Grüne Frauensprecherin fordert Verbesserung der Bedingungen der Elternzeit für Väter
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 12. Februar 2008
in Österreich.
„Machen wir es den Vätern leichter in Karenz zu gehen — das ist meiner Ansicht nach der wichtigste Hebel, der betätigt werden muss“, meint heute die GRÜNE Frauensprecherin Angelika Hörmann angesichts des vierprozentigen Rückganges bei Neugeborenen in Tirol. Maßnahmen, die die gerechte Verteilung der Kinderbetreuung zwischen den Elternteilen fördern, würden bei uns nicht greifen bzw. seien zu wenig ambitioniert.
„In Tirol waren 2006 von 8528 in einem Beschäftigungsverhältnis stehenden KindergeldbezieherInnen 151 Männer. Das ergibt den verschwindend geringen Anteil von 1,8 %. Einer der Gründe dafür ist der eklatante Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern. Aber Tatsache ist auch, dass viele Betriebe Männern immer noch große Stolpersteine in den Weg legen.
Im günstigsten Fall wird man als mutig eingestuft, im schlechtesten hat man mit Mobbing, Gehaltseinbußen, Degradierungen etc. zu rechnen“, kritisiert Angelika Hörmann und verweist auf die skandinavischen Länder. In Schweden nehmen 38 % aller Väter den einmonatigen Papamonat in Anspruch, in Norwegen gar 70 %.
In Schweden werden insgesamt 12 Monate Karenzzeit finanziert, wenn der Vater den einmonatigen Papamonat in Anspruch nimmt. Die Höhe der dortigen Transferleistung liegt bei 80% des zuvor erzielten Einkommens. Daneben werden ausgedehnte Kinderbetreuungsangebote, ein Recht auf Teilzeit bis zum 7. Lebensjahr des Kindes und nationale Väter-Bildungskampagnen angeboten.
Abschließend appelliert die GRÜNE Frauensprecherin an die UnternehmerInnen der Väterkarenz wohlwollender gegenüberzustehen. Von der zuständigen VP-Landesrätin Zanon erwartet sie sich massivere Informationsarbeit und gesellschaftliche Bewußtseinsbildung.