der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

„Stress ist auch ein Statussymbol“

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 7. Oktober 2006

Dort liegt die Tücke dieser Erkrankung. “Es ist schwierig für die Mitarbeiter zu bekennen, ausgebrannt zu sein oder unter Stress zu leiden”, weiß Karin Goldstein, die in der Personalabteilung der Commerzbank für das betriebliche Gesundheitswesen zuständig ist. “Stress ist auch ein Statussymbol, und wer Stress hat, ist unglaublich wichtig.” Die Bank setzt nach Goldsteins Angaben daher auf ein bundesweites Konzept zur Stressbewältigung und bietet den Mitarbeitern zum Beispiel finanzielle Unterstützung für den Besuch von entsprechenden Seminaren.

Der erste Schritt zur Vermeidung des Burn-out ist nach Einschätzung der Ärzte, sich einzugestehen, dass der Stress ins Ungesunde kippt. Wer erste Warnsignale bei sich entdeckt, sollte seinen Stolz und den Mythos vom „Ich schaffe das schon“ über Bord werfen und zugeben: Es wird mir zuviel. Einen erste Möglichkeit sich selbst zu testen bietet der Burn out Test der Klinik von Manfred Nelting im Internet.

Große Unterschiede im Umgang mit dem Stress gibt es auch zwischen Frauen und Männern. “Männer neigen dazu, sich durchzuboxen, bis sie zusammenbrechen, Frauen hingegen spüren eher, daß etwas nicht stimmt”, belegt auch Bauers Erfahrung. “Frauen schaffen es eher, mit jemandem darüber zu sprechen, dass es so nicht weitergehen kann”, fügt Nelting hinzu. Wenn diese Gespräche aber im Unternehmen gesucht werden, reagieren die Vorgesetzten oft falsch.

Nelting fügt hinzu: “Es ist bekannt, dass wir biologisch von Zuwendung und Anerkennung abhängig sind. Nur dann schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, die uns Kraft geben. Wird uns dauerhaft soziale Bestätigung entzogen, fährt das Gehirn die Motivationssysteme herunter.” Lob hat also direkte Auswirkungen auf den Hormonhaushalt, der die Arbeitsbereitschaft und -fähigkeit steuert. Genauso wichtig wie Nahrung sei die Zufuhr von Respekt und Zuwendung, betont der Experte. Führungskräfte können einen Burn-out so zwar nicht “wegloben”, die Anerkennung für geleistete Arbeit der Mitarbeiter gehört aber zu den wirksamen Mitteln der Prävention.

Quelle FAZ.net

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