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Archiv für Dezember 15th, 2009

Probleme? Nach Erfahrungen mit 5 Vätern in Elternzeit: Ein klares Nein!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Dezember 2009

Jens Kuppert ist Personalmanager der mittelständischen BI-LOG Service Group in Bamberg. Als im März dieses Jahres sein Sohn Cornelius geboren wird, beschließt Jens Kuppert, Elternzeit zu beantragen. Eine Möglichkeit die ihm bei der Geburt seiner Tochter Antonia noch nicht offen stand – und die bislang von Führungskräften eher selten wahrgenommen wird.

Im Gespräch mit dem eff Newsletter des interaktiven Portals ‚Treffpunkt Führungskräfte’ äußert er sich zu den eigenen Erfahrungen mit der Elternzeit und wie er die Kollegen wahrnimmt, die von den ‚Vätermonaten’ in den Betrieb zurückkehren.

Herr Kuppert, Glückwunsch zum Nachwuchs! Wie haben Sie die Elternzeit erlebt?

Als ausgesprochen wichtig, sowohl privat als auch beruflich: Als Familien­vater konnte ich die ersten Tage und Wochen meines Sohnes hautnah miterleben und gleichzeitig meine Frau, vor allem aber auch unsere Tochter (2) unterstützen. Nicht mehr ausschließlich die erste Geige zu spielen und auf ihren kleinen Bruder Rücksicht nehmen zu müssen, war eine völlig neue Situation für sie. Als HR-Verantwortlicher war die Zeit eine wertvolle Erfahrung für mich: Wenn mich heute im Betrieb ein werdender Vater um Rat bittet weiß ich genau, wovon ich spreche, treffe Entscheidungen auf der Basis praktischer Erfahrung und bin 100% glaubwürdig – für mich eine zwingende Voraussetzung für familienbewusste Personalpolitik.

Hatten Sie – angesichts möglicher negativer Reaktionen aus dem beruflichen und privaten Umfeld – Hemmungen, daheim zu bleiben?

Nein. Ich habe meinem Vorgesetzten frühzeitig von meinen Plänen erzählt und ihn um seine Meinung gebeten. Da er mir von Anfang an seine Zustimmung signalisierte – als vierfacher Vater hätte er früher selbst gerne mehr Zeit mit seinen Kindern verbracht – fiel mir die Entscheidung leicht In meinem privaten Umfeld waren zwar viele überrascht fanden es letztlich aber durch die Bank toll. Einzig im Kollegenkreis gab es – wenn auch keine Kritik – so doch zumindest Bedenken, ob ich meinen Aufgaben in der Elternzeit nachkommen könnte.

Und, konnten Sie?

Ich denke doch. Ich hatte mit meinem Arbeitgeber vereinbart, einmal die Woche im Unternehmen zu sein, um die wichtigsten Aufgaben vor Ort in Angriff nehmen zu können. Außerdem habe ich von zu Hause aus gearbeitet und erhielt viel Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen. So verlief auch der Wiedereinstieg problemlos. Auch bei Kollegen, die in ihrer Elternzeit nicht arbeiten, versuchen wir immer, die Kommunikation aufrecht zu erhalten.

Wie werden in Ihrem Unternehmen elternschaftsbedingte Ausfälle kompensiert, die über zwei Monate hinausgehen? Weiterlesen »

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Vertragt Euch doch!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Dezember 2009

… titelt der Focus seine aktuelle Ausgabe zum Thema Scheidungskinder und gibt damit den sehnlichsten Wunsch der Kinder wieder, für die eine Trennung der Eltern das größte anzunehmende Unheil werden kann.

Wie sehr sie leiden, haben Vater und Mutter in der Hand. Karin Jäckel hat schon vor Jahren ‚20 Bitten an geschiedene oder getrennt lebende Eltern’ aus der Perspektive von Kindern formuliert, die es diesen erleichtern mit der Trennung der Eltern zu leben

  1. ‚Vergesst nie: Ich bin das Kind von euch beiden. Ich habe jetzt zwar einen Elternteil, mir dem ich vielleicht öfter zusammen bin und der die meiste Zeit für mich sorgt. Aber ich brauche den anderen genauso.
  2. Fragt mich nicht, wen von euch beiden ich lieber mag. Ich habe euch beide gleich lieb. Macht den anderen also nicht schlecht vor mir. Denn das tut mir weh.
  3. Helft mir, zu dem Elternteil, bei dem ich nicht ständig bin, Kontakt zu halten.
    Wählt für mich seine Telefonnummer oder schreibt die Adresse auf einen Briefumschlag. Helft mir, zu Weihnachten oder zum Geburtstag ein schönes Geschenk für den anderen zu basteln oder zu kaufen. Macht von den neuen Fotos von mir immer einen Abzug für den anderen mit.
  4. Redet miteinander wie erwachsene Menschen. Aber redet. Und benutzt mich nicht als Boten zwischen euch – besonders nicht für Botschaften, die den anderen traurig oder wütend machen. …’

In dem Heft gibt es Beiträge zu folgenden Themen:

  • Schicksal Scheidung: Loyalitätskonflikte und Schuldgefühle – wie Kinder leiden, was Eltern tun können
  • Protokoll: Josephine, Tochter des Schauspieler-Paares Kroetz/Relin über das Zerbrechen ihrer Familie
  • Kodex: Verhaltensregeln für getrennte Eltern
  • Interview: Der Schweizer Kinderforscher Remo Largo über die Ängste von Kindern
  • Vater-Rechte: Was bringt das Sorgerechts-Urteil aus Straßburg?

Für 0,80 € können Sie die komplette Titelstory im pdf Format hier herunterladen.

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