Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Februar 2013
Die Gemeinde Hille im Kreis Minden Lübbecke bietet ein ‚Kochevent‘ für Väter und ihre Söhne an. Die Idee dazu hatte Gerald Marcks von der Jugendförderung. Doris Christoph vom Mindener Tageblatt sprach mit ihm über gemeinsame Vater – Sohn – Zeiten und warum diese im Alltag oft zu kurz sind.
‚… Wie sind Sie auf die Idee zum Vater-Sohn-Kochen gekommen?
Durch die Arbeit in der kreisweiten AG Jungenarbeit. Im Rahmen dieser AG wurden schon mehrfach Angebote für Väter und Söhne entwickelt und durchgeführt. Beim gemeinsamen Waffelbacken haben Väter und Söhne zum Beispiel die Möglichkeit genutzt, viel miteinander zu reden und auszuprobieren. Es ist immer gut mitzuerleben, wie Väter und Söhne miteinander „arbeiten“.
Und warum richtet sich das Angebot an Väter und Söhne und nicht an Väter und Töchter?
Es ist ein spezielles Angebot für Väter und Söhne, der Kontext ist hierbei ein anderer. Heutzutage fehlt häufig ein Rahmen, in dem Väter und Söhne etwas gemeinsam tun, etwas ausprobieren und sich austauschen können. Mir ging es mit diesem Angebot darum, einen solchen Freiraum mal anders zu gestalten. Es ist schon eine eigene Atmosphäre, wenn man unter Männern ist oder ob auch das andere Geschlecht mit dabei ist. Ich glaube, dass es wichtig ist, dass ein Sohn mal ganz konkret Papa erleben kann, ohne dass noch andere Dinge auf den Vater einprasseln, auf die er sich konzentrieren muss. Es geht also auch um Vaterbilder und wie ich meinen Vater erlebe oder auch erleben kann.
Was schränkt sie denn sonst ein, etwas miteinander zu unternehmen?
Beruf schränkt sicherlich ein, das führt dazu, dass Väter an den Familienaktivitäten in der Woche nicht so intensiv teilnehmen können. Man muss auch immer schauen, wie sind Familien aufgestellt: Es gibt Patchworkfamilien, Familien mit Scheidungskindern, Alleinerziehende. Da ist es noch mal schwieriger, sich Zeit zu nehmen, wenn man nebenbei noch arbeiten muss. Mir hat ein Vater schon mal bei einer Aktion gesagt: Mir Zeit nehmen zu können für meinen Sohn, ist ein Privileg. Insofern erleben Jungen es oft, dass Zeit mit dem Vater begrenzt ist. Für Jungen ist es aber sehr wichtig zu erleben, dass ein Vater auch zur Verfügung steht. …‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Februar 2013
… das beweist die Seite “Dads are the Original Hipsters” mit zahlreichen historischen Fotografien und den passenden Kommentaren.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Februar 2013
In einem Zwischenbericht zur Regierungsstudie „Gesamtevaluation ehe- und familienbezogener Leistungen“ wird der deutschen Familienpolitik nach Informationen des SPIEGEL- ein miserables Zeugnis ausgestellt. Manche der teilweise milliardenteuren Maßnahmen seien „wenig effektiv“, andere „ziemlich unwirksam“ oder gar kontraproduktiv.
In einem ersten Schritt hatte die Forschungsgruppe vier Ziele definiert, an denen sich Familienpolitik orientieren könne: die wirtschaftliche Stabilität von Familien, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Förderung von Kindern und schließlich die Steigerung der Geburtenrate. Anschließend hat sie überprüften, wie sich die einzelnen familienpolitischen Leistungen mit den Vorgaben vertragen.
Vor dem Hintergrund dieser Ziele erweise sich etwa das Kindergeld als „wenig effektiv“. Das Ehegattensplitting sei „ziemlich unwirksam“. Und die beitragsfreie Mitversicherung vom Ehepartner in der gesetzlichen Krankenversicherung nennen die Gutachter sogar „besonders unwirksam“.
Das Splitting erhöhe die Gefahr von Altersarmut, insbesondere für Frauen. Für die Väter hingegen bedeute das Steuerprinzip eine finanzielle Entlastung, die aber auch nicht unbedingt dem Familienwohl diene: „In der Folge steigt das Arbeitsvolumen von Vätern, so dass diese möglicherweise weniger Zeit für Familienarbeit haben.“
Zwar gebe es auch positive Effekte, doch diese ließen sich auch „mit geringeren unerwünschten Nebenwirkungen erreichen“. Der Zwischenbericht ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts des Finanz- und des Familienministeriums.
Bei ihrer Untersuchung haben die Gutachter erstmals versucht, auch die langfristigen Folgen der Förderinstrumente und die Wechselwirkungen mit dem Steuer- und Sozialsystem zu berücksichtigen. Die tatsächlichen Kosten etwa einer Kindergelderhöhung liegen demnach „in etwa beim Doppelten der nominalen direkten Kosten“.
Weil die Mütter weniger arbeiten, entgingen „dem Staat Steuereinnahmen sowie Einnahmen der Sozialversicherung“. Am besten schneiden laut den Experten Investitionen in Betreuungsplätze ab. Danach fließen von den staatlichen Ausgaben im Krippen- und Kindergartenbereich bis zu 48 % an den Staat zurück. Und bei Investitionen in Ganztagsschulen finanziert sich der Aufwand sogar zu 66 bis 99 % selbst.
Ursprünglich sollte der Bericht noch in dieser Legislaturperiode vorgelegt werden. Inzwischen gilt eine Veröffentlichung des Papiers noch vor der Bundestagswahl als unsicher. Die Ergebnisse gehören aber sofort auf den Tisch, um gerade in Zeiten knapper Kassen (Familien-) Politik wirksam gestalten zu können und sich widersprechende (Fehl-) Anreize beseitigen zu können.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Januar 2013
Der Pädagoge und Psychoanalytiker Hans Heinz Hopf plädierte in einem Interview mit der Aachener Zeitung für einen anderen Umgang mit hyperaktiven Jungen und verweist auf den Zusammenhang von ADHS und fehlenden Vätern.
‚… Sie gehen davon aus, dass auch eine fehlende väterliche Struktur Einfluss auf die Unruhe der Jungen hat. Wie wirkt sich das genau auf das Verhalten des Kindes aus?
Hopf: Das wirkt sich sehr stark aus. Wir haben es oft mit zerbrochenen Familien zu tun. Der Vater als Dritter hat am Anfang eine andere Aufgabe als die Mutter. Sie ist die Versorgerin, auch emotional. Der Vater ist erst mal der Beschützer, und der lehrt den Jungen, wie er Affekte beherrscht. Vor allem durch sein Vorbild, aber auch durch seine Grenzsetzung.
Das kann doch auch eine Frau.
Hopf: Ja, das kann sie auch. Sie kann es aber meistens nicht, wenn sie es in der Dual-Union tun soll, wenn der Vater nicht präsent ist.
Aber nicht jedes Kind, das keinen Vater als Bezugsperson hat, leidet unter ADHS. es scheint also auch ohne Vater zu gehen.
Hopf: Viele Kinder haben dann andere Vorbilder. Wenn das Kind einen guten Lehrer, Onkel oder Stiefvater hat, können diese die Rolle übernehmen. Es gibt auch viele Mütter, die das Kind gut versorgen und grenzsetzend wirken können. Aber wir machen als Psychoanalytiker schon die Feststellung, dass bei alleinerziehenden Müttern die unruhigen und die aggressiven Jungen häufiger sind. Ich möchte das bewusst ganz deutlich sagen: Das ist kein Versagen dieser Mütter, sondern der fehlenden Väter.
Wenn der Vater anwesend ist, entwickelt der Junge Vorstellungen von normaler Männlichkeit. Wenn er abwesend ist, bekommt der Junge grandiose Vorstellungen, kriegt – trivial gesagt – machohafte Züge.
Was müssen Väter heute leisten?
Hopf: Es ist dieser begrenzende Aspekt. Wenn ich merke, dass mein Sohn acht Stunden am Tag vorm Computer sitzt, kann ich das nur einschränken, wenn ich nicht selbst dasselbe tue. Der Vater muss als Vorbild wirken und die Affekte des Sohnes beeinflussen. Das Ideal ist auch eine gute Paarbeziehung. Der Mann muss die Frau achten. …‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Januar 2013
… wird in einem aktuellen Forum in Frankfurt betrachtet: Sie riskieren Kinder und Jahre langer Bindung. Was macht Väter so anders? Welche Werte und Konflikte leben sie? Trotz Papa-Monaten: Sind sie immer noch hin und her gerissen zwischen Beruf, Karriere, Prekarität und Sorgearbeit? Wie prägen die Werte und Erfordernisse im Beruf das Verhalten als Eltern? Was ist dran am enormen Druck, unter dem heute Eltern stehen? Gilt immer noch: „Verbal aufgeschlossen“, aber im Verhalten wenig verändert? Aber: Von welchen Vätern und Männern reden wir eigentlich?
Referenten sind
- Dr. Martin Bujard, Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Wiesbaden
- Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, Universität Gießen, Haushalts- und Familienwissenschaft
- Prof. Dr. jur. Ludwig Salgo, Universität Frankfurt, Familienrechtler und „Anwalt des Kindes“
- Dr. Matthias Stiehler, Dresdner Institut für Männergesundheit, Autor der aktuellen Streitschrift „Väterlos“
Moderiert wird die Veranstaltung von Sylvia Kuck, Hessischer Rundfunk
Veranstalter sind Frankfurter Domkreis Kirche und Wissenschaft in Kooperation mit den katholischen Familienbildungsstätten Familienbildung Frankfurt, Zentrum Familie, Internationales Familienzentrum.
Das Forum findet am Mittwoch, den 6. Februar 2013, um 19:30 Uhr, im Haus am Dom, Domplatz 3, in 60311 Frankfurt statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Januar 2013
Den Text des Liedes von Reinhard Mey habe ich bei meinen Recherchen zum Thema Väterlichkeit gefunden:
„Es tut mir leid, weißt du, ich konnte halt nicht früher kommen.
War das eine Verhandlung. Mann oh Mann, bis kurz nach acht.
Na, hast du Benno Bär und Fritz Fuchs mit ins Bett genommen
Und Krümelmonster auch? Ich habe viel an dich gedacht.
Waren die Großeltern da, ist das ein schöner Tag gewesen?
Und hast du deine Mutter wieder um ein Eis erpresst?
Und ich? Ach, ich hab‘ erst mal den Börsenbericht gelesen.
Und dabei überlegt, wie sich dein Schlauchboot kleben lässt. …
Dann gab Herr Doktor Schulze-Wüstenfeld ein Arbeitsessen.
Ich bin von einer Pobacke auf die andere gerutscht.
Es gab „Pikantes Hirschragout“, wie gern hätte ich stattdessen
Eine Bratwurst mit dir geteilt und Lakritze gelutscht.
Dann hab‘ ich glatt vergessen, über einen Witz zu lachen,
den Herr Senator Kühn für unbeschreiblich komisch hält.
Ich war wohl in Gedanken gerade beim Eierpampemachen.
Derweil hat man mich gleich in den Kontrollausschuss gewählt. …“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Januar 2013
Hohe Arbeitsmarktchancen, die Möglichkeit auf Teilzeitarbeit sowie die Freude am Umgang mit Kindern. Dies sind zentrale Gründe für die Wahl des Lehrberufs, die von angehenden Lehrern im Rahmen einer vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Studie der PH Zürich genannt wurden. Weiter zeigt die Untersuchung, dass Maßnahmen gegen den Mangel an männlichen Lehrpersonen bereits in der Primarstufe erfolgen sollten. Denn viele junge Männer entscheiden sich schon sehr früh gegen den Lehrberuf.
In den letzten 50 Jahren ist in der Schweiz der Anteil an männlichen Primarschul-Lehrpersonen von 60 % auf 20 % zurückgegangen. Mit dem Ziel herauszufinden, weshalb junge Männer sich überhaupt für den Lehrberuf entscheiden, befragte ein Team von vier Forscherinnen der PH Zürich angehende männliche Lehrpersonen zu den Gründen ihrer Studienwahl.
Als wichtige Faktoren nannten diese die hohen Chancen auf dem Arbeitsmarkt, die Praxisorientierung, die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit sowie die Freude am Umgang mit Kindern. Hinzu kamen die Übereinstimmung mit ihren Fähigkeiten und Interessen, die praktische und horizonterweiternde Ausbildung sowie die hohe Verantwortung im Beruf.
Einen großen Einfluss hatten zudem Familienmitglieder und Bekannte, die ebenfalls im Lehrberuf tätig sind. Unterstützt fühlten die Befragten sich vor allem durch ihre Väter, jedoch kaum durch Laufbahnberatende oder Gymnasiallehrpersonen.
Weiter zeigt die Studie, dass die Entscheidung gegen den Lehrberuf bei Gymnasiasten oft bereits zu Beginn der Mittelschule gefallen ist: In einer Zusatzbefragung bei 15-jährigen Gymnasiasten zogen es nur 12 % der Schüler in Betracht, Lehrer zu werden. Es braucht deshalb frühe Interventionen, um den Männeranteil unter den Lehrpersonen anheben zu können: «Die Schüler sollten bereits in der Primarstufe dazu ermuntert werden, pädagogische Erfahrungen beispielsweise in altersdurchmischten Lerngruppen oder in der freiwilligen Jugendarbeit, in einem Sportverein oder als Nachhilfelehrer zu sammeln», sagt Christine Bieri Buschor, Forschungsgruppenleiterin an der PH Zürich.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Januar 2013
Seit mittlerweile 20 Jahren bewegen die Bruno Jans, Werner Fritz und Peter Kettemann als „die vaeter“ – ehemals „BRATWURSCHT“ – ihre Zuschauer in zahlreichen Konzerten und Kleinkunst-Comedy-Shows.
Die Musik ist geprägt von harmonischem, dreistimmigem Gesang, interessanten Arrangements und akustischer Power aus Klavier, Keyboard und Gitarrensounds. Der komödiantische Teil besticht mit skurrilen Einlagen und bissigen Reflexionen zum Leben der Christenmenschen und Menschenkinder.
Das Live-Programm nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch Gedanken, Gefühle und den Glauben dreier Freunde, die unterschiedliche Entwicklungen seit vielen Jahren miteinander teilen. Es ist eine lebendige Aufforderung, sich mit aktuellen Themen lachend, denkend und fühlend auseinander zu setzen. Aha-Erlebnisse und wertvolle Gedanken über Gott und die Welt sind dabei inklusive.
Greifbar und ungeschminkt, unverkrampft und bissig aber auch nachdenklich und emotional präsentieren sich die Vaeter bei ihren Auftritten. Das Programm bietet eine Essenz aus Gedanken und Gefühlen dreier Christen, die unterschiedlichste Entwicklungen hinter sich und diese seit vielen Jahren geteilt haben. Der Programmix spiegelt die unterschiedlichen Charaktere der drei Vaeter wieder. Er nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Gedanken, die Gefühle und den Glauben der Künstler. Die Zuschauer werden bestens unterhalten; Aha-Erlebnisse und wertvolle Gedanken über Gott und die Welt sind inklusive. Die Vaeter verstehen ihren Glauben als ein Teil des Lebens mit seinen Höhen und Tiefen.
Auf Tour sind die die Vaeter mit ihrem Live-Programm: „die gloreichen drei !“ Ebenso können „die vaeter aberwitzig“ mit einer Extraportion Comedy gebucht werden. Weiter haben Sie mit „die vaeter gottesdienst“ einen Gottesdienst der besonderen Art im Angebot.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Dezember 2012
Der Vorschlag von Andrea Nahles klingt interessant: Im ersten Lebensjahr des Kindes betreut man den Nachwuchs – finanziell durch das Elterngeld einigermaßen abgesichert – zu Hause. Danach arbeiten Mutter oder Vater für weitere zwei bis drei Jahre nur 30 statt der üblichen 40 Stunden in der Woche. Und zwar ohne wirtschaftliche Einbußen. Denn nun gleicht der Staat den Eltern die Einkommensdifferenz zwischen Teilzeit zum Vollzeit Erwerbsjob aus.
Nahles, 42, selbst Mutter eines kleinen Kindes, findet, dass junge Leute zwischen 25 und 40 Jahren durch die Doppelverantwortung von beruflicher Entwicklung und Familiengründung besonders gefordert sind. Wenn ihre Partei, die SPD, in den nächsten Monaten das Programm für die Bundestagswahl im Herbst aufstellen wird, will sie deshalb eine 30-Stunden-Woche für diese Eltern als „Idee“ mit aufnehmen.
„Zwei bis drei Jahre“ sollen die Eltern mehr Zeit für ihre kleinen Kinder bekommen, sagte Nahles der Nachrichtenagentur dpa. Bezahlt werden soll das vom „Staat“, wie sie vorschlägt. Und zwar nach dem Vorbild des „Hamburger Modells“.
Das sogenannte Hamburger Modell, das im Sozialgesetzbuch geregelt ist, stützt sich auf eine verkürzte Arbeitszeit und soll Menschen nach einer schweren längeren Krankheit die Rückkehr ins Berufsleben erleichtern.
Unterstützung erhielt Nahles von den Grünen. Deren Familienpolitikerin Katja Dörner sagte, neben Kita-Ausbau und der Einführung einer Kindergrundsicherung sei es die wichtigste familienpolitische Herausforderung der nächsten Jahre, den Arbeitsalltag von Eltern familienfreundlich zu organisieren. Die meisten Eltern wünschten sich auch, die Arbeitszeiten gleichmäßiger untereinander aufteilen zu können.
Abgesehen davon, dass die Familiengründungsphase keine schwere Krankheit ist, fände ich es noch konsequenter, Vätern und Müttern in den Lebensphasen und nach den Lebensereignissen, wo sie gewünscht wird, einen Anspruch auf eine Vollzeit von 30 Stunden zu ermöglichen und wenn sie dann auch von beiden gleichzeitig in Anspruch genommen wird, dies auch beim ‚Familiensplitting‘ zu berücksichtigen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Dezember 2012
In der Einleitung der Jubiläumsausgabe 10 Jahre Zukunftsletter schreibt Matthias Horx: ‚nach wie vor ist Trend- und Zukunftsforschung mit einer Aura des Geheimnisvollen umgeben. Immer wieder wird in den Medien das Bild von der Kristallkugel bemüht, in die dämonische Auguren hineinblicken, um sybillinische Aussagen über „die Zukunft“ zu machen.
Es ist schwierig, die dazugehörigen Missverständnisse zu widerlegen … Also noch einmal: Wir prophezeien nicht. Wir sagen auch relativ selten etwas voraus. … Trend-Monitoring ist immer ein Vabanquespiel und manchmal ein undankbarer Job. Denn man ist immer ENTWEDER zu spät ODER zu früh. Wenn ein Trend noch klein ist, sagen alle: Wie bitte soll daraus etwas Relevantes werden? Ist er groß, sagen sie: Hättet Ihr das nicht früher sagen können? …‘ Was den Trend ‚Väter‘ angeht, lag das Zukunftsinstitut genau richtig. Die ersten ‚neuen Väter‘ hatte die Zeitschrift Brigitte ja schon 1988 ‚aufgespürt‘. 1999 waren sie Trend:
‚Von der öffentlichen Wahrnehmung teilweise unbemerkt haben sich die Männer auf den Weg gemacht, ein neues Selbstverständnis zu entwickeln. Der Zukunftsletter des Zukunfstinstituts beleuchtete in dem Artikel „Familienpolitik für Männer“ 1999 erstmals ein verändertes Verständnis der Vaterrolle.
Damals nutzten zwar gerade einmal 1,5 % der Männer die Möglichkeit, Erziehungsurlaub zu nehmen, jedoch der Trend war schon erkennbar. Erste Unternehmen wurden zu Vorreitern in Sachen Familienpolitik für Väter und nahmen die Entwicklung der Bedürfnisse moderner Familien vorweg. So beschrieb der Artikel damals unter anderem die Hotelfirma Marriott International, die mit der Working Father Campaign Leistungsträgern mit Kindern Fähigkeiten des Familienmanagements näher bringen wollte.
Inzwischen hat sich die Situation grundlegend geändert. Seit der Einführung des Gesetzes zum Elterngeld im Januar 2007 wurden bis einschließlich Juni 2008 beachtliche 14 % der insgesamt 752.000 Anträge auf Elterngeld von Vätern gestellt. Auch in der öffentlichen Wahrnehmung machen sich die aktiven, erziehenden Väter bemerkbar: Nicht nur, dass die „gefühlte Väterdichte“ auf den Spielplätzen und vor den Kindergärten der Republik deutlich zugenommen hat, auch die Blogosphäre ist inzwischen voll von Väterseiten (z. B. www.vaeterblog.de) …
Und die Printmedien greifen die veränderten Rollenerwartungen sowie das neue Informationsbedürfnis schon länger mit eigenen Titeln auf: Die Zeitschrift P wie Papi erscheint seit 2001 2-mal jährlich mit einer Druckauflage von jeweils 300.000 Exemplaren und richtet sich explizit an die „neuen Väter“. …‘
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