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lebe deinen Traum!

Unvergessliche Erlebnisse mit dem Kind

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 22. August 2012

Im Südkurier beschreibt Julia Russ Erfahrungen von Vätern mit der Elternzeit, heute und vor 20 Jahren:

‚„Ich möchte nicht nur Ernährer sein, sondern mein Kind auch aufwachsen sehen“, berichtet Markus, Vater des 15 Monate alten David. Seit November bleibt der promovierte Biologe zu Hause bei seinem Sohn, damit seine Frau nach der einjährigen Elternzeit wieder arbeiten kann.

Viele Männer fürchten, durch eine längere Elternzeit könne ihre Karriere ins Stocken geraten oder sie könnten bei ihrem Arbeitgeber in Misskredit geraten. … Konflikte mit dem traditionellen Rollenbild gab es für Markus nicht. „Mann und Frau haben die gleichen Rechte und Pflichten innerhalb der Familie.“ Die Elternzeit sieht Markus als eine durchweg positive Erfahrung. Er ist froh, die Chance genutzt zu haben.

Als Exot fühlt Markus sich aber schon, wenn er mit seinem Sohn unterwegs ist. Auch in die Spielgruppe, die er jeden Freitag mit David besucht, gehen außer ihm nur Mütter mit ihren Kindern. Diskriminiert wird er aber keineswegs. Meist erlebt er Akzeptanz oder sogar positive Verwunderung. Besonders von den Frauen. „Die wünschen sich das dann auch“, lacht Markus. …

Neben dem Kampf mit alten Rollenklischees sehen sich Väter, die Elternzeit nehmen wollen, oft mit wenig Akzeptanz seitens des Arbeitgebers konfrontiert. … Markus hatte das Glück, von seinem Arbeitgeber Toleranz für seine Entscheidung zu erfahren. Seinen Vertrag im Fachbereich Biologie an der Universität Konstanz ließ er auslaufen. Wenn David in die Krippe geht, wird Markus sich wieder eine Stelle suchen.

Vor 20 Jahren waren Männer wie Markus noch seltener als heute. Die Konstanzer Väter Roland Wallisch und Michael Stäbler nahmen Erziehungsurlaub für ihre Kinder und bildeten damit eine absolute Ausnahme in der Gesellschaft. Neun bis zwölf Monate blieben sie zu Hause, um sich um den Haushalt und die Sprösslinge zu kümmern. …

Zusammen mit einem weiteren Freund in Erziehungszeit gründeten sie einen Väterstammtisch. Der Kontakt hält bis heute. Mit Kritik oder Vorurteilen hatten die Väter trotz ihrer Sonderrolle nicht zu kämpfen. Die Arbeitgeber machten den beiden Vätern keinerlei Probleme. „Gesetzlich war es vorgeschrieben, dass der Arbeitgeber Erziehungsurlaub gewähren musste. Da konnten die gar nichts gegen sagen“. …‘

Quelle

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