Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. November 2006
Marcel Widmer weist in seinem JobBlog auf die Studie ‚Key Trends in Human Capital 2006‚ von PriceWaterhouseCoopers hin.
Dort wird unter anderem der Klassiker unzähliger Unternehmensleitbilder – “Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital” – als Worthülse entlarvt. Sehr interessant sind aber auch die Aussagen zur ‚Work-Life-Balance‘:
‚Die Debatte darüber, was eine gesunde Aufteilung zwischen Arbeitszeit und Freizeit darstellt, hat sich 2004 vertieft. Das angelsächsische Modell wird im Norden und in den USA bevorzugt und legt den Schwerpunkt auf Arbeit (d.h. höhere Produktivität, hohe Arbeitsethik, längere Arbeitszeit, Pflichtbewusstsein). Das soziale Modell anderer europäischer Nationen sieht mehr Zeit für Familie, Entspannung, längere Ferien, weniger Arbeitszeit etc. vor und wird in grundsätzlich unterschiedlichen Lebenseinstellungen sichtbar.
… Einige Kommentatoren heben hervor, dass von den Unternehmen jene, die „familienfreundliche“ Politik und Arbeitspraktiken vertreten, ihre Konkurrenz ausstechen. … Die 25% der besten Performer in jeder Branche verfügen über die fortschrittlichsten Work – Life – Balance Maßnahmen.‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. November 2006
Mit dieser Headline berichtete Roland Mischke im Hamburger Abendblatt in der vergangenen Woche über eine Studie des österreichischen Sozialministeriums zum Thema ‚Männer in den Medien‘.
‚Der Blödmann aus der „Media Markt“-Werbung ist harmlos. Er grinst dämlich und sondert einen Spruch ab, das war’s. Ein echter Trottel, da gibt’s nichts zu lachen.
Wer aber darauf achtet, was uns sonst noch in TV-, Zeitungs- und anderer Werbung an Männerrollen zugemutet wird, kommt – vor allem als Mann – ins Grübeln. Die Werber gehen nicht zimperlich mit dem „starken“ Geschlecht um. Da wird ein gestandenes Mannsbild in einer Autowerbung aus dem fahrbaren Untersatz geworfen, als würde er mit den Krümeln herausgekehrt. Die durchschlagende Wirkkraft von Reinigungsmitteln wird demonstriert, wenn Männer im Wisch-und-Weg-Verfahren verschwinden. Andere werden vom Stier niedergetrampelt, vor der Tür vergessen, und Väter ziehen gegenüber ihren Söhnen stets den Kürzeren.‘
Die voluminöse Studie (342 Seiten Umfang) steht als pdf Datei zum Download bereit. Wem das zu viel ist, es existiert auch eine Kurzinfo zur Studie. Hier formulieren die AutorInnen als Resultat ihrer Untersuchungen unter anderem folgende Konsequenzen:
- ‚Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für diese medialen Muster, reflektierter Umgang mit dem Kinder- und Jugendprogramm sowie Kinder- und Jugendfilmen durch Erziehungsverantwortliche
- Erarbeitung eines Katalogs für Erziehungsberechtigte
- Film- und Fernsehkritiken, die nicht nur inhaltliche, dramaturgische und schauspielerische Qualitäten berücksichtigen, sondern auch genderpolitische Aspekte, um auch erwachsene Rezipienten für diese Muster zu sensibilisieren
- Erarbeitung und Förderung positiver und/oder realistischer Vatersujets (inklusive der Patchwork- und Scheidungsväter)
- Achtung auf Genderfairness in der Werbung; Verzicht auf polarisierende Gendersujets
- Initiierung und Förderung des Aufbaus von männlichen Gegenimages, unterstützt durch mediale Opinion Leader
Denn es gibt auf beiden Seiten noch viel zu lernen:
- Bindung und Beziehung sowie Werte sind die wichtigste Grundlage zur Identitätsbildung
- Männerdomänen sind notwendig, Frauen haben sie auch
- Frauen sollen die männliche Welt verstehen und akzeptieren lernen
- Medien sind ein wichtiger Spiegel, doch sie haben nur die Macht, die wir ihnen geben. Deswegen gilt es zu lernen, mit ihnen umzugehen‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. November 2006
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. November 2006
Fred ist verheiratet und hat zwei Kinder, dass unterscheidet ihn noch nicht wesentlich von anderen Männern in seinem Alter. Die Tatsche, dass er sich die Erwerbs- und die Familienarbeit partnerschaftlich mit seiner Frau aufteilt, ist schon eher ein Unterscheidungsmerkmal. Damit andere an seinen Erfahrungen partizipieren und vielleicht auch ermutigen lassen können, berichtet er wöchentlich in einem Tagebuch über seine Erfahrungen.
In seinem ersten Beitrag schildert er den Prozess der Findung des passenden Arbeitszeitmodells. Verschiedene Varianten standen zur Auswahl:
- ‚Jeder arbeitet einen halben Tag und ist die andere Hälfte des Tages bei den Kindern.
Diese Variante wurde jedoch direkt wieder verworfen. Zum einen aufgrund der räumlichen Entfernung zur Arbeitsstätte meiner Frau, zum anderen aufgrund unserer beider Tätigkeiten, die eine punktgenaues Verlassen der Arbeitsstätte nicht zulassen. Aus den Erfahrungsberichten aus unserem Freundeskreis ist man bei diesem Modell eigentlich immer zu spät dran und rennt nur der Zeit hinterher. Insbesondere für die Kinder ist diese Variante auch sehr hektisch.
- Tageweiser Wechsel.
Diese Variante schied für mich aus. Ich sah dies unter dem Motto „Kaum habe ich mit etwas begonnen, muss ich es wieder loslassen“. Und viele meiner beruflichen Aktivitäten sind nicht an einem Tag zu erledigen. Desweiteren sahen wir bei diesem Modell zu viele Konfliktpunkte bei der Übergabe des Haushaltes.
- Aufteilung der Woche, d.h. eine Woche mit 3 Kinder- und 2 Arbeitstagen und eine Woche mit 2 Kinder- und 3 Arbeitstagen.
Diese Variante erschien uns zwar eine etwas verbesserte Variante gegenüber Nr. 2 zu sein, aber ideal war sie für uns immer noch nicht.
Nach einiger Überlegung kam für uns deshalb eigentlich nur ein wochenweiser Wechsel zwischen Arbeitszeit und Kinderzeit in Frage. Dies erschien uns die beste aller Varianten und sie hat sich mittlerweile mehr als bewährt.
Nach Abstimmung mit unseren Arbeitgebern stellten wir unsere Voll- auf Teilzeitbeschäftigungen um, bei mir noch ergänzt um Heimarbeit.‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. November 2006
Familie haben und Führungskraft sein – das geht! Für Männer wie für Frauen! Susanne Bohn zeigt in ihrem Ratgeber, dass man sich nicht zwischen Familie und Erfolg im Beruf entscheiden muss: Beides ist möglich!
Damit das Projekt „Kind und Karriere“ gelingt, braucht es ein gutes Management: Wie überzeuge ich Chef und Kollegen von den Vorteilen einer familienbewussten Unternehmenspolitik? Wie erziehe ich meine Kinder zu Selbstständigkeit und Eigenverantwortung? Wie finde ich eine passende und zuverlässige Kinderbetreuung? Wie lebe ich eine glückliche und partnerschaftliche Paarbeziehung?
Porträts von erfolgreichen Karrierepaaren machen Mut: Sie zeigen, dass Familie und Karriere gut zusammenpassen.
Ein bisschen Planung muss aber sein. Die beginnt mit dem Entwurf einer persönlichen Lebensvision. Karriere- und Familienplanung sind dabei gleichermaßen wichtig: Schließlich ist das Glück aller Beteiligter Ziel des Plans. Ganz pragmatisch zeigt Susanne Bohn, wie man Arbeitgeber und Kollegen für ein familientaugliches Arbeitszeitmodell gewinnt, wie man den Familienalltag bewältigt und die Karriereziele im Auge behält.
Susanne Bohn weiß, wovon sie spricht: Sie ist Mutter zweier Teenager und selbstständige Unternehmerin. Mit solvere nodum bietet die Beraterin für Organisations- und Personalentwicklung auch Coaching für Führungskräfte an.
Karrierekick Kind – So erfüllt sich Ihr Wunsch nach Familie und Erfolg im Beruf kostet 19.80 € und ist im Verlag Bildung und Wissen erschienen (ISBN: 3-8214-7659-1)
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. November 2006
Im Rahmen des Grundkurses Soziobiologie setzt sich Eckart Voland heute in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit den neuen Vätern auseinander.
‚Nun, Männer haben bekanntlich zwei alternative Möglichkeiten, dem biologischen Imperativ zu gehorchen. Sie können entweder danach streben, das zu erhöhen, was im Laborjargon der Soziobiologie „Paarungserfolg“ genannt wird, oder aber sie konzentrieren ihren Lebensaufwand in die große Liebe und den daraus hervorgehenden Nachwuchs. Beides gleichzeitig geht nicht, jedenfalls nicht auf Dauer.‘ Diese eingeschränkten Lebensstrategien hätten wir von den Primaten geerbt.
Aber es gibt sie seit Adam, die Verhaltensoption des fürsorgenden Vaters, ‚… Sie gehört zum evolvierten Repertoire männlicher Strategien. Allerdings konkurriert sie mit anderen Optionen desselben Repertoires. Wann also werden aus Männern Familienväter? So trivial es anmutet, aber eine erste Antwort auf diese Frage lautet: Wenn partout kein anderer den Job macht. In dem gleichen Maße wie Omas, Tanten oder der Wohlfahrtsstaat einen fehlenden Vater ersetzen können, wird er entbehrlich. Ökonomen nennen dies ein „Nullsummenspiel“, und soziobiologische Forschung zeigt, daß die Entscheidungen in diesem Spiel ganz konsequent dem quasi-rationalen Kalkül einer Kosten-Nutzen-Abwägung gehorchen. Kurz: Mann wird dann zum Familienmensch, wenn aus der Verweigerung dieser Rolle mehr Schaden erwächst als andere kompensieren können.‘
Mich erinnert diese deterministische Sichtweise an eine andere Dichotomie: ‚Du musst dich entscheiden, Kinder oder Karriere‘. Nur zwei Möglichkeiten haben zu dürfen, diese Sichtweise engt ein und verhindert den Blick auf innovative Lösungen. Dazu kommt, junge Männer und Frauen wollen heute zunehmend beides: Erfolg in Beruf und Familie. Nicht nur im Gedankengebäude von Voland bedeutet das: Entweder teilen sich beide, Vater und Mutter, die ‚Jobs‘ partnerschaftlich auf, oder der Schaden für unsere Zukunft wird ins Unermessliche wachsen.
Neue Väter sind auch keine besseren Menschen, sie erweitern einfach ihre Möglichkeiten und Erfahrungen.
Den ganzen Artikel finden Sie hier.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. November 2006
Hollywood-Star Richard Gere ist nach einer Umfrage unter Frauen in Deutschland der Mann mit dem meisten Sex-Appeal. Der 57 Jahre alte „Mann für gewissen Stunden“ landete nach einer am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift „Look“ knapp auf dem ersten Platz, dicht gefolgt von seinem Kollegen George Clooney. 30 Prozent der Befragten stimmten für Gere, 29 Prozent für Clooney.
Vor wenigen Wochen war Clooney von den Lesern eines amerikanischen Internetportals zum ‚männlichsten aller Männer‚ gekürt worden. Nun muss er sich also äußerst knapp geschlagen geben.
Für Frauen unter 20 Jahren hatte dagegen Johnny Depp („Der Fluch der Karibik“) den größten Sex-Appeal, er kam insgesamt aber nur auf den 13. Platz. Von den deutschen Männern konnten Til Schweiger 17 Prozent und Michael Ballack auch 13 Prozent der Stimmen für sich verbuchen. Prinz William kam in der Auswahl mit 3 Prozent auf den letzten Platz.
Zur Wahl standen 15 von der Zeitschrift für prominent befundene Männer, unter ihnen noch Brad Pitt, Robbie Williams, David Beckham oder Bruce Willis. Insgesamt 18 Prozent der Befragten machten keine Angabe oder befanden, keiner der Männer auf der Liste habe besonderen Sex-Appeal. Die repräsentative Umfrage richtete sich an 1003 deutschsprachige Frauen.
Quelle
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. November 2006
Dies ist der Titel des ersten Beitrags in einem neuen ElternBlog. Dort geht es unter anderem um die Frage:
Wie lebt es sich als Mutter bzw. Vater in Deutschland? Susanne Arndt und Ingo Entelmann diskutieren ihre Spielplatz-Erlebnisse. Die Brigitte.de – Redakteurin Susanne Arndt (39) tauscht sich mit Teilzeit-Vater Ingo Entelmann im wöchentlichen Rhythmus über Höhen und Tiefen des Elterndaseins aus.
Ingo Entelmann (38), promovierter Ingenieur, hat sich eine Teilzeitstelle gesucht, um sich gemeinsam mit seiner Freundin um Söhnchen Jolan (*13.2.2005) kümmern zu können. Damit zählt er zu einer Minderheit – und findet seine Rolle deshalb nicht immer ganz einfach.
Der Beitrag im Blog fängt übrigens so an: Wie schön muss es sein, in einem dieser Länder zu leben, in denen es keine ‚Rabenmütter‘ gibt. Weder als Wort noch als Konzept noch als Realität …
Übrigens, wenn Mann bei wikipedia ‚Rabenvater‘ eingibt, bekommt man den Beitrag zur ‚Rabenmutter‘.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. November 2006
Heute berichtet die FAZ in ihrer Online Ausgabe über die ‚Männerdomäne Ingenieursberufe – Er forscht, sie hilft ihm dabei‘. In der gestrigen Ausgabe der Sonntagszeitung wurde der Blick auf eine gegenläufige Entwicklung gerichtet:
‚Die Zahl der männlichen Hochschulabsolventen ist in den vergangenen zehn Jahren um ein Zehntel gesunken: Trotz eines Rekordwertes von 252.500 Studienabschlüssen im vorigen Jahr sank die Zahl männlicher Absolventen seit 1996 um 12.900 auf 127.500. Die Zahl weiblicher Hochschulabsolventen nahm um 28.500 zu.
Den stärksten Rückgang verbuchten die Ingenieurwissenschaften: Dort machten 31.000 Männer einen Abschluss – ein Drittel weniger als 1995.‘
Weibliche Studierende haben diesen Bereich, trotz vielfältiger Initiativen, noch nicht in größerem Umfang für ihre berufliche Entwicklung entdeckt. Eine Erklärung könnte sein, ‚dass es den technikbegeisterten Schülerinnen und Studentinnen an weiblichen Vorbildern mangele. In den Medien werden männliche Experten interviewt. Selbst bei einem Forscherehepaar wird der Eindruck erweckt, daß der Mann wissenschaftlich arbeite und die Frau ihm dabei helfe.‘
Den gesamten Beitrag finden Sie hier.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. November 2006
Am kommenden Donnerstag kommt der Science Fiction Film ‚Children of men‘ in die Kinos. Der Film beschäftigt sich mit einem Thema, dass wir mit verschiedenen, oft halbherzigen Maßnahmen, von der Tagesordnung fernhalten möchten:
Eine Welt, in der es keine Kinder mehr gibt.
‚Im Jahr 2027 steht die Welt am Abgrund. 19 Jahre sind vergangen, seitdem das letzte Kind geboren wurde. Die Menschheit scheint keine Zukunft zu haben. Die Folge ist Anarchie. Man schließt sich in kleinen, terroristischen Gruppen zusammen und kämpft für – was auch immer. Großbritannien hat sich in der Konsequenz in einen Polizeistaat verwandelt, der mit erbitterter Härte versucht die Kontrolle zu erhalten. Verbrecher, Ausländer, Flüchtlinge werden eingesperrt und in die ghettohaften Vororte deportiert. Auch Theo (Clive Owen) hat einmal für eine bessere Welt gekämpft.
Nun versteckt er sich vor dem Chaos um ihn herum, indem er einem stupiden Schreibtischjob nachgeht. Sein einziger Freund ist der Althippie Jasper (Michael Caine), der mit seiner Frau abgeschieden im Wald lebt. Theos monotones Leben ändert sich aber schlagartig, als seine ehemalige Geliebte Julian (Julianne Moore) auftaucht und ihn um einen Gefallen bittet: Er soll seine politischen Beziehungen spielen lassen, um Transitpapiere für die junge Kee (Clare-Hope Ashitey) zu besorgen, die dringend das Land verlassen muss. Denn Kee ist schwanger und viele Gruppierungen sind daran interessiert, die Situation für ihre Zwecke auszunutzen. ‚
Mehr Informationen zum Film finden Sie hier.
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