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Vätermonate im internationalen Diskurs

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 9. April 2016

Nach der Einführung des Elterngeld Plus und der vier Partnerschaftsbonusmonate ist die Diskussion hierzulande merkwürdig ruhig. Erste Zahlen belegen, was ExpertInnen im Vorfeld der Einführung der neuen Regelungen geäußert haben: Diese werden aufgrund ihrer Komplexität kein Selbstläufer wie die zwei Partnermonate im Jahr 2007 werden. Es bedarf Kommunikation und aktive Ansprache von Vätern, Unternehmen und denjenigen, die diese beraten und unterstützen können.

International hat der Diskurs um die „Papamonate“ an Fahrt aufgenommen. So hat San Francisco kürzlich als erste Stadt in den USA seinen Beschäftigten eine 6wöchige Elternzeit bei vollem Lohnausgleich zugesichert. Der ebenfalls in der Stadt ansässige Kurznachrichtendienst Twitter räumt Vätern und Müttern ab Mai 20 Wochen bei voller Bezahlung ein.

Welche Wirkungen die ‚Väterzeit‘ neben der Bedeutung für die Entwicklung der Kinder und die Vater-Kind Bindung hat, macht eine im Februar vorgelegte Studie des Beratungsunternehmens EY und des in Washington ansässigen Peterson Institute for International Economics deutlich. In ihr wurden u.a. die Konsequenzen der ‚Papazeiten‘ in fast 22.000 Unternehmen in 91 Ländern untersucht.

„Perhaps surprisingly, mandated maternity leave is not correlated with female corporate leadership shares, though paternity leave is strongly correlated with the female share of board seats.” Das für die Auftraggeber überraschende Ergebnis, der Zugang zu Vätermonaten bzw. –wochen hat eine signifikante Auswirkung auf den Anteil von Frauen in Führungspositionen oder anders ausgedrückt: In dem Maße wie Väter an das Unternehmen gebunden werden, geschieht dies mit Frauen an Haushalt und Kinder.

Vor diesem Hintergrund startet in der Schweiz, unterstützt von Gewerkschaften und männer.ch im Mai eine Unterschriftensammlung zur Durchsetzung einer Volksabstimmung über die Einführung eines Papamonats. Repräsentative Umfragen deuten an, dass sich derzeit ca. 80 Prozent der SchweizerInnen dafür aussprechen. Es bleibt aber spannend.

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