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Archiv für April 17th, 2008

‚Väter’ mit Kuckuckskindern können Geld zurückfordern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. April 2008

Jahrelang zahlte ein Mann aus Niedersachsen Unterhalt für drei Kinder, dann kam heraus: Er ist nicht der leibliche Vater. Der Getäuschte fordert seine Unterhaltsleistungen vom mutmaßlichen Erzeuger zurück – der Bundesgerichtshof gab ihm nun recht.

Die Durchsetzung des Anspruchs auf Rückzahlung des zu Unrecht geleisteten Unterhalts gegen den wahren Erzeuger scheiterte bisher daran, dass die wirkliche Vaterschaft nach der bisherigen Rechtslage nicht gegen den Willen der Mutter und des Erzeugers festgestellt werden konnte. Der Beklagte hatte die Vaterschaft nicht anerkannt und es abgelehnt, ein Vaterschaftsfeststellungsverfahren einzuleiten.

Der BGH lässt in seinem heutigen Urteil eine Feststellung der Vaterschaft in Ausnahmefällen wie dem vorliegenden zu, weil sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen inzwischen in entscheidenden Punkten geändert haben und der Scheinvater andernfalls trotz des an sich bestehenden gesetzlichen Schadenersatzanspruchs rechtlos gestellt wäre.

Quelle

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Neue Manns – Bilder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. April 2008

Männer sind in der Dauerkrise. Doch jetzt erfinden sich echte Kerle neu – sagt eine Studie des Zukunftsinstituts.

Bauknecht hat den Zug der Zeit erkannt: Nach 50 Jahren schaffte die Haushaltsgeräte-Firma jetzt ihren Werbeslogan „Bauknecht weiß, was Frauen wünschen“ ab. Stattdessen hat man eine Männer-Waschmaschinen-Linie entwickelt: Big. Der Name ist Programm. Es passt doppelt so viel hinein und die Maschine steht auf einem Sockel, damit er sich nicht bücken muss. Zur Markteinführung gab es kostenlose Waschkurse – nur für Männer.

Soziologen sehen die Männer in der Krise. Daher beginnen diese zu waschen? Krisen zeigen häufig an, dass ein Wandel bevorsteht. Und den haben Zukunftsforscher nun in einer neuen Männerstudie dingfest gemacht.

„Den neuen Mann gibt es nicht“, sagt Mitautorin Anja Kirig. Was es aber gibt, ist „eine Vielzahl männlicher Lebensstile von morgen.“ In unzähligen Gesprächen haben die Autoren nach männlichen Sehnsuchtswelten der Zukunft gesucht.

„Ohne dieses breite Reservoir an Beobachtungen wäre unsere Analyse in diffusen Vermutungen stecken geblieben“, sagt Mitautor Eike Wenzel. Gemeinsam ist allen Trend-Lebensstilen, dass Männer eine neue Identität entwickeln, die durch Produkte gestützt werden kann. Kirig: „Etwa schnelle Autos mit Kindersitzen, das spricht moderne Väter an. Es geht auch nicht mehr nur um Karriere im klassischen Stil.

In der Wissensgesellschaft ist eine exklusiv männliche Eigenschaft nicht mehr gefragt: Die körperliche Arbeitskraft. Die Welt verlange nach neuen Fähigkeiten: Weiterlesen »

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Geschichtenvorleser gefragt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. April 2008

Väter sind im Alltag kleiner Kinder noch immer weniger präsent als Mütter. Dafür ist ihr Einfluss auf die kognitive Entwicklung und damit auf den Schulerfolg der Kinder überraschend groß. Das stellt jetzt eine Studie der Ruhruniversität Bochum zur Entwicklung im Vorschulalter bei türkischstämmigen und deutschen Familien heraus.

… Noch überraschender waren die Ergebnisse hinsichtlich der Bildung der Väter: Obwohl Väter weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen, üben sie einen großen Einfluss auf deren sprachliche Entwicklung aus. Bei den deutschen Kindern hängt dies vermutlich mit der Bildungsnähe von Müttern und Vätern zusammen, die bei den türkischstämmigen Familien nicht gegeben ist.

Trotzdem beeinflusst die Bildung der Väter die deutschen Sprachkenntnisse der Kinder, sogar unabhängig davon, dass ein höherer Prozentsatz der Väter als der Mütter erst als Erwachsene aus der Türkei einwanderte. Wie kommt es aber, dass Väter, die im Alltag weniger präsent sind als die Mütter, einen so großen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder haben? Weiterlesen »

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Die Rückeroberung des Innenhofs

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. April 2008

In einem Wohnquartier in Zürich haben Väter geschafft, was der Polizei nicht gelang: Sie haben immer wieder mit randalierenden Jugendlichen diskutiert und Ruhe in ihr Zuhause gebracht.

Seit gut drei Jahren treffen sich die Väter von vier bis sieben Kindern, Sabri Aliu, Osman Abdulkadir, Ismail Kücükosman, Mete Kamaj und Ibrahim Omar, einmal im Monat, um sich auszutauschen und Probleme gemeinsam anzupacken.

Anlass zu ihrem ersten Treff waren damals Jugendliche, welche die Siedlung Luchswiese in Schwamendingen unsicher machten. Sie kamen aus dem ganzen Quartier und trafen sich im Pavillon im Innenhof zum Bier trinken, kiffen und randalieren.

Der Vätertreff wurde mit Hilfe der Sozialarbeiterin Katharina Barandun ins Leben gerufen, mit unmittelbarem Erfolg: Die Grossfamilienväter liessen sich coachen und versammelten sich beim ersten Anzeichen von Lärm per Telefonalarm mindestens zu dritt im Innenhof.

Dort sprachen sie mit den Jugendlichen, erklärten ihnen, dass ihre Kinder nicht schlafen könnten und baten sie, den Hof zu verlassen. ‚Es ging darum, Präsenz zu markieren’. Das Revier, das die Väter nachts zurückeroberten, markierten sie auch tagsüber. Statt sich nach der Arbeit zu Hause aufs Sofa zu legen, setzen sie sich auch heute noch gemeinsam in den Hof.

Quelle

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