Eine (zu) leise Veränderung im Hintergrund
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. März 2015
Der Zwischenruf der „Realistin“ Sonja Bayer in der Huffington Post legt den Finger auf die Schwachstelle der Diskussion zur Gleichberechtigung in Deutschland:
„… Gleichberechtigung wird häufig mit Frauenförderung assoziiert, dabei soll Gleichberechtigung doch alle „fördern“. Nicht nur die Rolle der Frau hat sich in den letzten ca. 65 Jahren stark verändert, sondern auch die Rolle des Mannes-insbesondere des Vaters.
Diese Veränderung scheint sich aber eher „leise im Hintergrund“ zu vollziehen. Denn wo sind die Vorbilder für die Männer, die sich gleichwertig in Haushalt und Partnerschaft einbringen? Wo sind die „Förderveranstaltungen“ für Väter die eine längere Elternzeit nehmen möchten- für Väter, die mit dem kranken Nachwuchs zu Hause bleiben und für Väter, die sich gleichwertig und engagiert in die Erziehung einbringen wollen?
Männer, die ein Meeting früher verlassen müssen um das Kind von der Kita abzuholen oder Männer, die sich morgens auf der Arbeit abmelden, weil das Kind krank ist, werden gerade in der freien Wirtschaft von vielen Kollegen und oft auch von Vorgesetzten … belächelt. Ganz schnell gilt der Mann dann als „Softie“ oder gar „Weichei“.
Viele Frauen wünschen: engagiert sollen sie sein die Männer und gerade auch in ihrer Vaterrolle-aber bitte doch kein Softie! So wird es für viele Männer zu einer schwierigen, vorbildlosen Gratwanderung zwischen dem engagierten Partner/Vater und dem „Weichei“. …
Wenn die Gesellschaft diese „neuen“ Männer/Väter fördern möchte, sollten alle die Männer/Väter in dieser Entwicklung unterstützen und gerade auch Frauen Männer in diesem „Entwicklungsprozess“ unterstützen- denn es ist ein Gewinn für alle gleichermaßen: die Männer, die Frauen und die Kinder. …“
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