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Familiengipfel betont Unternehmenskultur gegenseitiger Wertschätzung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 20. Januar 2016

NRW Familienministerin Christina Kampmann hat heute beim Familiengipfel in Düsseldorf eine Erklärung zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf vorgestellt, mit der Wirtschaft und gesellschaftliche Verbände gemeinsam die Situation von Familien in Nordrhein-Westfalen deutlich verbessern wollen. „Wir wollen ein starkes familien-, wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Signal setzen: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht ganz oben auf der politischen Agenda der Landesregierung“, sagte die Ministerin.

Zu dem Treffen hatte Ministerin Kampmann Wirtschaftsminister Garrelt Duin sowie Vertreterinnen und Vertreter der nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der kommunalen Spitzenverbände, der freien Wohlfahrtspflege, der Familienverbände, der Familienselbsthilfe, der Kirchen, der Fraktionen im nordrhein-westfälischen Landtag und einzelne Unternehmen ins Düsseldorfer Ministerium eingeladen.

In der gemeinsamen Erklärung sprechen sich alle Unterzeichnenden dafür aus, dass die Unternehmen sich weiter flexiblen und familienorientierten Arbeitszeitmodellen öffnen sollen. So sollen verstärkt unterschiedliche Formen ortsunabhängigen Arbeitens in den Blick genommen werden. Außerdem ist es das Ziel, Väter und Mütter gleichermaßen mit familienfreundlichen Personalmaßnahmen zu unterstützen. Führungskräfte sollen für das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ sensibilisiert und  ermutigt werden, bei Bedarf selbst familienfreundliche Angebote in Anspruch zu nehmen oder auch „Führen in Teilzeit“ zu praktizieren.

Unternehmen wird nahegelegt, mit ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern regelmäßig in Mitarbeitergesprächen die Arbeitszeiten und das Stundenpensum zu reflektieren. Zudem wollen die Beteiligten in einem Dialog mit den Kommunen und den Trägern der Kindertagesbetreuung sowie der Jugendhilfe die Randzeitenbetreuung erweitern und verbessern, aber auch Ferienbetreuungsprogramme ausbauen.

In der Erklärung ist u.a. zu lesen, „… dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit Müttern und Vätern gemeinsam das Gespräch über die unterschiedlichen Ausgestaltungsmöglichen der Elternzeit suchen und den werdenden Müttern und Vätern Ansprechpartner zur Beratung und Beantragung des Elterngelds benennen, …“ und weiter unten „… dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und ihren Vertretungen in einer Kultur gegenseitiger Wertschätzung die Inanspruchnahme der Elternzeit festlegen.“

Im Abschnitt „Vereinbarkeit verbessern“ wird formuliert, „… dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und ihren Vertretungen gemeinsam eine Unternehmenskultur etablieren, die explizit die Fürsorgeverpflichtungen der Beschäftigten im Lebensverlauf gegenüber ihren Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen berücksichtigt.“ Und „… dass ein stärkerer Erfahrungsaustausch und Vernetzung vor Ort auch auf der regionalen Ebene stattfinden“ soll.

Selbst unter dem (sprachlichen) Vorbehalt, dass dies unter Berücksichtigung der jeweiligen betrieblichen Bedingungen realisiert werden soll und sich alle ‚bemühen‘, in dem Text werden Zusammenhänge und Kausalitäten aufgezeigt, die deutlich machen, dass es nicht mehr um einzelne Angebote und Instrumente geht, sondern um einen Dialog auf Augenhöhe, zwischen Beschäftigten und Arbeitgebenden aber auch innerhalb von Partnerschaften. Der Gedanke, werdende Väter und Mütter gemeinsam an den Unternehmenstisch zu holen, um Gestaltungsmöglichkeiten von Elternzeit und sich anschließenden Arbeitszeiten auszuhandeln, ist ein innovativer Vorschlag der mit äußerst geringen Kosten aber großer Wirkung verbunden ist.

Wie die Situation in NRW derzeit aussieht zeigt die Zusammenfassung der Präsentation von Frau Prof. Gerlach:

ffp_familiengipfel

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Vaterlandschaften

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 18. Januar 2016

Er ist in einer Situation wie viele Väter: Kurz vor der Geburt meiner Tochter hat mich ihre Mutter verlassen und den Kontakt zu mir eingestellt. Er begann, sich selbst in dieser Geschichte mit der Kamera über drei Jahre zu begleiten und die Geschehnisse zu beobachten. Daraus ist ein Dokumentarfilm entstanden der am 3.März Premiere in Berlin haben wird.

Der Film zeigt die ohnmächtige Situation eines Vaters, der ausgegrenzt wird. Um sich um seine Tochter kümmern zu können, zieht er von Berlin nach Bayern in die Nähe des Kindes. Fast machtlos ist er dort den Entscheidungen der Mutter ausgesetzt. Das Warten auf die Geburt des eigenen Kindes, nichts erfahren zu können, selbst über die Geburt nicht informiert zu werden, dann, das Kind nicht sehen dürfen, von der Mutter wegen angeblichen Stalkings angezeigt zu werden, den Kampf um Umgang mit dem eigenen Kind, der schließlich vor Gericht landet und zu Fremdbestimmung durch Jugendamt, Umgangspfleger, Verfahrensbeistand und Gericht führt. Ein Vater, der gern Vater wäre.

vaterlandschaften

In dieser Langzeitdokumentation erzählt Peter Klees über drei Jahre seine eigene Geschichte vom Ausgegrenztsein und vom Kampf ums eigene Kind und hat dabei Regie, Kamera und Ton, sowie den Schnitt selbst übernommen. Die Filmpremiere zum Bundesstart ist am 3.März 2016, um 20.00 Uhr im Kino BABYLON Berlin-Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin in Anwesenheit des Regisseurs.

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Dachverband für Jungen Männer und Väter in Österreich gegründet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 15. Januar 2016

Mit dem Namen Dachverband Burschen-, Männer-, Väterarbeit Österreich DMÖ haben sich am 15. Januar 2016 in Wien die Beratungsstellen, Fachorganisationen und Initiativen österreichweit zusammengeschlossen. Ziel des Verbands ist es, eine gemeinsame Basis für die Arbeit mit Männern, Jungen und Vätern anbieten zu können und auch gegenüber der Politik, den Frauenberatungseinrichtungen und der Öffentlichkeit mit einer klaren und verständlichen Stimme aufzutreten. Den Vorstand des DMÖ bilden: Christian Reichart, Arno Dalpra, Alex Haydn, Eberhard Siegl, Martin Christandl, Erich Lehner, Christian Scambor und Elli Scambor.

Wofür sich der DMÖ beim Thema ‚Väter‘ einsetzt

  • Einen österreichischen Väterbericht, der Daten zur Lage der (werdenden) Väter in Österreich zusammen trägt und Möglichkeiten zu ihrer besseren Unterstützung aufzeigt.
  • Für die Überwindung einer auf permanente Verfügbarkeit ausgerichteten Arbeitskultur in den Betrieben.
  • Durch Anreizsysteme politische und betriebliche Rahmenbedingungen verbessern, die alltagsnahe väterliche Präsenz ermöglichen und fördern.
  • Väter begleiten und unterstützen, ihre Rolle als aktiver und authentischer Vater zu finden und zeitgemäße Väterlichkeit im Alltag zu leben.
  • Bewusstseinsbildende Maßnahmen und Kampagnen, die sich an Väter selbst, aber auch Wirtschaft, Gesellschaft und Politik richten und das Bewusstsein für väterliche Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Potenziale schärfen.
  • Modellprojekte zur lebensweltlichen, ganzheitlichen Unterstützung von Vätern in Trennungssituationen initiieren, fördern und begleiten.
  • Positive Bilder von Väterlichkeit in der Öffentlichkeit implementieren, um zum Teil nicht vorhandene Rollenvorbilder zu schaffen.

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Peter Lohmeyer moderiert (heute) ‚mannTV‘ im WDR Fernsehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 14. Januar 2016

Die erste neue Sendung „mannTV“  wird heute von einem ganz besonderen Moderator präsentiert: Er ist Vater, er ist Sohn, Ex-Mann, Schauspieler, hat ziemlich viel Energie und beschreibt sich selbst als sehr sensibel. Peter Lohmeyer. Ein echter Mann – aber mit vielen weiblichen Anteilen. Er ist sich sicher, dass er der Richtige für diese Aufgabe ist und bezeichnet sich selbst als Mann, der mehr ‚female‘ ausgerichtet ist: Er hat mehr Frauen- als Männerfreundschaften. Er ratscht gern. Er kann super shoppen. Und ist bekennender Feminist.

In „mannTV“ am 14. Januar 2015 geht es unter anderem um die Frage, warum Männer so gerne Fleisch essen. Frauen ernähren sich häufig bewusst und vegetarisch. Aber ein Männerleben ohne Fleisch – fast undenkbar. Liegt das am männlichen Hang zur Selbstzerstörung? Oder sind sie einfach bei der Wahl ihrer Nahrungsmittel weniger empfindsam und emphatisch als Frauen? Außerdem:

  • Wie trauern Männer? Männer können angeblich viel weniger offen mit ihren Gefühlen umgehen als Frauen.
  • Wie geht ein Mann damit um, wenn er Witwer wird? Mit wem kann er über seine Gefühle und Trauer sprechen?
  • Wie geht das Umfeld mit einem traurigen Mann um und wie schafft es ein verwitweter Mann wieder neuen Lebensmut zu entwickeln.

Sendetermin mannTV, 14.01.2016, 22.10 – 22.40 Uhr im WDR Fernsehen

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Väter in NRW wünschen sich Zeit mit ihren Kindern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 11. Januar 2016

Die jungen Väter in NRW haben einen großen Wunsch nach Zeit mit ihren Kindern. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die die Meinungsforscher von Infratest dimap im Auftrag der WDR-Redaktion „Hier und Heute“ in Nordrhein-Westfalen durchgeführt haben. Demnach hätten fast alle Väter, die Elternzeit genommen haben, gerne noch länger Elternzeit genommen (82 %). Vier von fünf Vätern sehen ihre Kinder unter der Woche zwei oder mehr Stunden pro Tag; jeder dritte Vater sieht sein Kind sogar vier oder mehr Stunden an einem normalen Werktag. Das Vaterbild habe sich deutlich gewandelt im Vergleich zur vorherigen Generation, sagen 81 % der Väter. Und das ist gut so, sagen 91 %. Allerdings haben nach wie vor nur wenige Väter für ihre Kinder ihre Arbeitszeit reduziert (19 %).

Die Väter von heute nehmen teil an ihren Kindern – und sind präsent

Die Väter von heute nehmen teil an ihren Kindern – schon in der Schwangerschaft und bei der Geburt. 86 % der Väter in NRW sind unmittelbar bei der Geburt dabei. 62 % begleiten ihre Partnerin zum Schwangerschaftskurs – mehr als ein Drittel geht zu allen Terminen mit.

Es gibt klassische Papa-Aufgaben zuhause bei den Kindern. In Erziehungsfragen hat aber oft noch die Mutter das letzte Wort

Wenn die Väter da sind, dann lesen sie vor allem die Gutenachtgeschichte vor und bringen ins Bett (76 %) – eine klare Papa-Aufgabe. Eher bei der Mutter liegt nach wie vor die Aufgabe, die Kinder bei Krankheiten auch zuhause zu betreuen (und dafür im Notfall einen Arbeitstag abzusagen) – das machen nur 30 % der Väter regelmäßig. Dafür sind die Väter bei der Rollenaufteilung in der Erziehung sehr tolerant. In 70 % der Fälle hat die Mutter das letzte Wort – und stört das die Väter? Nein! Sagen 90 %.

Noch ist in der Arbeitswelt kaum Platz für einen „neuen Vater“

68 % der Väter haben für ihr zuletzt geborenes Kind keine Elternzeit genommen – aber nicht, weil sie nicht wollen. 60 % dieser Väter hätten das gern gemacht. Und: Fast alle Väter, die Elternzeit genommen haben, hätten gern noch länger Elternzeit genommen (82 %).
Was den Vätern bei ihrem Wunsch nach mehr Elternzeit im Weg steht: Entweder wollte die Partnerin die Elternzeit ganz ausnutzen (38 %). Mindestens gleichbedeutend sind aber berufliche Gründe (37 %). Nur wenige Väter reduzieren für die Kinder ihre Arbeitszeit. (19 %). Wenn sie dies tun, dann vor allem bis 20 % (45 %). Auffallend ist, dass dies vor allem die jüngeren unter den befragten Vätern sind.

Vater sein heute ist etwas ganz anderes als noch vor 30, 40 Jahren

Das Vaterbild hat sich sehr stark verändert im Vergleich zur vorherigen Generation, sagen 81 %. Und das ist gut so, sagen 91 % der befragten Väter in NRW. Heute sei man ein guter Vater, wenn man „Beruf und Familie miteinander vereinen kann“ – sagen 56 %. Das ist die Aufgabe. Dass er „für den Unterhalt der Familie sorgen“ müsse, sehen nur noch 12 % als Aufgabe eines guten Vaters.

Auch als Vater kann Mann attraktiv sein

Windeln wechseln, Flasche geben, Kinderwagen schieben, Kind tragen – schadet alles nicht dem Image. Attraktivitätseinbußen werden nicht befürchtet – der Zeitgeist ist mit den Vätern. 96 % der befragten Väter in NRW haben damit kein Problem. Und 73 % der Väter sind mit ihren Kindern auch emotionaler geworden.

Befragt wurden 1.037 Väter in NRW mit Kindern unter 10 Jahren im Dezember 2015. Die Reihe „Hier und Heute“: Väter – die neuen Helden, stellt einige dieser neuen Väter vor: am Montag, 11. und 18. Januar 2016, jeweils um 22.10 Uhr im WDR Fernsehen.

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Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit in NRW gegründet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 8. Januar 2016

IMG_1607„Eine ressourcenorientierten Förderung von Vätern in Erziehung, Arbeitswelt, sozialem Engagement, Gesundheit und Bildung als unverzichtbare Voraussetzung für geschlechtergerechte Verhältnisse.“ Das ist ein Ziel der Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit in Nordrhein Westfalen, die am 8. Januar von 35 Männer und Frauen aus 21 Organisationen in Düsseldorf gegründet wurde.

Hans-Georg Nelles (Väterexpertennetz Deutschland) als Vorsitzender, Stephan Buttgereit (Sozialdienst Katholischer Männer) als stellv. Vorsitzender sowie Erol Celik (Elternnetzwerk NRW), Jürgen Haas (Ev. Kirche von Westfalen) und Jürgen Kura (Väter in Köln) als Beisitzer bilden den Gründungsvorstand. Durch ihr Wirken möchte die LAGV die Akteure der Väterarbeit in NRW vernetzen und Männer ermutigen, ihre Rolle als fürsorgliche Väter wahrzunehmen und als positive Vorbilder und verlässliche Bezugspersonen für Jungen und Mädchen zur Verfügung zu stehen.

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Wieviel Vater braucht das Kind?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 5. Januar 2016

Die Studie ‚Zur Situation berufstätiger Mütter und ihrer Kinder‘ von Uma M. Röhr-Sendlmeier ist zwar schon im Oktober 2015 veröffentlicht worden, bislang aber noch wenig diskutiert worden. Im Interview mit der Badischen Zeitung erläutert die Autorin die Ergebnisse ihrer Untersuchung:

„BZ: Ein Fazit Ihrer Studie lautet: Das egalitäre Modell – Mutter und Vater arbeiten, teilen sich Kindererziehung und Haushalt – tut den Kindern gut. Welche Forderung ergibt sich daraus für Politik und Wirtschaft?

Röhr-Sendlmeier: Flexiblere Arbeitsmodelle müssen besser möglich gemacht werden. Arbeitgeber müssen ihren Arbeitnehmern mehr vertrauen. Ich habe persönlich damit sehr gute Erfahrungen gemacht – fast alle meiner Mitarbeiter haben Kinder und arbeiten flexibel. Mütter und Väter sollten so viel arbeiten, wie ihnen gut tut. Die Kinderbetreuung muss ausgebaut werden, vor allem muss an den Qualitätsstandards gearbeitet werden. Erzieher müssen eine bessere pädagogische und auch akademische Ausbildung erhalten. Das ist in anderen Ländern längst Standard. Und Väter, die sich auch in der frühkindlichen Erziehung einbringen, müssen gesellschaftlich besser akzeptiert werden.“

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Väter sind anders und Mütter müssen Väter Vater sein lassen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 20. Dezember 2015

Was macht eine gute Vater-Kind-Beziehung aus? Wie genau unterscheidet sich das Rollenverhalten von Vätern und Müttern? Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert hat im Rahmen des Forschungsprojekts Central European Network on Fatherhood (CENOF) nachgeforscht und mit fünf weiteren Forschergruppen Erkenntnisse zu Vater-Kind-Beziehungen gesammelt. Im Spiegel Interview mit Julia Koch präsentiert sie erste Ergebnisse.

„SPIEGEL ONLINE Frau Ahnert, Sie haben Hunderte Väter befragt und beobachtet. Was hat Sie dabei am meisten überrascht?

Ahnert Wir hatten nicht erwartet, wie sehr die Qualität der Vaterschaft von den äußeren Umständen abhängt, also zum Beispiel von der Beziehung zur Mutter, den Möglichkeiten, Job und Familie zu vereinbaren, oder auch vom Kind. …

SPIEGEL ONLINE Verhalten sich jene Väter, die ihre Rolle gut ausfüllen, anders als Mütter?

Ahnert: Ja. Viele Männer sind weniger behütend, sie unterstützen die Neugier ihrer Kinder, aktivieren ihr Verhalten, werfen sie in die Luft, rennen und toben mit ihnen. Dieses physisch herausfordernde Verhalten ist bei Müttern seltener. Mütter achten dagegen eher auf die Unpässlichkeiten der Kinder und versuchen, negative Emotionen umgehend auszubalancieren. Wenn das Kind weint, nehmen sie es sofort in den Arm und trösten es.

SPIEGEL ONLINE Und wie machen es die Väter?

Ahnert Väter reagieren in solchen Situationen häufiger gelassener und benutzen Ablenkungs­manöver, die das Kind in die Lage versetzen sollen, Emotionen selbst zu regulieren. Das sind einfach verschiedene Strategien, die sehr nützlich für die emotionale Entwicklung des Kindes sind. …

SPIEGEL ONLINE Sie haben mit Hilfe einer App untersucht, was genau Ihre Testväter so den ganzen Tag mit ihren Kindern machen. Was kam dabei heraus?

Ahnert Es zeigte sich, dass die Vater-Kind-Bindung auch bei jenen Vätern gut entwickelt sein kann, die die vermeintlich pädagogisch wertvollen Angebote kaum vorhalten. Wenn die Väter – nach einem Zufallsprinzip – von der App aufgefordert wurden, zu melden, was sie gerade taten und wo sie waren, lasen sie oft keine Bilderbücher vor oder spielten direkt mit dem Kind. Offenbar ist die sogenannte Quality Time, die bisher entscheidend für die Entstehung einer Bindungsbeziehung gehalten wurde, bei Vätern weniger wichtig. Es sind eher die für die Kinder wichtigen Alltagssituationen, in denen der Vater als präsent erlebt wird – als die schützende Person, die nachts ans Bett kommt, wenn sie schlecht geträumt haben, oder die sich auch mal Zeit nimmt, sie vom Kindergarten abzuholen oder andere Alltagsroutinen durchbricht. …

SPIEGEL ONLINE Gestehen die Mütter den neuen Vätern ihre Rolle uneingeschränkt zu?

Ahnert Das kommt darauf an. Das sogenannte Gatekeeping, bei dem die Mütter den Vätern – bewusst oder unbewusst – eine Kompetenz im Umgang mit ihren Kindern absprechen, beobachten wir schon noch. Und wenn die Väter ständig gesagt bekommen: „Du kannst das nicht, lass mich mal“, wird eine aktive Vaterschaft ziemlich ausgebremst. …“

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Lieber Bruder – Werbung mit Söhnen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 17. Dezember 2015

Für Markus Segulla ist „Dear Brother“ der bewegendste Spot dieser Weihnachtszeit. Mehr als eine Nasenlänge vor dem viel gefeierten „Heimkommen“ von Edeka.

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Die Geburtenziffer ist in Deutschland auf 1,47 Kinder je Frau angestiegen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 16. Dezember 2015

Geburtenziffern_2014Die zusammengefasste Geburtenziffer des Jahres 2014 betrug in Deutschland 1,47 Kinder je Frau. Das ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) der höchste bisher gemessene Wert im vereinigten Deutschland. Die Geburtenziffer ist zum dritten Mal in Folge gestiegen. Im Jahr 2013 hatte sie knapp 1,42 betragen. Damit wurden 2014 im Vergleich zum Vorjahr 56 Babys pro 1 000 Frauen mehr geboren.

Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit haben 2014 durchschnittlich 1,42 Kinder je Frau zur Welt gebracht, im Jahr 2013 waren es 1,37 Kinder je Frau gewesen. Auch bei Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit war die Geburtenziffer mit 1,86 Kindern je Frau höher als im Vorjahr (1,80).

Die Geburtenziffer nahm 2014 in allen Bundesländern zu. In den ostdeutschen Bundesländern war sie mit 1,54 Kindern je Frau höher als im Westen Deutschlands (1,47). Das Land mit der höchsten zusammengefassten Geburtenziffer war Sachsen mit 1,57 Kindern je Frau. Die niedrigste Geburtenziffer hatte das Saarland (1,35).

Besonders stark nahm die Geburtenhäufigkeit bei den Frauen der Jahrgänge 1976 bis 1985 zu, die 2014 zwischen 29 und 36 Jahre alt waren. Diese Frauen hatten im jüngeren gebärfähigen Alter deutlich weniger Kinder zur Welt gebracht als Frauen der älteren Jahrgänge. Ihre bisher aufgeschobenen Kinderwünsche realisieren sie nun verstärkt im höheren gebärfähigen Alter. Die Geburtenhäufigkeit jüngerer Frauen bis 25 Jahre hat sich zugleich stabilisiert.

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt nahm weiter zu. Die Mütter der Erstgeborenen waren 2014 mit durchschnittlich 29,5 Jahren um gut 2 Monate älter als die Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes im Jahr 2013. Beim zweiten Kind waren Mütter rund 32 Jahre alt und damit um 1 Monat älter als Mütter bei der zweiten Geburt im Vorjahr. Das durchschnittliche Alter der Mütter beim dritten Kind hat dagegen nur geringfügig um weniger als einen halben Monat auf gut 33 Jahre zugenommen.

Die zusammengefasste Geburtenziffer wird zur Beschreibung des aktuellen Geburtenverhaltens herangezogen. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr. Dagegen kann die Frage, wie viele Kinder ein Frauenjahrgang im Durchschnitt tatsächlich geboren hat, erst beantwortet werden, wenn die Frauen am Ende des gebärfähigen Alters sind, das statistisch mit 49 Jahren angesetzt wird. Im Jahr 2014 erreichten die Frauen des Jahrgangs 1965 das Alter von 49 Jahren. Sie brachten im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 1,55 Kinder zur Welt. Seit der deutschen Vereinigung sank diese sogenannte endgültige Kinderzahl je Frau um 19 %: Die Frauen des Jahrgangs 1941, die im Jahr 1990 das Alter von 49 Jahren erreicht hatten, brachten noch 1,92 Kinder zur Welt.

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