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Archiv für die 'Väterbilder' Kategorie

Mütter und Väter im evolutionären Licht betrachtet

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Oktober 2011

Annette Mennicke verspricht in ihrem Buch Buch ‚Mütter und Väter im evolutionären Licht betrachtet‚ überraschende Antworten auf alte die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und neue Perspektiven für die Elternbildung. Ihre Herangehensweise ist in der Tat ungewöhnlich. Sie betrachtet das Thema und das Verhalten von Vätern und Müttern aus dem Blickwinkel der menschlichen Entwicklungsgeschichte und nutzt dazu die Erkenntnisse der evolutionären Psychologie und der Soziobiologie.

Nachdem sie sich im 2. Kapitel mit der Eltern- und Familienbildung beschäftigt ‚Der geschichtliche Überblick zeigt, dass die Problematik der Vereinbarkeit von Familie und Beruf schon immer Konjunktur hatte“, werden im folgenden Kapitel empirische Befunde zur Vereinbarkeit, und insbesondere die Beteiligung der Väter an der Familienarbeit referiert. Die Autorin resümiert am Ende vier Punkte:

Die Vätermonate führen nicht automatisch zu einer egalitären Aufgabenverteilung in der Familie. Eine hohe Frauenerwerbsquote führt nicht ursächlich zu einem Gefühl der Unabhängigkeit. Die Beteiligung der Väter an der Familienarbeit erhöht sich nicht in gleicher Weise wie die weibliche Erwerbsquote und die Aufteilung der Familienarbeit ist nicht von den jeweiligen Einstellungen zu Geschlechterrollen abhängig. Für die Erklärung dieser Befunde, die sie in Anlehnung an Fthenakis als Traditionalisierungseffekt und ‚Weichensteller-Funktion der Mütter’ bezeichnet, bräuchte es neue Forschungsperspektiven, um die Lücke zwischen Einstellungen und Verhalten zu erklären bzw. dazu beizutragen, diese zu schließen.

Das ist unbestritten, der von Mennicke verfolgte Ansatz, die Ursachen nicht auf gesellschaftlicher Ebene, sondern in vorgeburtlichen Ausprägungen und der menschlichen Entwicklung zu suchen, ist meines Erachtens nicht zielführend. Die verschiedenen biowissenschaftlichen Ansätze werden zwar interessant und verständlich dargestellt führen aber, wenig überraschend, zu einer konservativen Sicht auf die Themen Vereinbarkeit und Väterbeteiligung.

So äußert die Autorin Zweifel daran, ob die ab 2013 gesetzliche zugesagte Quote von 35% „Fremdbetreuung“ überhaupt in Anspruch genommen wird. Sie spricht sich für eine Abkehr vom ‚Gießkannenprinzip’ aus. Das Gegenteil ist meiner Meinung der Fall, es braucht ein ausreichendes und flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuung für Kinder unter und über drei Jahren. Dem Sicherheitsbedürfnis der Eltern kommt man dabei am besten durch ein qualitativ hochwertiges Angebot entgegen.

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Väter sind für alle Kinder wichtig

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Oktober 2011

Im Gespräch mit der Oldenburger Nordwest Zeitung erklärt Prof. Matthias Franz aus Düsseldorf, mit welchen Erwartungen neue Männer konfrontiert sind und warum Väter für Kinder besonders wichtig sind.

Professor Franz, wann ist der Mann ein Mann?

FRANZ: Das muss jeder für sich selbst definieren. XY als Gen-Marke reicht nicht. Allerdings haben es Männer heute schwer, da herkömmliche Rollenskripte nicht mehr tragen und die Erwartungen gestiegen sind. Junge Männer sollen alles zugleich sein: konfliktfähiger Partner, beruflich erfolgreich, einfühlsamer Vater, gerne auch mit starker Schulter ausgestattet.

In ihrem Buch „Neue Männer – muss das sein?“ sprechen Sie von einer „feministisch inspirierten Welle der Kritik“, die die Männer bis heute verunsichert. Das klingt so, als sei der Mann von heute ein Waschlappen.

FRANZ: Waschlappen ist 19. Jahrhundert. Männer haben leider noch immer zu oft Angst, sich zu öffnen und Schwächen einzugestehen, weil das mit dem herkömmlichen Rollenbild nicht vereinbar ist. Gesünder wäre es, sich zu öffnen. Ein gutes Beispiel aus der Fußballwelt ist das Bekenntnis von Schalke-Trainer Ralf Rangnick, der sich das nun getraut hat.

Der knallharte Kerl hat als Vorbild ausgedient?

FRANZ: Fossilien halten sich ja manchmal recht lange. Aber im Ernst: Der Mann muss seine starke Schulter nicht zwangsläufig aufgeben. Er darf sie aber bei Bedarf entkrampfen. Therapeuten erleben, dass sich das derzeit ändert. Männer beginnen, sich selbstbewusst Hilfe zu suchen, ohne sich gleich schwach zu fühlen. Das finde ich vorbildlich.

Kann man sich in der Medienwelt noch sein eigenes Männerbild basteln?

FRANZ: Kaum, das dort vermittelte Männerbild kommt oft einer Entwertung gleich. Der Mann ist in der Regel der Gewalttäter, Gefühlstrottel, eitle Gockel oder sozial inkompetent und machtbesessen. Um ein stabiles Männerbild zu verinnerlichen, sind die Medien der falsche Weg. Gleichwohl ist Hollywood in diesem Bereich sehr aktiv. In Filmen wie Star Wars, Terminator oder Matrix geht es um den vaterlosen Jungen, der sich mit technisch brillanten oder gewaltnahen Ersatzvätern zum Mann initiieren lässt. Mit diesem Vaterhunger werden Milliarden gemacht.

Mehr Väter braucht das Land?

FRANZ: Unbedingt! Väterlichkeit und Väter sind für die Entwicklung unserer Kinder essenziell. Nur eine Zahl: Vaterlos aufwachsende Kinder zeigen eine doppelt so hohe Rate von Hyperaktivität im Vergleich zu Jungen, die mit Vater aufwachsen.’

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‚… Als meine Kinder dann größer wurden,

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. September 2011

… veränderte sich auch mein Blick auf gesellschaftliche und politische Fragen. In der Studentenbewegung und darüber hinaus habe ich für ein Gleichheitsideal gekämpft, im Sinne von maximaler Förderung aller Kinder einer Generation. Als Vater hatte ich plötzlich eine sehr individuelle Sicht: Wie kann ich meinem Kind einen guten Platz in der Gesellschaft sichern? Was bedeutet es, wenn das Gymnasium entwertet wird?

Diese alte Geschichte, dass eine soziale Schicht sich nach unten absichern möchte, um den eigenen Status zu reproduzieren – das erkannte ich an mir selbst, ein kritischer Moment. Ich musste mit dem Kopf immer wieder gegen diese Triebkräfte steuern, die von den Zukunftsängsten um die eigenen Kinder mobilisiert werden.

Heute sind meine Kinder 27 und 23 und ich habe das Gefühl, es ist gut gelaufen. Ich habe Glück gehabt. Sie sind gesund und erfolgreich und für mich kommt wieder eine Phase, in der ich mein Leben autonom gestalte.

Ich sehe auch immer schärfer, was ich nicht mehr kann. Ich kann zum Beispiel besser moralische Unterstützung leisten als konkret helfen. Dabei höre ich immer wieder von Vätern, die los ziehen und das Zimmer der Kinder streichen. Aber unsere Kinder können für bestimmte Dienstleistungen einfach bezahlen und sind auch fixer darin, Dinge zu regeln. Und ich sehe, wie unbeschwert mein Sohn die Dinge angeht, während ich selbst immer vorsichtiger werde.

Ich weiß, wie gefährdet das Leben prinzipiell ist und merke, diese Unbeschwertheit, diesen Optimismus kriege ich nicht mehr hin. Was aber bleibt, ist die Freude an der Veränderung. Das ist das Beste daran, ein Vater erwachsener Kinder zu sein. …’

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Was ein guter Vater können muss

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. September 2011

Die Zeit hat für die Themenausgabe Väter Experten vom Zauberer bis zum Erziehungswissenschaftler um Ratschläge gebeten. Zum Beispiel den Kinderliedermacher Rolf Zuckowski, der meint, ein guter Vater muss trösten können:

Die erste Frage: Warum trösten? Ist das Kind traurig oder enttäuscht? Fühlt es sich schlecht behandelt? Hat es sich wehgetan? Muss es vielleicht einen großen Verlust verkraften? Trost sollte in guter Kenntnis der Hintergründe mitfühlend aus dem Herzen kommen, getragen von der eigenen Lebenserfahrung, doch nicht allwissend. Es gilt, dem Kind gut zuzuhören, es mit seinem Kummer ernst zu nehmen, dennoch mag dann und wann auch Humor als Ablenkung angebracht sein. Das Kind muss aber immer die Möglichkeit haben, aus sich selber heraus neue Kräfte und Zuversicht zu gewinnen.

Die weiteren Tipps finden Sie hier:

  1. Was ein guter Vater können muss
  2. Helfen, trösten, bestrafen und loben
  3. Erklären, Fragen beantworten und etwas beibringen
  4. Einkaufen, zaubern, aufräumen und Mund halten
  5. Geschichte erfinden und erzählen
  6. Vertrauen, heilen, beraten und loslassen
  7. Da sein und akzeptieren

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Väter-Spezial des ZEITmagazins

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. September 2011

Was muss ein guter Vater können? Dieser Frage widmet sich das aktuelle ZEITmagazin in einem großen Spezial. Die Redaktion hat Experten vom Zauberer bis zum Erziehungswissenschaftler um Ratschläge gebeten. Sie beantworten Fragen aus dem Erziehungsalltag und geben Tipps, was ein Vater heute wirklich können muss – vom Vorlesen bis zum richtigen Umgang mit Liebeskummer.

Ratschläge geben unter anderen Therapeut und Bestseller-Autor Jesper Juul, der langjährige „Löwenzahn“-Moderator Peter Lustig, Tim Schreder, Moderator der Kindernachrichten „Logo!“ auf ZDF und auf Kika, ZEIT-Literaturkritikerin Iris Radisch, die Kinderbuchautorin Rotraut Susanne Berner sowie die ZEITmagazin-Kolumnisten Harald Martenstein, Wolfgang Schmidbauer und Roger Willemsen. Janosch zeichnete exklusiv einen „Väter“-Cartoon. Das Väter-Spezial ist auch Titelthema der aktuellen ZEIT-Ausgabe.

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Väter wünschen sich mehr Zeit für ihre Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. September 2011

Berufstätige Väter würden gerne mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Das gaben 97 % bei einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg an.

Laut der Studie verbringen 26 % der Väter weniger als drei Stunden pro Woche alleine mit ihren Kindern. Nur 9 % können sich ihrem Nachwuchs einen ganzen Tag pro Woche widmen.

Als Hauptgrund für den Zeitmangel nennen 89 % der Väter die Arbeit. Ob sie von ihrer Partnerin getrennt oder geschieden sind, scheint hingegen keine Rolle zu spielen: Nur 4,6 % gaben den Familienstand als Grund für die wenige Zeit mit den Kindern an. Befragt wurden bundesweit 337 berufstätige Väter, die mindestens ein Kind im Alter bis zu 14 Jahren haben. In Auftrag gegeben wurde die Erhebung von der Saftmarke „Rotbäckchen“.

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Die Herkunft ist für das Engagement von Vätern nicht entscheidend

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. September 2011

Kinder brauchen ihre Väter, egal wo sie leben. Viele Projekte in NRW sollen Väter mit Migrationshintergrund noch besser einbinden. Doch die Herkunft ist nicht das Entscheidende, erklärt der Migrations- und Väterexperte Michael Tunc.

Im Gespräch mit Susanne Wächter erläutert er worauf es ankommt, wenn man Väter, mit oder ohne Zuwanderungsgeschichte, in die Erziehungsverantwortung einbeziehen möchte.

‚Aus dem Ministerium heißt es, dass sich immer mehr Väter mit Migrationshintergrund verstärkt an der Erziehung ihrer Kinder beteiligen. Wie sieht eine solche Beteiligung aus?

Michael Tunc: Für die Väter beginnt die Vaterschaft bereits mit der Geburt. Laut einer Studie der Berliner Charité nutzen 82 Prozent der Männer die Möglichkeit, bei der Geburt dabei zu sein. Das Interesse setzt sich später mit der Inanspruchnahme des Elterngeldes weiter fort. Die Väter wollen und binden sich stärker in die Erziehung ein.

Hängt das Engagement mit der Nationalität zusammen?

Tunc: Ganz und gar nicht. In der Forschung wie in der Praxis stellen wir fest, dass Väterarbeit fast nichts mit der Herkunft zu tun hat. Vielmehr gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen väterlicher Erziehungsverantwortung, Geschlechterarrangement und Bildungsniveau. Je höher der Bildungsgrad, desto engagierter sind die Väter. Heute gibt es gleichberechtigte, arbeitsteilige Modelle überwiegend in gebildeten Elternhäusern. Beide gehen arbeiten und kümmern sich um die Kinder. Die Herkunft spielt dabei kaum eine Rolle. Väter, die unter Druck stehen, finanzielle Sorgen haben oder rund um die Uhr arbeiten, denen fällt es natürlich schwerer, sich aktiv in die Erziehung einzubringen. Weiterlesen »

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Väter mit Migrationshintergrund stärker in die Erziehung ihrer Kinder einbeziehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. September 2011

Väter sind Vorbilder für ihre Kinder. Väter sind bereit, sich zu engagieren und suchen nach Möglichkeiten, eine aktive Rolle zu übernehmen. Dennoch sind die Angebote für Väter noch ausbaufähig. Es werden unterschiedliche Vorgehensweisen der Arbeit mit Vätern dargestellt und praktische Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert.

Workshop am Mittwoch, den 14. September, von 15:00 bis 18:00 Uhr im Bürgerzentrum Köln Ehrenfeld (BÜZE). Referent ist Dr. Cengiz Deniz aus Frankfurt

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Väter machen mehr!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. September 2011

Jedenfalls im Haushalt. Meinen sie. Die Mütter sehen das sehr skeptisch und behaupten ebenfalls, die meiste Hausarbeit zu erledigen. Das ist das Ergebnis der Online-Abstimmung, die parallel auf www.vaeter-zeit.de (hauptsächlich Männer) und kidsgo (hauptsächlich Frauen) stattfand.

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Väter allein zu Haus

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. September 2011

Den Beitrag ‚Papa allein zu Haus – Väter mit Doppelbelastung’ im SWR Fernsehen habe ich leider verpasst. Rita Knobel-Ulrich ist der Frage nachgegangen, wie alleinerziehende Männer Vollzeitjob im Schichtbetrieb, Kinder und Haushalt unter einen Hut bekommen und hat dazu alleinerziehende Väter besucht.

‚Holger W. kann inzwischen beides: Mit einem Affenzahn Kartoffeln schälen, ein aufgeschlagenes Knie verarzten, den Angestellten seiner kleinen Softwarefirma per Telefon den richtigen Rat geben und einen Kundenbesuch am Nachmittag verabreden. Der Mann hat vier Kinder, ist geschieden und muss alles unter einen Hut bekommen: Kinder, Beruf, Haushalt.

Genau wie Michael R., Bauingenieur, Witwer mit drei Töchtern. Mittags eilt er schnell nach Hause, kocht, beaufsichtigt Hausaufgaben und rennt dann wieder zurück ins Büro.

Dirk L. hat vier Kinder, ist alleinerziehend und macht den Spagat zwischen Tagesmutter und Beruf. Abends fallen sie alle todmüde ins Bett. Manchmal ist man dann reif für die Insel.

Die erste Vater-Kind-Kur fand in Deutschland erst im Jahr 2000 statt. Zwei Termine für jeweils bis zu 36 Väter bietet Norderney an, einzigartig bundesweit. Meist übersteigt die Zahl der Anmeldungen für derartige Kuren die Zahl der Plätze „Väter sind nicht weniger erholungsbedürftig als Mütter“, sagt der Kurheimleiter.

Früh am Morgen stehen die Männer fröstelnd im Hof der Kurklinik, laufen zum Strand, tauchen ein in eiskaltes Nordseewasser. Beim Abtrocknen ist die Haut krebsrot und der Atem kurz. Die Männer zwischen 30 und 50 haben eines gemeinsam: Sie sind erschöpft und ausgebrannt, wenn sie zur Vater-Kind-Kur kommen. Nach der Kur versuchen sie ein wenig von der Entspannung hinüberzuretten in den Alltag. Wenn es mal wieder ganz dick kommt und das Tohuwabohu zu groß wird, atmen sie tief durch, versuchen ruhig zu werden, so wie sie es auf Norderney geübt haben.’

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