Körperliches Spiel mit Vätern kann Kindern helfen, ihre Emotionen zu kontrollieren
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 29. Juni 2020
Kinder, deren Väter schon sehr früh mit ihnen spielen, können ihr Verhalten und ihre Emotionen möglicherweise leichter kontrollieren, was sich mit zunehmendem Alter und Schulbeginn positiv auswirkt.
Eine von der pädagogischen Fakultät der Universität Cambridge und der LEGO Stiftung durchgeführte Studie untersuchte, wie Mütter und Väter mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren spielen und wie sich dies auf die Entwicklung der Kinder auswirkt.
Obwohl es viele Ähnlichkeiten gibt, wurde festgestellt, dass Väter eher zu körperlichem Spiel wie Kitzeln, Jagen und Huckepackfahrten neigen, von denen die Forscher behaupten, dass sie den Kindern offenbar helfen, zu lernen, ihre Gefühle zu kontrollieren. In der Zusammenfassung der Studie heißt es:
Eltern-Kind-Spiel-Interaktionen in den ersten Lebensjahren sind mit positiveren kognitiven und sozio-emotionalen Ergebnissen für Kinder verbunden. Die überwiegende Mehrheit der bisherigen Forschung hat sich auf Mutter-Kind-Spiel-Interaktionen konzentriert, aber die potentiell positive Rolle der frühen Einbindung der Väter in das Leben der Kinder wird zunehmend anerkannt, wobei in vielen Ländern ein höheres Niveau der Betreuung durch die Väter zu verzeichnen ist.
Um das Wesen und die potenziellen Auswirkungen des Vater-Kind-Spiels zu charakterisieren, haben wir eine systematische Durchsicht der bis 2018 in psychologischen und pädagogischen Datenbanken veröffentlichten Literatur vorgenommen. Dabei konzentrierten wir uns auf Studien, die sich mit der Häufigkeit und den Merkmalen des Spiels von Vätern mit Kindern (im Alter von 0-3 Jahren) und den möglichen Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern befassen.
Wir sichteten 436 Artikel, die 78 Arbeiten zu den interessierenden Fragen ergaben. Es gibt 3 Schlüsselergebnisse. Erstens verbringen Väter einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit mit ihren Kindern in spielerischen Interaktionen, oft in Form von körperlichen Spielen wie Raufereien und Stürzen. Zweitens sind die Ergebnisse zwar uneinheitlich, aber alles in allem deutet die Evidenz darauf hin, dass die Spielfrequenz der Väter vom Säuglings- bis zum Vorschulalter zunimmt, mit einem anschließenden Rückgang des Spiels, wenn die Kinder die frühe bis mittlere Kindheit erreichen. Drittens legen Studien, die den Zusammenhang zwischen dem Spiel der Väter und den Ergebnissen der Kinder untersuchen, nahe, dass das Spiel der Väter in den ersten Jahren positiv zu den sozialen, emotionalen und kognitiven Ergebnissen der Kinder beitragen kann. Dieses Potenzial für einen substanziellen Nutzen für Kinder ist ein klarer Imperativ für politische Entscheidungsträger und Praktiker, Väter wie auch Mütter bei der Entwicklung positiver und spielerischer Interaktionen mit ihren Kleinkindern zu erleichtern und zu unterstützen.