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Was Trennungskinder brauchen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. März 2018

Wenn Eltern sich trennen, müssen Kinder mit den Folgen leben: Wohnen mal bei Mama, mal bei Papa, komplizierter Ferienplan, Kofferkind-Dasein und im schlechtesten Fall leiden sie unter Streit und Gerichtsverfahren zwischen den Elternteilen.

In der Sendung ‚Zwei nach Eins‘ spricht Stefan Rücker, Lehrbeauftragter an der Universität Bremen, mit Kristin Hunfeld über die Studie, die er derzeit durchführt „Kindeswohl und Umgangsrecht“. Diese behandelt ein sehr emotionales Thema. Denn zahlreiche Trennungen sind von Verletzungen und einseitigen Sichtweisen geprägt und nicht wenige Kinder stehen dabei genau zwischen zwei Elternteilen, die sich streiten.

Wie entwickelt sich das Kindeswohl, wenn man die Umgangsfrage in den Mittelpunkt stellt? Hat das Wechselmodell, bei dem die Kinder ähnlich große Teile bei Mutter und Vater verbringen, Vorteile? Oder ist das Residenz-Modell, bei dem das Kind bei einem Elternteil lebt und den anderen regelmäßig zum Beispiel an Wochenenden sieht, besser für’s Kind? Für seine Studie hat Rücker hat nicht nur mit Müttern und Vätern gesprochen, sondern auch mit betroffenen Kindern. Rund 150.000 bis 200.000 von ihnen sind jährlich von der Trennung oder Scheidung ihrer Eltern betroffen, so der Psychologe. Massive Konflikte, sagt Rücker, gibt es bei der Frage, bei wem die Kinder wieviel Zeit verbringen.

Das sind Konflikte, die Kinder nicht nur belasten, sondern bisweilen auch krank machen können. Das heißt also, wir sehen Kinder, die unter dieser Situation manchmal auch seelischen Schaden erleiden.

Nicht immer hat eine Trennung extreme Folgen, aber Stefan Rücker hat in seiner Studie Gemeinsamkeiten ausgemacht, die fast alle Trennungskinder betreffen: ein gewisses Maß an Belastung, einen gewissen Leidensdruck und manchmal auch Traurigkeit. Aber auch wenn die Trennung der Eltern immer ein einschneidendes Erlebnis ist, hängt die Bewältigung von vielen Faktoren ab: Vom Umfeld, von Großeltern, die unterstützen, aber auch von der Stärke der einzelnen Kinder.

Wie sensibel Stefan Rücker mit Kindern gesprochen hat, wie er es geschafft hat, Vertrauen zu gewinnen, das erzählt der Psychologe im Gespräch mit Kristin Hunfeld. Und er begründet auch, warum Beratungsangebote für Väter und Mütter verbessert werden müssen und warum er einer Mediation fast immer den Vorzug vor der Entscheidung eines Familiengerichts geben würde. Den Beitrag können sie hier nachhören.

Quelle

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