Auch berufstätige Väter können gute Väter sein
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 30. August 2011
Ob sie Elternzeit nehmen oder nicht – der Großteil der Väter steht auch nach der Geburt zu 100% im Beruf und hat dadurch nur abends und am Wochenende die Zeit, um das Vater sein zu leben. Deshalb ist es umso wichtiger, diese Zeit auch zu nutzen.
Peter Ballnik gibt berufstätigen Vätern in seinem Buch Papa-Zeit 52 Tipps, um die Kinder gut und konstruktiv zu begleiten. Das Spektrum reicht vom Zelten bis zum Zuhören. Und es gewährleistet, dass Kinder nicht nur wissen, dass sie einen Vater haben. Sondern dass sie auch wissen, dass der Vater für sie da ist.
Der auf Väter spezialisierte Psychotherapeut Peter Ballnik verpackt seine Tipps in reale Geschichten aus dem Alltag. Immer geht es um Aktionen und Handlungen, die ohne viel Aufwand und auch ohne viel Geld durchgeführt werden können. Praktischerweise sind die Tipps nach Jahreszeiten geordnet, denn Ballnik schickt Väter und ihre Söhne und Töchter so oft es geht zu gemeinsamen Unternehmungen vor die Tür. Es geht darum, gemeinsam Zeit zu verbringen, gemeinsam zu erleben und darum, zu zeigen, dass man für die Kinder da ist.
Die Beispiele sind aus dem Leben gegriffen. Angefangen beim Kleinkind, das denkt, der Vater interessiere sich nicht mehr für es, bis zum pubertierenden Sohn, an den niemand mehr richtig herankommt. Oder die Tochter, die heimlich kifft und raucht. Nicht immer werden die Schwierigkeiten so leicht aus dem Weg zu räumen sein, wie Ballnik das beschreibt – eine große Hilfe und gute Anregungen bietet er aber allemal. Sein Credo und seine Mahnung an alle berufstätigen Väter: „Aufmerksamkeit ist grundsätzlich nicht aufschiebbar.“
Im letzten Viertel des Buches „Papa-Zeit“ stellt Ballnik die von ihm selbst entwickelte „Vaterpyramide“ vor. Sie gibt einen schnellen Überblick über die Anforderungen, denen sich Väter stellen müssen – und stellen dürfen. Das Fundament der Pyramide besteht daraus, Zuneigung zu zeigen, Vertrauen zu geben, gemeinsam Zeit zu verbringen, Stolz zu zeigen und Sicherheit zu geben.
Die zweite Ebene sind die sogenannten „Wegweiser“ wie Vorbild sein, zuhören und miteinander reden. Auf der zweitobersten Stufe geht es schließlich darum, die Gewissensbildung zu vertiefen und eine liebevolle Partnerschaft nicht nur zu predigen, sondern vor allem vorzuleben. Und schließlich kommt mit der Spitze der Pyramide die schwere Aufgabe, das Kind ins Leben zu entlassen, ihm den „väterlichen Segen zu geben“.