Mutterschaftsurlaub auch für Väter
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 25. September 2008
Andere Länder, andere Wörter und (teilweise) andere Zahlen. Zum Beispiel die Schweiz:
‚Bekommt ein Paar ein Kind, entscheidet heute der Staat, wer Anrecht auf Urlaub hat – nämlich die Mutter. Jahrzehntelang haben die Frauen für diesen Mutterschaftsurlaub gekämpft. Nun – gut drei Jahre nach dessen Einführung – will ein Vorstoß aus der CVP den Mutterschafts- zum Elternschaftsurlaub machen.
‚Es ist nicht einzusehen, warum die ganzen 14 Wochen von der Mutter des Neugeborenen bezogen werden müssen’, findet die Zürcher Nationalrätin Barbara Schmid-Federer. ‚Damit zementiert der Staat bloß die traditionelle Rollenaufteilung zwischen Mann und Frau.’ Es sei aber wichtig, dass auch der Vater eine Beziehung zum neugeborenen Kind aufbauen könne.
Schmid-Federer hat daher einen Antrag eingereicht, der den Eltern ermöglichen soll, einen Teil des Mutterschaftsurlaubs unter sich aufzuteilen. Nicht zur Debatte stehen die ersten acht Wochen nach der Geburt, für die ein gesetzliches Arbeitsverbot gilt. Die verbleibenden sechs Wochen sollen dagegen auch die Väter beziehen können, sofern das Paar dies wünscht.‘
Der Bundesrat lehnt den Vorschlag allerdings ab: Die Aufteilung des Urlaubs führe zu einem zusätzlichen Verwaltungsaufwand und zu höheren Kosten, weil die Löhne der Männer immer noch deutlich über jenen der Frauen lägen. Sic!