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Elterliche Zuwendung ist keine Frage des Verzichts auf eine Erwerbsbeteiligung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 24. Oktober 2007

Kinder haben ihren eigenen Kopf. Sie nehmen ihre Umwelt aufmerksam und sensibel wahr und kommen zu ihren eigenen Bewertungen.

World Vision hat diese in einer ersten Kinderstudie eingefangen und dafür Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld und des Forschungsinstituts TNS Infratest Sozialforschung beauftragt.

Auf den ersten Blick könnte es den Anschein haben, dass die Service-Funktion der Familie mit „privater Vollpension“ ursächlich für die vergleichsweise hohe Zufriedenheit der Kinder mit der elterlichen Zuwendung ist.

Mit 78% geben vier von fünf Kindern an, dass entweder beide Elternteile hinreichend (33%) oder ein Elternteil – in der Regel die Mutter – hinreichend und das andere mal so, mal so Zeit für sie hat (45%). 9% berichten, dass nur ein Elternteil genügend, das andere jedoch nicht hinreichend Zeit hat.

13% klagen hingegen über ein Zuwendungsdefizit der Eltern (kein Elternteil mit hinreichend Zeit). Im Zusammenhang betrachtet sind es dann aber nicht die Kinder erwerbstätiger Eltern, die mit der Zuwendungszeit besonders unzufrieden sind.

Vielmehr beklagen sich darüber mit einem Anteil von 28% vorrangig die Kinder, deren Eltern arbeitslos sind oder die aus sonstigen Gründen keiner Erwerbstätigkeit nachgehen sowie zu 35% die Kinder von erwerbstätigen Alleinerziehenden.

In Familien, in denen beide Elternteile vollzeit-erwerbstätig sind, trifft dies nur für 17% der Kinder zu. In Familien, wo ein Elternteil vollzeit- und das andere teilzeit-erwerbstätig ist, halbiert sich der Anteil der unzufriedenen Kinder noch einmal auf 8%.

Erwerbstätigkeit beider Eltern und Zuwendung sind kein Widerspruch. Im Gegenteil: eine geregelte Erwerbsbeteiligung der Eltern stabilisiert die häuslichen Verhältnisse und hilft, die gemeinsam verbrachte Zeit intensiver miteinander zu nutzen.

Die Studie wird im November als Taschenbuch bei Fischer veröffentlicht.

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Ein Kommentar zu “Elterliche Zuwendung ist keine Frage des Verzichts auf eine Erwerbsbeteiligung”

  1. Holgerson sagt:

    Man kann aber auch vermehrt bemerken, dass immer mehr Väter auch die Karenzzeit für sich in Anspruch nehmen und das ist ein Zeichen unserer Zeit, die auch wieder vermehrt auf die Familie an sich setzt und diese schätzt. Kinder sollten definitiv von beiden Elternteilen etwas haben können, das wäre auch wünschenswert, dem sollte auch die Regierung und die wirtschaft nachkommen.
    Interessant in diesem Zusammenhang auch, dass gerade wieder einmal World Vision diese Studie in Auftrag gegeben hat, die sich dem Wohle der Kinder ja in vielen Ländern widmet – immer wieder hört man da von Aktionen wie den Bloggern, die für diese Aktion werben oder auch Foren wie Bizzlounge.com, da ihr Registrierungslink entfällt nun für jeden neu registrierten User 10 Euro spendet – immer mehr sollten sich dem anschließen und solche Charity Aktionen würden auch den betreffenden Aktion helfen mehr verbreitet zu werden. Es ist die Vorweihnachtszeit, aber auch unterm Jahr sollte man an Bedürftige denken, die sich nicht einmal ihr tägliches essen leisten können – Hungertod in unseren Zeiten, das ist ein erschreckendes Weltbild!

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