Vaterschaftsurlaub wird (im Kanton Bern) nicht ausgedehnt
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 8. Juni 2007
Bernische Kantonsangestellte kommen nicht in den Genuss eines längeren Vaterschaftsurlaubs. Das Kantonsparlament lehnte einen Antrag mit 78:64 Stimmen ab, der den Kanton damit auch für junge Arbeitnehmer attraktiver machen wollte.
Zurzeit gewährt der Kanton Bern seinen Angestellten bei der Geburt eines Kindes einen bezahlten Urlaub von bis zu zwei Arbeitstagen. Diese Frist wollte die Antragstellerin aus den Reihen der Grünen deutlich ausbauen. Die Regierung könne damit unter Beweis stellen, dass es ihr mit der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernst sei. Die Regierung wollte einlenken, sich aber bei der Dauer noch nicht festlegen. Sie machte in ihrer Antwort deutlich, dass der Kanton sicher nicht auf 15 Arbeitstage gehen werde, wie dies die Berner Stadtverwaltung kennt. Die Bundesverwaltung liegt wie der Kanton bei zwei Tagen, erwägt aber eine Ausdehnung.
Die Regierung fasste einen Urlaub von einer bis zwei Wochen ins Auge, was im einen Fall pro Jahr rund 400 000 Franken kosten würde und bei zwei Wochen eine Million. Der Kanton müsse seine jetzige Regelung auch aus Konkurrenzgründen überdenken. Kritik kam von bürgerlicher Seite, die insbesondere befürchtete, dass viele kleine und mittlere Betriebe damit unnötig in Zugzwang kämen. Zudem gebe es andere Möglichkeiten wie Anhäufen eines Langzeitstundenkontos, Teilzeitarbeit und Jobsharing.