Väter Paradies Island
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. August 2007
Die kleine Atlantikinsel hat geschafft, was Deutschland dringend erreichen will: Die Geburtenrate steigt, rund 90 Prozent der Väter nehmen Erziehungsurlaub. Dahinter steckt eine ausgefeilte Reform.
Während sich die deutsche Regierung den Kopf zerbricht, wie die niedrigen Geburtenraten erhöht und mehr Väter in die Kinderbetreuung eingebunden werden können, hat Island Fakten geschaffen: Nach einer umfassenden Gesetzesreform gehen auf der Atlantikinsel heute 90 Prozent aller Väter in Babyurlaub. Und die ohnehin hohe Geburtenrate steigt seit Jahren. Sie liegt bei durchschnittlich 2,1 Kindern pro Frau. Deutschland schafft es nur auf 1,3 Kinder.
„Das neue Gesetz hat dafür gesorgt, dass die Kinderbetreuung ausgewogener zwischen beiden Elternteilen verteilt wird, und so auch die Geburten ansteigen lassen“, sagt Ingólfur Gíslason, Forschungsdirektor am isländischen Gleichstellungszentrum.
Die Reform hatte es in sich: Ab 2001 wurde die Gesamtelternzeit schrittweise von sechs auf neun Monate angehoben. Sie steht aber nur zur Verfügung, wenn beide Eltern jeweils mindestens drei Monate aussetzen. Heute gibt es daher kaum noch isländische Väter, die nicht in den Vaterschaftsurlaub gehen.
Während Mitte der 90er-Jahre nur 0,3 Prozent der Väter eine Babypause einlegten, waren es im vergangenen Jahr rund 90 Prozent, Weiterlesen »
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