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Archiv für Januar 19th, 2017

Über Geld reden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Januar 2017

Spiegel 3-2017‚Reden ist Geld‘ lautet die Titelgeschichte des ‚Spiegel‘ vom 14. Januar, indem viele Gründe aufgelistet werden, warum es wichtig ist auch als frisch Verliebte in deiner Beziehung über Geld und Aufgabenteilungen zu sprechen. Bislang wird dieses Thema nach dem Motto ‚Schweigen ist Gold‘ flächendeckend vernachlässigt, mit der Folge, dass 63 Prozent der verheirateten Frauen zwischen 30 und 50 Jahren weniger als tausend Euro netto im Monat verdienen.

Ehe und Familie sind, so das Fazit der Studie des Bundesfamilienministeriums „Mitten im Leben‘ für ‚einen erheblichen Teil‘ dieser Frauen ‚in ihren Risiken und Folgen abhängigkeitsfördernd und existenzbedrohend‘. Männer stellen in diesem Zeitraum in der Regel die Weichen für ihre berufliche Entwicklung. Verheiratet oder nicht ist dabei egal. Die Verfasser des Beitrags versuchen die Ursachen dafür zu finden:

„… Aber warum ist das eigentlich so? Werden Frauen in diese Rollenverteilung gedrängt, oder sind sie womöglich selbst daran schuld? Studien zeigen doch eigentlich, dass junge Männer sich inzwischen mehrheitlich wünschen, dass ihre Frauen selbst für ihren Unterhalt sorgen.

Auch Volker Baisch wollte kein Vater sein, der sich den ganzen Tag abrackert und abends den schlafenden Kindern nur noch einen Gutenachtkuss auf die Stirn drückt. Mit seiner Frau zog er das Modell der gleichberechtigten Partnerschaft deshalb schon vor 16 Jahren durch, als ihre erste Tochter auf die Welt kam. Beide merkten schnell, worin die größte Schwierigkeit liegt, Baischs Überzeugung nach bis heute: in den eigenen Vorstellungen.

„Meine Frau beispielsweise sagte mir in der Zeit, in der ich mich ausschließlich um unsere Tochter kümmerte, wie schwer die Verantwortung auf ihr laste, allein für die finanzielle Situation der Familie zuständig zu sein. So schlimm habe sie sich das gar nicht vorgestellt. Über diese Frage habe ich nie nachgedacht, als es an mir war, das Geld zu verdienen.“ Für ihn als Mann sei das ja selbstverständlich gewesen, trotz der Belastung und auch der Risiken, die das mit sich bringe.

Solche verinnerlichten Rollenmuster spielen auch heute noch eine zentrale Rolle bei der Frage, wer wie viel arbeiten geht und wer sich um die Kinder kümmert. Darin ist sich Baisch, der heute Unternehmen in Fragen der Familienfreundlichkeit berät, sicher. „Das sind ganz unterbewusste Prozesse, die sich da abspielen. Auch wenn sich junge Männer theoretisch unabhängige Partnerinnen wünschen und die meisten Frauen neben der Familie auch einen erfüllenden Beruf wollen, ist die gelebte Realität oft eine andere.“

Es sind beispielsweise häufig die Frauen, die sich bewusst dafür entscheiden, für die Familie beruflich kürzerzutreten, das zeigt auch eine Studie des Familienministeriums, in der Väter und Mütter befragt wurden. Der Wunsch der Mutter, Zeit mit dem Kind zu verbringen, war demnach der wichtigste Einflussfaktor für die Rollenverteilung in der Familie. Nicht die Einkommensunterschiede vor der Geburt des ersten Kindes oder andere strukturelle Gründe, wie man es hätte vermuten können. …“

Mein Fazit ‚Reden ist Gold!‘ und Väter ermutigen, ihre Wünsche auch umzusetzen.

Quelle

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