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Zusätzliche Vätermonate statt Betreuungsgeld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 22. April 2012

RSIm Interview mit der BZ Berlin kritisiert die ehemalige Familienministerin Renate Schmidt die Pläne der Koalition zum Betreuungsgeld und fordert stattdessen zusätzliche Vätermonate

‚… Die Idee für Elterngeld und Vätermonate stammt von Ihnen. Ein Erfolg?

Ja. Als ich Ministerin wurde, haben nur zwei Prozent der Väter die damalige Elternzeit in Anspruch genommen, heute sind es etwa 25%. Das ist nicht berauschend, aber doch eine große Steigerung in kurzer Zeit. Ich wünschte mir aber natürlich, es würde noch besser und die Zahl der verbindlichen Vätermonate erweitert. Denn viele Männer möchten sich gern mehr um ihre Kinder kümmern, trauen sich aber ohne gesetzliche Regelung nicht.

Die Bundesregierung setzt stattdessen auf Einführung des Betreuungsgelds.

Völlig unsinnig. Die zwei Milliarden Euro, die das kosten würde, sollten besser für gute Kinderbetreuung oder die Verlängerung des Elterngeldes mit mehr Vätermonaten investiert werden. Das würde den Interessen aller – ob sie zu Hause bleiben oder arbeiten wollen – entgegen kommen und gleichzeitig die Kommunen, die es nicht schaffen, bis 2013 die zugesagten Betreuungsplätze einzurichten, entlasten. Wir brauchen bessere und mehr Kitas und mehr Vätermonate statt Betreuungsgeld. …

Nie gab es mehr Leistungen für Familien. Warum gibt es dennoch so wenige Kinder?

Junge Leute brauchen immer drei Dinge, um sich für Kinder entscheiden zu können: finanzielle Leistungen, eine qualitativ gute Betreuung, vor allem aber auch Zeit. Letzteres ist Sache der Wirtschaft: Wir benötigen familienfreundlichere Arbeitszeiten, mehr unbefristete Arbeitsplätze statt unbezahlter Praktika, mehr Frauen mit Kindern in Führungspositionen. Niemand wird sich für Kinder entscheiden, wenn er das Gefühl hat, er ist in der Firma dann abgemeldet. …

Wächst mit der Freiheit, sich für Kind und /oder Karriere entscheiden zu können, nicht auch der Druck, sich entscheiden zu müssen?

Freiheit ist immer ein bisschen unbequem. Dennoch sollten wir uns freuen, dass wir eine größere Freiheit haben. Es wäre nur wünschenswert, dass die Männer diese Freiheit auch endlich mal erkennen. …’

Quelle

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Ein Kommentar zu “Zusätzliche Vätermonate statt Betreuungsgeld”

  1. Heiner sagt:

    Sexistisch, totalitär und bevormundend…
    Klasse, Frau Schmidt…kein Wunder das die Piraten solchen Erfolg haben.
    Gleichstellung ist (mittlerweile) uA nur noch eine neoliberale Top-down Strategie, um erkämpfte Arbeitnehmerrechte und auch Mütterrechte zu schleifen und die Frauen, ob gewollt oder nicht, in die ach so tolle Arbeitswelt(Karriere..lol) zu zwingen, sowie die Männer in eine, meistens bizarre, Mütterrolle zu drängen.
    Einfach nur noch lächerlich, von daher fast schon „natürlich“ und auch notwendig, wenn der Anti-Feminismus Saloonfähig wird..wie es ja nun endlich geschieht.

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