Werdende Väter gehen mit ihren Sorgen bislang alleine schwanger
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 16. Mai 2011
Die Aussicht, bald eine eigene Familie zu haben, lässt Männer nicht kalt: Sie belasten vor allem finanzielle Sorgen. Ihrer schwangeren Partnerin greifen sie häufiger praktisch als emotional unter die Arme.
ManSoo Yu von der University of Missouri hat in einer Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Journal of Advanced Nursing (JAN) erschienen ist, herausgefunden, dass die Schwangerschaft auch werdende Väter stresst. Der Stress wirkt sich auf die Gesundheit aus, und darunter leiden dann auch die werdende Mutter und das Baby.
Er empfiehlt deshalb, in der schwangerschaftsbegleitenden Vorsorge die Aufmerksamkeit auch auf den Partner der Schwangeren zu richten. Denn die werdenden Väter litten oft unter Ängsten, mangelnder sozialer Unterstützung und einem geringen Selbstbewusstsein. Dabei seien gerade sie wichtig, um die Frauen zu unterstützen und zu umsorgen, sagt ManSoo Yu.
„Viel zu oft werden Männer als reine Beobachter des Schwangerschaftsprozesses angesehen“, erklärt er. „Es ist aber sehr empfehlenswert, auch auf die Gesundheit des Mannes zu achten. Deshalb macht es Sinn, auch die Männer in den Monaten vor der Geburt zu begleiten. Das kann sie ermuntern, eine aktivere Rolle in der Schwangerschaft zu spielen, was sich auch positiv auf die Frau und das Baby auswirkt.“
ManSoo Yu fand heraus, dass Männer schwangerschaftsbezogene Themen, inklusive Familienprobleme, die Vorbereitung auf die Veränderungen und das Gefühl, von allem überrollt zu werden eher als finanzielle Sorgen klassifizieren, während Frauen sie eher als emotionale Stressfaktoren auffassen.
Auch im Umgang mit diesen Gefühlen unterscheiden sich die zukünftigen Elternteile: Während Frauen ihre Männer eher emotional unterstützten, erleichterten die Männer ihren Partnerinnen eher praktisch das Leben, beispielsweise, indem sie zusätzliche Aufgaben übernahmen. Beide gehen laut ManSoo Yu davon aus, dem anderen so bestmöglich zu helfen. Erkennen Paare diese Unterschiede, könnten sie eine Menge Stress abbauen, glaubt der Wissenschaftler.
Montag 16. Mai 2011 um 09:58
Guten Tag,
ich kann dem Artikel bzw. den Erkenntnissen unbedingt beipflichten und finde ihn sehr gut geschrieben. Es ist in der Tat so, dass eine Schwangerschaft auch den Mann stresst. Besonders ausgeprägt ist dies bei einer ersten Schwangerschaft. Ich selbst habe meine Erlebnisse und Erfahrungen nachträglich in meinem Buch „Achterbahn zum ersten Milchzahn-Vater werden“ (erschienen im Sankt Ulrich Verlag) veröffentlicht. Wünsche Allen gute Nerven und vor allem Gesundheit für die komplette Familie. Grüße, Thomas