Karriere oder Kinder – Neue Väter auf dem Vormarsch?
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Oktober 2008
„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.“ Das würden bis heute vermutlich viele Männer und auch die Pioniere des „Wickelvolontariats“ unterschreiben. Allerdings hat sich seit den Tagen Wilhelm Buschs das Bild von der Rolle des Erzeugers enorm gewandelt.
Immer mehr Männer sind auf der Suche nach neuen Orientierungen jenseits des traditionellen Pater Familias, wollen nicht mehr nur Ernährer sein, sondern auch Zeit für den Nachwuchs haben. Die Zahl der frischgebackenen Väter, die in Babypause gehen, hat sich seit der Einführung des Elterngeldes verfünffacht.
Andererseits kann die Konjunktur der Väter in den familienpolitischen Debatten, die Kür von Hausmännern und Spitzenvätern des Jahres, der Erfolg von Väter-Zentren und -Foren nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch immer 90 Prozent der Männer den Dienst an der Kinderfront verweigern. Wie lassen sich diese Widersprüche erklären?
‚west.art am Sonntag’ diskutiert am 12. Oktober 2008 über Freud und Leid des Vaterseins. Was hat sich in den letzten Jahren verändert? Hinken die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen den Wünschen einer neuen Generation von Papas hinterher? Gibt es die so genannten „neuen Väter“ überhaupt? Erleben Männer die Vaterschaft als Glück oder doch eher als Überforderung? Umgekehrt bleibt die Frage, wie Frauen auf den Wandel des Vaterbildes reagieren. In welchem Maße werden sie vom Verhältnis zu den eigenen Vätern geprägt?
Die Gäste sind:
Robert Habeck, seit 2004 Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Schleswig-Holstein.
Marie Theres Kroetz-Relin, Schauspielerin, Autorin, Hausfrau und Mutter.
Susanne Mayer, Redakteurin und Reporterin der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Hans-Georg Nelles, Vater von drei Kindern, beschäftigt sich seit 1997 mit dem Thema „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“.
Dieter Thomä, Philosoph, Fellow am Max Weber Kolleg in Erfurt. Nach seiner Beschäftigung mit der Elternschaft als „riskanter Lebensform“ hat er jetzt ein Buch über Väter geschrieben.
Sendezeit: Sonntag, 12. Oktober 2008, 11:00-12:25 Uhr im WDR Fernsehen.
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