Am 6. November 2025 findet am Campus Mönchengladbach der Hochschule Niederrhein der Fachtag ‚Jugendliche Väter im Blick 2025 – Praxisbeispiele, Erfolge und Zukunftssicherung‘ statt.
Nach vier Jahren Projektarbeit werden gemeinsam mit Fachkräften und Studierenden aus Sozialer Arbeit Erkenntnisse ausgewertet, Best‑Practice‑Modelle diskutiert und Zukunftsperspektiven für die Arbeit mit jugendlichen Vätern entworfen.
Teilnehmende können sich auf Impulse aus Wissenschaft und Praxis, interaktive Workshops sowie eine Podiumsdiskussion über die nächsten Schritte zur Weiterfinanzierung des Projektes freuen. Für das leibliches Wohl ist ebenfalls gesorgt.
Programm
10:00 Ankommen/ Kaffee
10:30 Begrüßung und Einführung
11:00 Fachvortrag Hochschule Niederrhein Wie junge Väter gesellschaftlich wahrgenommen werden
12:00 Workshops: Männliche Stereotype hinterfragen und überwinden | Väter über Social Media erreichen | Väter im Zwangskontext erreichen | Interkulturelle Orientierung in der Väterarbeit | Politische Väterarbeit | Aufsuchende Väterarbeit | Fundraising in der sozialen Arbeit | Väter als Zielgruppe in den Sozialwissenschaften
13:00 Mittagspause
14:00 Fachvortrag Christoph Düring Berichte aus der Praxis – Best Practice
15:00 Podiumsdiskussion „Wie geht es weiter?“ Politik (Heidi Reichinnek zugeschaltet im Livestream) Wissenschaft und Fachleute vor Ort über die Möglichkeiten von Weiterfinanzierung
Väterrollen und Väterarbeit heute und morgen – Fachveranstaltung mit Soziologischem Rückblick und Ausblick
Seit 2005 vernetzt der VEND e.V. – Väter-Experten-Netz Deutschland Fachkräfte aus Familienbildung, Sozialer Arbeit, Psychologie, Beratung und Wissenschaft, um die Einbeziehung von Vätern in familien- und gesellschaftliche Unterstützungsstrukturen zu fördern. Als Impulsgeber und Fachnetzwerk setzt der VEND sich dafür ein, dass Väter ihre Rolle aktiv und gleichberechtigt wahrnehmen können – und gestaltet so den gesellschaftlichen Wandel mit.
20 Jahre VEND e.V. – ein Anlass zum Rückblick und zur Weichenstellung. Diskuskeren Sie mit uns, wie Väterarbeit zukunftsfähig, divers und wirksam gestaltet werden kann – für alle Väter und Familien. Mit fachliche Impulse von:
Prof. Dr. Steffen Kröhnert (Hochschule Koblenz) analysiert den gesellschaftlichen Strukturwandel, der Vaterschaft und
Familie prägt – mit Blick auf Demografie, Erwerbsarbeit und Geschlechterrollen.
Dr. Anna Buschmeyer (Deutsches Jugendinstitut – DJI) bringt langjährige Forschungserfahrung zu Väterbildern, Gleichstellung
und praktischer Väterarbeit ein – mit Fokus auf Vielfalt und Inklusion. Anschließend gemeinsame Diskussion: mit Karsten Kassner (Bundesforum Männer), Hans-Georg Nelles, Prof. Dr. Andreas Eickhorst und Holger Strenz (Vorstände im Väterexpertennetz Deutschland) und weiteren Gästen/dem Publikum.
Für wen? Fachkräfte aus Familienbildung, Jugendhilfe, Sozialer Arbeit, Beratung, Gleichstellung, Wissenschaft, Politik und alle, die Väter in ihrer Arbeit stärker berücksichtigen möchten.
Seit vielen Jahren leistet die Vater Kind Agentur der Evangelischen Kirche von Westfalen sowie der Evangelischen Erwachsenen Bildung Nordrhein eine ausgewiesen gute und nachhaltige Arbeit mit und für Väter. Jährlich finden ca. 100 Vater Kind Wochenendseminare statt.
Die Bedeutung aktiver Vaterschaft und einer geschlechtersensiblen Väterbildung ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus sozialpädagogischer und Familienbezogener Fachpraxis gerückt. Die Gestaltung tragfähiger Vater-Kind-Beziehungen gilt heute als ein zentraler Faktor für gelingende familiale Entwicklung und resiliente Lebensverläufe von Kindern. Mit der Weiterbildung zum Väterpädagogen möchten wir Männer qualifizieren, auf Grundlage der Familienbildung, ansprechende Angebote für Väter und Kinder zu entwickeln. Wir vermitteln fundiertes Wissen, praxisnahe Methoden und neue Perspektiven für die Arbeit mit Vätern. Teilnehmende können erfahren, wie Sie Vätern einen Raum für Austausch, Orientierung und Entwicklung bieten – und damit einen wertvollen Beitrag zur Familienbildung leisten können.
Die Vorteile auf einen Blick:
Berufsbegleitende Qualifizierung mit erfahrenen Dozent*innen
Praxisnahe Methoden zur Gestaltung von Väterangeboten
Reflexion der eigenen Vaterrolle und der Wahrnehmung von Vätern
Austausch mit anderen Männern – Online und in Präsenz
Zertifikat als „Väterpädagoge“
Starttermin: Die Weiterbildung beginnt am 19.04.2026. Dieser Veranstaltung vorgeschaltet ist ein Infoabend am 5.02.2026 (18.30 bis 21.00 Uhr)
Infos & Anmeldung: Sie können sich Online informieren und anmelden. Infos finden sie auch unter www.väterpädagoge.de .
Veranstalter:in: Institut für Kirche und Gesellschaft der Ev. Kirche von Westfalen – Vaterkindagentur – und Evangelische Erwachsenenbildung Nordrhein in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Bochum“
Viele Großeltern beteiligen sich regelmäßig an der Betreuung
ihrer Enkelkinder. Sie haben so die Möglichkeit, eine enge Beziehung zu ihren
Enkelkindern aufzubauen und entlasten gleichzeitig die Eltern, insbesondere,
wenn diese erwerbstätig sind und die Arbeitszeiten nicht vollständig durch
Kitas und Schulen abgedeckt werden können.
Wie hat sich die Corona-Pandemie auf die Enkelbetreuung
ausgewirkt? Hier sind Entwicklungen in zwei verschiedene Richtungen denkbar.
Einerseits stieg der Bedarf an privat erbrachter Kinderbetreuung schlagartig
an. Kitas und Schulen wurden geschlossen oder hatten stark eingeschränkte
Präsenzzeiten. Eltern sahen sich auf einmal damit konfrontiert, Kinderbetreuung
und Distanzunterricht parallel zu ihrer eigenen Erwerbstätigkeit zu bewältigen.
Eine Entlastung durch Großeltern wurde wichtiger denn je.
Empirische Untersuchungen zur Enkelbetreuung während der
Corona- Pandemie sind rar. Eine europäische Studie, die Veränderungen in der
Kontakthäufigkeit zwischen älteren Menschen und ihren erwachsenen Kindern
untersucht, kommt zu dem Ergebnis, dass intergenerationale Kontakte insgesamt
weitgehend stabil blieben und sich sogar tendenziell noch verstärkten, wobei
nicht untersucht werden konnte, inwieweit physische Kontakte durch Kontakte per
Telefon/Internet ersetzt wurden. Ältere Männer und Menschen mit niedriger
Bildung berichteten jedoch von reduzierten Kontakten zu ihren erwachsenen
Kindern.
Vor diesem Hintergrund untersuchten Mareike Bünning, Ulrike
Ehrlich, Felix Behaghel und Oliver Huxhold in einer Studie für das „Deutsche
Zentrum für Altersfragen“, wie sich der Anteil der Großeltern, die Enkelkinder
betreuen, und der zeitliche Umfang der Enkelbetreuung während der Pandemie
verändert haben. Konkret betrachtet wurde die Situation im Winter 2020/21 als
die Schulen noch überwiegend geöffnet waren und die Impfkampagne noch nicht
gestartet war. Auch Schnelltests waren zum Befragungszeitpunkt noch nicht
verfügbar.
Unter anderem wurden folgende Forschungsfragen beantwortet:
1. Haben Großeltern in der Pandemie die Enkelbetreuung eher
intensiviert oder eher reduziert?
Der Umfang der Enkelbetreuung bleibt weitgehend stabil. Im
Jahr 2017 haben 39 Prozent der Großeltern ihre Enkelkinder regelmäßig betreut.
Im Winter 2020/21 waren es 34 Prozent. Der augenscheinliche Rückgang in der
Betreuungsquote ist allerdings nicht statistisch signifikant. Auch der
zeitliche Betreuungsumfang, den Großeltern für ihre Enkelkinder leisten, ist
während der Pandemie stabil geblieben.
2. Entscheiden sich vor allem ältere Großeltern in der
Pandemie dagegen, ihre Enkelkinder zu betreuen?
Großeltern, die sich in der Übergangsphase zum Ruhestand
befinden, betreuen ihre Enkelkinder in der Corona-Krise seltener als noch 2017.
Großeltern in der Altersgruppe 60 bis 69 Jahre kümmerten
sich während der Pandemie (37 Prozent) deutlich seltener um ihre Enkelkinder
als noch 2017 (47 Prozent). Bei älteren Großeltern im Alter von 70 bis 90
Jahren sowie jüngeren Großeltern im Alter von 45 bis 59 Jahren zeigten sich
hingegen keine signifikanten Veränderungen.
3. Welche Rolle spielen Risikofaktoren für eine schwere
COVID-Erkrankung dafür, ob Großeltern ihre Enkelkinder betreuen?
Gesundheitliche Risikofaktoren gehen kaum mit verringerter
Enkelbetreuung einher. Bei fünf von sechs untersuchten Risikofaktoren für einen
schweren COVID- 19-Verlauf (Bluthochdruck, Herzschwäche, Krebs, chronische
Lungenerkrankungen und Diabetes) zeigte sich, dass betroffene Großeltern ihre Enkelkinder
2020/21 zu ähnlichen Anteilen betreuten wie 2017. Nur Großeltern mit starkem
Übergewicht betreuten ihre Enkelkinder während der Pandemie mit 33 Prozent
deutlich seltener als noch 2017 (42 Prozent).
4. Wie stark ist die Entscheidung, Enkelkinder zu betreuen,
durch die Wohnentfernung vorgegeben?
Weiter entfernt lebende Großeltern kümmern sich in der
Pandemie seltener um ihre Enkelkinder als vorher. Ob die Enkelkinder in der
Nähe wohnen, ist insgesamt der wichtigste Faktor für Enkelbetreuung. Die
Betreuungsquote von Großeltern, die im selben Ort wie ihre Enkelkinder leben,
hat sich in der Pandemie kaum verändert (2017: 57 Prozent; 2020/21: 54
Prozent). Großeltern, die von ihren Enkelkindern weiter entfernt leben,
engagieren sich während der Pandemie 2020/21 (21 Prozent) seltener in der
Betreuung als noch 2017 (28 Prozent).
5. Wie ist der Beitrag der Enkelbetreuung zur
wirtschaftlichen Wertschöpfung im Pandemiejahr einzuordnen?
Der wirtschaftliche Wert der Enkelbetreuung beläuft sich auf
16 bis 18 Mrd. Euro oder rund 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Rechnet
man den Umfang der Enkelbetreuung 2020/21 in Stunden pro Jahr auf die
Gesamtbevölkerung hoch, ergibt sich ein Volumen von etwa 1,75 bis 1,95 Mrd.
Stunden.
Sowohl Großmütter als auch Großväter betreuten 2020/21 etwas
seltener ihre Enkelkinder als noch 2017. Im Winter 2020/21 lag die
Betreuungsquote von Großmüttern bei 36 Prozent, die von Großvätern bei 31
Prozent. Im Jahr 2017 hatten 43 Prozent der Großmütter und 35 Prozent der
Großväter ihre Enkelkinder betreut. Der Rückgang in der Enkelbetreuung ist jedoch
nicht statistisch signifikant. Zudem zeigt sich, dass die
Geschlechterungleichheiten abgenommen haben. Für 2017 zeigte sich noch, dass
Frauen ihre Enkelkinder signifikant öfter als Männer betreuten. Das Ergebnis
von 2017 bestätigt also den aus der Literatur bekannten Befund, dass Großmütter
stärker in die Enkelbetreuung involviert sind als Großväter. Im Winter 2020/21
ist der Geschlechterunterschied nicht mehr statistisch bedeutsam.
Die Betreuungsquoten haben sich also angeglichen, obwohl
Männer ein höheres Risiko als Frauen haben, schwer an COVID-19 zu erkranken und
es deshalb zu erwarten gewesen wäre, dass Männer in der Pandemie die
Enkelbetreuung stärker verringern als Frauen.
„Es wird deutlich, dass sich in der aktuellen Krisensituation die Prioritäten und Möglichkeiten der Politik verändern.“ In dieser ‚Krise‘ hat die Familienministerin Lisa Paus einen Familienbarometer in Auftrag gegeben um die Stimmungslage und die Aussichten für die geplanten familienpolitischen Vorhaben priorisieren zu können. Dass was Väter und Mütter am meisten bedrückt bzw. unter Druck setzt wird konsequenterweise an die erste Stelle gesetzt: „Eine gute finanzielle Absicherung aller Kinder ist wichtiger denn je, und auch die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen und verlässlichen Kinderbetreuung rückt noch mehr an die Spitze aktueller familienpolitischer Bedarfe.“
Kindergrundsicherung, bedarfsgerechter Kitaausbau und der
Ganztag in der Grundschule sind die dringendsten Vorhaben. Bei den anderen,
schon in diversen Koalitionsverträgen und zuletzt im 9. Familienbericht benannten
Vorhaben, wie die Weiterentwicklung des Elterngeldes und vor allem aber die
rechtlichen Bestimmungen zu Unterhalt und Sorgerecht nach Trennung und Scheidung,
wird es darauf ankommen, „die Familienorientierung in vielen Bereichen der
Gesellschaft zu stärken, um Entwicklungen im Familienleben wirkungsvoll und
konstruktiv zu begleiten.“
In Zeiten knapper Kassen kommt es auch darauf an, Maßnahmen mit großer Wirkung in die Wege zu leiten. In der Pressemitteilung zur Veröffentlichung des Familienbarometers wird Lisa Paus auch mit folgender Aussage zitiert: „Nach der Geburt des ersten Kindes stellen Eltern zentrale Weichen bei der Aufgabenteilung zwischen Familie und Beruf. Die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit aber ist dabei in vielen Familien groß. Mit einer Elternstartzeit schaffen wir nun auch einen Schutz- und Schonraum für die erste intensive Phase mit einem neugeborenen Kind, stärken den familiären Zusammenhalt und setzen einen wichtigen Impuls für partnerschaftliche Aufgabenteilung in Familien.“
Aus der Partner- bzw. Vaterschaftsfreistellung wird eine ‚Elternstartzeit‘,
was aus dem ‚Impuls langfristig wachsen soll ist im Barometer zu lesen: „Wenn
aktive Väter den Spielraum für Mütter vergrößern, eine Erwerbstätigkeit
aufzunehmen beziehungsweise auszubauen, werden Erwerbstätigkeit und -umfänge
von Müttern weiter zunehmen.“
Das Familienpolitik auch Antworten auf den Fachkräftemangel liefern kann, zumal
solche, die den Wünschen von Müttern und Vätern entsprechen, ist selbstverständlich.
Aktive Vaterschaft in ‚He for She‘ Manier auf eine ‚Variable‘ zur Steigerung
der Erwerbstätigkeit von Müttern zu reduzieren, ist weniger als zu kurz
gesprungen.
Die erste Zeit nach der Geburt eines Kindes ist für Väter
und Mütter zentral, um eine enge Bindung zum Kind aufzubauen und die Weichen
für eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs und Sorgearbeit zu stellen. Die
im Familienbarometer an dieser Stelle formulierten Relativierungen ‚ganz zentral‘,
‚auch wichtige‘ und ‚für die spätere partnerschaftliche Aufteilung von
Sorgearbeit‘ sind nichts anderes als eine Verstärkung traditioneller Rollen-
und Bindungsmuster.
Die Vaterschaftsfreistellung, die Erhöhung der Partnermonate und vor allem eine Anpassung des Elterngeldes an die tatsächlichen Bedarfe setzen „noch stärkere Anreize für eine partnerschaftliche Aufgabenteilung“. Diese können dann auch zum Anlass genommen werden, Väter, Mütter und Arbeitgebende über die Ansprüche von Eltern, sich mehr Zeit für ihre Kinder nehmen, indem sie Elterngeld beziehen, zu informieren.
Die Veranstaltung für Väter, die mehr Vereinbarkeit wollen und
Unternehmen, die dafür die richtigen Rahmenbedingungen bieten möchten.
Am 31.01.2020 von 11.00 bis 18.00 Uhr in der Hertie School in Berlin.
Der VÄTER-SUMMIT geht in die zweite Runde! Beim letzten Summit in Frankfurt
hat uns interessiert, wie Väter sich eine gelungene Vereinbarkeit
vorstellen. Dieses Jahr ist es an der Zeit, Vorbilder und Inspirationen
zu präsentieren, wie die Wünsche umgesetzt werden können. Dazu gehört
auch, politische Rahmenbedingungen zu diskutieren, die eine
selbstbestimmte Balance zwischen Familie und Arbeit für Väter
ermöglichen.
Neben der Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey erwarten Euch
spannende Key-Notes, die durch Best-Practice Foren rund um die Themen
Arbeitszeit, Kulturwandel, Mental Load, Partnerschaftlichkeit, Auszeiten
und Erziehung ergänzt werden. Neben handfesten Tools und
inspirierenden, persönlichen Erfahrungsberichten wird auch genügend Zeit
für Austausch und Netzwerken sein.
Sie möchten die Väter in Ihrem Unternehmen dabei unterstützen,
Familie und Beruf gut zu vereinbaren und sich selbst als familien- und
väterbewusster Arbeitgeber positionieren? Dann haben wir ein ganz besonderes Angebot für Sie!
Der VÄTER-SUMMIT 2020 wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Das ausführliuche Programm und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.
wollte Tanya Neufeld mit ihrem vierten Buch ‚Mütter aus Deutschland‘ schaffen. Neufeld ist Schauspielerin, Autorin und Mutter. Unter dem Pseudonym Lucie Marshall publizierte sie drei Bücher und war als Kolumnistin unter anderem für die taz. die tageszeitung und das Frauenmagazin FREUNDIN tätig. Ihr Blog Lucie Marshall gilt als „Sex and the City für Mütter”. Seit April dieses Jahres ist Tanya Neufeldt Tandem-Geschäftsführerin der Social Moms GmbH, einem sozialen Netzwerk für Mütter.
Für das Projekt ‚Mütter‘ ist sie durch ganz Deutschland gereist und hat Gespräche mit 30 Müttern geführt: Mütter, die früh Kinder bekommen haben, späte Mütter, verheiratete, alleinerziehende, in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften lebende. Mütter, die Vollzeit arbeiten, Mütter, die sich entschieden haben, ihre Zeit ganz den Kindern und der Familie zu widmen, Mütter, die hadern, kämpfen, Mütter, die glücklich sind mit dem, was ist. Mütter mit den unterschiedlichsten Herkunftsgeschichten, Mütter, die ihre Kinder adoptiert haben oder selbst adoptiert wurden. Mütter mit Kindern, die besondere Unterstützung brauchen. Interessiert haben sie dabei insbesondere drei Leitfragen:
Was wünschen sich Mütter?
Was haben Mütter für Bedürfnisse?
Wie ist es, eine Mutter in Deutschland zu sein?
Das Ergebnis der Gespräche sind 30 beeindruckende Portraits von
Frauen, die deutlich machen, worauf es Ihnen ankommt bzw. angekommen ist. Da
ist z.B. Deborah, die mit 21 Mutter werden wollte und diesen Wunsch zunächst
gegen den Willen des Vaters durchzieht. „Irgendwann kam er dann von allein. …
Und eigentlich ist es jetzt genau so, wie ich es immer wollte, und er ist der
liebevollste Papa der Welt.“
Oder Jennifer, die 12 Monate nach der Geburt wie vereinbart wieder
an den Arbeitsplatz zurückkehrt und über ihren Vater sagt: „Mein Vater ist bei
uns der absolute Superopa! Meine Mutter arbeitet noch, mein Vater ist
Frührentner und schart alle Kinder und Enkelkinder um sich.“ Väter und Großväter
haben in dem 111seitigem Band, für den Mujo Kazmi sehr persönliche
Fotoportraits der Mütter gemacht hat, ihren jeweils eigenen persönlichen
Stellenwert.
Das Fazit der Autorin am Ende: „Habe ich Antworten auf die Fragen bekommen, mit denen ich meine Reise angetreten bin? Zum Teil. Vor allem hat es sich aber gezeigt, wie komplex das Thema ist, und dass es keine einfache Antwort gibt. Ein Wandel wird nur stattfinden, wenn alle bereit sind, ihn mitzugestalten und ihren Beitrag zu leisten – Gesellschaft, Politik, Arbeitgeber – und jeder Einzelne.“
Mein Resümee, Tanya Neufeld ist es gelungen das breite Spektrum von Müttern und Mütterlichkeit einzusammeln und in den kurzen Beiträgen die unterschiedlichen Leitbilder und Lebenskonzepte der Frauen authentisch darzustellen.
Die Erlöse aus dem Verkauf des auch für (werdende) Väter absolut lesenswerten Buches gehen übrigens an das Projekt Care Forward. Hier erhalten geflüchtete Frauen die Möglichkeit, Berufsorientierungskurse zu besuchen, um danach eine Ausbildung zur Altenpflegerin, Erzieherin oder Krankenschwester zu absolvieren, in der Kinderbetreuung oder als Haushaltshilfe zu arbeiten.
Wie erleben Männer ihre berufliche Pause und wie geht es ihnen in der Zeit?
Für eine Online-Fragebogenstudie der RWTH Aachen University sucht Frau Roesch Väter, die bis Oktober 2019 in Elternzeit sind bzw. sein werden. Gerne auch mit paralleler Teilzeitarbeit. Unter den gesuchten 150 Teilnehmern werden 20-mal je 50 € als Dankeschön verlost. Für mehr Information klicken Sie bitte auf:
Nach dem Vatertag ist vor dem Vätertag. Die hessenstiftung – familie hat zukunft und die Landesarbeitsgemeischaft (LAG) Väterarbeit in Hessen begnügen sich nicht mit Christi Himmelfahrt, sondern greifen die angelsächsische Tradition des 3. Sonntag im Juni auf, an dem mit mehreren Aktionen der „Hessische Vätertag“ gefeiert wird.
Bei den jetzt von der Hessenstiftung prämierten Aktionen
geht es um die individuelle und gesellschaftliche Wertschätzung väterlicher
Zuwendung zu Kindern. „Bei allen Aktionen geht es darum, Väter mit Kindern
zusammenzubringen, und um ein Dankeschön für Papa“, sagt
Stiftungsgeschäftsführer Ulrich Kuther, der zugleich Vorstandsvorsitzender der
LAG Väterarbeit Hessen ist. „Wir haben leider in den letzten Wochen unsägliche
Dankeschöns im Werbevideo eines Discounters erlebt. Darin werden Väter und
Mütter verunglimpft. Uns geht es um moderne Rollen beider Eltern, bei denen die
aktive Zuwendung des Papas gar nicht hoch genug geschätzt werden kann.“
Erfreulich ist, dass eine der Aktionen in der diesjährigen
Familienstadt Fulda stattfindet. Die Fortführung des Väterbuchs der
Vater-Kind-Gruppe aus dem Mütterzentrum Fulda e.V. schlägt schon einen Bogen
zum Hessischen Familientag am 14.09.2019. Mobil zu Kindertagesstätten unterwegs
ist seit einigen Jahren das feuerrote Papamobil der Evangelischen Kirche
Kurhessen Waldeck. Am Hessischen Vätertag machen sie Station in der
Evangelischen Kita Friedenskirche in Kassel. Gemeinsam mit dem Deutschen
Kinderschutzbund Marburg-Biedenkopf lädt der Väteraufbruch für Kinder –
Kreisverein Marburg e.V zu einem Spiele-Aktions-Tag für Papas und ihre Kinder
ein und informiert zum Thema: „Vater sein von Anfang an.“ Einen
Erlebnistag im Kanu auf der Lahn für Väter mit ihren Kindern veranstaltet die
Aktion-Perspektiven für Junge Menschen und Familien e.V. Eine
„Vater-Kind-Olympiade findet sowohl in Butzbach auf dem Spielplatz Degerfeld“
statt, organisiert vom Quartiersmanagement „Soziale Stadt“, wie auch in
Hohenstein im Taunus, wo der Kindergarten Wichtelburg verantwortlich zeichnet.
Für die vielen Sport und Freizeitvereine, die Väter gezielt bei ihren
Aktivitäten mit Kindern ansprechen, steht der Aero-Club Odenwald e.V. in
Michelstadt mit seinem Aktionsthema „Papa, wir geh’n fliegen!“.
Fast jeder zweite Vater in Österreich würde gerne weniger arbeiten. Doch auch Frauen und Männer ohne Kinder hätten gerne mehr Freizeit.
45 Prozent der Väter und 33 Prozent der Mütter würden gerne weniger arbeiten als sie das derzeit tun. Und selbst 36 Prozent der kinderlosen Männer und 30 Prozent der Frauen ohne Nachwuchs hätten gerne mehr Freizeit. Von den Teilzeit-Frauen sind 72 Prozent mit der Arbeitszeit zufrieden, bei den Männern 55 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten, die mehr arbeiten will, ist hingegen sehr überschaubar.
Dies geht aus dem Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) hervor, der heute präsentiert wurde. Neben mehr Freizeit wird der geringere Zeitdruck geschätzt, dafür sehen sich Teilzeitkräfte weniger sozial anerkannt und auch bei den Aufstiegschancen fühlen sie sich benachteiligt. Unterm Strich sind aber 72 Prozent der Frauen in Teilzeit mit ihrer Stundenanzahl zufrieden, bei den Männern sind es 55 Prozent.
Die höchste Teilzeitquote hat der Gesundheits- und Sozialbereich mit 50 Prozent, gefolgt vom Erziehungs- und Unterrichtssektor mit 40 Prozent. Am körperlich besonders fordernden Bau sind es hingegen nur 12 Prozent.
Auffallend ist der eklatante Unterschied in der Zufriedenheit zwischen Arbeitnehmern mit Lehr- und Pflichtschulabschluss. So sind erstere zu 68 Prozent mit ihren Rechten als Beschäftigte zufrieden, bei den Mitarbeitern mit der geringsten schulischen Qualifikation sind es hingegen nur 54 Prozent.