der VAETER.blog

lebe deinen Traum!

Väter, Lover und Söhne

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Juli 2013

Mit dem Doku-Porträt „His & Hers“, in dem irische Frauen von ihren Männern erzählen, hat der Filmemacher Ken Wardrop seinen ersten langen, ebenso schlichten wie außergewöhnlichen Film gedreht. „His & Hers“ zeigt menschliches Leben vom Säuglings- zum Greisenalter – und sucht sich die Mosaiksteinchen dafür bei 70 Frauen aus den irischen Midlands zusammen.

Sie alle hat der Regisseur nach dem zum Drehzeitpunkt wichtigsten Mann ihres Lebens befragt – Väter also, erste Lover, Ehemänner, Söhne. Ergänzt werden die anschaulichen Antworten der Frauen durch Blicke in ihren häuslichen Alltag. Andere Personen kommen dabei nicht sichtbar ins Spiel.

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Wenn aus Männern Väter werden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. April 2013

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„Ich bin so verliebt, so verliebt war ich noch nie!“ Zärtlich spielt Phillips Männerpranke mit den kleinen Fingern des Neugeborenen. Dass seine Tochter so viele Gefühle in ihm wecken würde, das hat Phillip nicht geplant.

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Die Männer vom Väterclub

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. April 2013

Die gesellschaftliche Unkenntnis ist groß, was das Rollenverhalten und die Wertvorstellungen von Vätern mit türkischer Herkunftsgeschichte betrifft. Die Klischees reichen vom gebieterischen „Pascha“, der sich nur bedienen lässt, bis zum gewalttätigen Macho, der vor allem seine Töchter unterdrückt. Von Vätern, die Gefühle und Probleme haben, die fürsorglich sind und die ihrer Verantwortung besser gerecht werden wollen, ist kaum die Rede.

Doch diese Väter gibt es, über mehrere Monate treffen sich die Teilnehmer des Väterclubs an den Sonntagen für jeweils mehrere Stunden. Das Programm setzt sich aus Vorträgen, Gesprächen, Gruppenaufgaben, Entspannungsübungen, Rollenspielen und intensivem Einzel-Coaching zusammen. Im Väterclub erfahren die Väter, sich zu öffnen, loszulassen, Worte für Gefühle zu finden, und sie lernen voneinander. Ziel ist es, sich genügend Potential zu erarbeiten, um Konflikte in der Erziehung und der Beziehung sensibel und gewaltlos bewältigen zu können. „Die Väter müssen immer da sein. Aber wer ist denn für sie da?“, fragt Münir Çağlian. Frau TV durfte dort mit einem Fernsehteam zu Gast sein.

Der Beitrag ist am Donnerstag, 11. April 2013, im WDR, bei frau TV“ in der Zeit von 22:00 – 22:30 Uhr zu sehen.

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Väter und Söhne – Zwischen Tradition und Rebellion

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2013

In der Landwirtschaft hat die Vater-Sohn-Beziehung noch eine ganz besondere Bedeutung: Da geht es häufig um das Hoferbe und die Tradition. Der Lebensweg des männlichen Nachwuchses scheint bereits bei der Geburt vorprogrammiert zu sein – auch heute noch.

Am Hof der Hörmanns in der Nähe von Kaufbeuren gibt es gleich dreimal männlichen Nachwuchs: Thomas, Stefan und Christoph. Geboren wurden die drei vor 37, 38 und 39 Jahren. Aus den Buben sind mittlerweile drei echte Allgäuer Mannsbilder geworden. Am Hof lebt noch einer von ihnen – wobei der hier die Familientradition weiterführen wird.

Klar war das nicht immer, denn Stefan hatte zunächst eine Schreinerlehre gemacht. Die anderen beiden wollten ebenfalls keine Landwirte werden. Doch dann besann sich der Zweitälteste: Er erkannte die Freiheit, die man als Landwirt am eigenen Hof hat.

Doch die Arbeit ist enorm. Unter anderem ist das denkmalgeschützte Haus der Großfamilie eine Dauerbaustelle. Und dann sind da natürlich auch noch die Konflikte zwischen den Generationen. Der Junge hat Ideen, der Alte die Erfahrung. Ungeduld trifft auf Bedächtigkeit. Da kracht es zwischendurch gehörig.

Und auch sonst treffen unterschiedliche Einstellungen aufeinander: Stefan lebt mit seiner Familie in der ersten Etage – bewusst getrennt von der älteren Generation und so ganz und gar nicht im bäuerlichen Stil. Seine Frau Karin arbeitet auch nicht als Bäuerin mit, sondern hat einen Beruf außerhalb des Hofes.

Und doch: Befragt man Vater und Sohn getrennt voneinander über den jeweils anderen, dann wird mit Lob nicht gespart…

Sendetermin Bayerisches Fernsehen, Montag 4. März 2013, von 20:15 bis 21:00 Uhr.

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Väter filmen Väter – ein Workshop

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Februar 2013

… an der Volkshochschule in Linz. Die Lust am Filmemachen entdecken! Einführung in die Kameraarbeit, Interviewtechnik, Schnitt und Nachbearbeitung.

Die Themen im Film:

  • Wie geht es dir in deiner Rolle als Vater?
  • Welche Herausforderung, welche Freuden bringt diese Aufgabe mit sich?
  • Welche Ideale hast du – und wie sieht die Realität aus?

Das ‚Vater-Sein‘ wird im wahrsten Sinne des Wortes beleuchtet und es wird ein kurzer Filmbeitrag produziert. Zielgruppe sind Väter, mit und ohne filmische Vorkenntnisse. Kursleiter Gerhard Mayrhofer wird mit einer Gruppe von 4 – 12 Personen am Samstag, den 9. März 2013, von 9:00 bis 17:00 Uhr, arbeiten. Wer den fertigen Film mit nach Hause nehmen möchte, sollte einen USB-Stick mit mindestens 2 GB Kapazität mitbringen.

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Neue Väter, einsame Helden – Schuften bis zur Selbstaufgabe

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Februar 2013

In den Ballungszentren Europas leben mittlerweile viele „neue“ Väter – freiwillige und unfreiwillige. Zum Beispiel Burkart Ruppert, Vater zweier Töchter. Seit Eva vor acht Jahren geboren wurde, arbeitet er nicht mehr als Sozialwissenschaftler. Damals hatten die Eheleute beschlossen: Wer weniger verdient, bleibt zu Hause. Seitdem erzieht Burkart die Kinder und macht den Haushalt. Irgendwann wurde er seiner Frau zu langweilig, „redete nur über Babynahrung und Haushalt“, wie sie sagt. Am Ende ließ sie sich scheiden.

Cornelius Ruppert-Wittmer ist Feuerwehrmann, auch er lebt in Frankfurt. Zweimal die Woche hat er Nachtschicht. Wenn er dann nach Hause kommt, wartet Ehefrau Kirsten mit dem Arbeitsplan. Eigentlich teilen sich die beiden die Hausarbeit. Aber da Kirsten hochschwanger ist, übernimmt Cornelius noch etwas mehr. Der Vater kümmert sich auch um die Hausaufgaben der Söhne. Und er ist Elternbeirat, denn er will den Überblick über die schulischen Probleme behalten. Seine Frau hat im Sozialamt auch keinen leichten Job. Kinder, Haushalt und ihre Berufe lassen sich nicht immer reibungslos koordinieren.

In Frankreich haben es Eltern deutlich einfacher: Landesweite Ganztagsschulen und ganztägige Kindergärten geben beiden Elternteilen die Möglichkeit, ihre berufliche Laufbahn auch mit Kindern fortzusetzen. Trotzdem stehen in Frankreich Männer ebenfalls vor großen Herausforderungen. Wenn sie beispielsweise nach Schicksalsschlägen oder Trennungen mit ihren Kindern auf sich allein gestellt sind, müssen auch sie ihr Selbstbild neu bestimmen. André Gatolin zum Beispiel. Er ist allein mit seinen Söhnen, weil ihre Mutter psychisch krank wurde. Sie konnte und wollte sich nicht mehr um die Kinder kümmern, wurde sogar zur Bedrohung. Die Ehe ging in die Brüche. Seither sei André femininer geworden, sagen seine Freunde, von denen ihn einige verlassen haben. Heute hat er fast nur noch Freundinnen.

Väter prägen unser Leben – durch ihre Gene, durch ihre Anwesenheit – aber auch mitunter durch ihre Abwesenheit. Die Themenreihe „Väter“ handelt davon, wie sie uns prägen, wie sie sich fühlen, welchen Aufgaben sie sich stellen; und von den Menschen, die auf der Suche sind oder waren – nach der Person, die ihr Vater ist.

Sendetermin Freitag 15.2. um 23:00 Uhr auf BR-alpha, Wiederholung am Montag, 18.2.2013 um 16:00 Uhr.

Weitere Sendungen im Rahmen der Themenreihe:

  • Mo 18.02.13 23.00 Uhr Wenn Mütter gehen und die Kinder bei den Vätern bleiben, Wiederholung Di 19.02.13 16.00 Uhr
  • Di 19.02.13 23.00 Uhr Papa allein daheim -Teil 1 der 3-teiligen Doku, Wiederholung Mi 20.02.13 16.00 Uhr
  • Mi 20.02.13 23.00 Uhr Papa allein daheim -Teil 2 der 3-teiligen Doku, Wiederholung Do 21.02.13 16.00 Uhr
  • Do 21.02.13 23.00 Uhr Papa allein daheim -Teil 3 der 3-teiligen Doku, Wiederholung Fr 22.02.13 16.00 Uhr
  • Fr 22.02.13 23.00 Uhr Der Alimentejäger

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Väter und Söhne – Wir sind Ausländer, na und?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Dezember 2012

Immer wieder hören wir: die jungen Männer sind Machos. Sie benehmen sich sehr autoritär ihren Schwestern und Müttern gegenüber. Sie haben längst überholte Rollenbilder im Kopf und leben auch danach. Sie wollen sich an die deutsche Kultur nicht anpassen.

Die Beziehung zwischen Vätern und ihren Söhnen ist oft schwierig und voller Konflikte. Mit dem Projekt ‚ Fotoreportagen über Vater – Sohn Beziehungen‘ ist die evangelische Jugendhilfe Münsterland der Frage nachgegangen, wie sich junge Migranten und ihre Väter, die im Kreis Borken leben sehen, welche Wünsche und Ziele, sie haben.

  • Was ist den Vätern wichtig?
  • Welchen Rat geben sie Ihrem Sohn, damit der sein Leben meistern kann?
  • Was haben die Söhne von ihren Vätern gelernt?
  • Welche Erwartungen haben die Söhne an ihre Väter?

Diese Fragestellungen sollen das oftmals komplizierte Gebilde Vater – Sohn -Beziehungen ein wenig erhellen.

Feleb, 16 Jahre, Irak Was ist das wichtigste, was Sie von ihrem Vater gelernt haben? Ich habe von meinem Vater alles gelernt.

Welche Erwartungen haben Sie an ihren Vater? Ich möchte, dass er immer für mich da ist und dass er mir gute Ratschläge gibt, wenn ich nicht weiter weiß. Dann wünsche ich mir noch, dass er mir ein Auto kauft.

Die ersten Arbeiten, denen noch weitere folgen werden, werden Anfang 2013 in einer kleinen Ausstellung gezeigt.

Vater:

Was möchten Sie ihrem Sohn raten, damit er sein Leben meistern kann? Feleb muss einen Schulabschluss machen, damit er einen Beruf lernen kann und Arbeit findet.

Welche Erwartungen haben Sie an Ihren Sohn? Ich wünsche mir, dass Feleb sich um seine Mutter kümmert, wenn ich das nicht mehr kann.

Die ersten Arbeiten, denen noch weitere folgen werden, werden Anfang 2013 in einer kleinen Ausstellung gezeigt.

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Sind Männer im Zeugungsstreik?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Dezember 2012

… 15 Prozent der Frauen wollen keine Kinder aber 23 Prozent der Männer wollen keine Väter werden. Das ist ein Thema im Radiofeuilleton des Deutschlandradio Kultur am 19. Dezember ‚Vater werden ist nicht schwer … – Die schwierige Suche nach Rollenbildern für moderne Väter‘ Gespräch mit Dieter Thomä, Philosoph an der Universität St. Gallen.

Die Sendung zum Nachhören gibt es hier.

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Väter in Vollzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. November 2012

Ein Viertel der Väter nimmt heute eine Elternzeit. Wer allerdings ein Jahr von der Arbeit wegbleibt, gilt als Exot – und wird mit Fragen konfrontiert, die sonst nur Frauen kennen. Philipp Krohn beschreibt in seinem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, wie es Vollzeitvätern in Deutschland ergeht.

So langsam wird er etwas nervös. Die kleine Tochter ist hungrig, die größere muss auf Toilette. Die Kleine kann aber nicht allein bleiben. Überall schwirren Leute herum, auf der Freilichtbühne im Frankfurter Günthersburgpark spielt eine Musikband. Es ist ein sommerlicher Abend im Juli. Karsten Grimm verbringt das erste Mal mehrere Tage und die Nächte allein mit den Kindern. Seit gut einem halben Jahr ist er zwar Elternzeitvater – während die Mutter seiner zwei Töchter arbeitet. Aber bislang kam sie immerhin abends zur Unterstützung. Jetzt ist sie verreist. „Endlich weiß ich, wie sich Alleinerziehende fühlen“, scherzt der 43 Jahre alte Vater.

Und auch sonst lernt Grimm gerade viel in den fast zwölf Monaten, die er zu Hause bleibt – allerdings ganz andere Dinge als zuvor. Saß er früher oft bis in den Abend hinein in einem der Bürotürme der Innenstadt, trug Anzug und beschäftigte sich für seinen internationalen Finanzkonzern mit Vermögensverwaltung, verbringt er nun seine Nachmittage auf den Spielplätzen des Frankfurter Nordends, trägt Shorts, T-Shirt, eine dunkle Kappe und Dreitagebart. Rutschen und Obstessen gehören zum Pflichtprogramm. Vorlesen, Legospielen und Kinderturnen – dazu einmal in der Woche der Singkurs mit der Größeren, die drei Jahre alt ist. „Ich bin prägend dabei in einer Zeit, in der sie laufen und sprechen lernen. Es ist eine der spannendsten Phasen ihrer Entwicklung“, sagt er. …

Väter wie Karsten Grimm dagegen, die ein Jahr oder länger zu Hause bleiben, weist die Statistik gar nicht aus. Ihr Anteil dürfte verschwindend gering sein. Noch immer wirken die alten Mechanismen: Der Mann ist der Ernährer, die Frau kümmert sich um die Kinder. Eine Auszeit für Väter gilt vielen als etwas Besonderes, das belegt ein Blick auf den Büchermarkt. Titel wie „Die männliche Mama“, „Wir Wickelprofis – So wird Elternzeit für Väter zum Kinderspiel“ oder „Morgens um sieben ist die Welt schon ein Chaos: Der ganz normale Wahnsinn eines Vaters in Elternzeit und wie man ihn überlebt“ deuten darauf hin, dass es exotisch genug ist, um ein Thema für die Verlage zu sein, und gleichzeitig von wachsendem Interesse, weil mehr Väter heute über ihre Rolle in der Kindererziehung nachdenken. …

Karsten Grimm hat in Kauf genommen, dass seine berufliche Auszeit Abstriche für die Karriere bedeuten könnte. Fast zwei Jahrzehnte hatte er sich in seinem Unternehmen voll eingebracht und eine Stufe nach der anderen erklommen. „Die Selbstverwirklichung war wichtig: Ich arbeitete im internationalen Kontext, konnte viel reisen und hatte flexible Arbeitszeiten“, sagt er. Als er fast 40 ist, wird seine Freundin schwanger. Sie ist als Managerin eines internationalen Finanzkonzerns ebenfalls beruflich stark engagiert. Beide einigen sich darauf, wenn sie in diesem Alter noch Kinder bekommen, dann wollen sie jetzt richtig Eltern sein. Zudem verstehen sie sich als gleichberechtigte Partner. „Es durfte also nicht einer von uns über Gebühr belastet werden“, sagt er.

Mit der Geburt seiner ersten Tochter geht Grimm deshalb in Elternteilzeit, die jeder Arbeitnehmer je Kind bis zu drei Jahre lang nehmen kann. Seine Arbeitszeit reduziert sich auf 30 Stunden. Noch nie vor ihm hat ein Manager seiner Hierarchiestufe in der Firma dieses Modell in Anspruch genommen. Nur zwei Jahre nach der ersten wird seine zweite Tochter geboren. „Weil meine Freundin beim ersten Mal schon neun Monate ausgesetzt hatte und wir unsere beruflichen Ansprüche gleichberechtigt verwirklichen wollten, wollte ich mich jetzt mehr einbringen.“

Gegenüber einigen Kollegen fühlt er sich wie ein Außerirdischer, andere nennen seinen Schritt bemerkenswert. …

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Regierungsrat will den Freitagmorgen für Tätigkeiten im Haushalt frei haben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. November 2012

Baschi Dürr, der 35-jährige Regierungsratskandidat der FDP in Basel, will – falls gewählt – am Freitagmorgen wie bisher seine Kinder betreuen und im Haushalt arbeiten. Er werde den Freitagmorgen nachholen, und daher auf den Lohn in Höhe von 300.000 Franken will er nicht verzichten.

Mit dieser Forderung sticht er in ein Wespennest: «Regierungskandidat B. Dürr will vollen Lohn bei Freizeit für Haushalt. Berufstätige Mütter mit Teilzeitlohn sofort nachfordern!», schrieb Susanne Leutenegger Oberholzer, SP-Nationalrätin aus dem Kanton Basel-Landschaft, gestern auf dem sozialen Netzwerk Twitter. Frauen würden zu tieferen Löhnen arbeiten und Gratisarbeit leisten. «Männer fordern, bevor sie die Arbeit aufgenommen haben», doppelte Leutenegger Oberholzer nach.

«Waschi» Dürr, wie der FDP-Politiker auf Twitter auch genannt wird, muss auch Kritik von der Basler SP-Regierungsrätin Eva Herzog einstecken. «Ein Regierungsrat kann nicht einen fixen halben Tag pro Woche freinehmen», sagte Herzog zur «NZZ am Sonntag». Das Pensum sei zu gross, und es gebe zu viele Termine, bei denen man nicht einfach sagen könne: «Ich bin heute nicht da.»

Andere Politiker wie der Präsident der Basler SVP, Sebastian Frehner, glauben, dass Dürr mit der Aktion eine «gute Marketingstrategie» verfolge, um vor den Wahlen am 25.November noch linke Stimmen zu ergattern. Auch aus Dürrs Partei wird Skepsis geäußert. Kurt Fluri, FDP-Nationalrat, Stadtpräsident von Solothurn und Vater von fünf Kindern, hält die Absicht für «löblich, aber nicht durchsetzbar». In Exekutivämtern sei man bezüglich der Termine im Wesentlichen fremdbestimmt.

«Ein fixer Halbtag – das funktioniert nicht», sagte Fluri auf Anfrage. Dass er alles unter einen Hut bringen könne, verdanke er seiner Frau. «Sie ist voll für die Familie da und deshalb klappt es bei uns», sagt Fluri.

Vonseiten der Frauen ist jedoch auch Begeisterung zu vernehmen. «Ich finde es sehr gut, wenn Repräsentanten der FDP für solche flexible Arbeitsmodelle einstehen», sagt Claudine Esseiva, Präsidentin der FDP Frauen. Dürr gehe in Basel mit gutem Beispiel voran. Sie hoffe, sein Vorhaben werde Schule machen.

In die gleiche Richtung argumentiert Maya Graf, Grüne-Nationalrätin aus dem Kanton Basel-Landschaft, Biobäuerin, zweifache Mutter und bald Nationalratspräsidentin. «Es ist ein wichtiges Thema, das Herr Dürr aufwirft», sagte Graf auf Anfrage. Die dauernde Verfügbarkeit von Kaderleuten müsse diskutiert werden. Man sollte auch dort Teilzeit arbeiten können. Aber natürlich nur, wenn der Lohn angepasst würde.

Die Kritik von Herzog verstehe sie aber auch. «Wenn das nur eine einzelne Person macht, ist es äußerst schwierig», sagt Graf. Das Wirtschaftssystem sei aber leider so eingerichtet, das man omnipräsent sein müsse. Sie hoffe, dass die Schweiz eines Tages so weit sei, dass die Möglichkeit als selbstverständlich gilt.

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