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Neue forsa – Studie im Auftrag der Zeitschrift ELTERN

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 10. August 2009

Rund 14 Millionen minderjährige Kinder leben in Deutschland. Sie alle haben keine Stimme, wenn am 27. September der Bundestag gewählt wird. Aber die meisten Eltern haben ein Wahlrecht. Für welche Partei machen sie ihr Kreuz? Das hat die Zeitschrift ELTERN in einer repräsentativen forsa-Umfrage 1.000 Mütter und Väter von Kindern unter 18 Jahren gefragt: Wäre der Bundestag bereits im Sommer gewählt worden, hätten sich 35 % der Eltern für die CDU entschieden, 26 % für die SPD, 14 % für die FDP. 13 % hätten für die Grünen gestimmt und 8 % der Eltern mit Kindern unter 18 Jahren für Die Linke. Verglichen mit aktuellen Wahlumfragen der Gesamtbevölkerung, wählen Deutschlands Eltern damit tendenziell etwas häufiger SPD und Grüne. Allerdings: Jeder vierte Befragte wäre gar nicht zur Wahl gegangen.

Bildung ist für Deutschlands Eltern wichtiger als alles andere: Mit 81 % ist sie das Top-Thema. Auf dem 2. Platz rangiert die Familienförderung (77 %), mit 75 % gefolgt von der besseren Vereinbarkeit von Job und Familie. Die Kinderbetreuung ist für 67 % ein relevantes Thema. Für die Mehrheit (52 %) ist die freie Wahl des Lebensmodells wichtig – denn: Die klassische Rollenverteilung, bei der der Mann das Geld verdient und die Frau die Kinder hütet, wird längst nicht mehr von allen als optimal empfunden.

Mehr als die Hälfte der Befragten (55 %) hat mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf Probleme, teils sogar große. Besonders betroffen: Alleinerziehende (65 %) und Eltern mit niedrigem Einkommen (61 %). Für 43 % der Befragten würde ein flexibleres Betreuungsangebot Abhilfe schaffen. Bei den Gutverdienern gilt das für die Hälfte. 37 % halten verbesserte Teilzeitangebote mit Zeitkonten für hilfreich, besonders Frauen machen sich dafür stark (42 vs. 30 % bei den Männern). Über ein Viertel der Befragten (28 %) wünscht sich für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf mehr Unternehmen, die Müttern und Vätern auch bei Teilzeitarbeit Aufstiegschancen ermöglichen.

Was kann der Staat tun, damit Eltern wirklich frei entscheiden können, wie sie die Rollen in der Familie aufteilen wollen? 85 % der befragten Mütter und Väter sind der Meinung, dass die unterschiedlichen Gehälter von Männern und Frauen angeglichen werden müssen. Sonst bleibt das traditionelle Alleinverdienermodell aus rein finanziellen Gründen die beste Wahl.

Für insgesamt 88 % gehört zu einer echten Wahlfreiheit des Lebensmodells, dass Familienarbeit gesellschaftlich besser anerkannt und wie Erwerbsarbeit ein selbstverständlicher Teil der Biografie wird – bei Frauen und Männern. Eine Gesellschaft, die Lebensmodelle mit Schlagwörtern wie “Rabenmütter” oder “Herdprämie” belegt, verhindert eine freie Entscheidung der Familien bei ihrer Rollenaufteilung.

Weitere Informationen und der komplette Studienband können bei ELTERN heruntergeladen werden.

Quelle

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Ein Kommentar zu “Neue forsa – Studie im Auftrag der Zeitschrift ELTERN”

  1. triumphator sagt:

    1957: Einführung der Rentenreform. Unbedingt mal nachschauen, was damals geplant war und dann daraus wurde. Da hätten wir wahrscheinlich heute nicht den ganzen Ärger mit Kinderarmut, Akademikerwurfprämien, Unterhaltsstreitereien und fehlenden Nachwuchs etc.

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