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Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 22. März 2010

… lautet eine Weisheit der Dakota Indianer. Andreas Lorenz hat in seinem Blog PAPAonline in der vergangenen Woche ein solches Tier ausgemacht. Die Suche nach dem ’neuen Mann‘

Er beklagt, dass alle Artikel, die er zum Thema ‚neuer Mann’ in der letzten Zeit gelesen hat, von Frauen geschrieben worden sind. Dem möchte ich nicht widersprechen, ich habe sicherlich auch nicht alle gelesen, aber das Thema wird in der Tat von Journalistinnen dominiert. Ich erinnere mich dabei auch an die Entstehung der Ausgabe der Zeitschrift karriere zm Thema  ‚Väter an die Flasche’ im Frühjahr 2006. Das Redaktionsteam, 3 Männer und eine Frau bestimmte die Frau, das Thema zu bearbeiten. Männern fehlt an vielen Stellen offensichtlich immer noch der Mut, sich in eigener Sache öffentlich zu äußern.

Aber zurück zu den toten Pferden, Andreas Lorenz interpretiert die Folgen männlicher Zurückhaltung folgendermaßen:

‚Für mich sieht die aktuelle Situation aber so aus, als würden Feministinnen aus dem Alice Schwarzer Fanclub den Wunsch der Väter, sich bei Erziehung der Kinder mehr einbringen zu wollen, dazu nutzen ihr extremes Wunschdenken publik zu machen und über ein neues Gesellschaftsbild zusätzlichen Druck auf die Familien auszuüben.’

Abgesehen davon, dass es legitim ist, dass Frauen ihre Vorstellungen von dem ‚neuen Mann’ oder dem ‚neuen Vater’ äußern dürfen, den letztere ‚Kampf’ – Begriff habe ich zum ersten Mal im Oktober 1986 in der Brigitte gelesen, ist es uns überlassen unsere eigenen Vorstellungen dagegen zu setzen und andere Männer aufzufordern, dies ebenfalls zu tun.

Die anschließend zitierten Äußerungen der neuen Familienministerin bilden auch nur ein Ende der Wurst ab: ‚Frau Schröder, hat hierzu neulich in einem Interview über das Partnerwahlverhalten gesprochen und gesagt das, solange Frauen Partner suchen, die bereit sind die alleinige finanzielle Verantwortung für das Projekt Familie zu übernehmen um selbst von dieser Anstrengung Abstand nehmen zu können, wird sich an den bestehenden Karrieremustern und Erwartungen der Wirtschaft nichts ändern.’

Eine Partnerschaft besteht immer aus zwei Personen und solange Männer Partnerinnen suchen und akzeptieren, die sich versorgen lassen wollen, wird sich in der Tat nichts ändern. Also, das Lamentieren nutzt nichts und der Verweis auf ‚genetische Muster’ oder ‚Beute Schemata’, der von der eigenen Verantwortung entlasten soll, ist für mich der tote Gaul.

Mein Tipp: absteigen und Verantwortung übernehmen.

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2 Kommentare zu “Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab”

  1. Andreas sagt:

    Danke für den Link auf meinen Blog, in dem übrigens nur am Rande gesellschaftspolitische Themen adressiert werden.
    Ich möchte Deinen Beitrag kurz kommentieren um kein falsches Bild entstehen zu lassen. Obwohl ich mich eher dem konservativen Lager zugehörig fühle und wir zu Hause eine eher klassische Rollenverteilung leben, finde ich es wichtig als Mann & Vater die alten Muster aufzubrechen. Es ist Aufgabe beider Partner die Kinder zu erziehen und zu betreuen. Wenn der Mann der Hauptverdiener ist, bleiben große Teile davon allerdings immer noch der Frau überlassen.

    Was ich mit diesem und mit meinem vorherigen Beitrag zum Thema „neue“ Männer zum Ausdruck bringen möchte ist, das die Forderungen der kompletten Arbeitsteilung sowohl im Beruf als auch im Haushalt und in der Erziehung aus meiner Sicht zu weit gehen. Die Erfahrung lehrt uns: alles was wir halb machen, können wir nie gut machen. Daher sollte es eine private Angelegenheit sein und bleiben wie sich ein Paar die Arbeit aufteilt. Wenn es sich dafür entscheidet, wie wir, die klassische Aufteilung zu leben so ist das keine Repressalie des Mannes gegenüber der Frau sondern eine Entscheidung, die in einer gleichberechtigten Partnerschaft auf Augenhöhe getroffen wurde.

    Ich finde es falsch dieses Lebensmodell per se zu stigmatisieren und anzunehmen, Väter die Vollzeit arbeiten um ihre Familie zu ernähren wären keine guten Väter.

    Noch ein letztes Kommentar zu Deinem Tipp: absteigen und Verantwortung übernehmen. Zeigt ein Familienvater Deiner Meinung nach also nur Verantwortung, wenn er beruflich kürzer tritt, der Frau die Möglichkeit bietet in Ihrem Job ebenfalls halbe Tage zu arbeiten, den Haushalt macht und sich um die Kinder kümmert?
    Was ist mit den Männern die tagsüber arbeiten gehen um Ihrer Familie ein sorgenfreies Leben zu finanzieren und der Frau die Möglichkeit geben sich voll und ganz auf die Familie zu konzentrieren (es gibt tatsächlich Frauen, die genau dies wollen!), abends nach Hause kommen, sich um die Kinder kümmern und danach den Abend mit der Frau ausklingen lassen? Übernehmen diese Männer etwa keine Verantwortung oder ist diese Art der Verantwortung aktuell nicht en vogue?

  2. Thomas sagt:

    „Also, das Lamentieren nutzt nichts und der Verweis auf ‚genetische Muster’ oder ‚Beute Schemata’, der von der eigenen Verantwortung entlasten soll, ist für mich der tote Gaul.

    Mein Tipp: absteigen und Verantwortung übernehmen“

    Bingo! Genau mein Standpunkt!

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