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Archiv für August 2nd, 2009

Wenn Journalistinnen sabbern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. August 2009

Der emotionale Teil der Polemik von Ute Diefenbach in der Frankfurter Rundschau ‚Wenn Väter sabbeln’ gefällt mir besser. Mit der Logik im Vorspann ist das so eine Sache. Sie wird auch an dieser Stelle behauptet, aber nicht eingehalten. Wenn Mann polemisch werden wollte könnte ich ja sagen ‚Frauen und Logik, das kann ja …’

Diefenbach schreibt: ‚Männer lieben ja angeblich die Logik, den Pragmatismus und weniger die emotionale Herangehensweise. Starten wir daher mal ganz nüchtern mit Zahlen: Rund drei % der Väter ließen es sich bis vor zwei Jahren nicht nehmen, ihre Karriere oder vielleicht auch nur ihre Erwerbsarbeit für die Kinder zu unterbrechen.

Seit der Väteraufbruchs-Stimmung – von Frau von der Leyen künstlich gezeugt – stieg die Zahl auf knapp 12 %. Also 1,2 von zehn Vätern wickeln an Werktagen hauptberuflich. Nach zwei Monaten ist der Spuk meist vorbei. Nur wenige Hartgesottene dehnen ihren Heimaturlaub auf zwölf Monate aus, im Jahr 2007 waren das gerade mal 6884 Jungväter – von 87.000.’

Ich spare mir jetzt, jede einzelne Aussage auf ihre Schlüssigkeit hin zu analysieren sondern zitiere aus dem Beitrag ‚Hessen – Väter auf dem Vormarsch‚ der zweiten großen Frankfurter Zeitung mit dem klugen Kopf:

Eine wachsende Zahl hessischer Väter nimmt Elterngeld in Anspruch. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres lag ihr Anteil bei rund 19 %, wie das Gießener Regierungspräsidium mitteilte. … Über die Gründe über die Zunahme könne man nur spekulieren, sagte der Sprecher des Regierungspräsidiums. Er hält es für denkbar, dass die Väter, die sich schon eine Zeitlang nur um ihre Kinder gekümmert haben, ihren Kollegen als Vorbild dienen.

Dem Appell kann ich mich anschließen, nicht jeder Erfahrungsbericht hätte gleich gedruckt werden müssen:

Und jetzt muss leider schon der emotionale Teil folgen, gleich vorneweg mit einem Appell: Liebe moderne, neue Väter, könnt ihr nicht euer Baby wickeln – und einfach mal die Klappe halten? Müsst ihr immer gleich ein Buch darüber schreiben? Hausväter sind als Exoten durchaus interessante Studienobjekte, aber praktisch in keiner Krabbelgruppe landauf, landab anzutreffen. Dennoch füllen sie mit ihren Berichten von der „Wickelfront“ kilometerlange „Ratgeber“- und „Humor“-Regale in den Buchhandlungen.

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Für eine neue Leichtigkeit des Väter Seins

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. August 2009

Habe ich eben in der Welt gelesen:

… Was hierzulande fehlt, ist, dass die Gesellschaft die Mütter und Väter mit trägt, sich verantwortlich fühlt für die junge Generation. Denn Eltern brauchen Unterstützung – sei es in Form von mehr Verständnis, Zuspruch oder auch tatkräftiger Hilfe. …

Zudem würde man sich wünschen, dass über die Bereicherung und den Spaß, den Familie bringt, nicht nur in niedlichen Kolumnen, Glossen und Randnotizen berichtet wird. Solange das Thema Kinder überwiegend im Kontext von Problemen, Mangel und Verzicht auftaucht, sollte es nicht überraschen, dass immer mehr junge Menschen von diesem zweifelhaften Vergnügen gern Abstand nehmen.

Am besten, man ließe Eltern selbst erzählen, was sie mit Kindern erleben und wie sie ihren Alltag bewältigen. Dies würde die ganze Vielfalt an möglichen Familienmodellen zeigen, die Lust am Kinderhaben – und vor allem, dass man als Mama oder Papa ein ganz normaler Mensch bleiben kann und der Nachwuchs kein Himmelsdiplom verlangt.

Quelle

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