Wie Väter nach Trennungen stark und verantwortlich bleiben können
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 3. Februar 2012
Seal und Heidi Klum machen vor, wie Verantwortung für Kinder nach einer Trennung aussehen sollte: „Die Hauptsache ist sicherzustellen, dass die Kinder sich geliebt fühlen und dass sie verstehen, dass die Trennung nichts mit ihnen zu tun hat“, sagte Seal Medienberichten zufolge, und er fuhr fort: „Es wird sich nichts am Umfang der Zeit ändern, die wir mit den Kindern verbringen.“
Offenbar waren Seal und Heidi gut beraten, denn nicht immer können Paare sich trennen und dennoch verantwortliche Eltern, väter und Mütter bleiben. Die Leidtragenden der Trennungskonflikte sind dann die Kinder.
Wie Väter trotz Trennung eine gute Beziehung zu ihren Kindern behalten können, dazu gibt es jetzt einen neuen Ratgeber. Das Väterzentrum Berlin hat eine Broschüre mit dem Titel „Stark und verantwortlich“ herausgegeben. Auf knapp hundert Seiten liefert sie Vätern wichtige Informationen zu Fragen wie: Wie kann ich ein guter Vater bleiben? Wie halte ich Kontakt? Was brauchen die Kinder?
Der Ansatz der Autoren Marc Schulte und Eberhard Schäfer ist kooperativ und systemisch. Es geht ihnen ausdrücklich nicht darum, einen Krieg um Kinder zu führen, sondern um Kommunikation der Elternteile mit dem Ziel der Einigung. Am wichtigsten ist dabei die Fähigkeit, die Ebene der – zerbrochenen – Partnerschaft von derjenigen der – weiter bestehenden – Verantwortung für die Kinder zu trennen.
Eine Stärke der Broschüre sind die vielen Erfahrungsberichte. In Interviews schildern betroffene Väter, wie sie die Trennungssituation meistern und welche Lösungen sie erzielen konnten. Dabei werden auch Wohn- und Lebensmodelle erklärt wie Residenzmodell, Wechselmodell und weitere.
Auch Experten geben ihr Erfahrungswissen weiter: Ein Fachanwalt für Familienrecht, ein Familienrichter, ein Familientherapeut sowie weitere Fachleute, die in Trennungsfällen oft eine wichtige Rolle spielen, geben Vätern wichtige Hinweise und klären die Rolle von Institutionen wie Jugendamt und Familiengericht.
Abgerundet wird die Broschüre durch einen ausführlichen Adressteil, der sich an Betroffene in Berlin wendet. Die Broschüre ist für 5 Euro zuzüglich Versandkosten beim Väterzentrum Berlin erhältlich.