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lebe deinen Traum!

Ein (zu) kleiner Schritt für uns – aber ein großer für die Schweiz

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 2. Oktober 2019

Anlässlich des Beschlusses, das Volksbegehren zur Einführung eines vierwöchigen Vaterschaftsurlaubs abzusagen, damit die vom Bundesrat beschlossenen 10 Tage wirksam werden zu lassen erklärt Markus Gygli, Präsident von männer.ch:

„Das Initiativkomitee hat heute – gegen das überzeugte Engagement der männer.ch-Vertretung – beschlossen, die Initiative für 20 Tage Vaterschaftsurlaub zurückzuziehen. Wenn kein Referendum folgt, tritt der Gegenvorschlag in Kraft und die Schweiz hat zum ersten Mal in der Geschichte einen Vaterschaftsurlaub. Zumindest von 10 Tagen.

Dank dem Engagement von männer.ch werden in naher Zukunft 80’000 frisch gebackene Väter in der Schweiz neu 10 Tage für ihre Familie da sein können. Dank männer.ch investiert die Schweiz jährlich 200 Millionen Franken in väterliches Engagement. 

Das ist ein extremer Sprung gegenüber der heutigen Situation, in der Väter am Tag nach der Geburt zurück im Büro erwartet werden, so als sei nichts geschehen. Das ist nach der erfolgreichen Revision des Sorgerechts und des Unterhaltsrechts der dritte grosse politische Erfolg unserer Organisation. Und doch… 

Ich muss natürlich ehrlich zugeben: Es gelingt mir erst in gewissen Momenten, mich über diesen Erfolg zu freuen. Zu schwer wiegt die Enttäuschung darüber, dass männer.ch allein auf verlorenem Posten kämpfte, als wir heute den Rückzug unserer Volksinitiative für 20 Tage Vaterschaftsurlaub diskutiert haben. Alle drei Mitträger der Initiative – TravailSuisse, Pro Familia Schweiz und Alliance F – haben andere Prioritäten gesetzt: Zu gross war die Befürchtung, dass ein Scheitern an der Urne das Ringen um eine vernünftige Elternzeit in der Schweiz um Jahre zurückwerfen könnte. Zu wenig vermochten wir mit unserem Kernargument durchzudringen, dass es zuerst eine bewusste Massnahme braucht, um Väter zurück in die Familien zu bringen, bevor eine Elternzeit auch wirklich die versprochene Gleichstellungswirkung haben kann. Es gibt nichts schönzureden: Auch wenn wir uns mit aller Kraft dafür eingesetzt haben, dass sich die Schweizer Bevölkerung zum Vaterschaftsurlaub äussern kann – wir sind als Organisation zu klein und progressive Männer als Wählergruppe (noch) zu unbedeutend, als dass wir im politischen Powergame die entscheidenden Trümpfe zücken könnten.

Aus meiner Sicht stehen jetzt zwei Dinge an: 

Erstens müssen wir mit frischem Elan darum besorgt sein, dass ein künftiges Elternzeitprojekt die Väter paritätisch mit einbezieht. Denn aus internationalen Erfahrungen wissen wir: Damit sie für Väter attraktiv ist, muss Elternzeit relativ hoch entschädigt werden und einen exklusiven Anteil für Väter vorsehen. Sonst schlägt die Traditionsfalle zu – und die Mütter bleiben noch länger weg vom Arbeitsmarkt als heute. 

Zweitens sollten wir die Erfahrung zum Anlass nehmen, uns in der Tugend zu üben, uns über Erreichtes zu freuen statt Verpasstes zu betrauern. Natürlich dürfen wir unserer Enttäuschung Raum geben. Aber wir sollten uns nicht so von ihr einnehmen lassen, dass wir vergessen, Freude und vielleicht sogar etwas Stolz zu verspüren. Denn seien wir auch da ehrlich: Ohne unsere Volksinitiative hätte das Parlament niemals zumindest diese 10 Tage Vaterschaftsurlaub gewährt. Und vielleicht noch wichtiger: Ohne unsere Volksinitiative wäre es im politischen Diskurs nicht so schnell so uncool geworden, die Notwendigkeit und Bedeutung alltagsnaher väterlicher Präsenz in Frage zu stellen.  In diesem Sinn: Stossen wir mit unseren halbvollen Gläsern an und freuen uns. Für uns ist es ein (zu) kleiner Schritt – für die Schweiz ist es ein grosser.

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Ihr Erfolg hat viele Väter! Neue Strategien der Fachkräftebindung für KMUs

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 30. September 2019

Die Abschlusskonferenz des Projekts wird auf Ende März 2020 verschoben

Im Jahr 2040 werden voraussichtlich 3,9 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) spüren den Fachkräftemangel heute bereits stark. Wie gelingt es in dieser Situation, als KMU auch in Zukunft die besten Fachkräfte zu finden und ans Unternehmen zu binden?

Eineinhalb Jahre haben wir dazu gemeinsam mit Expert*innen, Verbundprojekten und KMU aus NRW innovative Ideen entwickelt. Unser Ansatz: mit einer wertschätzenden Teamkultur und einer väterorientierten Personalpolitik gelingt es, die Mitarbeiter ans Unternehmen zu binden. Denn auch Väter wünschen sich Angebote und insbesondere Flexibilität, um Familie und Beruf zu vereinbaren.

Erhalten Sie praxisnahe Anregungen von Best-Practice-Unternehmen, die Sie direkt in Ihrem Unternehmen anwenden können. Kommen Sie mit den Projektunternehmen und Fachexperten in den Best-Practice-Foren in persönlichen Austausch und gestalten Sie mit uns eine Zukunft, in der Fachkräftebindung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mütter und für Väter gelingt.

Hier können Sie sich anmelden

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Familiengeschichte – Familiendramen!? Transgenerative Wirkungen von Familienkonflikten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Samstag 28. September 2019

Wieso hat dein Hans eigentlich rote Haare? Warum ist der Enkel wie sein Großvater schon jung an Krebs erkrankt? Über die genetischen Einflüsse, vor allem auf unsere Gesundheit, wird schon lange geforscht und es ist vieles bekannt. Transgenerative Effekte zeigen sich aber auch an anderer Stelle.

In unserer Zeit sind es die ‚Rosenkriege‘ nach Trennung und Scheidung mit anschließendem Kampf ums Kind, die das Leben vieler – in Loyalitätskonflikte verstrickter – Kinder durcheinanderbringen. Dabei ist nicht nur die akute Gesundheit der Kinder betroffen; Spätfolgen finden sich oft in ihren zukünftigen Familien wieder.

Doch eigentlich wollten sie es als Eltern in ihrer Familie besser machen, als es ihnen in ihrer Herkunftsfamilie vorgelebt wurde. Sie wollten sich gemeinsam um die Kinder kümmern. Vater und Mutter wollten die Fehler der eigenen Eltern vermeiden. Nach und nach schlichen sich immer mehr Konflikte ins Familienleben ein. Beginn eines oft unendlichen und zermürbenden Kampfes auf dem Rücken der betroffenen Kinder. Genau, wie sie es oft in ihrer eigenen Vergangenheit erlebt haben.

  • Warum zeigen sich Effekte von Familienkonflikten noch Generationen später?
  • Wie wirken Trennung und Scheidung der Eltern auf die zukünftigen Beziehungen ihrer Kinder?
  • Durch welche Interventionen (Mediation/Beratung/Therapie) können diese Einflüsse gemindert und der transgenerative Teufelskreis verlassen werden?
  • Welche Selbstheilungskräfte finden wir, damit es in der nächsten Generation „besser läuft“?
  • Welche politischen und rechtlichen Reformen sind notwendig, um die Familien zu unterstützen?

Diesen und weiteren Fragen wird am 9. Und 10. November beim Familienkongress 2019 des VAfK in Halle nachgegangen

Aus dem Programm

  • Auswirkungen von Krieg, NS-Vergangenheit und Vaterlosigkeit auf heutige Familien/Kinder. Prof. Dr. Angela MORÈ, Soziologisches Institut der Leibniz Universität Hannover
  • Was uns Genogramme von Trennungsfamilien verraten Dr. med. Eva KOPKA, Schussental-Klinik gGmbH, Aulendorf
  • Resilienz – Chancen trotz Aufwachsen in prekären Familienverhältnissen PD Dr. Katharina KLEES, Paar-, Sexual- und Traumatherapeutin, Aufwind-Institut Dannstadt

Workshops

  1. „Vaterlos“ – Meinen Vater habe ich nie kennengelernt 
  2. Genogramm Arbeit in der Beratung von Trennungsfamilien 
  3. Trotz Trennungsfamilie – gesund und glücklich aufwachsen. Was Trennungskinder von ihrer Familie brauchen!

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Der Geburtstag

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 11. September 2019

Der siebenjährige Lukas hat Geburtstag. Trotz angespannter Verhältnisse organisieren die getrennt lebenden Eltern Matthias und Anna eine große Kinderparty mit Pinata und Torte. Im Wohnzimmer toben die Kinder, in der Küche die Eltern: Der gestresste Matthias hat, mal wieder, das anstehende Vater-Sohn-Wochenende abgesagt und den versprochenen Zoobesuch verschoben.
Als die Party vorbei ist, folgt das nächste Problem: Der kleine Julius wird von seinen Eltern nicht abgeholt. Matthias will den fremden Jungen eigentlich nur loswerden, doch die Ereignisse überschlagen sich. Angetrieben von seinem erwachenden Beschützerinstinkt, übernimmt der Teilzeit-Papa Verantwortung für den hilflosen Julius und seine Augen öffnen sich schließlich auch für die Bedürfnisse seines eigenen Sohns.

Regisseur Carlos Morelli inszeniert in bestechenden Schwarz-Weiß-Bildern eine scheinbar alltägliche Familiensituation. Doch „Der Geburtstag“ enthält all das, was man von einem Kindergeburtstag am wenigsten erwartet: Unwetter, Streit und lange Gesichter. Nach seinem Langfilmdebüt „Mi Mundial“, in seiner Heimat Uruguay zweitgrößter nationaler Box-Office-Erfolg, liefert Morelli mit „Der Geburtstag“ einen originellen Film Noir über einen Teilzeit-Vater, der über Nacht erkennt, was wirklich wichtig ist.

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Unterhaltsvorschuss – Die meisten Väter können nichts zurückzahlen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 6. September 2019

In den meisten Fällen kann der Staat den Unterhaltsvorschuss für Kinder von Alleinerziehenden nicht zurückfordern. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) präsentierte am Donnerstag in Berlin neue Berechnungen ihres Ministeriums, wonach 61 Prozent der unterhaltspflichtigen Elternteile finanziell gar nicht in der Lage sind, für ihre Kinder aufzukommen. In 90 Prozent aller Fälle sind das die Väter.

Den staatlichen Vorschuss erhalten Kinder von Alleinerziehenden, wenn der andere Elternteil nicht zahlt. Aufgabe der Finanz- und Jugendämter ist es, zu überprüfen, ob der Vater Unterhalt zahlen kann und den Vorschuss zurückzufordern. Andernfalls kommt der Staat dauerhaft für den Unterhalt auf.

Giffey sagte, der Rückgriff der Jugendämter auf die unterhaltspflichtigen Elternteile sei nur in 39 Prozent der Fälle möglich. Darauf müssten sich die Behörden konzentrieren. Dass der Staat den Unterhaltsvorschuss für alle Kinder zurückverlangen könne, sei eine „unrealistische Vorstellung“, erklärte die Ministerin.

Nach Giffeys Angaben gaben Bund und Länder im vergangenen Jahr 2,1 Milliarden Euro für den Unterhaltsvorschuss aus. 13 Prozent dieser Summe konnten von den unterhaltspflichtigen Elternteilen zurückgeholt werden. Seit der Reform im Jahr 2017 hat sich nach Angaben des Ministeriums die Zahl der Kinder, die Unterhaltsvorschuss bekommen, auf 805.000 verdoppelt. Die Zahlung wurde um sechs Jahre bis zum 18. Geburtstag verlängert, um die Situation von Alleinerziehenden zu verbessern.

Giffey sagte, nach der Reform sei es zunächst darum gegangen, allen Kindern den Vorschuss zu zahlen, die darauf Anspruch haben. Nun müsse der Fokus darauf gelegt werden, bei den zahlungsfähigen Elternteilen die Rückforderungen durchzusetzen. Bund und Länder hätten daran ein gemeinsames Interesse. Der Bund übernimmt 40 Prozent, die Länder zahlen 60 Prozent der Ausgaben für den Unterhaltsvorschuss.

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Vater 4.0 – vom Traditionsmodell zum Traumtyp – Die Vaterrolle im Wandel und die Praxis

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 2. September 2019

Freitag, 11. Oktober 2019, 10:00 bis 17:30 Uhr in der Jugendherberge Köln-Riehl

Ein Fachtag in Kooperation von: Kath. Bundesarbeitsgemeinschaft für Einrichtungen der Familienbildung, Kolpingwerk Deutschland, Arbeitsstelle für Männerarbeit der deutschen Bischofskonferenz und des Kinder- und Jugendhilfeträgers Väter in Köln e.V.

Wieso dieser Fachtag?

Tagtäglich spiegeln Politik, Medien sowie Alltagerfahrungen die Widersprüche von Väterbildern wider. Einerseits ist die Bedeutung des Vaters für die kindliche Entwicklung trotz wachsender Forschung noch genauso umstritten wie die Praxis von gelingender Väterbildung überall bekannt ist. Andererseits haben viele Beteiligte ein Bild des idealen Vaters im Kopf, das selbst widersprüchlich ist: Er soll einfühlsam sein, möglichst lange in Elternzeit gehen und dennoch oft noch die Rolle des souveränen Alleinverdieners erfüllen. Das widerspricht wiederum mit dem Gebot der Gleichstellung von Frauen und Männern. Und dann gibt es auch noch die schwierigen Lebenslagen, in die Väter hineingeraten können – einschließlich einer Trennung… Gibt es überhaupt den perfekten Vater – den „Traumtyp“? Und wenn nicht, warum? Und: Soll, will und kann ich Väter in meiner Arbeit überhaupt stärker ansprechen und stärken?

Um welche Fragen geht es?

An diesem Tag werden aktuelle Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie und Soziologie vorgestellt und diskutiert. In Workshops geht es mit erfahrenen Fachkräften um die Praxis:

• Wie kann ich Väter auf ihre neue Rolle noch vor der Geburt vorbereiten?

• Wie kann ich Väter mit spezifischen Angeboten erreichen?

• Wie sieht Väterarbeit in der Kita aus?

• Wie gelingt die Arbeit mit Vätern mit Migrationshintergrund?

• Wie ermögliche ich Vätern gelingende Bindungserfahrungen?

• Welche Rolle kann das brisante Thema „Trennung und Väter“ in der Familienbildung spielen?

Welche Expert*innen wirken mit?

Zugesagt haben bereits die Wissenschaftler*innen Prof. Dr. Andreas Eickhorst (Hochschule Hannover) und Dr. Claudia Zerle-Elsäßer (Deutsches Jugendinstitut München) sowie die Praktiker*innen Dip.-Soz.-Päd- Marc Schulte (Väterzentrum Berlin), Dipl.-Soz.-Arb. Theo Brocks (Väter in Köln e.V.) und Gürkan Ucan (Kommunales Integrationszentrum der Stadt Herne) und viele mehr. Hier ist das vollständige :

Die Journalistin Najima El Moussaoui und der Autor Dr. Thomas Gesterkamp (Buch: „Die neuen Väter zwischen Kind und Karriere“) führen durch den Tag.

Was gibt es noch?

Verschiedene Methoden versprechen einen spannenden Tagungsverlauf. So wirken die Teilnehmer*innen bei einem „Worldcafé“ an Thementischen sowie an einer „Fishbowl“ mit.

Getränke und Mitttagtisch sind in der Teilnahmegebühr mit inbegriffen. Und auf der Bühne erwarten Sie Arne Ulbricht und Mathias Veit mit Ihrer neuen Lese-Show „Zwei Väter“. Im Anschluss erhalten alle Teilnehmer*innen eine Teilnahmebescheinigung und ausführliche Tagungsdokumentation.

Wie teuer ist die Teilnahme? 30 Euro inklusive aller Leistungen.

Wo melden Sie sich an? ur online, und zwar hier:  Anmeldung

Programm zum Download: Programm-Flyer

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Väter in China Männer wollen mehr Verantwortung im Haushalt übernehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 27. August 2019

Laut einer kürzlich von der China Youth Daily durchgeführten Umfrage gibt es mehr verheiratete Männer als Frauen, die sich für eine größere Rolle von Vätern im Haushalt aussprechen.

Von den 1987 befragten verheirateten Personen befürworten 52,4 Prozent der männlichen Befragten eine Vollzeitbetreuung von Kindern durch Männer, während der Anteil der Frauen mit 45,8 Prozent etwas geringer ausfiel.

„Die Tatsache, dass Väter bereit sind, sich stärker auf das Leben ihrer Kinder einzulassen, zeigt, dass sich die traditionelle Mentalität von ‚Karriere-Ehemann und Hausfrau‘ ändert“, sagte Zhang Baoyi, Professor für Soziologie an der Tianjin Academy of Social Sciences, und fügte hinzu, dass die Gesellschaft unterschiedliche Werte und Arten der Elternschaft akzeptiere.

Es bleiben jedoch mehr Mütter übrig, die mühsam ihre Zeit verwalten, um ihre Kinder zu betreuen und gleichzeitig ihren Haushaltspflichten nachzukommen. Knapp 36 Prozent der Befragten gaben an, dass Mütter die primäre Bezugsperson seien, und der Anteil der Väter, die diese Rolle spielen, beträgt laut der Umfrage nur 16,7 Prozent.

Die Umfrage ergab, dass das stereotype Bild, dass die Ehemänner die Ernährer sind, Väter daran hindert, da fast 60 Prozent solche Bedenken äußerten.

„Um dieser Praxis gerecht zu werden, müssen wir die Beiträge und Werte von Hausfrauen anerkennen“, sagte Zhang und glaubte, dass sich das Stereotyp im Zuge der Entwicklung der Gesellschaft ändern werde.

Unter den Befragten waren 45,7 Prozent Männer und 89,2 Prozent hatten Kinder.

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Weil du mir gehörst

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Sonntag 25. August 2019

Die Scheidung von Julia und Tom ist längst Geschichte. Er lebt mit neuer Partnerin und deren Kind zusammen und hat doch weiterhin liebevollen Kontakt zu seiner eigenen Tochter. Doch seine Exfrau hat die Trennung in Wahrheit nicht verwunden. Erst durch kleine Nadelstiche, dann von anwaltlicher Seite zu immer drastischeren Schritten ermuntert, zerstört sie die eigentlich liebevolle Beziehung des Vaters zu seiner Tochter. So weit, bis diese sich inständig weigert zu ihrem Vater zu gehen. Das Gericht sieht das Kindeswohl am Ende ausschließlich auf Seiten der Mutter. Hilflos muss der Vater diesem Entzug des eigenen Kindes zusehen. Ein bewegender Film, der zigtausende ähnlicher Fälle zur Grundlage hat und darum ein heimliches aber brisantes Thema unserer Gegenwart aufgreift.

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Steigende Zahl alleinerziehender Männer in Niedersachsen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 24. Juli 2019

Im Jahr 2017 lebten in Niedersachsen 244.400 Alleinerziehende, wovon 202.800 bzw. 83,0 Prozent Frauen waren. Im Fünfjahreszeitraum erhöhte sich die Gesamtzahl um 3,6 Prozent. Dabei blieb die Zahl der Mütter fast konstant, die Zahl der alleinerziehenden Männer erhöhte sich dagegen um fast ein Viertel (7.900; 23,4 Prozent). Der Väteranteil vergrößerte sich damit um 2,7 Prozentpunkte auf 17,0 Prozent, wie der Bericht zur Handlungsorientierten Sozialberichterstattung Niedersachsen (HSBN 2019) zeigt.

Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern machten 2017 mit 144.800 Müttern und Vätern 59,2 Prozent an allen Alleinerziehenden aus. Sie sind in der Regel mit einem höheren Betreuungs-, Erziehungs- oder Pflegeaufwand konfrontiert als diejenigen mit erwachsenen Kindern. Fünf Jahre zuvor waren es noch mehr als zwei Drittel, ihre Zahl sank seitdem um 5,9 Prozent. Im Jahr 2017 lebten bei den alleinerziehenden Elternteilen insgesamt 208.000 Kinder, das war etwas weniger als jedes sechste Kind unter 18 Jahre (15,8 Prozent).

Unterschiede zu allen Alleinerziehenden zeigen sich in Bildung und Einkommen: Die Schulbildung und tendenziell auch die berufliche Qualifikation sind bei Alleinerziehenden minderjähriger Kinder etwas besser als bei den Alleinerziehenden mit erwachsenen Kindern. Dies ist insbesondere auf ihr niedrigeres Lebensalter in Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel, der Gleichstellung und der steigenden Höherqualifizierung zurückzuführen.

Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern mussten allerdings mit einem niedrigeren Nettoeinkommen auskommen als der Durchschnitt aller Alleinerziehenden. Während 38,7 Prozent der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern mit höchstens 1.500 Euro auskommen mussten, waren es bei den Alleinerziehenden insgesamt (nur) 29,1 Prozent. Bei den höheren Einkommen waren die Verhältnisse umgekehrt: 2.600 Euro und mehr hatte mehr als jede vierte aller alleinerziehenden Personen (27,8 Prozent) zur Verfügung, bei denen mit minderjährigen Kindern nur jede sechste (16,3 Prozent).

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Es ist manchmal schwer, alles zu kombinieren

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 20. Juni 2019

Wie es ist, drei Kinder großzuziehen – ohne Mutter? Ein Vater berichtet von den Herausforderungen, denen er sich stellen muss, seitdem seine Frau gestorben ist.

Wouters Leben ist seitdem streng getaktet: Er arbeite den ganzen Tag, komme gegen 17 Uhr zurück nach Hause. Dann bereite er das Abendessen zu, kümmere sich um seine Tochter und seine beiden Söhne. Manchmal muss er abends weiterarbeiten. „Es ist manchmal schwer, alles zu kombinieren.“ Viel Zeit für ihn selbst bleibt nicht.

Die Kinder gehen auf drei unterschiedliche Schulen, ihr Alltag muss geplant und organisiert werden. Früher habe das seine Frau gemacht, sagt Wouter. „Sie hat an die Arzttermine und die Friseurbesuche gedacht, sich um den Haushalt gekümmert. Ich war für die Finanzen zuständig. Jetzt musste ich das alles übernehmen – was dazu führte, dass wir viele Verabredungen verpassten.“

Anfangs habe er versucht, immer alles richtig machen: „Ich wollte der beste Vater sein, mein Bestes geben.“ Das hatte er seiner Frau versprochen. Ungefähr ein Jahr dauerte es, bis er merkte, dass er das nicht leisten konnte, dass er mehr auf sich achten musste. „Ich habe jetzt mehr Frieden gefunden und bin entspannter. Denn wenn es mir besser geht, geht es den Kindern auch besser“, sagt Wouter.

Die Familie ist näher aneinandergerückt

Was er am meisten vermisst? Die Gespräche und gegenseitige Unterstützung. „Bei wichtigen Entscheidungen überlege ich immer: Was würde Claar jetzt machen? Und dann führe ich unsere Unterhaltung im Kopf.“ Er koche nun nicht mehr gern, weil er das früher oft gemeinsam mit Claar gemacht habe. „Und es ist schwer, abends immer allein ins Bett zu gehen.“

Auf dem Wohnzimmertisch liegt Papier, hier notiert die Familie die schönsten und witzigsten Erinnerungen mit der Mutter, wie Wouter berichtet. Ab und zu würden sie sich die Anekdoten gegenseitig vorlesen. Eine große Zeichnung von Claar hänge im Flur, in der Küche ihr Porträt. Die Familie sei näher aneinandergerückt, seit sie nicht mehr da ist, die Beziehung zwischen Vater und Kindern stärker geworden. „Wir kommen klar, meistens“, sagt Wouter.

Die Kinder führen dem Vater zufolge einen normalen Alltag, doch immer wieder gebe es Momente, in denen den Kindern und ihm der Verlust bewusst werde. „Es tut mir sehr weh, wenn sie ihren Geburtstag ohne ihre Mutter feiern müssen oder wenn sie bei einem wichtigen Fußballspiel nicht dabei sein kann“, sagt der Vater. Er habe gelernt, seine Gefühle zu zeigen, sie zuzulassen.

Geholfen haben Wouter vor allem Gespräche mit Männern, die auch ihre Frauen verloren haben. Deshalb will er nun auch anderen Betroffenen seine Hilfe anbieten – und seine Erfahrungen mit ihnen teilen.

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