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Die Zukunft mit Kindern neu denken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Oktober 2012

Mythen und Legenden rund um die Themen Geburtenraten und Fruchtbarkeit haben ausgedient: Die interdisziplinäre Akademiengruppe „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“ hat ihre Ergebnisse veröffentlicht. Im demografischen Wandel stellt sich die Frage nach einer Zukunft mit Kindern dringlich – aber die Wissenschaft hält nicht die Zahl der Kinder, sondern die Lebensqualität von Kindern, Vätern und Müttern für entscheidend.

Dies ist das Ergebnis einer fundierten Analyse der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Die Empfehlungen der Wissenschaftler zeigen auf, was sich in unserer Gesellschaft ändern muss, damit Eltern und Kinder sich wohl fühlen – heute und zukünftig.

Warum entscheiden sich Menschen für Kinder? Und warum erfüllen sich nicht alle ihren Kinderwunsch? Fragen wie diese hat die fachübergreifende Akademiengruppe „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“ systematisch untersucht. Dabei ging sie auch Mythen nach, die in der Öffentlichkeit kursieren, z. B.:

  • „Niedrige Geburtenraten sind eine Folge weiblicher Erwerbstätigkeit.“
  • „Bis Anfang/Mitte vierzig können Frauen problemlos schwanger werden.“
  • “Die Samenqualität des Mannes hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verschlechtert.“

Solchen nicht belegbaren Aussagen stellt die nun publizierte Studie „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“ wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse gegenüber. Zugleich geben die international hochrangigen Experten unserer Gesellschaft und politischen Entscheidungs-trägern Empfehlungen an die Hand, wie das Wohlbefinden von Eltern und Kindern gesteigert und gesichert werden kann.

Wie sieht ein familienfreundlicher Alltag aus? Wie können Fürsorge-, Bildungs- und Erwerbszeiten innerhalb des Lebenslaufs auf neue Weise kombiniert werden? Mit innovativen Modellen zur Zeit-, Geld- und Infrastrukturpolitik setzt „Zukunft mit Kindern“ wichtige Impulse, wie insbesondere die Arbeitswelt verändert werden kann, um das Leben von und mit Kindern positiv zu gestalten. Dazu gehört zum Beispiel

  • Familienzeit in Gestalt eines Familienzeitkredits über den ganzen Lebenslauf hinweg abzusichern;
  • eine Kindergrundsicherung zu gewähren, die transparent, unbürokratisch und verlässlich ist;
  • ein Familien-Mainstreaming einzuführen, d. h. gesetzliche Vorhaben sowie öffentliche Aufträge dem Grundsatz anzupassen, das Wohlbefinden von Kindern und Eltern zu fördern.

Die Broschüre ‚ZUKUNFT MIT KINDERN, Mythen, Kernaussagen und Empfehlungen zu Fertilität und gesellschaftlicher Entwicklung‘ kann hier kostenfrei als pdf Datei heruntergeladen werden.

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Junge Mütter (und Väter) haben mehr Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Mai 2012

Mütter, die mehr als zwei Kinder geboren haben, haben mit der Familiengründung früher begonnen: Sie waren nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bei ihrer ersten Geburt durchschnittlich 26 Jahre alt und damit drei Jahre jünger als Mütter von Einzelkindern (29 Jahre). Dieser Befund bezieht sich auf Mütter der Jahrgänge 1959 bis 1968, die zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 40 und 49 Jahre alt waren. Die Zahl ihrer leiblichen Kinder kann als nahezu endgültig betrachtet werden.

Mütter der Geburtsjahrgänge 1959 bis 1968 haben durchschnittlich zwei Kinder zur Welt gebracht. Etwa jede dritte Mutter hat nur ein Kind (31 %), jede zweite zwei Kinder (48 %) und jede fünfte drei oder mehr Kinder (21 %).

Der Zusammenhang zwischen dem Alter bei der ersten Geburt und der Zahl der Kinder gilt für Mütter mit unterschiedlichem Bildungsstand. Mütter mit einem akademischen Abschluss bekamen zwar ihr erstes Kind im Durchschnitt später als Mütter, die eine Lehre oder Anlernausbildung abgeschlossen haben (31 Jahre gegenüber 28 Jahre). Aber auch Akademikerinnen mit drei oder mehr Kindern waren bei der ersten Geburt mit 29 Jahren deutlich jünger als die gleich qualifizierten Mütter mit nur einem Kind (33 Jahre).

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Erwartungsdruck auf Väter ist groß

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. August 2011

Die Kinderlosigkeit in Deutschland liegt nach Ansicht des Bevölkerungsforschers Norbert Schneider an zu hohen gesellschaftlichen Erwartungen an Eltern. „Die optimale Förderung der kindlichen Entwicklung ist in den Mittelpunkt der Familien gerückt.

Elternschaft ist dadurch anspruchsvoller geworden, begleitet von einer massiven Professionalisierung und Pädagogisierung der Elternrollen“, sagte Schneider der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Deshalb verzichteten viele lieber auf ein Kind, als sich diesem Druck zu stellen.

Allerdings verschärfe das unzureichende Angebot von Betreuungsplätzen die Situation. „Würde man den Erwartungsdruck von den Eltern nehmen, und das heißt vor allem von den Müttern, dann würden bei steigender Erwerbsbeteiligung und wachsender Mobilität der Frauen mehr Kinder geboren werden“, so Schneider. Für die Richtigkeit dieser These spreche das Beispiel Schweden.

Derzeit werde Frauen in Deutschland überall dort die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschwert, „wo Mobilität im Beruf erwartet wird“. Während Väter beruflich sogar mobiler seien als kinderlose Väter, seien beruflich mobile Frauen selten auch Mütter, sagte Schneider. Bei der Rollenverteilung von Vätern und Müttern lasse sich in Deutschland keine große Veränderung feststellen. „Im Kern dominiert Stabilität und nicht Wandel.“

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In Deutschland kommen wieder mehr Kinder zur Welt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Dezember 2010

Nachdem in den vergangenen Wochen die KritikerInnen des Elterngeldes die weiterhin sinkenden Geburtenzahlen als Argument gegen die bezahlte Elternzeit, insbesondere von Vätern angeführt haben, ‚schlägt’ die Statistik jetzt zurück.

Die Zahl der Geburten in Deutschland ist in den ersten neun Monaten des Jahres 2010 stark gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen zwischen Januar und September insgesamt etwa 510.000 Kinder zur Welt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 492.000 Kinder. Das entspricht einem Plus von 3,6 %. Ein derart großer Zuwachs war im gesamten letzten Jahrzehnt nicht feststellbar.

Dieser Anstieg kann unter zwei Bedingungen zu einer deutlich höheren Geburtenrate führen. Erstens muss der Trend der ersten neun Monate des Jahres 2010 im verbleibenden Vierteljahr stabil bleiben. Zweitens handelt es sich bei den Zahlen um sogenannte „vorläufige Angaben“ des Statistischen Bundesamtes. Diese Zahlen können noch nach oben oder unten korrigiert werden. In den vergangenen Jahren zeigte sich allerdings, dass diese Daten die endgültigen Aufwärts- oder Abwärtstrends der Geburtenzahlen relativ gut wiedergeben.

Der Geburtenzuwachs, den die Daten signalisieren, ist erstaunlich, weil die Zahl der potenziellen Mütter seit langem kontinuierlich sinkt. Jedes Jahr gehören etwa 300.000 Frauen weniger zur Gruppe der 15- bis 45-Jährigen, die aufgrund ihres Alters überhaupt Kinder bekommen können. Wenn nun im Jahr 2010 sogar die absolute Zahl der Geburten in Deutschland wächst, markiert dies eine doppelte Veränderung: Es gibt zwar weniger potenzielle Mütter, doch diese wenigen Frauen bekommen mehr Kinder.

Falls sich das Wachstum als stabil erweist, wird das die Geburtenrate deutlich nach oben treiben. Sie liegt seit einigen Jahren ohne große Veränderungen zwischen 1,36 und 1,38 Kindern pro Frau. … Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes für 2010 deuten auf einen höheren Zuwachs in Höhe von fast 20.000 Geburten hin. Dies könnte die Geburtenrate also noch stärker beeinflussen. Wie viele der neugeborenen Kinder von Frauen mit Migrationshintergrund zur Welt gebracht werden, geht aus der Statistik nicht hervor.

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Fertilität und Partnerschaft – Was bewegt Paare zur Entscheidung für ein Kind?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Dezember 2010

Die aktuelle Debatte um das Elterngeld wird auch von der Frage bestimmt, wodurch sich denn eine Geburtenrate überhaupt beeinflussen lässt. Kurzfristig und durch Geld offensichtlich nicht!

Eine fundierte Antwort auf diese Frage liefert die Anfang des Jahres veröffentlichte Längsschnittstudie ‚Fertilität und Partnerschaft’ von Yve Ströbel-Richter. Sie beantwortet die Frage, Was bewegt Paare zur Entscheidung für ein erstes bzw. weitere Kinder. Dazu analysiert die Autorin die Auswirkungen des demografischen Wandels in Deutschland im Hinblick auf die Familiengründung und die Geburtenrate auf individueller Ebene. Die zahlenmäßige Grundlage für die Untersuchung liefert die seit 20 Jahren laufende Sächsische Längsschnittstudie.

Im Einzelnen werden nach der Darstellung von theoretischen Erklärungsansätzen zur Familiengründung Faktoren wie Kinderwunsch und Realisierung, Lebensziele und Zufriedenheit, die Wirksamkeit von Rollenleitbildern und der Einfluss einer vorübergehenden Arbeitslosigkeit auf die Familiengründung und die Kinderzahl betrachtet.

Überrascht hat mich im Abschnitt ‚Rollenleitbilder – Sind Männer und Frauen gleichberechtigt’ die Aussage ‚Die StudienteilnehmerInnen sind in einem Rollenleitbild aufgewachsen, welches die meisten Frauen in eine Doppelrolle zwang, … heißt es doch wenige Zeilen später Frauen sind noch entschiedener für eine Gleichberechtigung als Männer. Das zeige sich auch bei dem einzigen signifikanten Unterschied auf der Skala – ‚Frauen sind häufiger der Meinung als Männer, dass ein Mann seine Familie nicht allein versorgen muss.’ Weiterlesen »

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Supermütter stehen sich selbst im Weg

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. November 2010

Zwei Kernfragen haben Milupa und rheingold bei der Studie beschäftigt: Warum bekommen deutsche Paare so wenig Kinder? Und wie kann man sich für Kinder, Mütter und Väter in Deutschland einsetzen? Beim Weiterbohren seien sie dann darauf gestoßen, dass zu den bereits bekannten Ansprüchen moderner Mütter – die Kinder müssen besonders gut geraten, sie selbst alles unter einen Hut bekommen und dabei selbstverständlich attraktiv bleiben – eine neue Maxime gekommen ist: nämlich die, ganz locker zu bleiben. „Alles soll schön leicht aussehen, das fanden wir relativ schockierend, weil es verdeckt, was die Frauen an Ängsten mit sich herumschleppen.“

Und Ängste gibt es viele: Existenzangst, die Furcht, den Job zu verlieren, in Hartz IV abzurutschen – und immer noch die alte Angst, der Mann und Partner könnte gehen. Laut Imdahl haben die Forscher in ihren Interviews zwei zentrale Punkte ausgemacht.

Frauen haben kein Selbstverständnis als Mutter, fühlen sich hin- und hergerissen zwischen liebender Supermama und selbstbestimmter Erfolgsfrau. „Sie tun im Job so, als wäre alles wie vorher, haben aber gleichzeitig im Kopf, sich für das Kind komplett aufopfern zu müssen.“

Die Mütter haben ein festes Bild, wie ihre Kinder zu sein haben und glauben, sie könnten dies durch eigene Ruhe und Gelassenheit beeinflussen. Schreiende Bündel, die sich im Supermarkt auf den Boden werfen, sind nicht vorgesehen. „Die Mütter stellen sich vor, sie hätten es in der Hand, die Kinder zu formen.“ Das erzeugt weiteren Stress – und Schuldgefühle, wenn es dann doch anders läuft, das Kind in der Schule versagt oder gar Drogen nimmt. Dabei sind viele Frauen von ihrem Anspruchsideal der gelassenen Mutter sowieso weit entfernt: Nur zwei von fünf fühlen sich wirklich entspannt.

Und die Rolle der Männer? Auch wenn sie helfende Partner haben, fühlen sich 61 % der Befragten allein verantwortlich fürs Kind. „Sie haben unterm Strich nicht das Gefühl, sich fallenlassen und zeigen zu können, wenn sie an ihre Grenzen stoßen.“

Bei der Arbeit treten die Mütter Imdahl zufolge oft nicht offensiv auf, geben etwa einen „Termin“ vor, wenn sie um vier zum Kindergartenfest müssen. „Sie wissen nicht, wie kommt das an, wenn ich die Wahrheit sage.“ Kinder ins Büro mitbringen – undenkbar.

Und der Ausweg aus der Misere? „Die Frauen müssen raus aus dieser Schizophrenie, im Job nur die Business-Frau zu sein und nicht die Mutter – und zu Hause umgekehrt“, fordert Imdahl. Geld ist gar nicht mal das Problem. Neben mehr Kinderbetreuung und besseren Wiedereinstiegsmöglichkeiten in den Job wünschten sich die Frauen vor allem eins: sich vom Ideal der perfekten Supermama verabschieden zu können.

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Wirkung des Elterngelds nur langfristig messbar

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. August 2009

Die Aufregung ist groß, Deutschland an letzter Stelle. Das einzige Land in Europa in dem die Zahl der Geburten abgenommen hat, und das trotz der Milliardeninvestition Elterngeld. Die Familienministerin erklärt die Zahlen von Eurostat für veraltet und erhöht um 7.000 Geburten und Spiegel Online, das gestern die Meldung lancierte, liefert heute in einem detaillierten Bericht sachliche Erklärungen für diese Entwicklung:

Nach Meinung vieler Experten wird man ohnehin erst in den kommenden Jahren abschätzen können, ob Anreize wie das Elterngeld einen Effekt auf die Gebärfreudigkeit der Deutschen haben. Jede neue Zahl als politischen Erfolg zu verkaufen, ist vor diesem Hintergrund umso fragwürdiger.

Der Familienforscher Hans Bertram bringt es im taz – Interview auf den Punkt: Ob sich Elterngeld und Kita – Ausbau auf die Geburtenzahlen auswirkten, zeige sich erst nach langer Zeit, erklärt er. „10, 15 Jahre“ dauere es, bis man demografische Effekte durch Familienpolitik erkennen könne.

Immerhin stellte eine Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung Anfang Mai 2009 fest: Das Elterngeld wirkt, wenn auch nur im Kleinen. Zwar sinke die absolute Zahl der Geburten – aber eben auch die Zahl der Frauen im geburtsfähigen Alter, bedingt durch die geringen Nachwuchszahlen vergangener Jahrzehnte. Die einfache Rechnung: Wo weniger Frauen sind, werden auch weniger Kinder geboren.

Noch wäre es zu früh, die Politik der Familienministerin als gescheitert zu bezeichnen, so der Spiegel. Aber die jüngsten Zahlen zur Geburtenziffer sind alles andere als ermutigend.

Geburten in Deutschland

Jahr

2005

2006

2007

2008

Lebendgeborene

685.795

672.724

684.862

682.524

je 1.000 Einwohner

8,3

8,2

8,3

8,3

Quelle

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Arbeitslosigkeit kann das Kinderkriegen fördern …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Mai 2009

… aber berufliche Unsicherheit hemmt die Vaterschaft, so DIW – Familienexperte Christian Schmitt, der in seiner Studie ‚ Gender-Specific Effects of Unemployment on Family Formation: A Cross-National Perspective’, die Effekte bei Männern und Frauen aus unterschiedlichen europäischen Wohlfahrtsstaaten untersucht hat.

Erwerbslose Männer schreckten demnach in allen betrachteten Ländern – neben Deutschland, wurden Frankreich, Großbritannien und Finnland betrachtet – vor einer Vaterschaft zurück. Schmitt führt dies auf die Befürchtung zurück, die künftige Familie nicht ausreichend finanziell unterstützen zu können. Dagegen könne Arbeitslosigkeit bei Frauen das Kinderkriegen sogar begünstigen – vor allem bei Frauen mit niedrigem bis mittleren Bildungsniveau, bei denen die Arbeitslosigkeit bereits länger andauere und die Aussichten auf einen schnellen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt düster seien.

Bei besser ausgebildeten Frauen sei es dagegen eher unwahrscheinlich, dass sie, wenn sie in die Arbeitslosigkeit gerieten, ein Kind bekämen. Sie würden sich eher auf eine schnelle Rückkehr ins Berufsleben konzentrieren. „Ein Kind kann zu einem solchen Zeitpunkt den endgültigen Ausstieg aus dem Arbeitsmarkt bedeuteten und damit sowohl die eigenen Investitionen in die Ausbildung entwerten als auch die Karrierechancen blockieren“, so Schmitt.

„Zudem schreckt viele gut ausgebildete Frauen die Vorstellung ab, sich in die finanzielle und soziale Abhängigkeit vom Partner begeben zu müssen.“ Dies gelte vor allem für Frankreich, wo Frauen eine besonders enge Bindung zum Arbeitsmarkt aufweisen würden.

Besonders ausgeprägt sei die Wahrscheinlichkeit, im Falle von Arbeitslosigkeit ein Kind zu bekommen, in Ländern, in denen Kinderbetreuung und Familie noch stärker als weibliche Pflichten angesehen würden, wie in Deutschland oder Großbritannien.

Anders als in Frankreich oder Finnland sei hier die Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau noch deutlich von einem traditionellen Rollenverständnis geprägt. „Deutschland und Großbritannien fördern zwar weibliche Karrierechancen mit Frauenquoten und anderen Maßnahmen. Gleichzeitig bleiben die traditionellen Geschlechterrollen aber kulturell und politisch tief verankert“, so Schmitt.

Vor diesem Hintergrund tendierten deutsche und britische Frauen mit niedrigen Bildungsabschlüssen und langen Phasen ohne Job – Faktoren, die die Rückkehr in den Arbeitsmarkt ohnehin erschweren – besonders dazu, ein Kind zu bekommen. Auch Frauen, die bereits auf die finanzielle Unterstützung eines Partners angewiesen seien, seien im Falle der Arbeitslosigkeit eher bereit für Kinder. Mit steigendem Ausbildungs- und Gehaltsniveau sinke jedoch bei erwerbslosen Frauen die Wahrscheinlichkeit einer ersten Mutterschaft.

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Babyboomer kommen in die Jahre

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. April 2009

Für Geld kann man nicht alles kaufen. Und so ist die Zahl der Geburten in Deutschland auch mit Elterngeld im vergangenen Jahr und entgegen den bisherigen Erwartungen zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt aufgrund vorläufiger Zahlen mitteilte, wurden 2008 in Deutschland 675.000 Kindern lebend geboren.

Das sind rund 8000 oder 1,1 % weniger als 2007, als 683.000 Kinder zur Welt kamen. Vor allem im letzten Quartal lag die Geburtenrate deutlich unterhalb des Vorjahres. Von Januar bis September war die Geburtenzahl noch um 3400 auf 517.549 gestiegen. Das Statistische Bundesamt hatte ursprünglich gar 680.000 bis 690.000 Geburten für das Gesamtjahr prognostiziert.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen spricht von einem „ungewöhnlichen Einbruch der Geburtenzahlen im letzten Quartal 2008“, den niemand habe vorhersehen können. Der vorläufige Anstieg der Statistik von 2007 bis September 2008 und der anschließende Rückgang zeigten, dass der Mut zu Kindern noch „ein zartes Pflänzchen“ sei, sagte die Ministerin. Junge Familien bräuchten gezielte Hilfen wie das Elterngeld, verständnisvolle Arbeitgeber und eine gute Kinderbetreuung. „Hier müssen wir einfach noch besser werden“, sagt von der Leyen.

Das gilt natürlich auch für die Politik: Mit der Neuregelung des Elterngeldes vor fast 3 Jahrenhat Deutschland zwar Anschluss an eine moderne europäische Familienpolitik bekommen. Jetzt kommt es darauf, das Kind in den Mittelpunkt der Förderung zu stellen und das Elterngeldgesetz so zu novellieren, das Väter und Mütter Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufteilen und insbesondere Väter ihre Ansprüche in Unternehmen umsetzen können, ohne berufliche Nachteile befürchten zu müssen.

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Deutschland wird jünger

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Februar 2009

Die Zahl der Geburten in Deutschland steigt. Der positive Trend aus 2007 hielt auch im vergangenen Jahr an, wie Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen der ‚Bild am Sonntag’ sagte.

Bis September kamen demnach 514.549 Kinder zur Welt, 3.400 mehr als 2007. Morgen will von der Leyen in Berlin den Familienreport 2009 vorstellen. Das Statistische Bundesamt schätzt darin die Gesamtzahl der Geburten 2008 auf bis zu 690.000, im Jahr 2007 waren es 684.862 Geburten.

‚Besonders bei Frauen zwischen 30 und 40 Jahren hat die Zahl der Kinder zugenommen. Also in Partnerschaften, in denen genau überlegt wird, ob sie ein Leben mit Beruf und Familie meistern können’, sagte die CDU-Politikerin. ‚Außerdem ändert sich die Vaterrolle. Die Männer wollen heute mehr Zeit mit der Familie verbringen’, sagte die Ministerin.

Laut einer Umfrage zur Familienpolitik wächst der Wert der Familie: 90 % der Deutschen halten sie für wichtig. 56 % der nicht berufstätigen Mütter möchten gern arbeiten. Und die Hälfte der Deutschen ist der Meinung, die Familienpolitik der Bundesregierung habe die Situation der Familien verbessert, schreibt «Bild am Sonntag». Nur 5 % sähen eine Verschlechterung. 34 % der Befragten halte die Situation für unverändert.

Bereits im Jahr 2007 waren 12.000 Kinder mehr geboren worden als 2006. Damit war die Anzahl der Geburten erstmals seit dem Jahr 2000 wieder angestiegen.

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