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Archiv für April, 2009

Väter haben heute mehr Zeit für Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. April 2009

Wie bin ich erzogen worden und wie will ich meine Kinder erziehen? Für das Generationen-Barometer 2009 hat das Institut für Demoskopie Allensbach 2222 Deutschen ab 16 Jahren diese Fragen gestellt.

Das Ergebnis: Die Atmosphäre zwischen Eltern und Kindern ist gesellschaftlich viel schlechter angesehen als sie in den Familien erlebt wird. Mütter, Väter und große Kinder geben zu hohen Prozentzahlen an, liebevoll und aufmerksam miteinander umzugehen.

Die Väter nehmen sich auch mehr Zeit für Kinder: Während die heute 60-Jährigen nur zu 10 % der Aussage ‚Mein Vater hatte ausreichend Zeit für mich’ zustimmen sind es bei den 16 bis 29-Jährigen schon 34 %. Und das sind ja noch nicht die wirklich ‚neuen’ Väter der Elternzeit Generation.

Der Zusammenhalt ist da, auch wenn oft vermutet wird, Eltern hätten kaum noch Einfluss auf ihre Kinder. Trotzdem hat sich viel verändert. Die Erfahrungen der Kinder, Eltern und Großeltern unterscheiden sich stark. Heute sind die Kinder oft der Mittelpunkt der Familie. Sie werden als Persönlichkeiten respektiert und sind viel freier in ihren Entscheidungen als die Generationen zuvor.

Deshalb wünschen sich Eltern neben den traditionellen Erziehungszielen wie Pünktlichkeit und Fleiß, dass ihre Kinder selbstbewusst und willensstark werden und dass sie Fähigkeiten entwickeln, die ihren Interessen entsprechen. Das macht zwar Spaß, ist aber auch anstrengend. Es wird weniger geohrfeigt, dafür mehr geredet. Schimpfen tun Eltern aber übrigens heute noch genauso wie die Großeltern.

Die Online Ausgabe der Zeit hat die wichtigsten Ergebnisse grafisch zusammengestellt.

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Babyboomer kommen in die Jahre

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. April 2009

Für Geld kann man nicht alles kaufen. Und so ist die Zahl der Geburten in Deutschland auch mit Elterngeld im vergangenen Jahr und entgegen den bisherigen Erwartungen zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt aufgrund vorläufiger Zahlen mitteilte, wurden 2008 in Deutschland 675.000 Kindern lebend geboren.

Das sind rund 8000 oder 1,1 % weniger als 2007, als 683.000 Kinder zur Welt kamen. Vor allem im letzten Quartal lag die Geburtenrate deutlich unterhalb des Vorjahres. Von Januar bis September war die Geburtenzahl noch um 3400 auf 517.549 gestiegen. Das Statistische Bundesamt hatte ursprünglich gar 680.000 bis 690.000 Geburten für das Gesamtjahr prognostiziert.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen spricht von einem „ungewöhnlichen Einbruch der Geburtenzahlen im letzten Quartal 2008“, den niemand habe vorhersehen können. Der vorläufige Anstieg der Statistik von 2007 bis September 2008 und der anschließende Rückgang zeigten, dass der Mut zu Kindern noch „ein zartes Pflänzchen“ sei, sagte die Ministerin. Junge Familien bräuchten gezielte Hilfen wie das Elterngeld, verständnisvolle Arbeitgeber und eine gute Kinderbetreuung. „Hier müssen wir einfach noch besser werden“, sagt von der Leyen.

Das gilt natürlich auch für die Politik: Mit der Neuregelung des Elterngeldes vor fast 3 Jahrenhat Deutschland zwar Anschluss an eine moderne europäische Familienpolitik bekommen. Jetzt kommt es darauf, das Kind in den Mittelpunkt der Förderung zu stellen und das Elterngeldgesetz so zu novellieren, das Väter und Mütter Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufteilen und insbesondere Väter ihre Ansprüche in Unternehmen umsetzen können, ohne berufliche Nachteile befürchten zu müssen.

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Pest oder Cholera?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. April 2009

Wer kümmert sich ums Kind? Für junge Familien ist es wie eine Wahl zwischen Pest und Cholera: Frauen verlieren den Anschluss im Job – und Männer werden in der Firma verlacht. Felix Berth setzt sich in der Samstagsausgabe der Süddeutschen mit den möglichen Wegen für neue Väter und Mütter durch diese Widersprüche zwischen Wünschen und Wirklichkeiten auseinander

„Der Wunsch der meisten Eltern ist eindeutig: Sie würden die Arbeitszeiten gerne gleichmäßiger aufteilen“, sagt Christa Klenner von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Im Arbeitsalltag der Eltern, gehen diese Wünsche nur selten in Erfüllung, wie Befragungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung regelmäßig zeigen. Demnach sind viele Mütter – wie auch Väter – mit ihren Arbeitszeiten unzufrieden: Mütter klagen, dass sie in ihren Teilzeitjobs zu wenig arbeiten können. Umgekehrt bemängeln Väter, dass ihnen die klassische Vollzeitstelle zu viel abverlangt.

In vielen Unternehmen herrscht nach wie vor eine Arbeitskultur, die die passenden Jobmodelle nicht kennt: Entweder ein Angestellter arbeitet Vollzeit – dann ist er, wie die meisten Väter, 40 Stunden pro Woche oder mehr für die Firma verfügbar. Damit ist er einer von denen, auf die sich der Chef gerne verlässt; er zählt zu den Kandidaten mit den besseren Aufstiegschancen.

Oder eine Angestellte reduziert wegen der Kinder auf Teilzeit – dann zählt sie, wie viele Mütter, zum Personal zweiter Klasse: Solche Mitarbeiterinnen sind entweder besonders preiswert, weil sie nur einen Minijob haben. Oder sie gehören zu denen, die man mit ihren Halbtagsstellen nicht wirklich ernst nimmt.

Man(n) arbeitet entweder ganz – oder (Frau) ganz wenig. Eine dritte Möglichkeit gibt es auf dem deutschen Arbeitsmarkt selten.

Gleichwohl mehren sich die Anzeichen, dass jüngere Männer die klassischen Arbeitszeit-Modelle korrigieren möchten. Gerade unter Angestellten mit akademischer Qualifikation und höherem Einkommen wollen derzeit erstaunlich viele zu Hause mehr Verantwortung übernehmen. Auch zeigen die Erfahrungen mit dem Elterngeld, dass vor allem Besserverdiener zeitweise auf ihren Job verzichten, sobald ein Baby da ist.

Und möglicherweise wirkt das Elterngeld auf manche Väter wie eine „Einstiegsdroge“. Jedenfalls berichten Unternehmen, die viele Akademiker beschäftigen, immer häufiger von Männern, die nach der Elternzeit dauerhaft weniger arbeiten wollen.

Da kann die Konsequenz ja nur sein, die Schwelle für die Einnahme zu senken und die Dosis zu erhöhen, das heißt, dass Elterngeld und die Anzahl der Partnermonate zu erhöhen!

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Psychische Belastungen am Arbeitsplatz nehmen weiter zu

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. April 2009

In vier von fünf deutschen Betrieben stehen Beschäftigte ständig unter hohem Zeit- und Leistungsdruck, die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz sind in den letzten Jahren gewachsen. Das zeigen erste Daten aus der neuen Betriebsrätebefragung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.

In 84 % der deutschen Betriebe gibt es Mitarbeiter, die dauerhaft unter hohem Zeit- und Leistungsdruck arbeiten, berichteten die Betriebsräte. Betroffen sind in diesen Unternehmen nicht nur einzelne Beschäftigte mit speziellen Aufgaben, sondern mit durchschnittlich 43 % große Teile der Belegschaft. Die Arbeitnehmervertreter wurden zwischen September 2008 und Januar 2009 interviewt.

Die psychischen Belastungen haben in den vergangenen drei Jahren zugenommen – das sagten 79 % der befragten Betriebsräte über ihren Betrieb. Besonders stark unter Druck stehen demnach Beschäftigte in Dienstleistungsberufen sowie in den Branchen Verkehr, Nachrichten und Telekommunikation. Dort ist etwa jeder Zweite betroffen. Als Ursachen für hohen Stress nennen 84 % der Arbeitnehmervertreter eine zu enge Personaldecke, 79 % die hohe Eigenverantwortlichkeit von Beschäftigten und 75 % die Abhängigkeit von Kundenvorgaben.

Flachere Hierarchien und mehr Eigenverantwortlichkeit können ebenfalls zum Belastungsfaktor werden. So gaben 58 % der befragten Betriebsräte an, dass Mitarbeiter regelmäßig mit Umsatz- und Renditezahlen konfrontiert und daran gemessen würden. Für die Beschäftigten ist das ein zweischneidiges Schwert: Die neue Freiheit bezahlen viele mit Arbeitsverdichtung und Leistungsdruck.

Für 37 % der Betriebsräte ist es eine alltägliche Beobachtung, dass Beschäftigte mehr als neun Stunden am Tag arbeiten – und damit deutlich länger, als vertraglich vereinbart.

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Väteraufbruch für Kinder hat neuen Bundesvorstand

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. April 2009

Auf seiner Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main hat der Väteraufbruch für Kinder e.V. (VAfK) am letzten Samstag einen neuen Bundesvorstand gewählt. Erstmalig wählte der Väterverein auch einen Bundesvorsitzenden: Prof. Ulrich Mueller aus Marburg erhielt 87 % der Stimmen und wird den Verein in den nächsten zwei Jahren repräsentieren.

Als weitere Mitglieder des neuen Bundesvorstands wurden der Pfarrer Dietmar Nikolai Webel aus Gollma bei Halle, die Sprachwissenschaftlerin Angela Hoffmeyer aus Karlsruhe, der Jurist Hartmut Haas aus Hamburg und der Aerodynamiker Rainer Sonnenberger aus Berlin gewählt.

Die Mitglieder bestätigten mit dieser Wahl den pragmatisch-konstruktiven Kurs, den der Bundesverein vor zwei Jahren eingeschlagen hat: Die Rolle von Vätern zu stärken, indem die Kooperation beider Eltern gefördert wird. Prof. Müller sagte nach der Wahl: ‚Wir brauchen in Deutschland eine gezielte Väterpolitik nicht nur für Väter, sondern vor allem auch mit Vätern.’

Aus diesem Grund verabschiedete der frisch gewählten Vorstand einen „Wahlcheck Väterpolitik.de“, um möglichst viele Kandidaten der kommenden Bundestagswahl zu Väterthemen zu befragen. Der Startschuss der Befragung fällt auf dem zweiten bundesweiten Väterkongress, der vom 1. bis 3. Mai in Karlsruhe statt findet. Motto: „Familienpolitik mit Vätern – wir stehen vor der Wahl.“

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Wenn Papa in den Knast muss

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. April 2009

Das Produkt eines ambitionierten Projekts ist ab kommender Woche an einem ungewöhnlichen Ort erhältlich. Im ‚Gitterladen’ halten die Sächsischen Landesvollzugsanstalten dann ein Buch bereit, welches gemeinsam mit Vätern in Haft, der Diplom-Psychologin Nicole Borchert und dem Verein “Leben ohne Fesseln e.V.“ entstanden ist. Ein Kinderbuch namens “Wir treffen uns im Traum“ – Eine Geschichte über Papa im Gefängnis“. Es handelt in Bildern und Texten von dem kleinen Mädchen Alessa, dessen Vater ins Gefängnis muss.

In Sächsischen Haftanstalten sind derzeit 3.381 Männer inhaftiert. Davon sind aktuell rund 960 Väter von minderjährigen Kindern (28,4 %). Zum Vergleich: 252 Frauen verbüßen Haftstrafen in Sachsen. Davon haben 142 minderjährige Kinder. Dies entspricht einem Anteil von über 56,4 %.

Anlass für dieses ungewöhnliche Buchprojekt sei so Justizminister Geert Mackenroth das Leiden der Kinder. „Das Kinderbuch über Alessa und ihren Vater kann in einer schweren Lebenssituation helfen. Wenn Väter ins Gefängnis müssen, leiden ihre kleinen Kinder oft ganz besonders mit.

In den sächsischen Justizvollzugsanstalten fördern wir deshalb gezielt Vater-Kind-Projekte. Damit wollen wir die bestehenden Bindungen zwischen dem inhaftierten Vater und seinem Kind festigen. Das ist nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch ein Beitrag zur erfolgreichen Wiedereingliederung der Gefangenen nach der Haftentlassung.“

Das Kinderbuch „Wir treffen uns im Traum“ – Eine Geschichte über Papa im Gefängnis – ab nächster Woche im Internetshop der Arbeitsbetriebe des Justizvollzuges zum Preis von 5,27 EUR erhältlich.

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Times are changing

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. April 2009

Eine aktuelle Studie des Families and Work Institute, die den Zeitraum der vergangenen 30 Jahre betrachtet, zeigt überraschende und signifikante Veränderungen in der Haltung und im Verhalten am Arbeitsplatz und in der Familie auf.

Zum ersten Mal wollen junge Frauen im gleichen Umfang Jobs mit einem hohen Maß an Verantwortung wie junge Männer. Eine Mutterschaft beeinflusst diese Karriere Ambitionen kaum noch.

Einige der wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:

Women in dual-earner couples are contributing more to family income. In 1997 women contributed an average of 39% of annual family income. That figure rose to 44% in 2008. In 2008, 26% of women living in dual-earner couples had annual earnings at least 10 percentage points higher than that of spouses/partners, up from 15% in 1997.

Among Millennials (under 29 years old), women are just as likely as men to want jobs with greater responsibility. In 1992, 80% of men and 72% of women under the age of 29 wanted jobs with greater responsibility. Today the figure is 67% of men and 66% of women. The figure reached its low point for both genders in 1997.

times_are_changingToday, there is no difference between young women with and without children in their desire to move to jobs with more responsibility. Whereas 60% of women under 29 with children and 78% of women without children wanted jobs with more responsibility in 1992, today the percentages are 69% (with children) and 66% (without children).

Men and women are both less likely to embrace traditional gender roles. Only 41% of employees in 2008 believe it is better “if the man earns the money and the woman takes care of the home and children,” down from 64% in 1977. The drop is even more pronounced among men (74% to 42% versus 52% to 39% of women). Now there is no statistical difference between men and women in their views.

Bedeutsam ist zudem, dass sich diese Veränderungen nicht nur in den Einstellungen widerspiegeln. Junge Väter (unter 29 Jahren) verbringen an einem normalen Arbeitstag mehr Zeit mit Ihren Kindern als Mütter im Alter von 29 bis 42 Jahren

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Warum verschmähen städtische Beamte Vaterschaftsurlaub?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. April 2009

Stell dir vor, es sind Ferien und niemand geht hin. Gibt es nicht? In der Züricher Stadtverwaltung schon. Seit über sieben Jahren dürfen männliche Angestellte fünf Tage zu Hause bleiben, wenn ihre Partnerin ein Kind bekommt. Am Mittwoch hat der Gemeinderat diese Zahl sogar verdoppelt. Frisch gewordene Väter haben jetzt das Anrecht auf zwei Wochen bezahlten Urlaub.

Dass sich jetzt Hunderte von neuen Vätern auf die zusätzlichen Frei – Tage stürzen und so ein Loch in die Stadtkasse reißen, wird jedoch nicht passieren. Denn schon der fünftägige Vaterschaftsurlaub wird nicht sonderlich gut genutzt. 2005 haben die städtischen Väter 172 Tage bezogen, 2006 waren es 55 Tage, 2007 sogar nur 48 Tage.

Die Stadt beschäftigt rund 24’000 Angestellte, und die haben etwa 11’000 Kinder, wie das Personalamt aufgrund der Kinderzulagen angibt. Bei einer konservativen Schätzung werden rund 200 städtische Angestellte pro Jahr Vater. Sie hätten zusammen also 1000 Tage Vaterschaftsurlaub einziehen können. Was bedeutet, dass 2007 höchstens jeder 20. Vater sein Recht auf eine Säuglingspause einforderte.

In privaten Unternehmen, die den Vaterschaftsurlaub freiwillig eingeführt haben, liegt die Quote bedeutend höher. Bei der Swiss Re, die das Angebot seit über zehn Jahren intern fördert, werde es «extrem gut genutzt», wie eine Sprecherin sagt, und zwar von gewöhnlichen Angestellten bis ins hohe Kader. Genaue Zahlen fehlen allerdings, weil die zwei Wochen als normale Ferien abgebucht werden. Bei der Migros Zürich, die ihren Angestellten seit Mitte 2004 eine Woche, seit 2007 zwei Wochen Vaterschaftsurlaub anbieten, haben bisher 292 Männer «Baby-blau» gemacht.

Warum verschmähen ausgerechnet die bei der Stadt angestellten Väter ihre Freitage? Weil sie, allen Klischees des gemütlichen Beamten zum Trotz, einem starken Pflichtgefühl folgen? Schlechte Väter sind? Oder sich schlicht nicht trauen? Bei der Stadt ist man ratlos. Umfragen sind bislang nicht gemacht worden.

Beim Personalamt vermutet man, die Quote sei ein «Abbild der Gesellschaft», die den Vaterschaftsurlaub als unnötig betrachte. Die Bereitschaft hänge aber auch vom Milieu ab, sagen Mitarbeiter. Für Kadermitglieder, die sich für unersetzlich hielten, komme eine Baby-Auszeit nicht in Frage. Auch Angestellte mit tieferer Bildung würden sich eher weigern, wegen eines Neugeborenen auf die Arbeit zu verzichten, weil dies nicht ihrem Rollenbild von Mann und Frau entspräche.

«Sicher spielt auch die Betriebskultur mit», vermutet die grüne Gemeinderätin Karin Rykart Sutter, welche die Verlängerung auf zwei Wochen mit einem Antrag angestoßen hatte. Es könne sein, dass sich Väter mit dem Urlaub unbeliebt machten, weil dieser etwas koste und zudem mehr Arbeit für die Mitarbeitenden verursache.

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‚Morgen komm ich später rein’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. April 2009

Die Zukunft der Arbeit: Wir arbeiten hart. Wir arbeiten lang. Wir arbeiten im Büro. Freizeit ist ein exotisches Fremdwort. Dabei wissen wir ganz genau, dass uns jenseits des Alltagstrotts die besten Ideen kommen. Immer mehr Angestellte haben daher das Gefühl, außerhalb ihres Büros effizienter zu arbeiten. Recht haben sie!

Man will kaum glauben, dass wir in einer Wissensgesellschaft arbeiten, denn unsere Arbeitsstrukturen ähneln immer noch denen einer Industriegesellschaft: Abgesessene Kernarbeitszeit und exzessive Überstunden gelten als Beweis für „echtes“ Engagement.

Markus Albers beweist in seinem Buch ‚Morgen komm ich später rein’ anhand vieler Beispiele, dass das nicht stimmt. Denn eine flexible und mobile Arbeitsauffassung, eine Easy Economy, ist ein Gewinn für alle. Google, SAP und die Deutsche Bank, aber auch deutsche Mittelständler zeigen, dass individuelle Gestaltungsfreiheit zu mehr Leistung führt und besserer Laune. So wird aus der Festanstellung eine Freianstellung, um in Zukunft Leben und Arbeiten harmonischer miteinander zu verbinden.

In den vergangenen Monaten hat Markus Albers einige Vorträge zu seinem Buch ‚Morgen komm ich später rein’, zu Easy Economy und Freianstellung gehalten. Da aber zu solchen Reden immer nur einige ausgewählte Zuhörer eingeladen sind, möchte er nun allen Lesern von Blog und Buch ermöglichen, an seiner Präsentation teilzunehmen und hat sie online gestellt:

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Chancen für aktive Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. April 2009

Auch in Berlin haben Unternehmen begonnen, sich auf die neuen Väter einzustellen. Der Tagesspiegel dokumentiert einige gute Beispiele:

Zum Beispiel die mittelständische Autowerkstatt von Carola Zarth in Charlottenburg: Die Chefin hat dort ein Zimmer eingerichtet, in dem die Kinder ihrer Mechaniker spielen, schlafen oder Hausaufgaben machen können.

„Meine männlichen Mitarbeiter sind es gewohnt, dass Kinder im Betrieb sind“, sagt Zarth. Sie hatte ihre Tochter nach der Geburt auch dorthin mitgenommen. Bei der Arbeitszeit versucht Zarth ihren Mitarbeitern entgegenzukommen. „Ein alleinerziehender Vater geht früher. Ein anderer beginnt erst um zehn Uhr mit der Arbeit, nachdem er seine ganze Bagage in Schule und Kita abgeliefert hat.“

Die Skandia Lebensversicherung AG setzt seit mehr als fünf Jahren darauf, dass Mitarbeiter ihre Arbeitszeit auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen. Und kommt es trotzdem einmal zu Engpässen, können die Beschäftigten ihre Kinder auch mal mitbringen.

Auch der Pharmahersteller Sanofi – Aventis überlässt die Wahl der Arbeitszeiten weitestgehend seinen Mitarbeitern: „Bei uns gibt es eine Vertrauensarbeitszeit“, sagt Manfred Schäfer von der Personalabteilung. Denn zumindest im nichtproduzierenden Bereich sei die Präsenz am Arbeitsplatz inzwischen verzichtbar. Mit Telearbeit per Laptop und Blackberry könnten Väter von daheim aus arbeiten. „Wichtiger als die reine Anwesenheit ist bei uns die Lösung von Aufgaben und Problemen.“

Ich hoffe, dass diese Beispiele Schule machen!

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