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Aktive Vaterschaft und Beruf – eine Analyse betrieblicher Hindernisse

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 6. Juli 2010

Johanna Possinger hat ein Working Paper zur “Vereinbarkeit von Vaterschaft und Beruf – eine Analyse betrieblicher Hindernisse” veröffentlicht. Es handelt sich dabei um Teilergebnisse ihrer noch laufenden Dissertation mit dem Arbeitstitel “Zwischen Sorgearbeit und Brotverdienen – Väter im Spannungsfeld von Familien- und Erwerbsleben”. Die wichtigsten Ergebnisse sind:

Väter in Deutschland wollen ihre traditionelle Funktion als Brotverdiener der Familie zunehmend um Elemente engagierter Vaterschaft erweitern – ein Einstellungswandel, der sich auch im steigenden Beliebtheitsgrad des Elterngelds bei Männern niederschlägt. Gleichwohl herrscht in den meisten Familien – nicht immer freiwillig – eine traditionelle Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit.

Im vornehmlich vom Beruf geprägten Alltag von Vätern kommt den ArbeitgeberInnen eine besondere Bedeutung zu. Allerdings können auch Unternehmen, die als familienfreundlich gelten, die Vereinbarkeitsdilemmata von Vätern oft nicht oder nur unbefriedigend lösen.

Aus Angst vor einem „Karriereknick“ nehmen die meisten Männer keine familienbewussten Angebote in Anspruch. Dabei erweist sich die antizipierte Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes häufig als unbegründet. Vielmehr sind es Befürchtungen informeller Natur, wie der Verlust von Zuständigkeiten oder eine Außenseiterposition im Kollegenkreis, die auf Väter abschreckend wirken.

Arbeitsklima, Betriebsklima und Unternehmenskultur werden als Handlungsfelder einer familienbewussten Personalpolitik oft unterschätzt, dabei sind sie ausschlaggebend für die tatsächliche Familienfreundlichkeit eines Betriebs. Werte und Verhaltenskodices, die auf diesen Ebenen verankert sind, wie jederzeitige Verfügbarkeit, körperliche Anwesenheit am Arbeitsplatz sowie „traditionelle“ Vorstellungen von Männlichkeit, können so dominant sein, dass sie die eigentlich vorhandenen familienfreundlichen Angebote untergraben bzw. außer Kraft setzen.

Quelle

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