20 Prozent der Kindergartenkinder sind verhaltensauffällig
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. März 2011
Einer neuen Studie des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) zufolge ist jedes fünfte Kind, das in Bayern einen Kindergarten besucht, verhaltensauffällig. Wie der Verband in München mitteilte, zeigten von 4318 untersuchten Kindern 943 Verhaltensauffälligkeiten.
Die Betriebskrankenkassen in Bayern haben für diese Studie die Ergebnisse von Vorsorgeuntersuchungen von vier und fünf Jahre alten Kindern ausgewertet. «Wir sehen immer mehr Kinder mit Entwicklungsstörungen, Konzentrationsschwächen und seelischen Problemen», sagte der bayerische BVKJ – Landesvorsitzende Martin Lang.
Zu diesen «neuen Krankheiten» zählen Störungen der sozialen Kompetenz, der Feinmotorik, der Körperkoordination und der Konzentrationsfähigkeit. Doch die Verhaltensauffälligkeiten sind nicht nur im Kindergarten zu finden. Sie wurden sogar schon bei Vorsorgeuntersuchungen im Grundschulalter entdeckt. Mehr als 15 % der von Eltern und Lehrern ausgefüllten Fragebögen, die im Rahmen der Vorsorgen U 10 (7- bis 8-Jährige) und U 11 (9- bis 10-Jährige) ausgewertet wurden, zeigen nach Angaben des Ärzteverbandes Fehlentwicklungen.
‚Wir sehen nicht nur eine Zunahme der sogenannten »ADHS-Kinder» – also von hyperaktiven und oft auch unkonzentrierten Kindern, die nicht selten Schulprobleme haben -, sondern auch Kinder mit emotionalen Problemen und leider auch viele, die im Umgang mit Gleichaltrigen Schwierigkeiten haben’, sagte Lang. Das sei schon jetzt ein großes gesellschaftliches Problem.
Aussagen darüber, welche Auffälligkeiten der Kinder mit welchen Familienformen korrespondieren, werden zumindest öffentlich nicht gemacht.
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