Abend wiederholt Phoenix drei Dokumentationen zu aktuellen Facetten der Vaterschaft:

Vom Patriarchen zum Papa

Drei Vätergenerationen erzählen vom Vatersein, von Erziehungsidealen, von Enttäuschungen und Glücksmomenten. Drei Generationen – mehr als ein Jahrhundert – in denen sich nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Vaterrolle gewandelt hat.

“Was ich gesagt habe, das wurde gemacht. Das war mit allem so”, sagt Rudolf Dressel, Jahrgang 1920. Sein Sohn Gerd hat unter dem strengen Vater gelitten. Er ist 1954 geboren und gehört zu einer Generation, die vieles anders macht als ihre Väter: “Ich versuche meinem Sohn das zu geben, was ich nicht hatte”, sagt er. Die Zeit, in der das Ideal vom strengen Patriarchen galt, der mit eiserner Hand die Familie regierte, ist zwar vorbei, aber die guten Vorsätze der jungen Väter bleiben auch heute noch oft auf der Strecke.

Und was früher undenkbar war, nämlich das Mütter arbeiten und Väter auch zu Hause mit anpacken, ist noch immer nicht selbstverständlich.

Im Wandel der Geschlechterrollen war die ehemalige DDR der Bundesrepublik voraus. Denn der sozialistische Staat förderte die Frauen, sorgte für eine umfassende Kinderbetreuung und nahm die Männer sehr viel früher in die Verantwortung. Dass Theorie und Praxis aber auch in der DDR häufig weit auseinander lagen, zeigt das Beispiel einer Familie aus Ostdeutschland.

Die Dokumentation zeigt mit historischem Filmmaterial, wie sich das Vaterbild und die Vaterrolle im Laufe der Zeit verändert haben und lässt auch immer wieder die Väter selbst zu Wort kommen.

Eine Dokumentation von Dorothee Kaden und Christine Rütten (2007)

Sendetermin, Donnerstag, 21.05.2009, um 18.00 Uhr

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Und anschließend

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Mensch Papa! – Väter zwischen Kind und Karriere

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Peter Salzmann, Vater von sechs Kindern, und Sven Freudenberg, Vater eines acht Monate alten Sohnes, finden, ein Leben mit Kind sei die größte und schönste Herausforderung ihres Lebens.

Vor Peter Salzmann türmen sich Brotdosen und Gurkenscheiben. Der Vater von sechs Kindern bei seinem täglichen Job: Butterbrote schmieren, nebenbei noch Kakao zubereiten, Anziehsachen rauslegen und der gesamten Kinderschar die Zähne putzen. Die Uhr läuft und wie jeden Tag ist Peter Salzmann spät dran. Um acht muss er im Job sein, vorher noch zwei seiner Kinder bei Schule und Kita abliefern, und es ist fünf vor acht…

Sven Freudenberg hat mit ganz anderen Dingen zu kämpfen: Sein Sohn Heinrich, acht Monate, ist gerade dabei, mit freudigem Juchzen die Zuckerdose über dem Teppich auszuleeren. “Nein, nein, nein, das ist nicht zum Spielen, guck mal, wie wär’s denn hiermit?” Er hält dem Kleinen einen Quietschtiger hin, doch das führt zu lautstarkem Protest.

Zwei Väter, zwei Leben und doch – an mancher Stelle gleichen sie sich. Während der eine gegen ständige Geldsorgen und die Zeit kämpft, ist der andere, der Elternzeit genommen hat, dabei, ständig “Deals” mit seiner Frau auszuhandeln, wer wann was macht. Es ist ein ständiges Organisieren in einer Welt, die immer noch von Müttern dominiert wird und in der Väter wie diese beiden zwar immer öfter, aber immer noch viel zu selten vorkommen.

Ein Film von Bettina Pohlmann, Sendetermin, Donnerstag, 21.05.2009, um 18.45 Uhr

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Und danach noch

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Wenn der Vater eine Nummer ist – Schwanger von der Samenbank

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Erfolgreich, gebildet und – unglücklich. Vielen Frauen Ende dreißig geht es so. Beim Erklimmen der Karriereleiter kommen eine dauerhafte Beziehung und die Geborgenheit einer Familie oft zu kurz.

Die Frauen wünschen sich ein Kind, doch es fehlt der passende Partner. Der Film begleitet zwei alleinstehende Frauen auf ihrem ungewöhnlichen Weg zum Mutterwerden.

Nur wenige Ärzte in Deutschland sind bereit, künstliche Befruchtungen bei Alleinstehenden vorzunehmen. Deshalb organisieren die Frauen Spendersamen aus dem Ausland und lassen sich in Dänemark oder den Niederlanden inseminieren. Und ihre Zahl wächst. Immer mehr Internet-Foren, Selbsthilfegruppen und Fortpflanzungskliniken kümmern sich um die Belange von Singlefrauen mit Kinderwunsch.

Der Film begleitet zwei alleinstehende Frauen auf ihrem Weg zur Mutterschaft: Sandra (41) steht ganz am Anfang ihrer Entscheidung. Sie reist nach Kopenhagen, um sich dort über die Chancen, Risiken und Kosten einer künstlichen Befruchtung zu informieren. Barbara (38) ist einen Schritt weiter. Sie hat sich Samen in den USA bestellt und in Dänemark inseminieren lassen.

Beim vierten Versuch wurde sie schwanger und stellt sich nun die Frage, wie die Umwelt auf ihr Kind reagieren wird. War es der richtige Weg? Wird das Kind ihr vorwerfen, keinen Vater zu haben?

Vorwürfe, die Anna (26) heute ihrer Mutter macht. Die Studentin stand kurz vor dem Examen, als sie erfuhr, dass sie durch eine Spendersamenbehandlung gezeugt worden ist – heute sind die Daten ihres Vaters vernichtet. Niemals mehr wird sie erfahren, wer ihr Vater ist. Anna würde die Spendersamenbehandlung am liebsten verbieten lassen.
Ein Film über Träume und Ängste, Einsamkeit und Familienbilder. Familienbilder, an denen sich eine Gesellschaft noch immer orientiert, während sie sie gleichzeitig durch Wissenschaft und Technik außer Kraft setzt.

Eine Dokumentation von Tristan Chytroschek und Dorothea Marcus (2007)

Sendetermin, Phoenix, Donnerstag, 21.05.2009, um 19.15 Uhr und Freitag, 22.05.2009, um 8.15 Uhr

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