Wollen Frauen den neuen Mann?
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 27. November 2006
So lautete der Titel einer Untersuchung von Peter Döge und Rainer Volz aus dem Jahre 2002. Sie beschäftigten sich mit traditionellen Geschlechterbildern als Blockaden einer Geschlechterpolitik, die es Männern ermöglicht, sich ihren Einstellungen und Wünschen entsprechend, auch als neue Männer und Väter zu verhalten.
Die aktuelle Beilage des Schweizer Tages Anzeigers und der Basler Zeitung, ‚Das Magazin‘ liefert unter der Überschrift ‚Liebe ist keine Bedingung‘ vier aktuelle Beispiele für derartige Blockaden:
‚ … Der Markt hat vielleicht auch die Liebe rationalisiert. Zumindest scheint die Idee der Liebe als spontanes und einzigartiges Gefühl an Kraft verloren zu haben. Nathalie erlebte es noch mit keinem Mann. Dabei sind in ihrem Leben Kinder eingeplant. Die ersten vier Jahre bliebe sie ganz sicher zu Hause. Dank ihrer pädagogischen Arbeit weiss sie, wie wichtig das ist. Später will sie wieder in ihrem Beruf arbeiten, «um weiterzukommen», worauf ihr Mann ja hoffentlich auch stolz wäre. Ist es vorstellbar, dass er dereinst den Haushalt macht und zu den Kindern schaut? Nathalie schüttelt vehement den Kopf: «Das hat mit dem Ernstnehmen und Respektierenkönnen zu tun. Ein Hausmann ist absolut unsexy. Höchstens einen Tag. Aber ein Mann in einer Kaderposition könnte sein Pensum eh nicht reduzieren. Es ist doof, ich weiss, denn eigentlich gibt es nichts Schöneres als einen Vater, der Zeit mit seinen Kindern verbringt. Aber man denkt doch einfach: Was ist das nur für ein Mann?»‘
Das männerforum, die Zeitschrift der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland, beschäftigt sich in seiner aktuellen Ausgabe ebenfalls mit dem Thema: ‚Richtige Kerle? Wie Frauen sich die Männer wünschen‘.