Vaterschaft in der Coronapandemie
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 3. Januar 2022
In seinem Vortrag ‚Engagement von Vätern, Entwicklung, Bedeutung und Rahmenbedingungen‚ bei der Fachtagung ‚Lockdown als Chance?‘ präsentierte Jan Braukmann unter anderem Ergebnisse aus dem Update des Väterreports.
Vaterschaft ist im Wandel und Rollenbilder ändern sich fortlaufend. ‚Vater sein‘ heute ist anders als ‚Vater sein‘ früher. Nicht nur die Erwartungen der Väter an ihre Rolle haben sich grundlegend geändert, auch die gesellschaftlichen Erwartungen sind im Wandel und Elternschaft intensiviert sich. Das Leitbild der aktiven Väter verbreitet sich immer stärker.
Auch Corona hat die familiäre Aufgabenteilung verändert und wirkt zugleich wie ein Spiegel und ein Brennglas:
Einerseits hat die Corona-Krise zu einer Retraditionalisierung der Elternrollen geführt: Mütter übernehmen in der Krise den Großteil der Betreuungs- und Erziehungsaufgaben. Das haben sie auch schon vor der Krise getan.
In 20 Prozent der Familien ist die Aufgabenteilung ungleicher geworden. Mütter bleiben möglicherweise häufiger im Homeoffice und sind im Unternehmen weniger sichtbar.
Andererseits hat die Corona-Krise auch Chancen geboten, traditionelle Elternrollen zu überwinden. Die Krise wirkt wie ein Innovationslabor: Schon jetzt ist in 20 Prozent der Familien die Aufgabenteilung partnerschaftlicher geworden als vor der Pandemie. Gerade Väter mit kleinem Einkommen oder niedrigem Bildungsstand verbringen mehr Zeit mit der Kinderbetreuung.
Das Video zu dem Vortrag finden sie hier.