Papa macht Pause
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 26. Mai 2008
In deiner Kolumne in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beschreibt Stefan Ruhkamp Freud und Leid in acht Wochen Elternzeit. Drei Beiträge mit seinen Erfahrungen gibt es bereits. Ich habe mal willkürlich jeweils einen Ausschnitt herausgenommen …
… zum Thema Unentbehrlichkeit:
‚Trotzdem fühle ich mich mulmig mit der Elternzeit. Vor allem, wenn es um die Arbeit geht. Was werden die Kollegen denken? Wird der Chef nörgeln? Alles Quatsch.
„Wir werden einen Weg finden.“ Mehr war nicht. Dienste und Aufgaben sind bald geräuschlos verteilt. Ein bisschen mehr Unentbehrlichkeit wäre schön gewesen, aber das Gefühl muss ich mir jetzt daheim holen. Vielleicht stellt es sich ja in der kommenden Woche ein, wenn es an dieser Stelle um die sachgerechte Trennung von Koch- und Buntwäsche geht.’
… zum Thema Hausarbeit:
‚Ich schwöre, dass ich sonst nicht so ein Alltagstrottel bin. Vielleicht handelt es sich ja um eine im Unbewussten verwurzelte männliche Strategie. Von meinem Vater weiß ich, dass er sich bei seinen Angeboten, im Haushalt zu helfen, so dämlich angestellt hat, dass meine Mutter ihn schließlich aus der Küche geworfen hat.
Zu dieser Rollenverteilung gehören natürlich zwei. Er gibt den Idioten, sie hat die Arbeit. Dafür hat sie aber auch das Sagen und die Gelegenheit, ihm ein schlechtes Gewissen zu machen. Es geht also um Macht. Und weil ich von der auch etwas abhaben will, erhöhe ich den Einsatz. Von heute an wird gebügelt. Von mir aus auch mit unterschiedlichen Temperaturen.’
… und zum Thema andere Väter:
Tatsächlich sind Volker und Frank keine Amateure mehr. Beide sind schon zum zweiten Mal Vater und haben sich beim zweiten Kind mit Begeisterung für die Elternzeit entschieden. Volker hat den privaten Rollenwechsel genutzt, um sich auch im Beruf neu zu orientieren. Aus dem Angestellten eines Verbandes ist ein selbständiger Berater geworden. Ob das auch mit der bräsigen Reaktion des Chefs auf seine Elternzeitpläne zu tun hat, ist in dem kurzen Schnack nicht herauszubekommen.
Dafür berichtet Frank von einer interessanten Erkenntnis. Früher habe er die Park-Muttis immer beneidet, wie die sich einen Lenz machen. Heute wisse er, wie viel Arbeit und Vorbereitung erforderlich ist, um sich die zwei Stunden freizuschaufeln.
6 Wochen hat der Glückliche noch, ich werde ihn weiter beobachten.
Montag 26. Mai 2008 um 21:32
Hallo,
schöner Blog!
Ich hatte auch schon das Vergnügen die zwei Vätermonate daheim zu verbringen. Die Erfahrungen habe ich in meinem Vätermonate-Blog verarbeitet. Was der gute Stefan da schreibt, kann ich jedenfalls nachempfinden.
Was es meiner Meinung nach beim Thema Vätermonate noch zu beachten gibt, hab ich in einem kleinen Ratgeber zusammen gefasst.
Ich würde mich also über Besuch auf meiner Seite freuen.
Viele Grüße und weiterhin viel Spass
Markus