der VÄTER Blog

lebe deinen Traum!

Braunschweigs Väter liegen in Niedersachsen an der Spitze

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. März 2010

… zumindest was ihren Anteil an der Elternzeit angeht. In keiner anderen Stadt und in keinem anderen Kreis Niedersachsens ist der Anteil von Vätern in der Elternzeit höher als in Braunschweig.

Braunschweig scheint zumindest auf dem richtigen Weg. Nach aktueller Statistik aus dem Rathaus ist die Beteiligung der Väter an der Elternzeit im Vorjahr weiter gestiegen. 597 der 2612 Anträge auf Elterngeld sind von Männern unterzeichnet worden. Eine Quote von 23 Prozent.

Gleichstellungsatlas_NiedersachsenEine Erklärung für die wachsende Aufgeschlossenheit von Vätern in Erziehungsfragen hat die städtische Gleichstellungsbeauftragte Maybritt Hugo nicht parat. “Wir haben keine Kampagne gestartet. Umso mehr freue ich mich über diese Entwicklung”, sagt sie.

Auffällig sei allerdings, dass der Trend schon länger auch verwaltungsintern zu beobachten sei. Im Rathaus würden mittlerweile verstärkt auch Führungskräfte die Möglichkeit zum vorübergehenden Rückzug ins Familiäre nutzen – und das zunehmend auch für längere Phasen. “Das hat Vorbildwirkung, spricht sich offenbar herum”, so die Gleichstellungsbeauftragte.

Auch Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann meinte, als sie den ersten Atlas zur Gleichstellung auf Landesebene vorstellte: “Die Braunschweiger Väter sind noch die modernsten.” Das war einerseits als Lob zu verstehen, weil es keiner anderen Kommune so gut gelungen ist, Männern ihre Rolle in der Kindererziehung zu vermitteln.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Elternzeit | 1 Kommentar »

Eine vernachlässigte Gruppe von Eltern sind die Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Februar 2010

Dies ist bedauerlich findet Martin R. Textor, Mitbegründer des Instituts für Pädagogik und Zukunftsforschung (IPZF) und gibt in seinem Text ‚Vätermitwirkung’ auf der Homepage Elternarbeit in Kindertageseinrichtung und Schule Hinweise, wie Väter angesprochen und einbezogen werden können.

‚ … Väter nehmen einen wichtigen Platz im Leben zumindest der jüngeren Kinder ein; die Väterforschung hat ihre große Bedeutung insbesondere für die Entwicklung kognitiver Kompetenzen, sozialer Fertigkeiten, der Geschlechtsrollenidentität und des Selbstwertgefühls belegt. …

Deshalb sollten Erzieher/innen bzw. Lehrer/innen schon vom ersten Kontakt an väterfreundliche Signale aussenden, z.B. indem sie ausdrücklich auch Väter zu Elterngesprächen und -abenden einladen. So können diese ihre Perspektiven und Ansichten einbringen, die sich oft von denen der Mütter unterscheiden. …

Vielerorts sind positive Erfahrungen mit Angeboten nur für Väter gesammelt worden. … Vereinzelt – etwas häufiger in den USA als in Deutschland – wird von reinen Vätergruppen berichtet. Hier treffen sich Väter am Abend, um über die Entwicklung und Erziehung von Kindern, über altersgemäße Beschäftigungen und Erziehungsschwierigkeiten zu diskutieren. Ferner wird die Vaterrolle reflektiert, das traditionelle Männerbild hinterfragt und nach Wegen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesucht. Auf diese Weise wird der Weg zu eher partnerschaftlichen, verständnisvollen und empfindsamen Beziehungen zu Frauen und Kindern geebnet.

Solche Vätergruppen kommen in der Regel nur zustande, wenn Väter persönlich oder telefonisch eingeladen werden. Erfahrungsgemäß lassen sich mehr Männer gewinnen, wenn die Treffen ungezwungen beginnen – z.B. mit einem gemeinsamen Imbiss – und gemütlich ausklingen. Hat die Gruppe mit einigen wenigen Vätern begonnen, können diese gebeten werden, andere Väter anzusprechen – Männer lassen sich leichter von anderen Männern “anwerben”. Manchmal wirkt es sich auch positiv aus, wenn die Gruppe von einem Mann, beispielsweise einem Erziehungsberater, geleitet wird.

Besonders wichtig ist aber, Väter in Elterngespräche einzubeziehen, da diese den Kernbereich der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit Eltern bilden. Das bedeutet allerdings, dass oft Termine am späten Nachmittag oder frühen Abend vereinbart werden müssen. …’

Quelle

Abgelegt unter Bildung, Kinderbetreuung | Keine Kommentare »

‚Väter können alles, außer Stillen’

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Mai 2009

Da kann ich René Schütz, Leiter der Kurse ‚Vater werden’ in Zürich, nur zustimmen. Er äußert sich in der Baseler Zeitung zu seinen Erfahrungen.

Was sollen Männer tun, wenn ihre Freundin oder Frau ein Kind bekommt?
Ich empfehle allen Männern, ihre Arbeitszeiten in der Anfangszeit zu reduzieren, notfalls unbezahlt Urlaub zu nehmen. Vater werden bedeutet leider auch, wirtschaftliche Einbußen in Kauf zu nehmen. Ein Kind ist in der Schweiz eine Art Luxusartikel. Wir haben eine niedrige Kinderzulage und keine Familienlobby.

Also weg vom traditionellen Muster?
Männer sind in die Ernährerrolle reingerutscht, und es gibt immer noch wenig Alternativen. Wenn wir unsere Rolle nicht hinterfragen, laufen wir Gefahr, in diesem traditionellen Muster kleben zu bleiben. Als Vater ist man oft ein Einzelkämpfer. In meinem Kurs möchte ich Väter zusammenbringen und ihnen zeigen, dass sie mit ihren Ängsten nicht allein sind.

Gibt ein Kind einer Beziehung Sicherheit?
Ein Kind ist kein Garant für eine gute Beziehung. Themen wie Verantwortung und Verbindlichkeit werden extrem wichtig. Ein Kind kann eine Beziehung auf keinen Fall retten, aber vielleicht ein Paar enger zusammenkitten. Vor allem am Anfang wird die Beziehung aber zweitrangig. Es dreht sich alles nur noch um das Baby. Mit einem Kind verändert sich alles. Auch für den Vater. Einige Männer haben das Gefühl, es sei dann einfach ein Baby zu Hause und sie könnten ihr Leben so weiterführen wie vorher. Aber wenn du als Vater am Abend nach Hause kommst, ist noch lange nicht Feierabend.

Was tun, wenn in einer harmonischen Beziehung wegen des Babys plötzlich Streit aufkommt?
Gut organisiert zu sein wirkt vorbeugend für solche Krisen. Mit einem Kind verschwindet die Spontaneität. Es müssen Pläne gemacht werden, wer wann zuständig ist, wer wann arbeiten geht, wann man als Paar etwas unternimmt und wann man Freunde trifft. Und es sollte nicht alles an der Frau hängen bleiben. Weshalb soll sie den Krippenplatz organisieren? Weshalb soll sie in der Nacht die Windeln wechseln? Außer stillen kann der Mann alles genauso gut.

Wie bringt man Kind und Karriere unter einen Hut?
Das ist ein jahrelanger Prozess. Am Anfang gibt es sehr wenig Freiräume, entweder arbeitest du und verpasst, was zu Hause geschieht, oder du bist zu Hause und verpasst deine Karriere. Rückblickend ist es aber eine sehr kurze Zeit, während der ein Paar fast ausschließlich mit dem Kind beschäftigt ist. Ab dem dritten Jahr nimmt das ständig ab. Die Kinder kommen in die Krippe, in den Kindergarten – und man hat wieder mehr Zeit für sich. Wichtig ist auch, dass der Vater mit dem Kind immer wieder allein etwas unternimmt. Das stärkt sein Selbstvertrauen.

Quelle

Abgelegt unter Rolllenbilder, Vater werden | Keine Kommentare »

Hausfrauen und -männer gestresster als Manager

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Mai 2009

Stressfaktor Nummer eins ist der Job: Jeder dritte Berufstätige arbeitet am Limit. Hetze und Termindruck sind die Hauptgründe. Zudem leiden viele darunter, via Laptop oder Blackberry rund um die Uhr erreichbar zu sein – insbesondere Führungskräfte.

Bereits jeder dritte Berufstätige fühlt sich stark erschöpft oder gar ausgebrannt. Und das schlägt sich auch in hohen Fehlzeiten nieder, wie der TK – Gesundheitsreport zeigt. So waren die Menschen hierzulande im letzten Jahr fast zehn Millionen Tage wegen Burnout – Symptomen krankgeschrieben. Das heißt: Rund 40.000 Arbeitskräfte fehlten über das ganze Jahr im Büro oder an der Werkbank, weil sie sich ausgebrannt fühlten.

Nicht nur Berufstätige stehen unter Druck: Laut der TK – Studie sind Hausfrauen und -männer noch gestresster. 95 % von ihnen klagen über Stress, vier von zehn sind in körperlichem und psychischem Daueralarm: Der Puls rast, der Magen drückt und die Gedanken kommen nicht zur Ruhe.

tk_stress_2Damit stehen sie sogar stärker unter Strom als Führungskräfte. Am meisten belasten die Hausfrauen und -männer dabei die Kindererziehung und die Sorge um die familiären Finanzen. Viele Frauen stellen eigene Interessen zurück: Mehr als jede Zweite leidet darunter, eigene Bedürfnisse zugunsten ihrer Familie zu vernachlässigen. Und ebenso viele setzen sich selbst unter Druck, weil sie es immer allen recht machen wollen.

Auch knapp die Hälfte aller durch Kindererziehung Gestressten (49 %) geht gleichzeitig einem Beruf nach. Wurde die Problematik der Doppelbelastung bislang hauptsächlich erwerbstätigen Müttern zugeschrieben, fühlen sich auch immer mehr Väter zwischen den beruflichen und privaten Erwartungen hin und her gerissen.

Quelle

Abgelegt unter Gesundheit | 2 Kommentare »

Gut, dass sie anders sind

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Mai 2009

Wenn von zwei fünfjährigen Zwillingen eines mit dem Vater und eines mit der Mutter getrennt Ski-Urlaub verbringen, welcher Zwilling hat nach Ende des Urlaubs seine motorischen Fähigkeiten stärker entwickelt?

Väter sind darauf eingestellt, die Leistungsmotivation des Kindes zu bestärken und gemeinsame Grenzerfahrungen zu machen. Wenn das fünfjährige Kind mit dem Skifahren beginnt, hätte in der Regel keine Mutter ein Problem damit, es eine Woche lang den Babyhang hinunterfahren zu lassen. Väter aber können es nicht erwarten, die Schwierigkeitsgrade zu erhöhen.

Allen Russell und Judith Saebel haben anhand der Auswertung zahlreicher Studien festgestellt, dass Väter einen stärkeren Akzent auf Motorik und Körperlichkeit legen, sowie die Selbständigkeit und Individuation ihrer Kinder nachhaltiger fördern. Insgesamt erscheint der väterliche Beitrag aufregender, als der von der Mutter ausgehende.

Während Letztere tendenziell pflegend und hegend wirkt, kommt vom Vater eher die „action“: mehr Imitation, Grimassen schneiden, mehr visuelle und akustische Stimulationen. Dass Väter die gemeinsame Zeit mit ihren Kindern mehr für motorische Aktivitäten wie beispielsweise Laufen, Springen, Fußballspielen, Ball werfen, Schaukeln, Fahrradfahren, Schwimmen und anderes nutzen, ist durch einige Studien belegt. Dagegen können Väter, die im Beruf gewohnt sind, schnell Probleme zu lösen, manchmal Mühe haben, einem Baby die angemessene Langsamkeit in der Begegnung zu bieten.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft | 2 Kommentare »

Beziehung zum Vater entscheidend für Jugendliche

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. März 2009

Eine gute Beziehung zu ihrem Vater kann Jugendlichen helfen, Abstand von Alkohol und Drogen zu nehmen. Zu diesem Schluss kommt die walisische Sozialorganisation Catch22, die eine Erhebung unter 18.000 Jugendlichen durchführte.

Der Großteil der erfassten 15-Jährigen – acht von zehn Jungen und sieben von zehn Mädchen – berichteten von einer engen Beziehung zu ihren Vätern, wobei dieser Anteil erwartungsgemäß höher war, wenn der Vater in der Familie lebte. Ein Vergleich mit dem Konsum von Suchtgiftmittel zeigte, dass Jugendliche mit enger Vaterbindung deutlich weniger Alkohol, Zigaretten und Haschisch konsumierten. Wesentlichen Einfluss hatte allerdings auch das Konsumverhalten der Eltern.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Jugend | 1 Kommentar »

So wird man zum Väter – Versteher

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Februar 2009

Maximilian Brost, 17 Jahre jung, hat Vätern über hundert Fragen gestellt und sie dazu gebracht, Klartext zu reden: über Ehefrauen und Geliebte, über Schwiegermütter, Fernsehorgien und Alkoholgelage, über Hausarrest und Kumpelabende, über schlechten Umgang und Schönheitswettbewerbe, über Chefs und Sekretärinnen, über Selbstständigkeit und Standpauken, über die leidige Arbeit und das neue Auto, über Respekt, Arbeitskeller und Traumurlaub.

Es bleiben keine Fragen offen, ob es nun um die Familie, die Kinder und die Mütter, um die Arbeit, den Alltag und die Jugend oder um die Ängste und Geheimnisse der Väter geht: Von nun an sind Väter ein offenes Buch.

Brost junior tritt mit dem Buch in die Fußstapfen seines Vaters. Hauke Brost ist Buchautor und Journalist. Das Werk seines Sohnes hat er aber auch erst jetzt – nach Erscheinen – zu Gesicht bekommen.

„Ich denke, dass mein Vater in erster Linie stolz ist auf das, was ich getan habe, auch wenn wir relativ wenig drüber reden“, sagt Maximilian Brost. Das Verhältnis zu seinem Papa sei freundschaftlich, auch wenn er viele Auseinandersetzungen mit ihm habe.

Möglicherweise sind daran die typischen Eigenschaften eines Vaters schuld.

Brosts Recherchen haben ergeben, dass Väter oft „mürrisch, übermüdet und viel zu gestresst sind, um auf die Probleme der eigenen Kinder einzugehen“. Es gebe ein Verständnisproblem zwischen den beiden doch sehr sturen Arten von Menschen: „Väter versuchen uns in die richtigen Bahnen zu lenken, und wir versuchen unsere Erfahrungen selbst zu machen.“ Dennoch wüssten beide den jeweils anderen zu schätzen.

Und Väter sind sehr stolz auf ihre Kinder, weil jedes Kind auf seine ganz eigene Art einzigartig sei. „Die Tochter ist das schönste Mädchen der Welt, und der Sohn wird irgendwann Präsident – wenn er sich noch mehr anstrengt“, sagt Maximilian Brost.

Die Antworten auf seine 111 Fragen hat er gemeinsam mit vielen Freundinnen und Freunden erarbeitet, „denn Väter sind Menschen, die viele Geheimnisse gerne für sich behalten“, sagt Brost und gibt allen Papas diesen Rat: „Sie sollen nicht denken, dass sie etwas Besseres sind als ihre Kinder oder dass sie ihnen etwas voraushaben, denn so etwas merken Kinder, und Väter haben nun mal eine nervende Art, das zu zeigen.“

Quelle

Abgelegt unter Väterbilder | Keine Kommentare »

Echte Männer haben keine Angst vor Gefühlen …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Februar 2009

… und auch nicht davor, sie zu zeigen!

„Vielen Jungen fehlen im Alltag authentische Männer“, äußert Eduard Waidhofer in der Linzer Kirchenzeitung. Er hat als Pionier in der Männerberatung erforscht, was Jungen auf dem Weg zum Mann-Sein brauchen. Wichtig ist, die Jungen zu verstehen. „Je mehr Probleme sie machen, desto mehr Probleme haben sie“, sagt Waidhofer.

Die Väter fehlen nicht nur, wenn die Eltern getrennt sind. Auch in intakten Familien sind sie oft „nicht anwesend“. Dabei geht es nicht so sehr darum, wie viel Zeit sie miteinander verbringen, sondern um eine gute Beziehung.

Ideal wäre für Waidhofer ein „Papamonat“ – eine arbeitsfreie Zeit nach der Geburt eines Kindes, damit Väter von Beginn an eine intensive Beziehung zum Kind aufbauen können. In Wirklichkeit steigern die meisten Männer mit der Geburt eines Kindes ihr berufliches Engagement. Jungen werden in der Regel von Frauen erzogen: von der Mutter, dann von der Kindergärtnerin und der Lehrerin.

Spätestens in der Pubertät wissen sie, dass sie – wenn sie ein Mann werden wollen – anders sein müssen als Frauen. Sie lehnen daher oft alles ab, was sie von Frauen kennen: etwa die Art, sich mitzuteilen, oder pflegerische Aktivitäten. Vorbilder suchen sie in den Medien, und da sind männliche Helden häufig gewalttätig. Das heißt dann: Wer gewalttätig ist, ist cool und männlich.

Jungen erleben kaum, dass Männer traurig sind, Angst haben oder sich Hilfe und Unterstützung holen. Auch Väter zeigen das nicht. Noch immer kann man hören: „Ein Junge weint nicht.“ Jungen fühlen sich schnell als Versager, wenn sie den traditionellen Ansprüchen an die Männerrolle nicht entsprechen können.

Ihre größte Angst ist, als unmännlich zu gelten. Sie versuchen daher, sich lässig, überlegen, unverwundbar und angstfrei zu zeigen. Sie wollen immer stärker, schneller und besser sein als andere. Niederlagen werden verdrängt, es zählt nur der Erfolg.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Söhne | 7 Kommentare »

Väter – geliebt und gehasst

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Dezember 2008

Dieter Thomä

Dieter Thomä

Wer meint, die Krise der Väter sei ein neueres Phänomen, täuscht sich. Dies belegt Dieter Thomä, Philosophieprofessor an der Universität St. Gallen in seinem Buch: «Väter: Eine moderne Heldengeschichte». Seiner Ansicht nach währt diese Krise seit drei Jahrhunderten.

In der Moderne finden sich massenhaft Symptome für die Allergie gegen den Vater. Die väterliche Autorität wurde immer wieder in Frage gestellt, und auch die Väter dachten über ihre Rolle nach.

Die Abschaffung des Vaters löste aber immer wieder die Sehnsucht nach ihm oder nach Ersatzfiguren aus. Der Philosoph Dieter Thomä zeigt, womit diese Pendelbewegungen bis heute zusammenhängen. Er zeigt auch, dass wir auf die Väter nicht verzichten können.

Die Sendung ‘Kontext’ von Angelika Schett des Schweizer Radio DRS können Sie am Dienstag, den 16. Dezember, von 23.33-00.00 Uhr auf DRS 4 hören oder auch als mp3 herunterladen.

Quelle

Abgelegt unter Radio, Väterbilder | 1 Kommentar »

Bundesweiter (Väter-) Vorlesetag am 20. November

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. November 2008

Zu viele Mädchen und Jungen gehen in Deutschland beim Vorlesen leer aus: 37 % aller Kinder bekommen niemals vorgelesen; weder im Elternhaus, noch im Kindergarten oder in der Grundschule. Das belegt die aktuelle bundesweite Studie „Vorlesen im Kinderalltag 2008“, die heute in Berlin vorgestellt wurde.

„Kinder, denen nicht vorgelesen wird, sind beim Erwerb von Sprach- und Konzentrationsfähigkeit massiv benachteiligt“, sagte Ralf Klein-Bölting, Generalbevollmächtigter Konzernmarketing und Kommunikation der Deutschen Bahn.

„Kinder wünschen sich ausdrücklich, dass ihnen vorgelesen wird“, so Klein-Bölting weiter. Das gelte besonders für diejenigen, denen niemals vorgelesen wird – immerhin mehr als ein Fünftel dieser Kinder. Klein-Bölting verwies darauf, dass über Vorlesen Lesekompetenz und damit entscheidende Bildungschancen vermittelt werden können.

Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT, zufolge rückt die Studie gravierende Vorurteile zurecht: “Einkommen und Bildungsgrad spielen beim Vorlese-Verhalten der Eltern fast keine Rolle. Viele Eltern halten sich für Vorlese-Eltern, sind es in der Praxis aber nicht. Nur 18 Prozent der Eltern sagten im vergangenen Jahr, sie würden niemals vorlesen, in der aktuellen Studie erklärte ein doppelt so hoher Prozentsatz der Kinder, dass ihnen niemand vorliest.”

Eine Kernbotschaft der Studie heißt laut Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen, „Vorlese-Väter gesucht”. Denn nur acht Prozent der Kinder bekommen von ihren Vätern vorgelesen. Mütter lesen im Vergleich acht Mal so häufig vor. „Für die schwer zu erreichende Zielgruppe Jungen sind Vorlese-Väter wichtige Vorbilder“, so Klein-Bölting.

Quelle

Abgelegt unter Medien | Keine Kommentare »