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Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Türkische Väter unterstützen Kinder häufiger bei Hausaufgaben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Oktober 2011

Türkischstämmige Eltern helfen ihren Kindern bei den Schulaufgaben häufiger als deutsche Väter und Mütter. Das geht aus einer am Dienstag in Berlin vorgestellten Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach über Bildungsambitionen von Eltern hervor. Demnach gaben 64 % der aus der Türkei stammenden Eltern an, ihren Kindern häufig oder gelegentlich bei den Hausaufgaben zu helfen. Unter allen 1256 befragten Eltern lag dieser Wert nur bei 56 %.

Dabei fällt vielen türkischstämmigen Eltern die Mithilfe bei den Hausaufgaben deutlich schwerer als den deutschen Eltern. 48 % der Eltern mit Migrationshintergrund gaben der Studie zufolge an, dass ihnen die Unterstützung schwer bis sehr schwer falle. Unter allen befragten Eltern empfanden das nur 35 % so.

Ob Eltern optimistisch in die Zukunft ihrer Kinder sehen, hängt nicht nur von ihrer Herkunft, sondern auch von ihrem sozialen Stand ab. Nur 38 % aller befragten Eltern aus sozial schwächeren Schichten glaubten laut Studie daran, dass es ihrem Kind später einmal besser gehen werde als ihnen. Die Eltern aus höheren sozialen Schichten waren sich des Erfolges ihrer Kinder hingegen sicher.

Die Studie, die von der Vodafone Stiftung in Auftrag gegeben wurde, zeigt auch, dass Eltern in Deutschland ehrgeizig sind. So wünschten sich 66 %, dass ihr Kind das Abitur macht, nur drei % gaben den Hauptschulabschuss als Ziel an. Der Erziehungswissenschaftler Klaus Hurrelmann sagte: „Wir sehen an der Studie, dass die Eltern die alles entscheidenden Motivatoren der Kinder sind. Da können Schulen kaum noch etwas korrigieren.“ Die sozialen Ungleichheiten im Bildungssystem entstünden durch unterschiedliche Elternhäuser, sagte Hurrelmann. Deshalb müsse man in Zukunft Bildungs- stärker an die Familienpolitik knüpfen.

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Wie ich ein guter Vater wurde

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Oktober 2011

… und warum es viel schwieriger ist, eine gute Mutter zu sein. In der Welt am Sonntag ist ein Vorabdruck von ‚Mann sein für Anfänger’ des amerikanischen Autors Michael Chabon zu lesen.

‚Das Praktische am Vatersein ist die so erbärmlich niedrige Qualitätsmesslatte. Vor ein paar Jahren nahm ich meinen jüngsten Sohn mit zum Supermarkt um die Ecke in Berkeley, Kalifornien – eine Stadt, in der Väter meiner Einschätzung nach im Allgemeinen gute Arbeit leisten und einige es sogar etwas übertreiben. Ich hatte meinen zwanzigmonatigen Sohn auf dem Arm und packte mit der freien Hand den Inhalt des Einkaufswagens auf das Kassenband. Ich weiß nicht mehr, an was ich in dem Moment gedacht habe, aber es kann genauso gut der Honey-Nut-Cheerios-Werbesong aus dem Jahr 1979 gewesen sein wie die Bedürfnisse und Ansprüche meines Sohnes oder das unbeschreibliche Wunder, das er für mich ist. Vielleicht dachte ich auch an überhaupt nichts. Ich fragte mich, warum die Frau hinter uns – als ich sie bemerkte – unentwegt so liebevoll zu uns hinüberlächelte. Sie trug Leggings in Regenbogenfarben, und ich dachte, sie wäre vielleicht ein bisschen verrückt und würde deshalb jeden anstrahlen. „Sie sind ein wirklich guter Vater“, sagte sie schließlich. „Das sehe ich.“

Ich schaute auf meinen Sohn. Er kaute auf dem Papierüberzug eines Drahtverschlusses. Zweifelsohne bestand Erstickungsgefahr; auch hätte der Draht seine Lippe oder Zunge durchbohren können. Seine Frisur tendierte zum satirisch überzeichneten Extrem der Einstein-Skala. Sein Gesicht war leicht verschmiert. Nein, es war schmutzig.

Man hätte sogar versucht sein können, das Wort „verkrustet“ zu verwenden. „Oh, das ist gar nicht mein Kind“, gab ich zurück. „Das hab ich da hinten gefunden.“ Nein, in Wirklichkeit habe ich mich natürlich bedankt. Ich ging mit meinem Sohn und einer Tüte Lebensmittel im Arm davon, und zu Hause angekommen, stellte ich eine Schale mit Honey Nut Cheerios vor ihn und checkte meine E-Mails. Ich war ein wirklich guter Vater. …‘

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Darf Mann das?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Oktober 2011

Die Elternzeit gemeinsam mit der Partnerin nehmen und dann auch noch das Elterngeld nutzen, um 2 Monate eine gemeinsame Reise zu finanzieren? Die Elternzeit und die Partnermonate sind dem Krabbelalter inzwischen entwachsen und es ist sicherlich angebracht, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen, Erfolge oder Fehlentwicklungen aufzuzeigen, vor allem aber Weiterentwicklungsbedarfe zu benennen.

Das Väter die Elternzeit nutzen und nebenbei ein Buch darüber schreiben, wenn sie die Zeit dazu finden, was soll’s. Manche haben es in die Bestsellerlisten geschafft, die meisten sind wohl eher Ladenhüter geblieben. Eines dieser Bücher, das ausnahmsweise von der Mutter geschrieben wurde, hat jedoch die Aufmerksamkeit der Kritiker auf sich gezogen. Es schildert die zweimonatige Reise der jungen Eltern mit dem kleinen Nepomuk entlang der Seidenstraße.

Da haben wir es also: Väter, die es sich sowieso leisten können, missbrauchen die Sozialleistung Elterngeld, um sich einen verlängerten Urlaub zu gönnen. Dieses Argument fehlt seit der Veröffentlichung des Reiseberichts in kaum einer Kritik an den Regelungen zur Elternzeit. Dazu kommt die Behauptung, dass die Geburtenrate ja auch weiterhin auf niedrigem Niveau verharre und die Väter ‚nur’ die zwei Monate, in der Regel sogar gemeinsam mit der Partnerin verbringen. Die geforderten Konsequenzen gehen bis hin zur Abschaffung des Elterngeldes und die Verwendung der Mittel für den Ausbau der Kinderbetreuung.

Kinderbetreuung ist auch wichtig. Fakt ist aber, die zwei Partnermonate stehen im Gesetz. Bis heute ist daran, trotz der Ankündigungen aller Parteien vor der letzten Bundestagswahl, nichts geändert worden. Auch die kostenneutrale Variante, entsprechend dem isländischen Modell: nach dem Mutterschutz 4 Monate für die Mutter, 4 für den Vater und 4 weitere zur freien Verfügung, wurde erst kürzlich wieder von der Familienministerin mit der Begründung, das könne man den Müttern nicht zumuten, abgelehnt. Auch die Regelungen zur Elternteilzeit, die Vätern und Müttern eine partnerschaftlichere Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit ermöglichen würden, liegen auf Eis.

Die 2 Monate sind aber ein Anfang. Wenn sie am Anfang der neuen Lebensphase, dem Übergang zur Elternschaft, gemeinsam genutzt werden, entfalten sie eine besondere Wirkung. Mann und Vater kann nämlich erleben, dass es die geborene Mutter nicht gibt und seine Partnerin genauso wie er anfängt etwas Neues zu lernen. Wenn Mann sich ebenfalls darauf einlässt, lernt er es in gleicher Weise und bekommt eine ganz andere Beziehung zu dem Kind. Von Anfang an. Weiterlesen »

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Väter sind für alle Kinder wichtig

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Oktober 2011

Im Gespräch mit der Oldenburger Nordwest Zeitung erklärt Prof. Matthias Franz aus Düsseldorf, mit welchen Erwartungen neue Männer konfrontiert sind und warum Väter für Kinder besonders wichtig sind.

Professor Franz, wann ist der Mann ein Mann?

FRANZ: Das muss jeder für sich selbst definieren. XY als Gen-Marke reicht nicht. Allerdings haben es Männer heute schwer, da herkömmliche Rollenskripte nicht mehr tragen und die Erwartungen gestiegen sind. Junge Männer sollen alles zugleich sein: konfliktfähiger Partner, beruflich erfolgreich, einfühlsamer Vater, gerne auch mit starker Schulter ausgestattet.

In ihrem Buch „Neue Männer – muss das sein?“ sprechen Sie von einer „feministisch inspirierten Welle der Kritik“, die die Männer bis heute verunsichert. Das klingt so, als sei der Mann von heute ein Waschlappen.

FRANZ: Waschlappen ist 19. Jahrhundert. Männer haben leider noch immer zu oft Angst, sich zu öffnen und Schwächen einzugestehen, weil das mit dem herkömmlichen Rollenbild nicht vereinbar ist. Gesünder wäre es, sich zu öffnen. Ein gutes Beispiel aus der Fußballwelt ist das Bekenntnis von Schalke-Trainer Ralf Rangnick, der sich das nun getraut hat.

Der knallharte Kerl hat als Vorbild ausgedient?

FRANZ: Fossilien halten sich ja manchmal recht lange. Aber im Ernst: Der Mann muss seine starke Schulter nicht zwangsläufig aufgeben. Er darf sie aber bei Bedarf entkrampfen. Therapeuten erleben, dass sich das derzeit ändert. Männer beginnen, sich selbstbewusst Hilfe zu suchen, ohne sich gleich schwach zu fühlen. Das finde ich vorbildlich.

Kann man sich in der Medienwelt noch sein eigenes Männerbild basteln?

FRANZ: Kaum, das dort vermittelte Männerbild kommt oft einer Entwertung gleich. Der Mann ist in der Regel der Gewalttäter, Gefühlstrottel, eitle Gockel oder sozial inkompetent und machtbesessen. Um ein stabiles Männerbild zu verinnerlichen, sind die Medien der falsche Weg. Gleichwohl ist Hollywood in diesem Bereich sehr aktiv. In Filmen wie Star Wars, Terminator oder Matrix geht es um den vaterlosen Jungen, der sich mit technisch brillanten oder gewaltnahen Ersatzvätern zum Mann initiieren lässt. Mit diesem Vaterhunger werden Milliarden gemacht.

Mehr Väter braucht das Land?

FRANZ: Unbedingt! Väterlichkeit und Väter sind für die Entwicklung unserer Kinder essenziell. Nur eine Zahl: Vaterlos aufwachsende Kinder zeigen eine doppelt so hohe Rate von Hyperaktivität im Vergleich zu Jungen, die mit Vater aufwachsen.’

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Lebensstandard vor Elternzeit?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Oktober 2011

Im dritten Teil des Väterschwerpunkts der Süddeutschen vom vergangenen Wochenende porträtiert Corinna Nohn drei Vätergenerationen einer Familie. Im letzten Teil geht es um den Enkel.

‚… Dann aber kamen zwei Monate Elternzeit, und von Januar an wird er noch zwei Jahre nehmen. Dabei hatte ihm der Abteilungsleiter klargemacht, dass ihm das gar nicht passt: Maximilian sei nicht einfach zu ersetzen. Es sei in der Firma zwar ganz normal, dass Frauen wegen der Kinder pausieren. „Aber die arbeiten im Büro, nicht an den Maschinen“, sagt Maximilian.

Er sei der erste Mann, der Elternzeit nimmt. Nicht, weil sich keiner traue, sondern weil die Kollegen Haus oder Auto abbezahlen müssten und auf keinen Euro verzichten könnten. Er streicht Lajos über den Kopf, der lutscht an seinem Bernsteinkettchen. „Das ist schon traurig: Weil sie ihren Lebensstandard so hoch angesetzt haben, können sie es sich nicht leisten, Elternzeit zu nehmen.“

Maximilian und Katharina, die Sozialpädagogin ist und nicht die Absicht hat, ihren Beruf aufzugeben, haben den Traum, „dass beide 60 Prozent arbeiten“. Maximilian lacht, er denkt wohl an die Schichteinteilung. Und selbst dann, wenn es klappen würde mit den zwei Teilzeitjobs, sei ihnen „doch klar, dass wir materiell auf vieles verzichten müssen“. Denn 120 Prozent Arbeit auf zwei Leute verteilt bringe eben nicht so viel wie 100 Prozent von einem. „Wir haben uns darauf eingestellt, dass wir nicht so viel Geld brauchen“, sagt Maximilian. Aber es wurmt ihn natürlich, dass das Leben so viel einfacher wäre, wenn sie es machen würden wie seine Großeltern: er Haupternährer, sie Vollzeitmama.

Klar, es habe sich schon einiges verändert, „aber da muss noch viel passieren“. Und zwar nicht im Schneckentempo, sondern am besten im Zeitraffer …’

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Schweizer Väter packen’s selbst an

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Oktober 2011

Andreas Borter, Vorstandsmitglied von männer.ch, dem Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen, berichtet im Gespräch mit vaeter.nrw über die Anliegen von Vätern in der Schweiz und wie diese abgearbeitet werden.

„… vaeter.nrw.de: Welche Themen sind Ihnen für Väter persönlich wichtig? An welchen Veränderungen arbeiten Sie?

Andreas Borter: Ich setze mich dafür ein, Männerbiografien insgesamt in den Blick zu nehmen und das Vater-sein nicht losgelöst zu betrachten. Das Leben ist ja im Fluss und die Bedürfnisse ganz unterschiedlich, je nachdem ob ich ohne Familie lebe, Kleinkinder habe oder zum Beispiel Kinder, die in der Pubertät sind. Sein Leben familienkompatibel zu gestalten, geht nicht mit festgefahrenen Modellen. Wir brauchen Flexibilität und Familienphasen auch im Männerleben, die nicht gegen eine Karriere ausgespielt werden dürfen. Ich sehe auch den Zusammenhang mit der Gesundheit. Unsere These lautet: Traditionelle Männlichkeit macht krank. Wir brauchen neue Entwürfe, um als Männer gesund zu leben. Aktive Vaterschaft trägt dazu bei.

vaeter.nrw.de: Wie finden Männer denn ihre neue Rolle in der Familie?

Andreas Borter: In meiner Väterarbeit gehe ich von den Ressourcen der Männer als Berufsmenschen aus. Was sie im Beruf gelernt haben, können sie in der Familien vielfach anwenden: zum Beispiel das Projektmanagement-Tool für die Planung des Familienurlaubs. Auch die Networking-Aktivitäten, die Vätern aus dem Beruf bekannt sind, lassen sich auf die Situation im Familien- und Freundeskreis übertragen. Indem Väter ihr Berufs-Know-how in der Familie einbringen, verändern sich dort Sprache und Kultur. Und das ist auch gut so.

vaeter.nrw.de: Was können die Deutschen von den Schweizern lernen?

Andreas Borter: Vielleicht können sich die Deutschen die Eigeninitiative und Spontanität in der Schweiz abschauen. Hier erwartet keiner viel „von oben“, die Menschen setzen selbst etwas in Gang, wenn es einen Bedarf gibt. Im beruflichen Umfeld haben in der Schweiz Kompetenz-Portfolios Tradition. In der Familie erworbene Kompetenzen sind zunehmend auch lohnrelevant. Das könnten deutsche Unternehmen sicherlich übernehmen. Wo wir gemeinsam etwas von den französischsprachigen Schweizern lernen können, ist, etwas gelassener mit den Dingen umzugehen. Brauche ich wirklich diese hohen Standards bei Pflege des Hauses und „Brutaufzucht“? Könnten wir es nicht gelassener angehen, nicht so oft putzen, beim Aufräumen mal fünf gerade sein lassen und uns das Familienleben damit leichter machen? …“

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Auch Väter brauchen eine Stärkung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. September 2011

Logo_Vaeter-in-KoelnAm kommenden Samstag, den 1. Oktober, startet der Verein Väter in Köln im Rahmen des von der Rheinenergiestiftung geförderten Projekts ‚Papamotion’ sein Vätercafe im Familienzentrum von St. Anna und lädt Väter mit Kindern von einem halben Jahr bis 6 Jahren zum Frühstück ein.

Kinder können in einer anregenden und sicheren Umgebung spielen, für Väter steht Kaffee und für Kinder Saft bereit. Und für alle gibt es Brötchen. Der Treff bietet Raum für zwanglosen Austausch unter Vätern über familienbezogene und alle anderen Themen. Das Vätercafe findet zukünftig jeden Samstag zwischen 9:30 – 13:30 Uhr statt

Außerdem gibt es im Rahmen des Projekts eine Vätergruppe, die sich auf die Entdeckungsreise Vatersein begibt. Vatersein ist ein Spagat zwischen Freude und Stress. Der abendliche Austausch mit anderen Vätern unterstützt uns dabei, Lösungen im turbulenten Alltag zu gestalten. Das Miteinander in der Vätergruppe bedeutet Innehalten und Wahrnehmen, wie jeder Einzelne mit Anforderungen und eigenen Bedürfnissen im Vater- und Familienalltag umgehen kann. Die ersten Termine sind jeweils Montag, 10. und 24. Oktober, 14. und 28. November sowie 5. und 19. Dezember 2011, von 19:00 – 21:00 Uhr, im Bürgerzentrum Ehrenfeld (Büze).

Die Themenabende unter dem Motto ‚Know-How für Väter’ starten am Dienstag, den 29. November 2011, um 19:30 im Büze mit dem Workshop: Überzeugen Sie Ihren Chef! Immer mehr Väter wollen Elternzeit nehmen, oft mehr als zwei Monate. Nicht leicht, seinem Chef das zu erklären. Elternzeit ist keine „Auszeit“ sondern eine Zeit für Kompetenzerweitung. Väter und die es werden, sollten wissen, wie sie diese Zeit nutzen, ohne die berufliche Entwicklung aus dem Auge zu verlieren. Sie erhalten hier gute Argumente gegenüber Vorgesetzten und Partnerinnen, die auch praktisch erprobt werden.

Alle weiteren Informationen und zahlreiche weitere Angebote finden sie auf der Webseite der Väter in Köln.

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Männer können sich auf ihre Rolle als Väter vorbereiten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. September 2011

Werdende Mütter haben einen vollen Terminkalender zur Geburtsvorbereitung und angehende Väter? Fühlen sich nicht gleichwertig eingebunden in alle Fragen rund um das Baby, sagt Dirk Steufmehl, Leiter eines Vaterkurses der Charité in Berlin:

„Die meisten, die bisher hier waren, fühlen sich nicht überfordert, sondern übergangen“, sagt er im Apothekenmagazin „BABY und Familie„. Väterkurse gibt es mittlerweile zahlreich. Mit Wickeln für Anfänger oder Fläschchenmachen für Fortgeschrittene haben sie aber wenig zu tun, auch wenn Männer oft in der Tat zuerst an den richtigen Kindersitz im Auto denken, statt sich mit ihrer neuen Rolle, dem möglichen Platz in der zweiten Reihe, auseinanderzusetzen.

Viele empfinden es so, dass sich die werdende Mutter vom ersten Tag der Schwangerschaft an „an der Pole-Position“ befinde, wie Steufmehl es formuliert. Darauf will er die Männer vorbereiten: „Väter müssen klar artikulieren, was sie wollen, sonst sitzen sie schnell auf den Zuschauerplätzen.“ Aber noch fällt es vielen schwer, über Befindlichkeiten und Gefühle zu sprechen.

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‚… Als meine Kinder dann größer wurden,

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. September 2011

… veränderte sich auch mein Blick auf gesellschaftliche und politische Fragen. In der Studentenbewegung und darüber hinaus habe ich für ein Gleichheitsideal gekämpft, im Sinne von maximaler Förderung aller Kinder einer Generation. Als Vater hatte ich plötzlich eine sehr individuelle Sicht: Wie kann ich meinem Kind einen guten Platz in der Gesellschaft sichern? Was bedeutet es, wenn das Gymnasium entwertet wird?

Diese alte Geschichte, dass eine soziale Schicht sich nach unten absichern möchte, um den eigenen Status zu reproduzieren – das erkannte ich an mir selbst, ein kritischer Moment. Ich musste mit dem Kopf immer wieder gegen diese Triebkräfte steuern, die von den Zukunftsängsten um die eigenen Kinder mobilisiert werden.

Heute sind meine Kinder 27 und 23 und ich habe das Gefühl, es ist gut gelaufen. Ich habe Glück gehabt. Sie sind gesund und erfolgreich und für mich kommt wieder eine Phase, in der ich mein Leben autonom gestalte.

Ich sehe auch immer schärfer, was ich nicht mehr kann. Ich kann zum Beispiel besser moralische Unterstützung leisten als konkret helfen. Dabei höre ich immer wieder von Vätern, die los ziehen und das Zimmer der Kinder streichen. Aber unsere Kinder können für bestimmte Dienstleistungen einfach bezahlen und sind auch fixer darin, Dinge zu regeln. Und ich sehe, wie unbeschwert mein Sohn die Dinge angeht, während ich selbst immer vorsichtiger werde.

Ich weiß, wie gefährdet das Leben prinzipiell ist und merke, diese Unbeschwertheit, diesen Optimismus kriege ich nicht mehr hin. Was aber bleibt, ist die Freude an der Veränderung. Das ist das Beste daran, ein Vater erwachsener Kinder zu sein. …’

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Berufliche Potenziale von Alltags- und Familienkompetenzen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. September 2011

lautet das Thema des 7. Kongress‘ der Reihe „Dialog Beruf & Familie in Hessen“, die vom Hessischen Sozialministerium gemeinsam mit der hessenstiftung – familie hat zukunft veranstaltet wird.

Die Bedeutung des informellen Lernens rückt immer mehr in den Blick. Ein Lernort ist neben Sport und Ehrenamt nicht zuletzt die Familie. Im Familienzusammenhang werden von klein auf grundlegende soziale Kompetenzen und Alltagsfähigkeiten erworben, die sich im besten Fall in jeder Lebensphase erweitern und vertiefen.

Gemeinsam mit Ihnen wird der Kongress folgende Fragen aufgreifen: „Können informell erworbene Kompetenzen gezielt für das Berufsleben genutzt werden? Wie kann man sie nachweisen und sichtbar machen?

In Workshops werden Ansätze diskutiert, die darstellen, welche betrieblich relevanten Kompetenzen in der Familie erworben werden. Personalverantwortliche lernen Instrumente kennen, um die Wertschöpfung vermeintlicher Auszeiten zu messen und angemessen weiterzuentwickeln.

Der Kongress findet am 26. Oktober 2011 von 10:00 bis 17:00 Uhr im Haus des Lebenslangen Lernens auf dem Campus in Dreieich statt. Sie sind herzlich eingeladen, Ihre Fragen und Erfahrungen einzubringen und den Dialog zu diesem Thema aktiv mit zu gestalten. Anmeldeschluss ist am 7. Oktober.

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