der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Archiv für April, 2009

Väter prägen das Leben der Söhne

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. April 2009

Mütter prägen das Leben ihrer Kinder besonders stark. In einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach erklärten 76 % der Frauen und 73 % der Männer, dass die eigene Mutter ihr Leben entscheidend beeinflusst hat.

Den Vater halten 72 % der Männer für stark prägend, aber nur 62 % der Frauen. Männer und Frauen schätzen auch die Bedeutung von Kindern und dem Beruf unterschiedlich ein. Für 61 % der Männer hat der Beruf einen besonderen Einfluss auf das Leben, nur 35 % sagen das über den Nachwuchs.

Frauen finden dagegen die Kinder (51 %) bedeutender für ihr Leben als den Job (49 %). 62 % der Frauen finden den Partner stark prägend, doch nur 56 % der Männer sagen das über ihren Partner. An der Umfrage im Auftrag des Magazins ‘Geo Wissen‘ nahmen 1840 Männer und Frauen teil.

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Eltern werden in der Wirtschaftkrise

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. April 2009

Wie wirkt sich die Wirtschaftskrise auf die Familienplanungen in Deutschland aus? stern.de hat werdende Mütter befragt. Fast alle haben die Aufgabenteilung mit Ihren Partnern und ihre Möglichkeiten als Väter thematisiert und stärker als die Krise bereitet ihnen das Thema fehlende Kinderbetreuungsplätze Sorgen:

Bärbel Hauffe (28), Studentin, und Mario Navarro (30), Café-Besitzer, beide aus Hamburg: “Die Krise ist für uns kein Grund, auf ein Kind zu verzichten – obwohl wir uns natürlich Sorgen um das Geld machen. Mario hat gerade ein Café eröffnet, deshalb werde ich wohl die Betreuung übernehmen, zunächst für ein Jahr. Problematisch an der Situation in Deutschland ist, dass es zu wenig Betreuungsplätze gibt, wenn beide Elternteile arbeiten wollen.”

Laura M. (29), Politikwissenschaftlerin, und Justus D. (30), Jurastudent: “Wir werden unser Kind etwa ein halbes Jahr lang selber betreuen und uns dabei abwechseln. Danach wollen wir beide wieder voll arbeiten. Die Familienpolitik hat sich in den letzten Jahren unserer Meinung nach deutlich verbessert, die Familienministerin hat da einen großen Wandel herbeigeführt. In ganz Deutschland sollte die Kinderbetreuung so gut ausgebaut werden wie in Berlin.”

Christine Hannig (33), Verwaltungsangestellte aus Wiesbaden: “Ob mein Partner mir bei der Kinderbetreuung helfen kann, ist noch nicht sicher. Das hängt davon ab, wie sein Unternehmen sich in der Krise entwickelt. Wenn die Firma auf dem Zahnfleisch geht und jeder gebraucht wird, wird er sich wohl keine Auszeit für das Kind nehmen können. Von Seiten der Politik sollte die Kinderbetreuung dringend verbessert werden. Viele Frauen mit einer sehr guten Ausbildung müssen heute noch wegen der Kinder zuhause bleiben – die haben dann quasi umsonst studiert.”

Wanda Ferioli (33), Vertriebsmitarbeiterin aus Hamburg: “Seit zwei Jahren lebe ich jetzt in Deutschland – und im Vergleich zu meiner Heimat Italien werden junge Familien hier viel besser unterstützt, zum Beispiel durch das Eltern- und Kindergeld. Trotzdem sind die Deutschen immer noch unzufrieden. Mein Mann und ich teilen uns die Kinderbetreuung, danach werden wir wohl problemlos in unsere Jobs zurückkommen.”

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Vätermonate ausweiten, gerade in Zeiten der Krise

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. April 2009

Im Interview der Woche skizziert Ursula von der Leyen im Gespräch mit Stephan Detjen im Deutschlandfunk die Grundzüge der Familienpolitik für die nächsten Jahre und plädiert auch dafür, die Vätermonate in der Elternzeit auszuweiten, trotz bzw. gerade wegen der Krise.

‚Stephan Detjen: Frau Ministerin, die weltweite Finanzkrise und Wirtschaftskrise verunsichert die Menschen. Verlieren Paare in einer solchen Situation, in der sie Angst um Einkommen und Ersparnisse haben müssen, den Mut, Familien zu gründen?

Ursula von der Leyen: Es wird sicher schwieriger sein, positive Perspektiven für Familien dann auch zu zeichnen. Und deshalb ist so entscheidend, dass ein Land und damit auch die Politik ganz deutlich macht: Wenn Ihr Euch für Kinder entscheidet, wenn Ihr Euch Kinder wünscht und Kinder haben möchtet, dann seid Ihr nicht alleine mit den Problemen da …

Detjen: Die Frage richtet sich ja in einer solchen Situation auch an Unternehmen, an Unternehmer. Können sich das Unternehmen noch leisten, das, was Sie als Vision für Ihre Familienpolitik vertreten: Eltern mehr Zeit geben, Vätern Vätermonate gewähren – das auch in einer Situation durchzuhalten, in der ein Unternehmer damit beschäftigt ist, sein Unternehmen überhaupt zu retten?

von der Leyen: Ich glaube, gerade in Zeiten der Krise wird dieses Thema wichtiger. Denn schon vor der Krise zeichnete sich ab, dass die größte Bedrohung für die Unternehmen, für den Wirtschaftsstandort Deutschland, das Thema des Fachkräftemangels ist. … Und da spielt für die jungen Menschen neben dem Gehalt die entscheidende Rolle: Ist das Unternehmen, in dem ich arbeite, familienfreundlich, das heißt, lässt es Raum für Kindererziehung, oder nicht? …

Detjen: Parallel zum Beginn der Finanzkrise ist im letzten Jahr auch die Geburtenzahl in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr drastisch eingebrochen. …Haben Sie mittlerweile eine Erklärung dafür, warum die Geburtenzahl seit Oktober letzten Jahres so stark eingeknickt ist?

von der Leyen: Nein, eine Erklärung kann man da gar nicht liefern, weil das auch vorläufige Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind und das natürlich sehr, sehr kleine Zeiträume sind, zwei, drei Monate zu überblicken. … Unter dem Strich, sagen die Experten, es lohnt sich, einen langen Atem zu haben. Denn wenn man die Erfahrung anderer Länder betrachtet, die früher angefangen haben mit der Modernisierung der Familienpolitik – also die skandinavischen Länder, die angelsächsischen Länder, Frankreich, aber auch die Benelux-Länder -, dass in diesen Ländern, obwohl mehr Väter und Mütter erwerbstätig sind, mehr Kinder geboren werden inzwischen, dass die Kinderarmut dort geringer ist. Und das sind die langen Linien, die entscheidend sind.

Detjen: Die Frage ist ja: Wie lange dauert es, bis die Maßnahmen sich auf die Demografie auswirken, und die Frage war: Was tun Sie, wenn der Abwärtstrend weiter anhält?

von der Leyen: Ja, meine feste Überzeugung ist, und ich glaube, das spürt man auch in Deutschland inzwischen, dass die Maßnahmen, nämlich die Einführung des Elterngeldes, damit die Einführung der Vatermonate, also ein neues Bild des Vaters schaffen, Weiterlesen »

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‚Bei uns wirkt das Elterngeld’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. April 2009

Stefan Ruhkamp widerspricht heute in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung der Berichterstattung des eigenen Hauses. Am vergangenen Sonntag haben Carsten Germis und Inge Kloepfer an gleicher Stelle unter der Überschrift ‚Wo kommen die Kinder her?’ abstruse Thesen formuliert.

‘Vorwurf 1: Das Elterngeld wirkt nicht.

Geld ist nicht alles. Ob erwachsene Leute Kinder in die Welt setzen, hängt von vielen Faktoren ab: Wetter, Langeweile, Liebe, Schwiegereltern, Gemüt, misslungene Aufklärung, Verbreitung von Kondomen und Geld. Wer mag, kann die Liste verlängern. Angesichts der vielen Variablen der Fruchtbarkeit war der Versuch der Familienministerin, sich eine geringfügig steigende Geburtenzahl gleich im ersten Jahr des Elterngeldes aufs politische Konto zu buchen, genauso lächerlich wie die Erkenntnis ihrer Kritiker, dass die Mittelschicht immer noch keine Kinder bekommt. … Sicher ist: Elterngeld erleichtert die Entscheidung fürs Kind.

Vorwurf 2: Das Elterngeld regt vor allem die Unterschicht zum Kinderkriegen an.

Wer soll das sein? Jemand, der wenig verdient? Das kann auch die studierende Mutter sein, die in zehn Jahren eine Arztpraxis führt. Und falls es um leseschwache Sozialhilfeempfänger in der dritten Generation geht, warum sollten die keine Kinder bekommen dürfen? Lasst uns ordentliche Kindergärten und Schulen betreiben, dann werden alle Kinder stark und schlau. …

Vorwurf 3: Das Elterngeld fördert das Modell der erwerbstätigen Mutter und benachteiligt Mütter und Väter, die in den ersten Jahren für ihre Kinder zu Hause bleiben.

Falsch. Die Eltern müssen ja gerade ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen, um in den Genuss des Elterngeldes zu kommen. Und wenn es tatsächlich eine Schlechterstellung des Modells „Vater-geht-arbeiten-Mutter-kümmert-sich-um-die-Kinder“ geben sollte, zum Beispiel bei den Kindern zwei, drei und vier: Was soll’s? Das deutsche Sozialsystem ist eine einzige Besserstellung des Systems Vollzeitmutter.

Das fängt mit dem Ehegatten-Splitting bei der Steuer an – der Steuervorteil ist am größten, wenn einer gar nichts verdient. In der Rentenversicherung gibt es beachtliche Absicherungen für Witwen und Witwer, die gemindert werden, wenn sie eigene Rentenansprüche erworben haben. Besonders groß ist der Vorteil der „Nur-einer-geht-arbeiten-Familien“ in der gesetzlichen Krankenversicherung. Mutter zahlt den Beitrag, Vater bleibt zu Hause und ist beitragsfrei mitversichert. Gehen dagegen beide arbeiten, zahlen auch beide. …’

Stefan Ruhkamp hat über seine Erfahrungen mit der Elternzeit im vergangenen Jahr eine Kolumne geschrieben, über die ich hier berichtet habe.

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EU-Abgeordnete fordern 2 Wochen Vaterschaftsurlaub

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. April 2009

Der Frauenausschuss des Europaparlaments will junge Väter zu einem zweiwöchigen Urlaub nach der Geburt ihres Kindes verpflichten. Die Partner junger Mütter sollten EU-weit Anspruch auf «einen vollständig bezahlten Vaterschaftsurlaub von mindestens zwei obligatorischen Wochen haben», erklärte der Ausschuss in einer am Donnerstag verabschiedeten Empfehlung an das Parlamentsplenum.

Die Abgeordneten sprachen sich außerdem dafür aus, den Mutterschutzurlaub EU-weit auf mindestens 20 Wochen auszudehnen. In Deutschland haben Frauen derzeit Anspruch auf 14 Wochen Mutterschaftsurlaub bei voller Lohnfortzahlung. In anderen Ländern ist die Frist zum Teil länger, der Mutterschutzlohn dafür aber niedriger.

Die Bundesregierung lehnt eine Verlängerung des Mutterschutzurlaubs ab. Schon den Vorschlag der EU-Kommission, dessen Mindestdauer auf 18 Wochen auszudehnen, hatte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen kritisiert: Eine Ausweitung des Mutterschutzes könnte zu einer ‘Diskriminierung der Frauen am Arbeitsmarkt’ führen, warnte die Ministerin Anfang März. Er verteuere nämlich die Beschäftigung junger Mütter. Zudem könnten Mütter und Väter in Deutschland bis zu drei Jahre Erziehungsurlaub nehmen und davon mindestens ein Jahr lang Elterngeld beziehen.

Das das Thema ‘Väter’ und ihre Beteiligung  im Vorfeld der Europawahl in den politischen Diskurs ist zu begrüßen. Die Beteiligung der Väter hängt ja bekanntermaßen auch von den gesellschaftlichen Erwartungen ab. Die Auseinandersetzung darüber kann durch den Vorschlag der 2 Wochen für die Väter befruchtet werden und auch hierzulande ist ja schon mancher Gegner des ‘Wickelvolontariats’ eines besseren belehrt worden.

Den Begriff des Vaterschafts – ‘Urlaubs’ halte ich aber für völlig unangebracht: er wird dem Anliegen nicht gerecht und entwertet die Erziehungsaufgabe. Die geringe Wertschätzung für diese Aufgabe ist ja auch mit ein Grund dafür, dass in diesem Feld so wenige Männer (beruflich) aktiv sind. Da hilft dann auch die vorgesehene ‘Verpflichtung’ nicht wirklich weiter.

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Es geht nicht nur um die Babyphase

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. April 2009

Immer mehr Väter in Deutschland nehmen Elternzeit in Anspruch – und ernten dafür Lob und Anerkennung von Politik und Medien. Anschließend sind sie aber in der Regel wieder in ihren Jobs verschwunden und stehen für die Kinder nur noch viel zu selten zur Verfügung.

Der Journalist und Buchautor Thomas Gesterkamp hält den “Elterngeld-Hype” darum für kurzsichtig, ungenügend und nicht kindgerecht. “Es geht immer nur um die Babyphase. Aber es gibt viele Phasen, in denen die Anwesenheit des Vaters mindestens genauso wichtig ist wie beim Kleinkind und die gar nicht thematisiert werden”, kritisiert Gesterkamp in der aktuellen Ausgabe von “Men’s Health

Die bei den Vätern erwünschte soziale Funktion in der Familie besteht nach Ansicht des Experten auch und gerade darin, dem Kind Werte und Fähigkeiten wie Schwimmen, Radfahren oder auch die Abseitsregel zu vermitteln. gerade das ist in den ersten 14 Monaten nach der Geburt quasi unmöglich.

Inzwischen nimmt fast jeder fünfte Vater Elternzeit in Anspruch – die große Mehrheit innerhalb der ersten zwölf Monate nach der Geburt des Babys. Dabei könne der Mann gerade in diesem Lebensabschnitt “kaum mit der Mutter konkurrieren”, stellt Gesterkamp fest.

“Da ist er ein Assistent, der später zum Teilhaber aufsteigt. In späteren Phasen ist der Vater wichtiger, etwa in der Schulzeit und Pubertät.” Gesterkamp möchte aber nicht so verstanden werden, “dass sich die Väter nicht um ihre Babys kümmern sollen – aber sie müssen eben auch später da sein”, betont der Wissenschaftler.

Dem letzten Punkt kann ich uneingeschränkt zustimmen und erste Erfahrungen machen auch deutlich, dass Väter, die Elternzeit genommen haben, nicht mehr bereit sind ihre Arbeitszeiten über das vertraglich vereinbarte Maß auszudehnen und Überstunden ohne Ende zu leisten.

Zum ersten Teil, dem Assistenten bzw. dem Teilhaber: Ich kann nur zum gleichberechtigten Teilhaber werden, wenn ich an der Entwicklung auch Teil habe! Eine Präsenz in den Monaten, wo die Weichen für die nächsten Jahrzehnte, was die Entwicklung der Kinder aber auch der Partnerschaft betrifft, gestellt werden. Und für die Entwicklung des Kindes ist gerade die Unterschiedlichkeit und das Spannungsverhältnis unter der sie gelebt wird enorm wichtig. Und zwar von Anfang an, sonst bleibt Vater nämlich ein Leben lang der Assistent.

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Befreiungsbewegung für Männer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. April 2009

Mit der Frauenbewegung verändert sich auch der Status des Mannes in der Gesellschaft. Die Autoren möchten zeigen, wo »Mann« in dieser Gesellschaft steht und wie seine Zukunft aussehen kann.

Das Buch ‘ Befreiungsbewegung für Männer – Auf dem Weg zur Geschlechterdemokratie. Essays und Analysen’ untersucht das feministische Zeitalter und liefert Ausblicke und Vorschläge für die Ära danach. Gleiche Verpflichtungen, Gleichbehandlung und Gleichwertigkeit beider Geschlechter müssen das Ziel sein. Damit führt auch an einer offenen wie offensiven Interessenvertretung der Männer kein Weg vorbei.

Eine so offen wie offensiv auftretende Männerbewegung ist nach vier Jahrzehnten einseitiger Mädchen- und Frauenförderung als überfällige weltanschauliche Korrektur zu sehen. Sie steht auf der Agenda 21. Ihre Aufgabe wird sein, Männer aus falschen und schädlichen Selbstverpflichtungen, aus der Fessel enger sozialer Erwartungen, aus tradierten Rollenkäfigen zu befreien.

Eine große Rolle spielen Themen wie die Stellung des Mannes in der Familie, Gewalterfahrungen, Diskriminierung, Gesundheit und Sterblichkeit, Männerpolitik, Emotionen und traditionelle Männlichkeit.

Mit Beiträgen von Gerhard Amendt, Christine Bauer-Jelinek, Warren Farrell, Claudia Fischer, Astrid von Friesen, Paul-Hermann Gruner, Arne Hoffmann, Klaus Hurrelmann, Karin Jäckel, Beate Kricheldorf, Eckhard Kuhla, Susanne Kummer, Hans-Joachim Lenz, Karl- Heinz van Lier, Marc Luy, Wolfgang Schmidbauer, Matthias Stiehler, Markus Theunert und Martin Verlinden.

Ein Buch, das Widerspruch und Kontroversen auslösen will.

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Erstes Kind kann Eheglück belasten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. April 2009

Der Bauch wächst, und damit steigen Spannung und Freude auf den Nachwuchs. Doch kaum ein Paar ist darauf vorbereitet, wie stark sich der gemeinsame Alltag durch das erste Kind verändert – wie soll man es auch vorher wissen? Im Gegensatz zu der Erwartung, ein Kind vervollständige die Liebe, zeigt eine Untersuchung von US-Psychologen jetzt: Die Geburt des ersten Kindes beeinträchtigt die Qualität einer Partnerschaft.

Das Team um Scott Stanley von der University of Denver hatte 218 verheiratete Paare im Rahmen einer Langzeitstudie zu ihrer Beziehung vor und nach der Geburt des ersten Kindes befragt. 90 Prozent der Eltern berichteten, die Partnerschaft habe nach der Ankunft des ersten Sprösslings gelitten. Väter und Mütter teilten diesen Eindruck in ähnlichem Maße. Die einmal eingetretene Verschlechterung war demnach nicht nur temporär – sie hielt in den meisten Fällen während der gesamten Dauer der Studie an.

“Auch bei kinderlosen Paaren lässt die Qualität der Ehe mit der Zeit nach”, sagt Stanley. “Aber ein Baby beschleunigt diese Verschlechterung, insbesondere in der Umstellungsphase kurz nach der Geburt des Kindes.”

Die negativen Veränderungen betrafen jedoch nicht alle Paare gleichermaßen. Mitunter stärkte der Nachwuchs auch die Qualität der Ehe. Dies galt vor allem für jene Partner, die vorher schon länger verheiratet waren oder die ein höheres Einkommen hatten.

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‚Politik wirkt erst in 15 Jahren’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. April 2009

Im Gespräch mit der Berliner Tageszeitung (taz) relativiert der Familienforscher Hans Bertram, selbst Vater von 3 Söhnen, die politische Aufgeregtheit um die aktuell vorgelegten Geburtenzahlen und macht deutlich, was langfristig getan werden kann um jungen Menschen die Entscheidung für Kinder zu erleichtern.

taz: Herr Bertram, noch vor wenigen Wochen verkündete Familienministerin von der Leyen gestiegene Geburtenzahlen. Jetzt hat das Statistische Bundesamt niedrigere Zahlen verkündet. Was ist da passiert?

Hans Bertram: Ende des Jahres 2008 sind einfach viel weniger Kinder zur Welt gekommen als im früheren Jahresverlauf. Für zwei Monate ein Minus von 8.000 Kindern vorherzusehen, würde wahrscheinlich übersinnliche Kräfte voraussetzen – solche Schwankungen sind statistisch normal.

Sieht man schon nach einem Jahr den Effekt politischer Maßnahmen?

Nein. Wir müssen zehn, vielleicht 15 Jahre warten, bis wir wissen, ob tatsächlich demografische Effekte durch eine neue Familienpolitik zu beobachten sind. Glücklicherweise funktionieren Menschen nicht so mechanisch, dass die Regierung nur einen Hebel umzulegen braucht und dann sagt: “Wunderbar, jetzt tut ihr das, was wir wollen.” …

Wie muss die Politik handeln, damit sie ihr Ziel schnell erreicht?

Der Ausbau der Kinderbetreuung ist unzureichend. Die Vorstellung, wir würden mit der Vorschulbetreuung zu einem vernünftigen Vereinbarkeitskonzept kommen, halte ich für hoch problematisch. Das Zweite ist die Frage, wie wir eigentlich sicherstellen können, dass die Berufswelt die unterschiedlichen Zeitbedürfnisse von Kindern und Familien besser reflektiert, als das heute der Fall ist.

Wie steht Deutschland familienpolitisch im internationalen Vergleich da?

Wir sind, was die Geburtenraten angeht, europäisches Mittelmaß. Die nordeuropäischen Länder haben immer versucht, mit einer forcierten Gleichstellungspolitik die Partizipation der Frauen an der Gesellschaft so zu garantieren, wie Frauen selbst sich es wünschen. Da hat Deutschland noch einen weiten Weg vor sich.

Ist der demografische Wandel überhaupt noch zu stoppen?

Der Geburtenrückgang hat ungefähr 1972 eingesetzt. Jetzt fehlen natürlich die jungen Frauen, die Kinder bekommen können. Diesen Prozess, der vor zwei Generationen eingesetzt hat, den können Sie gar nicht mehr stoppen. Das hat mit der demografischen Entwicklung, was Geburten angeht, nur noch wenig zu tun.

Warum sollten sich Menschen überhaupt durch die Politik in ihrer Familienplanung beeinflussen lassen?

Nachhaltige Politik kann Rahmenbedingungen schaffen, die es den jungen Leuten ermöglicht, sich zu überlegen, wie sie die unterschiedlichsten Dinge realisieren können. Ob sich die Leute danach richten, ist eine individuelle Entscheidung – und auf die darf die Gesellschaft auch keinen Druck ausüben.

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Heiraten: ein Trick der Männer?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. April 2009

Laut einer Studie der Uni Lausanne denken die Männer schneller an Heirat, wenn ihre Freundin schwanger wird. Die Frauen zieht es kaum in den Hafen der Ehe.

(c) photocase John Krempl

(c) photocase John Krempl

Über die Hälfte der befragten Männer wollten ihre schwangere Freundin unbedingt heiraten. ‘Frauen erwähnten eine mögliche Ehe hingegen nur, wenn sie von ihrem Partner dazu gedrängt wurden’, bestätigt die Lausanner Sozialwissenschaftlerin Valérie-Anne Ryser einen Bericht von Le Matin.

Grund für den Heiratswunsch der werdenden Väter ist nicht etwa ein plötzlicher Anflug von Sentimentalität: «Der Mehrheit geht es darum, auch rechtlich einen Anspruch auf ihr Kind zu haben», so Ryser. Bei unverheirateten Paaren gehe das Sorgerecht automatisch an die Mutter. Es gebe aber noch einen weiteren Grund: «Es ist so für den Vater einfacher, seinen Namen an das Kind weiterzugeben», so Ryser.

Paartherapeut Klaus Heer sieht im überraschenden Studienergebnis ein Zeichen der fortschreitenden Emanzipation: ‘Frauen sind inzwischen so selbstsicher, dass sie sich im Notfall auch eine Alleinelternschaft vorstellen können.’ Die Männer hingegen verstünden die Ehe als eine Art Garant für ihren Status als Vater.

«Der Wunsch der Väter in spe nach sofortiger Heirat spiegelt die geschwächte Position der Männer wider», sagt Pius Hoffmann, Präsident der Interessengemeinschaft Väter Schweiz. ‘Ist das Paar verheiratet, kommt eine Trennung vor den Richter. Dies erhöht die Chance, dass der Vater zumindest einen Teil des Sorgerechts erhält.’

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