Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2011
Bei dem Fachtag „Männer unter Druck. Geschlechtsspezifische Verarbeitung von Krisen und Möglichkeiten der Prävention“ im Herbst 2010 stand vor allem die Frage, wie Männer in verschiedenen Lebenskontexten und Milieus mit den zunehmenden Belastungen in ihrem Lebensalltag umgehen und wie der dabei entstehende Druck herausgenommen werden kann, im Vordergrund.
Antworten auf diese Fragen gaben Experten aus den Bereichen Sozialpsychologie, Soziologie und Geschichte.
Die ausführliche Dokumentation zu diesem Fachtag steht ab sofort als Download bereit.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2011
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Das gilt auch für Eltern, die ihren Nachwuchs im Auge behalten. Elterliche Überwachung der Kinder mindert impulsives Verhalten im jungen Erwachsenenalter und schützt damit vor späteren Alkoholproblemen – allerdings insbesondere dann, wenn diese Kontrolle gegengeschlechtlich erfolgt:
Kümmert sich die Mutter um den Sohn und der Vater um die Tochter, ist der Effekt besonders deutlich. Das haben amerikanische Forscher bei ihrer Analyse der Angaben von mehr als 500 Studenten herausgefunden, wie sie im „Journal of Studies on Alcohol and Drugs“ berichten.
„Während es im Überfluss Forschungen gibt, die zeigen, dass elterliche Überwachung sich auf das Risikoverhalten auswirkt, haben nur sehr wenige die Effekte elterlicher Überwachung getrennt nach Mutter und Vater untersucht“, erläutert Julie A. Patock-Peckham von der Baylor University. „Für gewöhnlich wird dies einfach nur mit dem Wort ‚Eltern‘ gemessen.“
Patock-Peckham und ihre Kollegen hatten sich bei 581 Studenten in einem Fragebogen nach dem Erziehungsstil von Mutter und Vater erkundigt und danach, was sie glaubten, wie gut diese jeweils über ihre Freunde und gesellige Unternehmungen Bescheid wussten. Darüber hinaus fragten die Forscher auch nach Impulsivität und Alkoholproblemen. Den Erziehungsstil ordneten sie einer von drei Kategorien zu: autoritär, autoritativ – also durchaus Respekt einflößend, aber dabei verlässlich – sowie nachgiebig.
Die Analyse der Antworten zeigte: Am besten wussten Eltern mit einer autoritativen Art über das Sozialleben ihrer Kinder Bescheid, während nachgiebige Eltern die schlechtesten Karten dabei hatten. …
Als die Forscher die Daten zudem noch nach Geschlecht trennten, ergab sich ein deutliches Muster. Eine stärkere Kontrolle seitens des gegengeschlechtlichen Elternteils kann sich positiv auf das Trinkverhalten auswirken … „Dies zeigt eindeutig, dass die Väter Einfluss haben.“ Das Gleiche gilt umgekehrt für Mütter und den Einfluss auf ihre Söhne. …
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