Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Februar 2009
Für eine wissenschaftliche Studie an der Universität Würzburg werden Männer gesucht, die eine ihnen nahe stehende Person durch deren Tod verloren haben und darüber trauern. Anhand von zwei Fragebögen sollen sie im Internet anonym Fragen im Zusammenhang mit ihrem Verlust beantworten. Der Zeitaufwand beträgt etwa 15 Minuten.
Wenn es um die Begleitung, Beratung und Therapie von Menschen in Trauer geht, steht Deutschland gut da. Anders verhält es sich mit dem Gebiet der Trauerforschung; diese wird in Deutschland kaum betrieben.
Dies zeigt sich unter anderem darin, dass es keine wissenschaftlichen Untersuchungsverfahren zur Erfassung des Trauerns gibt, wie sie in englischer Sprache seit langem in Gebrauch sind. Dabei könnten derartige Verfahren zu einem deutlich besseren Verständnis des Trauerverlaufs beitragen; mit diesem Wissen ließe sich die Situation der Betroffenen spürbar verbessern.
Dieses Defizit wollen Wissenschaftler nun beheben: In einem Projekt am Institut für Psychologie der Universität Würzburg, das gemeinsam mit der Praxis für Psychologische Diagnostik und Beratung in Würzburg und des Trauerzentrums Frankfurt/M. durchgeführt wird, sammeln sie gegenwärtig Informationen von Menschen, die eine ihnen nahe stehende Person durch deren Tod verloren haben und darüber trauern.
Da sich bisher überwiegend Frauen an der Umfrage beteiligt haben, sind nun besonders Männer mit einem Verlusterlebnis gesucht. Männer, die sich selbst als Trauernde betrachten, auch wenn der Verlust schon lange zurückliegen mag, werden gebeten, via Internet an der Befragung teilzunehmen. Der Zeitaufwand beträgt etwa 15 Minuten.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Februar 2009
Durchaus nicht alltäglich, aber auch weit davon entfernt ein Einzelfall oder die Ausnahme zu sein. 5 % der in Deutschland geborenen Kinder haben einen Vater, der älter als fünfzig Jahre ist.
Eine überraschende statistische Zahl, die man zunächst nicht vermutet. Die Väter haben schon meist älteren Nachwuchs aus einer früheren Phase. Jetzt im reifen Alter akzeptieren und begrüßen sie die Möglichkeiten, die sich aufgrund einer neuen Konstellation ergeben. Sie holen nach, was sie aufgrund familiärer Gegebenheiten oder die Inanspruchnahme durch den Beruf, nach ihrer Auffassung versäumt haben.
Eine nachvollziehbare Situation, aber in der überraschenden Häufigkeit, dass jedes zwanzigste bei uns geborene Kind einen Vater jenseits der 50 hat.
In einer 60 minütigen „stern-TV-Reportage“ werden die Lebensläufe und die momentane Situation unter dem Motto „Zweiter Frühling – Später Vater“ anhand von Beispielen dargestellt.
Sendetermin: Dienstag 3.2.2009, VOX, 22:10 Uhr
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Februar 2009
Ich finde es ja interessant, das jedes Jahr, vorzugsweise im Januar, ‚das neue Bild vom Vater’ ein GEO Artikel aus dem Jahre 2001 durch die Community’s gereicht wird. Aber auch wenn der Beitrag und die Ergebnisse der dort zitierten Forschung mittlerweile 8 Jahre alt sind, er ist immer wieder lesenswert und enthält für Viele wohl auch immer noch neue Erkenntnisse.
‚Familienforscher haben herausgefunden: Die Wichtigkeit der Mutter bei der Kindererziehung wird reichlich überschätzt. Ohne Väter ist kein Nachwuchs richtig fit fürs Leben
Ein Psychologenteam um Karin Grossmann und Heinz Kindler von der Universität Regensburg hat wissenschaftliche Aufzeichnungen ausgewertet, die den Umgang verschiedener Väter mit ihren Kindern über viele Jahre hinweg dokumentieren. Die bisherigen Erkenntnisse der Forscher: Die Feinfühligkeit des Vaters beim Spiel, etwa mit Zweijährigen, korreliert extrem stark und eindeutig mit dem Bindungsverhalten der Kinder noch im Alter von 16 und 22 Jahren. Je sensibler der Vater das Kleinkind behandelt, desto sicherer geht der junge Erwachsene mit emotionalen Bindungen um.
Mehr noch: Als Erwachsene reproduzieren die Kinder in ihren Beziehungen ziemlich genau jenes Verhalten, das die Väter ihnen gegenüber im Spiel gezeigt haben. Ist der Papa dem Kind gegenüber geduldig, aufmerksam und zugewandt, so sind es 22-Jährige ihren Partnern gegenüber auch; sie vertrauen ihnen mehr, sind offener, emotional erfüllter und wenden sich öfter an Mitmenschen um Hilfe und Zuspruch. Kinder von unsensiblen Vätern haben dagegen weit mehr Probleme in Partnerschaften, sind zugeknöpfter, misstrauischer. Und noch ein Ergebnis: Die Spiel-Feinfühligkeit der Mutter spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Die Suche nach der Wahrheit über das Wesen des Vaters ist schwer. Zu viele Vorurteile verstellen den Blick: vom angeblich abwesenden, faulen, säumigen, gewalttätigen Vater, vom Versager – Vater, vom Zerfall der Familie, vom Ende der Elternschaft… ‚
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