der VAETER.blog

lebe deinen Traum!

Die Entscheidung keinen Moment bereut

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Mai 2009

Und noch ein gutes Beispiel:

‚ …Sechs Monate ist es jetzt her, dass sich Dirk Foitlängers Leben von Grund auf änderte. Seit der Geburt seiner Zwillinge hat er keine Nacht mehr durchgeschlafen, war nie im Kino oder verreist. „Alles hat seine Zeit“, sagt der 38-Jährige. Und jetzt sei eben die Zeit der Kinder.

Dass er die gemeinsam mit seiner Frau Ilka erleben will, war beiden schon während der Schwangerschaft schnell klar. „Ich will hautnah dabei sein“, sagt er. „Wenn ich den ganzen Tag auf der Arbeit wäre, hätte ich das Gefühl, viel zu viel zu verpassen.“

Natürlich sei so ein Tag mit zwei Babys nicht immer einfach. „Aber es gab noch nie einen Moment, an dem ich gedacht habe, hoffentlich kommt bald meine Frau und ich kann die Kinder wieder abgeben.“ Die gemeinsame Zeit mit seinen Söhnen mache einfach nur ganz viel Spaß. „Die sind so süß und es ist spannend zu sehen, wie sie sich entwickeln.“ Seine Entscheidung für die Elternzeit sei auch von Freunden und Bekannten gut aufgenommen worden, sagt er. „Ich wundere mich nur, dass es trotzdem so wenige in meinem Umfeld machen.“ …’

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Der Direktor pausiert für die Familie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Mai 2009

„Es ist das, was lange Zeit gefehlt hat für die Kinderbetreuung. Väter früherer Generationen haben das Aufwachsen ihrer Kindern meist nicht so intensiv erleben können.“ Dies sagt Klaus Blum. Er ist Direktor des Firmenkundengeschäfts der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) für Friesland – und zurzeit in der Elternzeit.

„Direkt nach der Geburt von Jorina hatte ich schon dreieinhalb Wochen lang Urlaub“, sagt Blum, „und jetzt ist es für uns noch immer wie Urlaub. Man unternimmt mehr mit den Kindern“, so Blum. „Sonst sind gemeinsame Unternehmungen mehr auf das Wochenende beschränkt.“ Zudem ist Blum in seiner Elternzeit für das Kochen in der Familie zuständig, und er übernimmt die Fahrdienste für seine ältere Tochter Lischka, die drei Vormittage die Woche zur Tagesmutter geht. Außerdem begleitet er sie zu ihren Terminen, wie beispielsweise zur Musikschule. „Es ist schön, dass Papa Zeit hat“, sagt Lischka. …

Finanziell muss die Familie in der Elternzeit zwar Einbußen hinnehmen, doch Blum würde dennoch jedem Vater diese Auszeit nahelegen. „Natürlich ist es für kleine Unternehmen mit fünf/sechs Mann schon heftig, wenn einer von ihnen für zwei Monate Elternzeit ausfällt“, räumt er ein. „Die LzO aber hat insgesamt etwa 1800 Mitarbeiter und 14 Filialen in Friesland. Die zwei Monate Elternzeit habe ich in meiner leitenden Funktion gut vorbereitet und mit meinem Team, zu dem sieben bis acht Mitarbeiter gehören, vorher abgesprochen, ebenso mit dem Vorstand und dem Personalchef. Sie sehen die Elternzeit sehr positiv.“

„Ich hoffe auch, dass meine Elternzeit Signalfunktion im Hause der LzO hat“, betont er. „Väter sollten die Zeit beanspruchen.“ Blum jedenfalls genießt seine Zeit zu Hause. „Es ist schön, einfach da zu sein und den ganzen Tag mit der Familie zu verbringen.“

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Väter sollen am Vatertag Vorbild sein

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Mai 2009

Die Techniker Krankenkasse NRW hat zum sogenannten Vatertag am morgigen Feiertag Christi Himmelfahrt vor übermäßigem Alkoholkonsum gewarnt.

‚Väter sollten sich auf ihre Vorbildfunktion besinnen. Im letzten Jahr mussten in NRW rund 3100 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs stationär behandelt werden – 25 Prozent mehr als 2007’, sagte TK-Sprecherin Andrea Kleinbreuer am Mittwoch in Düsseldorf.

Damit stehe Alkohol unter den häufigsten Ursachen für Klinikaufenthalte bei Kindern und Jugendlichen mittlerweile auf Platz 15.

Ich denke, diese Funktion haben Väter nicht nur am Vatertag und die überwiegende Mehrheit nutzt den Tag ja auch, um gemeinsam mit den Kindern etwas zu unternehmen!

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Vaterschaft ist keine Kopie der Mutterschaft!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Mai 2009

In der Samstagsausgabe der Welt spekuliert Bettina Seipp über die Konsequenzen einer Umkehrung der Verteilung von Erwerbs- und Fürsorgearbeit zwischen Vätern und Müttern in den ersten Lebensjahren der Kinder:

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(C) photocase dragon 30

Dass sie nicht die besseren sind, ist – wie schon eingangs gesagt – Konsens; dass Jungs von Vätern in hohem Maße profitieren ebenfalls. Bliebe bei diesem Zukunftsszenario noch die Frage nach den Töchtern. Wie würden Sie wohl unter der väterlichen Fürsorge gedeihen?

Zu keinem Zeitpunkt in der (deutschen) Geschichte haben sich so viele Väter so intensiv und liebevoll um ihre Töchter gekümmert wie heute. Den Mädchen die gleichen Zukunftschancen zu eröffnen wie ihren Brüdern und sie nach Kräften zu fördern, war noch vor fünfzig, ja selbst vor dreißig Jahren alles andere als selbstverständlich. Eine Erklärung für den Bewusstseinswandel mag sein, dass der Trend zu einem, maximal zwei Kindern geht, auf die sich dann alle elterlichen Bemühungen konzentrieren – ganz gleich welchen Geschlechts die Kinder sind.

Ein weiterer Grund für die neue Stellung der Töchter ist ihre „universelle Einsetzbarkeit“, was vielleicht bereits Ausdruck eines gewandelten Geschlechterbildes ist: Man kann mit ihnen shoppen und genauso gut Fußball spielen, spazieren gehen und in Felswänden klettern, mit Puppen und mit Autos spielen. Ideale Spaßpartner – sofern die Pubertät noch nicht eingesetzt hat. In dieser speziellen Entwicklungsphase ändert sich allerdings vieles.

Denn zu den typischen hormonellen Wirrungen kommen heute, im Zeitalter der Emanzipation, auch noch soziophilosophische Fragen, mit denen sich die Mädchen herumquälen: Wie definiere ich meine Weiblichkeit? Wie viel Geld will ich verdienen? Mache ich mir etwas aus Kindern? Wie soll der Mann dazu aussehen? Brauche ich überhaupt einen Mann? Soll heißen: Die neue Stellung der Frau hat das Geschlechterleben nicht eben leichter gemacht; die Single-Statistiken der Großstädte sprechen Bände. Es scheint, als täten sich junge Frauen und junge Männer zunehmend sehr viel schwerer miteinander.

Werden diese Fragen anders beantwortet, wenn Väter künftig stärker ihre Töchter prägen? Weiterlesen »

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Väter, allein zu Haus

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. April 2009

Passend zum bevorstehenden Muttertag präsentiert Der SamstagAbend mit Markus Brock den aktuellsten Familientrend in Deutschland: Väter, allein zu Haus … zusammen mit ihren neugeborenen Sprösslingen. Mehr Rendite für die Seele steht heute ganz oben auf der Wunschliste junger Väter. In Berlin zum Beispiel entfallen mittlerweile 20 % der Elterngeld-Anträge auf die Väter, so viele wie nie zuvor. Nicht verwunderlich also, dass im kinderreichsten Stadtteil Prenzlauer Berg das ‚Berliner Väterzentrum‚ beliebter Treffpunkt junger Papas mit ihrem Nachwuchs geworden ist. Für diese vorbildliche Einrichtung gab es jüngst sogar Lob von Bundespräsident Horst Köhler.

Das Väterzentrum fördert, vernetzt und berät junge Männer, die Beruf und Familie besser vereinbaren möchten. „Wenn die Väter in Elternzeit zum Papacafe kommen, parken die Kinderwagen oft in Dreierreihen“, so Eberhard Schäfer, Gründer und Leiter der Einrichtung. Im viel besuchten Papaladen kommt aber auch das Kind im Manne auf seine Kosten – an einer Carrerabahn zum Beispiel.

So selbstverständlich wie beim Berliner Beispiel ist die neue Vaterrolle aber noch längst nicht überall. Zum Pionier einer neuen Einstellung zu Familie und Kind wurde zu seiner eigenen Überraschung der ehemalige Oberbürgermeister von Wiesbaden, der 1991 als erstes Stadtoberhaupt in Deutschland ein halbes Jahr Erziehungsurlaub nahm. Damals rauschte der Blätterwald gewaltig und selbst aus Japan reiste ein Fernsehteam an, um sich den „Exoten“ aus der Nähe zu betrachten. Die nicht selten negativen Reaktionen in der Öffentlichkeit über seine „Auszeit“ prägen bis heute Achim Exners enge Beziehung zu seiner Tochter.

Beruf und Karriere, zwei Schlüsselbegriffe, die oft verhindern, dass sich die Männer wenigstens für eine begrenzte Zeit für die Kindererziehung entscheiden. Das gilt heute nicht minder für die Mütter, und erst recht, wenn beide Elternteile beruflich nicht zurückstecken wollen. Dr. Antje von Dewitz und ihr Mann Wolfgang Ungelert sind ein gutes Beispiel dafür, dass es gelingen kann, beide Ziele unter einen Hut zu bringen: Sie mit Fulltimejob als Geschäftsführerin eines mittelständischen Betriebes, er in Teilzeit als Projektentwickler in der Firma seiner Frau und daneben Betreuer der vier Kinder.

Viele Väter haben nur eine schwache Vorstellung davon, was ihre Frauen und Mütter den lieben langen Tag so alles leisten. Alles läuft im Haushalt meist so geräuschlos ab, dass man(n) sich keine großen Gedanken machen muss.

Das wollte ein Filmteam einmal ganz genau wissen und hat drei Männer aus Norddeutschland dazu überredet, eine Woche den Hausmann zu geben – während die Hausfrauen derweil im Wellnesshotel sich der Entspannung hingeben durften. Erik Sieger und Ulrich Grundhöfer berichten von diesem ausgefallenen Feldversuch, bei dem sie zu ganz neuen Einsichten gelangten.

Paranoid sind die Versuchskandidaten zum Glück nicht geworden, aber eine ausgewachsene Vaterschaft kann offenbar doch zu „Papanoia“ führen. Zumindest zeigen das die beiden Kabarettisten des Duos „FaberhaftGuth“ in ihrem aktuellen Bühnenprogramm. Und dem Vernehmen nach sind alle Geschichten aus dem wahren Leben gegriffen.

Sendetermin, Samstag, 09.05.2009, 20.15 bis 21.45 Uhr

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‚Ein Ehrenmann schlägt seine Frau nicht’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. April 2009

Im Gespräch mit Caroline Schmidt spricht Kazim Erdogan, der vor zweieinhalb Jahren in Berlin die erste türkische Vätergruppe ins Leben gerufen hat, über die Klischees, mit denen türkische Männer zu kämpfen haben und die Erfolge seiner Arbeit.

‚… SPIEGEL ONLINE: Sie sagten eben „meistens wachsen die Kinder bei den Frauen auf“ – gibt es auch allein erziehende Väter?

Erdogan: Wir haben einige Väter in der Gruppe, die ihre zwei, drei Kinder alleine groß ziehen. Für die ist es am Anfang doppelt hart. Immerhin helfen oft die Großeltern.

SPIEGEL ONLINE: Spielen Ehre und Gewalt in diesen Gesprächen eine Rolle?

Erdogan: Wir reden darüber fast jeden Montag. Wir haben am Anfang unserer Sitzung immer eine Viertelstunde, in der jemand ein Thema vorschlagen kann. Oft spricht dann ein Mann irgendeine Gewalttat im Bekanntenkreis an, manche schildern auch eigene Aggressionen. Es ist für sie nicht einfach, ihre Frauen mit neuen Partnern zu sehen. Wir versuchen dann gemeinsam, denjenigen zu beruhigen. Und ich sage ihm dann immer, dass seine Ehre nicht von der Treue seiner Frau oder der Keuschheit seiner Tochter abhängt, sondern ganz allein von seinem Verhalten. Ein Ehrenmann rastet nicht aus und schlägt auf seine Frau ein.

SPIEGEL ONLINE: Es ist ein gängiges Vorurteil, dass türkische Männer sich nicht im Griff haben.

Erdogan: Damit haben die Väter immer zu kämpfen. Auch in den Behörden herrscht das Bild des brutalen, türkischen Mannes vor. Mit diesen Klischees wird man nicht leicht fertig. Wenn es zum Beispiel in einem Sorgerechtsstreit den Verdacht gibt, der Mann schlägt, sind die Kinder schnell weg. Viele Sachbearbeiter schenken den Geschichten der Frauen eher Glauben als denen der Männer.

SPIEGEL ONLINE: Welche Erfolge können Sie nach zweieinhalb Jahren Vätergruppe verzeichnen?

Erdogan: Die Männer sind offener geworden, viel offener. Türkische Männer reden sonst nie über ihre Probleme, Ehekrisen oder Scheidungen dürfen in traditionellen Familien niemals gegenüber Freunden oder Bekannten thematisiert werden. Sie sind auch ruhiger geworden, haben Tricks und Kniffe gelernt, sich selbst in schwierigen Situationen im Griff zu behalten. Viele Männer erzählen mir, dass sie sich jetzt mit ihren Kindern und Enkelkindern besser verstehen als früher, auch mit der Ehefrau laufe es besser. Manche haben jetzt eigene Vätergruppen gegründet, um diese Erfahrungen weiter zu geben.‘

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Väter prägen das Leben der Söhne

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. April 2009

Mütter prägen das Leben ihrer Kinder besonders stark. In einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach erklärten 76 % der Frauen und 73 % der Männer, dass die eigene Mutter ihr Leben entscheidend beeinflusst hat.

Den Vater halten 72 % der Männer für stark prägend, aber nur 62 % der Frauen. Männer und Frauen schätzen auch die Bedeutung von Kindern und dem Beruf unterschiedlich ein. Für 61 % der Männer hat der Beruf einen besonderen Einfluss auf das Leben, nur 35 % sagen das über den Nachwuchs.

Frauen finden dagegen die Kinder (51 %) bedeutender für ihr Leben als den Job (49 %). 62 % der Frauen finden den Partner stark prägend, doch nur 56 % der Männer sagen das über ihren Partner. An der Umfrage im Auftrag des Magazins ‚Geo Wissen‚ nahmen 1840 Männer und Frauen teil.

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Väter sind in der Kindererziehung genauso gefragt wie Mütter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. März 2009

Auch in der Betreuung stehen sie den Frauen um nichts nach. Allerdings erledigen sie ihre Aufgaben anders. Während bestimmte Verhaltensweisen Mütter auf die Palme bringen, zucken sie nicht einmal mit der Schulter. Und wenn Mamas vor lauter Mitleid mit dem Kind dahin schmelzen, spornen sie es mit Durchhalteparolen an: Väter sind so. Sie reden, reagieren, handeln und bewegen sich anders als Mütter. Männer sind wichtig für Erziehung und Entwicklung der Kinder.

Väter sind als zweite Hälfte des Universums unverzichtbar und ebenso verantwortlich für die Rollenidentität seiner Söhne und Töchter. Sie bringen ganz andere Perspektiven in Beziehungen ein als Frauen. Nicht besser, nicht schlechter, aber anders. Schon früh beginnen Väter ihre Babys zu unterhalten. Während die Mütter mit der Pflege beschäftigt sind, schneidet der Vater Grimassen, macht Geräusche, setzt Reize.

Es ist schon für Babys wichtig, diesen Pluralismus kennenzulernen. Und wenn die Kinder heranwachsen, sind es die Väter, die Bewegung, Sport und wilde Spiele in die Beziehung bringen. Der Vater ist für Jungen das männliche Vorbild und für Mädchen der erste Mann in ihrem Leben – ein Wegbegleiter zur weiblichen Identität. Durch ihn lernen sie, mit Koketterie und Komplimenten umzugehen. Und wenn er sagt, wie hübsch sie geworden sei, dann ist das eine erste Erfahrung im Umgang mit Männern.

Häufig wird die vaterlose Gesellschaft für die zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten von Jungen verantwortlich gemacht. Sie sind auffällig, weil es nur weibliche Interventionen und keine männlichen Zugänge bei Problemen gibt. Männer finden oft bessere Möglichkeiten und Lösungen. Nämlich solche, die für Jungen annehmbar sind.

Manchmal kommt es bei der Kinderbetreuung unbewusst zur Ausgrenzung von Männern, weil Frauen ihnen diese nicht zutrauen und meinen, sie müssten es genauso machen wie sie selbst. Das ist ein großer Irrtum, denn Männer können das genauso gut wie Frauen.

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CSU – Fraktionschef denkt an Väterzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. März 2009

Windeln wechseln, Babys baden, Brei anrühren: Alles Aufgaben für Mütter? Nicht ganz! Immer mehr Väter klinken sich aus dem Berufsleben aus. Sie wollen sich um ihren Nachwuchs kümmern. Besonders in Bayern und in München – hier hat sich die Zahl seit Einführung des Elterngeldes mehr als vervierfacht!

josef-schmidAktuelles Beispiel: Münchens CSU-Fraktionschef Josef Schmid überlegt ernsthaft, im Oktober und November Elternzeit zu nehmen. Stefan Rößle, CSU-Landrat von Donau-Ries, hat sich bereits entschieden: Seit Anfang März ist das Diensthandy ausgeschaltet und seine politischen Ämter ruhen.

Spötter nannten es abfällig „Wickel-Volontariat“ – Familienministerin Christine Haderthauer schüttelt bei solchen Sätzen verärgert den Kopf. „Immer mehr Männer engagieren sich in der Familie. Mit einem Anteil von 22 % an allen bewilligten Elterngeldanträgen sind die bayerischen Männer bundesweit vielen anderen Männern einen großen Schritt voraus“, sagt sie.

Außerdem nehme die Akzeptanz in den Unternehmen für die Auszeit der Väter zu. „Die Elternzeit der Väter bringt den Firmen ein Mehr an sozialen Kompetenzen und eine erhöhte Motivation und Bindung an das Unternehmen“, so die Ministerin.

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‚Durchziehen!’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Februar 2009

Als Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) plante, das Elterngeld auch für Väter einzuführen, stieß sie bei Unionskollegen auf heftigen Widerstand.

Vor allem die CSU-Herren ließen die Ministerin abblitzen. „Wir müssen dieses Wickel-Volontariat nicht unbedingt haben“, spottete der Chef der CSU-Landesgruppe in Berlin, Peter Ramsauer, der emanzipatorischer Regungen nicht verdächtig ist.

Doch gerade die bayerischen Männer erwiesen sich als besonders modern: Schon ein Jahr nach Einführung des Elterngeldes verkündete von der Leyen mit süffisantem Lächeln die frohe Nachricht: Ausgerechnet die bayerischen Väter nehmen das Elterngeld bevorzugt in Anspruch.

Inzwischen hat man selbst im CSU-Vorstand Gefallen am „Wickel-Volontariat“ gefunden: Stefan Rößle, Landrat des Landkreises Donau-Ries und Mitglied des Parteivorstands, ist der erste Landrat Deutschlands, der sich aus seinem Amt ausklinkt, um mit von der Leyens „Bundeselterngeld“ seinen Nachwuchs zu betreuen. Rößle, 44, hat fünf Kinder und wurde zuletzt mit 94,2 Prozent als Landrat wiedergewählt.

Alle CSU-Kreisräte waren stolz auf ihn – bis er bekanntgab, er werde für zwei Monate in Elternzeit gehen. Applaus bekam er von SPD, Grünen und Linken. Die CSU-Fraktion blieb stumm. „Da ist dem einen oder anderen das Gesicht heruntergefallen“, sagt Rößle. In einer Krisensitzung musste er sich sogar für seinen Schritt rechtfertigen. Zwei Monate zu Hause, hieß es, ob er sich denn keinen Babysitter leisten könne?

Rößle zieht die Erziehungszeit dennoch durch, auch wenn er dabei am Weltbild einiger Parteikollegen rüttelt. „Ich mache das bewusst, um ein Zeichen zu setzen“, sagt er. „Das tut der Kleinen gut, und auch mir.“ Tochter Maike ist elf Monate alt und wird in den kommenden zwei Monaten vom Vater versorgt – zusammen mit den anderen Kindern im Hause Rößle. „Ich werde keinen einzigen amtlichen Termin wahrnehmen und keine Parteisitzung besuchen.“

Historisches Vorbild war Anfang der 90er Jahre Wiesbadens Oberbürgermeister Achim Exner (SPD) mit einem halben Jahr Erziehungsurlaub, mittlerweile bereiten sich weitere Politiker auf ihre Babypause vor: Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) wird sich im kommenden Jahr eine zweimonatige Auszeit für sein drittes Kind gönnen.

Landrat Stefan Rößle berichtet von einer vorsichtigen Anfrage eines Bürgermeisters aus Franken. „Haben die Leute arg geschimpft?“, habe sich der junge Kollege besorgt erkundigt. Rößle riet: „Durchziehen!“ Er selbst habe großen Zuspruch erfahren, „auch von den Frauen und jungen Männern aus der CSU“.

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