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Väter haben eine höhere Lebenserwartung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 28. Mai 2008

Kinder machen nicht nur glücklich sondern auch älter. Manchmal sieht Mann nur älter aus, aber irgendwann ist er es dann auch.

Für die kürzlich im „American Journal of Epidemiology“ veröffentlichte Studie haben die Forscher der Universität Oslo Daten der demografischen Datenbank Norwegens ausgewertet. Erfasst wurden 1,5 Millionen Personendaten, etwa je zur Hälfte männlich und weiblich, im Zeitraum von 1980 bis 2003.

Müttern im Alter von 45 bis 68 Jahren attestierten die Wissenschafter ein um 50 % niedrigeres Sterblichkeitsrisiko als kinderlosen Frauen der gleichen Altersgruppe. Bei den Vätern lag das Sterblichkeitsrisiko immerhin um 35 % niedriger.

Der statistische Zusammenhang zwischen Familienleben und Sterblichkeit sei „deutlich“, sagt Oystein Kravdal, Demografie-Professor und Co-Autor der Untersuchung. „Über die Ursachen dieses Zusammenhangs wissen wir allerdings nicht so viel.“

Dass Frauen, die Kinder haben, davon auch gesundheitlich profitieren, ist bereits länger bekannt. Sie erkranken beispielsweise seltener an Brust- oder Eierstockkrebs als Frauen ohne Kinder. Davon können Männer naturgemäß kaum profitieren. „Der Effekt, dass auch Väter ein niedrigeres Sterblichkeitsrisiko haben, könnte darauf hindeuten, dass der psychologische Effekt von Vater- oder Mutterschaft bislang unterschätzt wurde“, sagt Kravdal.

Zum einen führe die Existenz von Kindern bei Vätern und Müttern meist zu einem veränderten Lebensstil. „Überspitzt ausgedrückt: Wer von anderen Menschen gebraucht wird, stirbt nicht“, formuliert der Forscher. Zudem fühlten sich Eltern auch im Alter weniger allein und sicherer als Kinderlose. Kinder kümmerten sich in Notsituationen schließlich meist um ihre Väter und Mütter. Hinzu komme, dass viele Kinderlose nicht verheiratet seien. Auch das Fehlen dieses Sicherheitsmoments könne ein Teil der Erklärung sein, sagt Kravdal.

„Was die Studie so interessant macht, ist, dass sie auch für Väter eine niedrigere Sterblichkeit belegt. Gerade ältere Männer mit Kindern haben offenbar eher eine Motivation, sich fit zu halten“, sagt Per Magnus vom norwegischen Gesundheitsamt.

„Auch andere Studien aus jüngerer Zeit kamen bereits zu dem Ergebnis, dass Männer mit Kindern vorsichtiger im Umgang mit sich selbst sind und insgesamt auch weniger Risiken eingehen. Vor Jahren habe beispielsweise eine Studie der Universität Oslo ergeben, dass die Überlebensrate von Krebskranken mit Kindern höher sei als die kinderloser Patienten, sagt Oystein Kravdal. „Vieles deutet darauf hin, dass es eine Wechselwirkung gibt, aber beweisen können wir dies nicht, trotz des deutlichen statistischen Zusammenhanges.“

Quelle

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